Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-03-10
- Erscheinungsdatum
- 10.03.1927
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19270310
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192703100
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19270310
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1927
- Monat1927-03
- Tag1927-03-10
- Monat1927-03
- Jahr1927
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 58, 10. März 1927. Redaktioneller Teil. attsschlaMeben.de Bedeutung erlauben. Das Fachdlatt »XnjiLargtvo« des Buchhändlerklubs in Agram (Zagreb) erwartet ganz erhebliche Resultate von dem genreinsamen Vorgehen der Autoren und Verleger. vr. F. W. Aus Lkondinavicn. — Dänemark erfreute sich schon immer einer grossen Zahl von Schriftstellern, worunter auch die Damenwelt zahlreich vertreten war. Nun hat kürzlich die dänische »National- Tidende« anlässlich der Weihnachtsn-euigkciten an einen Verleger eine Anfrage Uber die ungefähre Zahl der Neuerscheinungen gerichtet, und dieser antwortete gang lakonisch, dass die Buchproduktion in Dänemark zurzeit so gross ist, dass von den Erscheinungen eines Jahres je ein (neues) Buch auf den Kopf der Einwohner entfällt. Hierbei sollen sogar die Säuglinge mitgerechnet sein. Als Charakteristikum für unsere schreibselige Zeit sicherlich ein gutes Beispiel. Der frühere Buchhändler und Besitzer von Sandbcrgs Bokhandcl in Stockholm, Henrik Sandberg, hat kürzlich eine Stiftung von dem ansehnlichen Betrag von 120 000 schwedischen Kronen zu wohltätigen Zwecken zur Verfügung gestellt. Aus den Zinsen und sonstigen Erträgnissen des Kapitals sollen später alte und kranke oder sonst arbeitsunfähige Frauen innerhald einer Stockholmer Kirchen- gcmeinde unterstützt werden. Der Stifter steht im 77. Ledenssahre und war 1880—1895 Inhaber der obengenannten Firma. Er übernahm später die Leitung einer in Stockholm vorhandenen eigenartigen Insti tution, nämlich der sogenannten Buchauktions-Kammer. Diese ist eine städtische Einrichtung, die Antignaria aus allen Gebieten der Lite ratur erwirbt und regelmässig wieder kehrende Auktionen damit ver anstaltet. Es werden zu diesem Zwecke Kataloge lhcrausg-egcbcn und versandt, auf die auch abonniert werden kann. Die Erfolge, die diese Kammer damit zu verzeichnen hat, sind ganz bedeutend. Allerdings kommt es vor, das; auf den Auktionen zahlreiche Bücher beträchtlich höher als in den Antiquariaten bezahlt werden. Ende Januar wurde, zunächst vor geladenen Gästen aus der Buchhandelswelt Stockholms, ein Buchfilm gezeigt, der von der rührigen Firma Zvensüa Loüüauclels Lentraleu in Stockholm heraus gegeben wurde und die Entstehung und weitere Entwicklung bzw. "den Vertrieb des Buches veranschaulicht. »Das moderne Buch« betitelt, schildert der Film den Werdegang des Buches, indem die Bilder die Arbeit in der Setzerei und Druckerei, der Buchbinderei, der Klischeeanstalt zeigen und ferner auch die Tätigkeit des Verlegers, des Sortimenters und des Kommissionärs illustrieren. Die Aufnahmen sind in bekannten grossen Stockholmer Offizinen, Verlags- und Sorti ments-Buchhandlungen und auch in den Geschäftsräumen der Buch- Handelszentrale gemacht worden. Der Film ist bereits nach der Provinz gesandt worden und soll in allen grösseren Städten Schwe dens gezeigt werden, um für das Buch und für