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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.03.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-03-03
- Erscheinungsdatum
- 03.03.1927
- Sprache
- Deutsch
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X- 52, 3, März 1927, Sprechsaal, Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Und wie steht es heute? Dte G, m, b, H,, A.-G,, Namen mit den unglaublichsten Bezeichnungen künden uns das Bestehen buchhänd- lcrischer Firmen, Das Persönliche tritt immer mehr und mehr zurück. Das ist sein Verfall. Noch ein ober mehrere Jahrzehnte und das Buchhändler-Adreßbuch ist ein Namenverzeichnis von G, m. b. H., A,-G. usw. usw, und aller hand anderer exotischer Bezeichnungen, Einst galt, vor der Einführung der Gewerbefreiheit, der Buch handel als ein »geschützter- Berus, Wer sich ihm widmen und sich selbständig machen wollte, mußte sich als zünstig ausweiscn. Er mußte den Berus erlernt haben und auch ein Examen über die erforderlichen Fähigkeiten oblegen. So bildete sich im besten Sinne des Wortes »eine Schule-, die Wissen und Bildung durch Verbreitung guter Bücher in die Lssentlichkeit htnausströmen und es erklärlich erscheinen ließ, daß der Buchlade» des Buchhändlers zu einem Stelldichein gebildeter Leute wurde. Das srellich wird kaum wieder in dem Maße wieder kehren; wenigstens vorerst und wahrscheinlich auch auf lange hinaus nicht. Der Wandel der Zeit hat hier eingegrissen; ihm lassen sich Schranken nicht auferlegen, Dars aber diesem inneren Versal! des so wichtigen Berufs nach Bogci-Strauß-Manier ruhig zugesehen werden? Mit Nichten! Wir alle werden uns, auf uns allein gestützt, als machtlos er weise», — Aber etwas sollte und müßte geschehen. Es kann nicht zugegeben werden, daß die altehrwürdige Tradition des Buchhandels sich allmählich in nichts auslöst, oder aus ein Niveau herabgedrückt wird, das des Buchhandels unwürdig ist. Wir können nicht zugeben, daß der Börsenverein der Demschen Buchhändler zur simplen Marionette wird, er, der seit so langem den Buchhandel In seiner höchsten Gestalt repräsentierte, der seither als Hort galt gegen alle Auswüchse innerhalb unseres Berufs, Daher auch sollte der Börsenvereln durch seine berufenen Ver treter in diesem Sinne eintreten, und da ernstes Wollen immer zum Ziele sllhrt, wirb er auch das erreichen, was dem Wähle des Gesamt buchhandels dienen kann. Es gibt in unserem Erwerbsleben noch einen Be rus, der gesetzlich geschützt ist, den noch keine Be wegung angetastet hat, der sich seine Geschlossen heit stets zu bewahren wußte: den »Apotheker-Be rus-, Er sollte uns als Vorbild dienen. Kein Unbefugter vermag elnzudringen In die Gilde des Apotheker wesens, ohne die erforderlichen Fähigkeiten Nachweisen zu können, — In dieser Geschlossenheit, unter dem Schutze der Gesetze behauptet er seine Stellung und seine Eigenart, Und der Buchhandel? Ist er minder wichtig als dieser? Ist seine — des Buchhandels — Mission diesem Berufe nicht ebenbürtig? Ja, überragt er diesen nicht noch? Diese Frage läßt sich ohne weiteres mit Jal beantworten. Der Buchhandel soll sich seiner ethischen Zwecke und Ziele be wußt werde», er soll diese seine hohe Mission geltend zu mache» suchen durch Anrufung jener Kreise, die die gesunde Weiterentwicklung des Volkes zu schützen und zu fördern haben. Hier hat der Börsen verein zu sprechen. Er trete dasllr ein — in Verbindung mit den wirklichen Vertretern des Buch handels —, daß auch ihm, dem Buchhandel, der gesetzliche Schutz zuteil werde; daß unser Berus herausgehoben werde aus dem Kreise der Alltagsberuse; daß Buchhändler zu sein gesetzlichen Vorschriften unterliege; daß Buchhändler zu werden Pflichten auscrlege, die der Würde des Berufs entsprechen. Nur in diesem Falle kann der buch händlerische Berus aus seiner Höhe als Kultursörderer erhalten wer den, zum Nutzen und Segen der Allgemeinheit. Ein Vorgehen des Börsenvereins ln diesem Sinne, als der be- rusenen Behörde, wäre eine gewiß dankbare Ausgabe, Der Dank aller jener, die Liebe zum Berufe des Buchhandels in sich tragen und die in der Verbreitung guter und bester Bücher eins der höchsten ethischen Gesetze anerkennen, denen wir nachzustreben haben, wäre ihm sicher. Und worin können die Maßnahmen bestehen, die zur Erreichung dieser Ziele sichren? Verschiedene Wege können eingeschlagen werden, die sreilich hier nur angedeutet werden können: ein Appell an den Reichstag unter Darlegung der Gründe im Sinne obiger Ausführung. Einwände beachte man nicht; versagt das erste Gesuch, dann wieder hole man cs. Und versagen alle Versuche — was kaum anzunehmen ist, dann schasse der Börsenverein sich eigene Gesetze, Hin reichende Mittel stehen ihm zur Verfügung, Einige seien hier an- gedeutct: der Börsenverein selbst, sein Adreßbuch und sein Börsenblatt und als Ergänzung dazu dte Lokal-Institutionen usw, usw. Ein energisches Eintreten würde niemals erfolglos sein. Die Ausgabe eines solchen Vorgehens ist des Preises wert. In jedem anderen Berus« ist »Fertigkeit- Voraussetzung, Barum, so sragen wir, nicht auch im Buchhandel? Wir ivarcn ein st stolz aus unsern Buchhandel und konnten uns seiner Vertreter rühmen. Streben wir dahin, das früher Erreichte wieder zurllckzugewinncn und besinnen wir uns, daß letz ten Endes nicht das den Alls schlag gibt, was der Mensch besitzt, sondern was er ist. Das galt vor Jahrtausenden, das gilt »och heute. Wird das Angcdeutcte auch nicht gleich erreicht — die Zeit kommt dermaleinst sicher, wo es seine Erfüllung finden wird, es sei denn, der Buchhandel ginge seiner Auslösung überhaupt entgegen. Das aber dars und wird nicht geschehen. — Weshalb also das Zuwarten? K a r l K r, P s a u. Ausbildung von Lehrlingen. In unserer Geschäftsstelle erfolgen bereits Nachfragen von Firmen, die zum 1. April 1927 einen Lehrling einstellen wollen: andererseits melden sich auch junge Leute und junge Mädchen, meistens zurzeit noch Schüler, die zum 1. April d. I. eine Lchrlingsstelle im Buch handel suchen. Gemäß unserer Stellungnahme, die wir in Nr. 25 unterer »Mitteilungen« ausführlich begründet haben, richten wir an unsere Herren Kollegen vom Sortiment die dringende Bitte, sich im Interesse eines tüchtigen buchhändlerischen Nachwuchses der Verpflich tung, Lehrlinge einzustellen, nichi zu entziehen und der Lehrlings ausbildung besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Wir bitten gleich zeitig unsere Herren Kollegen vom Sortiment, unserer Geschäf.sstelle möglichst bald, spätestens aber bis zum 10. März, schriftlich mitzu teilen, wenn die Möglichkeit zur Einstellung eines männlichen oder weiblichen Lehrlings vorhanden ist. Wir möchten darauf Hinweisen, daß in den letzten Fahren auch häufig gebildete junge Mädchen aus guten Familien den buchhändlerischen Beruf ergreifen wollen und Lchrlingsstellen suchen: meistens war es bei der vorhandenen Ab neigung, weibliche Lehrlinge einzustellen, schwer, allen Bewerberinnen eine Lehrlingsstellung zu verschaffen. Berlin W 66. Der Vorstand der Korporation derBerlinerBuchhändler. Erscheint die Taylorix-Buchhaltung für den Sortimentsbuchhandel zeitersparend? Nach einem Jahr genauer Durchführung, die einen tadellosen Ab schluß ermöglichte, stehe ich nun doch aus verschiedenen Gründen vor der Frage: Soll ich diese Buchführungsart beibehalten: ist es nicht Mehrarbeit gegen meine frühere Einrichtung, wenn ich sie nach den Sonderbedürfnissen des Sortiments ausbaue? Jeden Tag freute mich die Aufbewahrungsort und die bequeme Handhabungsmöglichkeit der Konten, ferner erfüllte mich jeden Monats anfang die Tatsache mit großer Beruhigung, daß in der zweiten Woche stets ein Abschluß vorlag, an dem nichts mehr zu rütteln und zu deuteln war, denn der Mechanismus treibt sich selbst und überwacht sich selbst! Aber läßt er Platz und Besinnung für jene Geistigkeit, die das Buch als Ware auch in der buchhändlertschen Buchführung braucht? Ist dem Buchhändler aber mit Zahlen allein gedient? Kann diese Buchhaltung auch für den Buchhändler »das sterbende Buch in der Buchhaltung« bedeuten? Sind nicht Tages kasse, Bankbuch, Postbuch, Kommissionär- und BAG-Abrechnung, ja ausführliche Kundenkonten usw. erst recht Spiegel und Kommentare zum ganzen Buchstaben- und Zahlenapparat, ja sogar zur sachgemäßen Gruppierung und geistigen Kontrolle nötig? Ist das Treiben zur »Tagfertigkcit« nicht ein außerordentliches Hemmnis, »glakte Abschlüsse«: »konform mit dem Verlag« besonders auf den Kommissionskonten zu erzielen oder bet den Zielkonten? Bin ich nicht genötigt, doch noch ausführliche Kundenkonten anzu legen, wenn ich die Fortsetzungen kontrollieren und in Eile das augen blickliche Interessengebiet eines Kunden überschauen will? Wo ist aber da die Zeitersparnis? Ich kann doch im unrentablen Sortiment nicht des Personals an die Buchführung setzen! Die entschiedenen Vorzüge der »Taylorix« verdienen hier eine gründliche Aussprache. I. W.-Frelburg j. Br. H ch chl l ). Sämtlich ln Ledg. Adresse d r Red xp . Lelpzia. 'ch
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