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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.01.1928
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- 1928-01-31
- Erscheinungsdatum
- 31.01.1928
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>1° 26, 31, Januar 1928, Redaktioneller Teil. Derlagsalmanache und Weihnachtskataloge. Nachlese. (Vgl. auch Bbl. Nr. 288 und 285 vom 13. und 2V. Dezember 1827.) Vcrlagsalmanache 1828. Unter den Verlagsalmanachen fllr 1828 verdient einer an die Spitze gestellt zu -werden: »Der güldene Schrein. Ein Jahr buch für gute Leser und sreundwillig-e Buchberater auf bas Jahr 1828. Herausgegeb. von der Deutschen Dtchter-Gedächt- nis-Stiftung H a m b u r g - G r o ß b o r st e l«. (1.58.) Es ist eigentlich kein Verlagsalmanach mehr, es ist der deutsche Volks- bildungsalmanach für 1828, der Almanach, der mehr als jeder andere dem Gesamtbuchhaniel zu dienen vermag. In dieser geistig hoch stehenden und doch dabei für weite Volkskreise geeigneten Form und in einer solch uneigennützigen Weise für das gute Buch zu werben, verdient alle Anerkennung und Unterstützung des Buchhandels. Nicht nur weil in dem Bericht über das 26. Geschäftsjahr der Deutschen Dichter-Gedächtnis-Stistung mit Nachdruck aus den Sortimentsbuch handel hingeiviefen wird. Die Art, wie hier die schöngeistige Produktion der Gegenwart — nicht nur die Verlagsarbeit der Stif tung — behandelt wird, ist beste Volksbildungsarbeit. Volks bildungsarbeit, die sich des Zeitgeistes unserer Tage bewußt ist, die sich nicht scheut, auszusprechen, daß selbst ein Gottfried Keller oder ein Wilhelm Raabe den Gcgenwartsmenschen mitunter nicht befriedigen können. »Wo ist der Roman unserer Tage?«, fragt vr. Max Wieser, der Leiter der Stadtbücherci Spandau, in seinem einen erheblichen Teil des Jahrbuchs beanspruchenden, lebenerslillten Beitrag, dem er den zunächst etwas trocken Philologisch anmutenden Titel »Der Roman der Gegenwart« gegeben hat. Schon um dieses nicht nur fragenden, sondern auch wegsührenden Aufsatzes wegen sollte sich der Buchhändler und der Buchhandelsangestellte das Jahr buch der Deutschen Dichter-Gedächtnis-Stistung für sich selber be stellen. Sie werden auch an dem übrigen Inhalt, der einem buch händlerischen Fachtalender alle Ehre machen würde, ihre Freude haben. Da ist u. a. bi« fein«, humorvolle Untersuchung von vr- Richard Jahnke «Vom Wesen und Werden der Sprache«, ein Über blick über »Das freie Volksbildungs-Wesen seit 1818« von vr. Rudolf Reuter, eine Zusammenstellung der Veränderungen in der Organi sation des deutschen Volksbildungswcfcns und ein Aufsatz von Pros. Emil Preetorius »Über die Buchkunst«, aus denen der Buchhändler unmittelbare Anregungen für sein eigenes Schaffen schöpfen kann. Selbst das mit dem »Güldenen Schrein« verbundene Preisausschreiben ist so recht geeignet, einen Buchhändler als Sieger zu sehen. Auch eine besondere Stellung nimmt der Almanach des Verlags Carl R-eißner, Dresden, »Der Morgen« (1.80) ein, der als Vorbote zu dem 50jährigen Bestehen des Verlags am 1. Oktober 1828 schon jetzt ausgesandt worden ist. Der Morgen ist ein sehr sympathischer JubilLumsalmanach. Das Selbstlob in Superlativen ist in seiner Art vermieden worden, keine tönenden Worte, Wie herrlich weit es der Verlag in 58 Jahren gebracht hat. Und dennoch geben die L14 Seiten des Jahrbuchs einen nachhaltigen Eindruck von der bedeutsamen Stellung, die der Carl Reißner-iVerlag im Kul turleben der Gegenwart einnimmt. Ein wesentliches Stück gegen wärtiger Verlagsarbeit des diesjährigen Jubilars besteht ja darin — und das zeigt der Almanach au-ss neue —, daß der Geist, der mit die führende liberal« Presse Deutschlands lenkt, bei ihm eine Heimstätte findet. Die Kernprobleme, die dort bewußt in den Vorder grund gestellt werden, werden hier gesichtet und verliest. Etliche Köpfe des republikanischen Deutschland gehören zu den Autoren hes Verlags. Neben Walther Rathenau, dessen zweibändige Ausgabe seiner Briefe — wie der Verlag berichtet — mit zu den größten Bucherfolgen des letzten Jahres rechnet, sind der erste Reichspräsident Friedrich Ebert und der gegenwärtige Außenminister Stresemann mit umfangreichen und wichtigen Veröffentlichungen vertreten. Di« politische Arbeit des Verlags künden auch die Namen Aristide Briand und Fürst Lichnowsky. Die ausgleichende Ergänzung nach der künst lerischen Sette hin geben Käthe Kollwitz, Georg« Grosz, Alfred Kubin, Heinrich Zille, Mary Wigman und Heinrich Vogeler, deren Schassen vom Verlag gefördert wird. Mit diesen Namen ist zu gleich ein wesentlicher Teil des Almanach-Jnhalts gekennzeichnet. Die weltpolitische Linie kehrt auch wieder im »Almanach des Paul List Verlages« <1.—), der die Reihe seiner großen Bio graphien von Henry Kord und Mussolini in diesem Jahre durch ein Buch über Lenin von Valeriu Marcu und über Edison von George Bryan erweitert hat. Neben der Probe aus dem Werk von Marcu und einem Beitrag von Henry Ford »Die Judensrage« wird das »Bekenntnis» von -Mussolini besonderes Interesse erwecken. Der Schwerpunkt des Almanachs liegt im Weltliterarischen. Der Leser wird besonders aus die neue Shakespeare-Übertragung von Hans Rothe, auf das »Epikon«, die Sammlung ewig gültiger Romane, und die Daumier-Verösfentlichung des Verlags aufmerksam gemacht. Die charakteristische Buchausstattung der Verlagswerke von Paul List ist auch diesem Almanach zu eigen. Äußerlich der moderne, werbe wirksame, dem Zeitempfinden entsprechende Umschlag ohne Preisgabe des künstlerischen Moments — innerlich das durchdachte, wohlabge wogene Druckbild. In eine andere Welt führen »Am Wegsaitm- (2.—), das Jahrbuch der Agentur des Rauhen Hauses, Hamburg, und die 4. Folge des Bärenreiter -Jahrbuchs (—.75). Der »Wegsaum« ist Las Jahrbuch der Wichern-Vereinigung, die im Rauhen Hause in Hamburg ihren Sitz hat. Der Almanach zeigt eine der positivsten Seiten der gegenwärtigen evangelischen Kirche, die Missionsarbeit an den eigenen Gliedern der Glaubensgemeinschast. Von dieser werktätigen Arbeit geben die Beiträge lebendige Kunde. Aus dem auch äußerlich recht ansprechenden Almanach »Am Weg- saum- spricht di« Tradition. Davon, daß es aber auch eine Jugend gibt, die ihr neues Werk auf gleichem Grunde errichten will, gibt der Bärenreiter-Almanach Zeugnis. Der religiöse -Grundton dieses Verlags, der schon immer in den zahlreichen musikalischen Verössent- lichungen zum Ausdruck kam, ist verstärkt worden durch die Über nahme der Bücher und Schriften des Reuwerk-Vevlags, der be kanntlich ein Zentrum der christlich-evangelischen Jugendbewegung darstellte. Wilhelm Stählin, der Verfasser eines der bekanntesten Bücher der deutschen Jugendbewegung, legt in einem Aussatz die Grenzlinien bar zwischen der Auffassung der Kirche im herkömm lichen Sinne und dem Bestreben der kirchlich gesinnten Fu gend, wie überhaupt ein großer Teil des Almanachs programmatische Ausführungen enthält. Vielleicht wäre es gut gewesen, auch die religiöse lebendige Musik, die doch im Bärenreiter-Verlag ihren Verleger und zum Teil sogar ihren Wiedererwecker gesunden hat, durch einige Beilagen siir sich sprechen zu lassen. Ein vielseitiger Almanach, der durch seinen mannigfaltigen In halt nicht leicht aus einen Generalnenner gebracht werden kann, -ist der »Orell Fühlt Almanach 1928« (1.—) vom Orell Fühlt Verlag in Zürich. Der bunte Inhalt läßt die um fangreiche Verlagsarbeit eines der größten schweizerischen Verlage spüren. Wenn der schweizerische Standpunkt auch die Grundlage vieler Beiträge bildet, so ist doch der Orell Fiißli Verlag zugleich ein bedeutender deutscher Verleger, dem die Namen Locarno und Gens eine Pflicht bedeuten. Darum hat er auch neben Philosophie, Kunst und Literatur die Volksverständigung in sein 'Arbeitsgebiet einbezogcn. Neben Pirandello erscheint Alfred Kerr, neben den »Gedanken eines Franzosen aus der Reise nach Deutschland« von Jacques Mortane ein Essay über »Präsident Coolidge», dazwischen Abbildungen aus Mittelholzers »Afrtkaslug« und Bildproben aus »Wald und Wild«. Der »Almanach der Rupprechtpresfe auf die Jahre 1826—28« (—.75) im Verlag von C. H. B e ck in M li n - chen ist wohl in erster Linie als ein Lebenszeichen gedacht für die Freunde buchkünstlerischen Schaffens. Unter den wenigen Pressen, die die Zeit -der Papiergelbslut Überstunden haben, besindet sich die von F. H. Ehmcke geschassenc Rupprechtpresfe, von deren neuesten und vorbereiteten Arbeiten der Almanach Kunde gibt. Das Büchlein, das vorwiegend aus der Quelle der klassischen Literatur schöpft, steht in feinem äußeren Gesamtbild unter dem Zeichen F. H. Ehmcke. Die Veröffentlichung »Bücher des Verlages F. Bruck mann A.-G., München«, stellt ein Mittelding zwischen Verlags almanach und Verlagskatalog dar. Der Gelamtaufbau ist katalog- mäßig. Der Inhalt ist jedoch durch kleine, aber wertvolle Bei träge vorwiegend kunstwissenschaftlichen Inhalts und durch Bildbei gaben bereichert worden. Immerhin erscheint der Preis von 1 Mark im Verhältnis zu den Preisen der reinen Verlagsalmanache etwas hoch. Kurt Fleischhack. Sortimentcr-Welhnachtskatalogc. Die Besprechung der Beihnachtskataloge im Bbl. vom 28. De zember v. I. hat zahlreiche Firmen veranlaßt, auch den ihrigen dem Bbl. zu senden. Zu den früher genannten 14, von Sortimentssirmen selbst herausgegcbenen Katalogen kommen noch hinzu die von der Buchhandlung Korn L Berg in Nürnberg, von Gerold L Co. in Wien, Gräfe L Unzer in Königsberg, Krafst L Drotleff in Hermannstadt, R. Lechner (Wilh. Müller) in Wien, Otto Meißner L Hans Fändrich in Buenos Aires, Paul Neubner in Köln, Priebatsch's Buchhandlung in Breslau, Max Teschner in Berlin-Steglitz, Heinrich Staadt in Wiesbaden und der Fr. Wagner'schcn Universitäts-Buchhandlung in Freiburg i. Br. Sie sind alle recht verschieden untereinander. Man chen Firmen kommt es offenbar daraus an, durch großen Umsang der 111
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