Globen, deren Vertrieb von der genannten Firma besonders gepflegt wird, zu werben. Wenn auch etwas einseitig auf die Interessen der hierbei in Betracht kommen den Firmen eingestellt, bringt der Film doch ein lebhaftes und an schauliches Bild aus der Welt des Buches und wird sicherlich dazu bei tragen, dass das grosse Publikum sich für das Buch mehr interessiert. Alljährlich erscheint die vom schwedischen Postzeitungsamt be arbeitete und herausgegebene Postzeitungsliste, und zwar in zwei gesonderten Ausgaben, die eine die einheimischen und die andere die ausländischen Periodica enthaltend. Das zuletzt erschienene Verzeichnis der einheimischen, also schwedischen Zeitungen und Zeitschriften ent hält über 560 verschiedene Zeitungen, von denen 29 täglich erscheinen, 107 sechsmal und 13 viermal wöchentlich. 129 Zeitungen erscheinen jeden zweiten Tag, 66 zweimal in der Woche, und ausserdem gibt es nahezu 220 Wochenschriften. Die Anzahl der Zeitschriften beträgt über 900. Ein Journalist hat nun ausgerechnet, dass alle in dem Verzeichnis aufgenommenen Zeitungen und Zeitschriften zusammen einen JahresbczugSpreis von Kronen 9 763L0 erfordern und dass man dafür 4 322,5 kg bedrucktes Papier erhalten würde. K. V. Neuer Mantel- und Lohntarif im deutschen Buchdruckgewerbe. — Ober die Verhandlungen, die zu dem bereits in Nr. 54 des Bbl. gemeldeten Schiedsspruch führten, gehen uns folgende Einzelheiten zu: Nach einer Verhandlungsdauer von 21^ Wochen ist für das deutsche Buchdruckgewerbe sowohl ein neuer Mantel- wie ein neuer Lohntarif zustandegckommen. Die Verhandlungen begannen am 14. Februar und endeten am 2. März. Zur Beurteilung der jetzigen Sachlage sei daran erinnert, dass bereits am 17. Januar d. I. Lohnverhandlungen stattgefunden hatten. Tie beiden Gehilsenverbändc forderten damals eine Erhöhung des Spitzenlohns von 48 auf 56 Mark wöchentlich. Da die Tarifparteien sich nicht einigen konnten, fällte das im Buch- 278 druckertarif vorgesehene Zentral-Schlichtungsamt am 18. Januar d. I. unter dem Vorsitz von Regierungsrat a. D. Professor De. Brahn einen Schiedsspruch, durch den eine Lohnerhöhung abgelehnt und der bisher bestehende Lohntarif bis zum 31. März d. I. verlängert wurde. (Zu diesem Zeitpunkt läuft auch der bisherige Manteltarif ab.) Diesen Schiedsspruch lehnten die Arbeitnehmer-Vertreter ab, während die Arbeitgeber-Vertreter ihn annahmcn und dann seine Verbindlich keitserklärung beim Reichsarbeitsministerium beantragten, die dann auch am 26. Januar d. I. erfolgte. Dieser Verbindlichkeitserklärung mussten sich die Arbeitnehmer fügen, und zwar auf Grund gesetzlicher Bestimmungen. Bei Beginn der neuen Lohnvcr h andl u n g e n am 28. Fe bruar d. I. forderten die Vertreter der Arbeitnehmer abermals eine Erhöhung des Spitzenlohns von 48 auf 56 Mark. Da weder im Plenum noch in einer engeren Kommission eine Einigung zu erzielen war, so trat auf Antrag beider Parteien am 1. März wiederum das im Buch druckertarif vorgesehene Zentral-Schlichtungsamt in Tätigkeit, und zwar diesmal unter dein Vorsitz des Neichswirtschaftsgerichtsrats vr. K ö n i g s b e r g e r. Nachts 1 Uhr wurde folgender Schiedsspruch verkündet: »Der Spitzen lohn wird vom 1. April bis 3 0. Septem ber 1927 von 48 Mark auf 51.50 Mark und vom 1. Oktober 1 927 bis 31. März 1 928 ans 5 2.50 Mark festgesetzt. Diese Regelung gilt bis zum 31. März 1928 und verlängert sich jeweils um sechs Monate, cs sei denn, dass sechs Wochen vor Ablauf gekündigt wird«. Den Parteien wurde aufgegeben, sich bis zum 2. März, nachmittags 3 Uhr, über Annahme oder Ablehnung dieses Schiedsspruchs zu er klären. In der Begründung zu dem neuen Schiedsspruch wurde unter Bezugnahme auf den vorherigen Schiedsspruch u. a. erklärt, dass eine weitere, wenn auch geringe Verteuerung der Lebenshaltungskosten eine entsprechende Lohnaufbesserung zur Folge haben müsse. Diese Grenze sei jetzt überschritten durch die Entwicklung der wirtschaftlichen Verhältnisse. Der Kleinhandelsindex sei gestiegen, und die Steigerung der Mieten müsse mit Sicherheit angenommen werden. Mit den im Schiedsspruch vorgesehenen Lohnerhöhungen sei auch die kommende Mietsteigerung (von 100A Friedcnsmiete auf 120A) abgegolten. Da die Arbcitgebervertreter mit einer Verbindlichkeitserklärung auch des neuen Schiedsspruchs durch das Neichsarbeitsministerium unbedingt zu rechnen hatten, so stimmten sie trotz schwerster Bedenken dem Schiedsspruch zu. Die Vertreter der Arbeitnehmer nahmen ihn gleich falls an. In der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« (Nr. 18 vom 4. März) wird u. a. noch bemerkt, dass auch in Betracht zu ziehen gewesen sei, dass die neue Lohnrcgelung bis zum 31. März 1928 gelte, also aus ein volles Jahr Ruhe im Gewerbe gewährleistet sei. Der neue Manteltarif ist ohne Anrufung des Zentral- Schlichtungsamts unter Dach und Fach gebracht worden. Die Be ratungen über diesen Tarif nahmen allein zwei volle Wochen in An spruch. Im grossen und galten ist cs bei den bisherigen Bestimmun gen verblieben. Auf die Änderungen und Neuerungen werden wir noch in einer der nächsten Nummern des Bbl. zurückkommen. Am Schluffe ihres in Nr. 18 veröffentlichten Berichts über deu »Neuabschluss des Deutschen Buchdrucker-Tarifs« weist die »Zeit schrift für Deutschlands Buchdrucker« noch darauf hin, »dass die P r e i s t a r i f k o m m i s s i o n für den 17. März einiberufen wor den ist, um zu der Frage Stellung zu nehmen, welche Rückwirkung der neue Mantel- und Lohntarif aus den in Neubearbeitung befind lichen Deutschen Buchdruck-Preistarif hat«. Wie ein Druckbuchstabe entsteht. — Die im Jahre 1837 von dem Stempelschneider Johann Christian Bauer in Frankfurt a. M. gegründete B a u e rs ch e G i e ss e r e i hat einen Film Herstellen lassen, der am Sonntag, dem 6. März, in Leipzig in den Apollo-Licht spielen gezeigt wurde. Der von der Wirtschaftsfilm G. m. b. H. in Berlin hergestellte Film soll natürlich auch ein Werbefilm sein, und so ist vielleicht zu grosser Wert auf Aufnahmen gelegt, die ein Bild vou der Ausdehnung, Bedeutung und Organisation des Betriebs vermitteln. Trotzdem kommt der Lernbegierige nicht zu kurz. Die Tätigkeit des Schriftzeichners, die Herstellung der Matrize aus die drei verschiedenen Arten, das Handgiess-Jnstrument, die Handgiessmaschine, die Komplettgiessmaschine bis zur Doppelgießmaschine, -deren Tages leistung etwa 70 000 Buchstaben Brotschrift beträgt, sowie die zahl reichen Nebenleistungcn, die alle zur Herstellung einer Type gehöre», werden in zahlreichen Bildern vorgefllhrt. Selbst unter den Ange hörigen des graphischen Gewerbes wird es nur ivenigen möglich sein,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder