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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.02.1927
- Strukturtyp
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- 1927-02-12
- Erscheinungsdatum
- 12.02.1927
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- Deutsch
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sbü 3S, 12. Februar 1927. Redaktioneller Teil. lerischen Fachvereine ihre Vertreter entsenden, und zwar derart, daß der Fachausschuß zu gleichen Teilen aus den Fachvcrbänden des Verlags und des vertreibenden Buchhandels zusammengesetzt ist. Der Fachausschuß würde durch eine zu große Personenzahl unbeholfen werden, und es wird sich daher empfehlen, ihn so eng wie möglich zu begrenzen. Die Zusammensetzung müßte daher wie folgt sein: 1 wissenschaftlicher Verleger, 1 schönwissenschastlicher Ver leger, 1 Schulbuchverleger, 1 Jugendschriftcn- und Bilder bücherverleger, I Zeitschristenverleger, 1 Karten- und Lehr mittelverleger, 1 am Reisebuchhandcl interessierter Verleger, 1 Musikalienvcrleger, 1 Kunstverlegcr, 1 wissenschaftlicher Sor timenter, 1 schönwissenschaftlicher Sortimenter, 1 Schulbuch sortimenter, 1 Lehrmittelsortimenter, 1 Antiquar, 1 Buch- und Zeitschriftenhändler, 1 Bahnhossbuchhändlcr, l Reise- und Versandbuchhändler, 1 Musikalienhändler, I Kommissionär, I Grossist. In den Fachausschuß dürften selbstverständlich nur Mitglieder des Börscnvereins gewählt werden, und auch an der Wahl dürften nur diejenigen Mitglieder der Fachvereine beteiligt sein, die gleichzeitig Mitglieder des Börsenvereins sind. Diesem Fachaus schuß würde die Beratung der wirtschaftlichen Fragen des Buch handels obliegen, und es würden ihm bezüglich dieser Fragen besondere Befugnisse einzuräumen sein. Diese Befugnisse müßten unter andern! darin bestehen, daß der Fachausschuß nur dann An träge an die Hauptversammlung stellen dars, wenn diese Anträge in seiner eigenen Mitte mit Dreiviertel-Majorität angenommen worden sind. Außerdem müßte bestimmt werden, daß Anträge, die im Fachausschuß abgclehnt worden sind, in dem betreffenden Jahre nicht an die Hauptversammlung gebracht werden können, unbeschadet des satzungsgcmäßen Anlragsrechts des einzelnen Mitgliedes. Um nun den Kreisvercinen ebenfalls eine innigere Zusammen arbeit im Börsenvereins-Vorstand zu- geben, würde von den Kreisvereinen ein Kreisausschuß gebildet, der aus je einem Vertreter der Krcisvereine bestünde. Diese Kreisvereine wären möglichst auf 12 bis 14 in Deutschland zu beschränken, und cs wäre diesem Ausschuß anzuglicdern je ein Vertreter der aus ländischen Vereine wie folgt: Verein der österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler, Verband der Buchhändler in Polen, Schweizerischer Buchhändlerverein, Verband der Deut schen Buch-, Kunst-, Musikalienhändler und Verleger in der tschechoslowakischen Republik, Verein der Buch- und Musikalien händler Lettlands, Verein der Buchhändler des Handelskammer bezirks Bozen. Jedes Mitglied des Börsenvereins muß Mitglied eines Kreisvereins sein, und nur über den Kreisverein kann ein Buch händler in den Börsenverein ausgenommen werden. Dagegen kann er mehreren Fachvercinen angehören. Jedes Mitglied hat die Möglichkeit, durch seinen Kreisverein den Abgeordneten in den Kreisausschuß mit zu wählen. Der Kreisausschuß wird vom Börsenvereins-Vorstand je nach Bedarf einbcrusen, und mit ihm werden die Organisations- und Verwaltungssragen des deutschen Buchhandels beraten. Da außerdem die Hauptversammlung das endgültige Beschlußrecht über die wirtschaftlichen Fragen des Börsenvcreins hat, so werden die Kreisvereine die Anträge des Fachausschusses innerhalb ihrer Mitglieder zu beraten haben, denn es ist selbstverständlich, daß jeder Kreisverein die Möglichkeit haben mutz, zu den Beschlüssen des Fachausschusses Stellung zu nehmen. Im übrigen bleibt eine genauere Umgrenzung der Rechte und Pflichten jedes einzelnen Ausschusses der Kommission Vorbehalten, die Ostermesse 1927 von der Hauptversammlung gewählt wird, um diese Ideen für die Satzung zu verarbeiten. Der Kommission ist auf jeden Fall die Aufgabe mit aus den Weg zu geben, sich ein klares Bild von der zukünftigen Besetzung der bisherigen Aus schüsse zu machen. Ich würde z. B. den beiden Hauptausschüssen, sowohl dem Krcisausschuß wie dem Fachausschuß, das Vorschlags recht sür je die Halste der Mitglieder des Wahlausschusses ge währen; dagegen wird Wohl allgemein der Ausschuß für die Ver waltung des Buchhändlerhauses als überflüssig angesehen. 178 Die Rechte des Vereinsausschusscs dagegen werden im Sinne eines Beirats des Börsenvereins-Vorstandcs weiter ausgebaut werden müssen, wie es bereits bei der Satzungsberalung von 1921/22 gewünscht wurde. Diese von mir vorgeschlagene Änderung der Organisation Ist nicht so einschneidend wie die in der Gilde und im Reorgani sations-Ausschuß bisher vorgesehene. Sie wahrt dem Börsenver ein zum größten Teile das Bild, das er bisher zum Mutzen des deutschen Buchhandels gehabt hat, und fügt ihm nur einen Aus schuß der Organisationen bei, die mit ihm zusammen seinen Äuße rungen einen noch größeren Resonanzboden geben können. Da gegen wird die bewährte Organisation, ausbauend auf der Kreis- einteilung, gewahrt, und es wird nicht heute etwas zerstört, was vielleicht in einigen Jahren wieder aufgebaut werden muß. Zeigt sich im Lause der Jahre dann, daß eine so radikale Veränderung der Kreisvcrcine, wie sie von einigen Vertretern im Organisations- Ausschuß geplant wird, nötig ist, dann kann diese immer noch erfolgen. Es ist aber meist schwer, einmal Vernichtetes wieder auszubauen. Erhalten wir uns den Börsenverein in seiner seit 50 Jahren bewährten Organisation und ergänzen wir diese, in dem wir durch die Entwicklung notwendig gewordene neue Formen hinzunehmen, so werden wir den Börsenverein stärken, ohne Ge fahr zu laufen, durch Schwächungen der Kreisvcrcine das per sönliche Zusammenhalten innerhalb des deutschen Buchhandels zu untergraben. Wenn wir uns heute Verleger, Sortimenter, Antiquar usw. nennen, so muß es das Bestreben des Börsen- vercins der Deutschen Buchhändler sein, daß wir uns wieder alle als deutsche Buchhändler fühlen. Das können wir aber nur, wenn wir persönlich in unseren Kreisvereinen Fühlung mit einander nehmen und erhalten, wie wir es bisher getan haben. Hamburg, den 7. Februar 1927. Heinrich Boysen, I. Vorsitzender des Buchhändler-Verbandes »Kreis Norden». Die Krise auf dem rumänischen Büchermarkt. Von H. Block, Bukarest. Seit dem 1. Januar, nach kaum vierjähriger Tätigkeit, hat der gediegenste rumänische Verlag »Oultura uutiouala« seine Geschäfte liquidiert. Rur einige begonnene Arbeiten sollen zu Ende geführt werden. Diese Tatsache bedeutet für das Buchwesen in Rumänien ein Ereignis. Die »Ouitura uatiouala« arbeitete sehr großzügig. Die Gesellschaft hatte Geld, an der Spitze des Verlages standen die besten Gelehrten der Hauptstadt, und wenn die Aktionäre trotzdem beschlossen, den Verlag aufzuheben, so mußten dafür gewichtige Gründe vorhanden gewesen sein. Die »Lultura ustiousla« scheute keine Ausgaben und Anstrengungen, um das rumänische Buch auf moderne westliche Höhe zu bringen. Und in der Tat nahm der Verlag aus der Bücheraus stellung in Florenz und auf der Ausstellung des alten rumänischen Buches in Bukarest eine hervorragende Stelle ein. Trotz guter Aus stattung, guter Auswahl und trotz der verhältnismäßig niedrigen Preise fand der Verlag keine hinreichenden Abnehmer, und das ist die Ursache, daß er seine Tätigkeit einstellen mußte, nachdem er in der verhältnismäßig kurzen Zeit Bücher in mehr als 20 Millionen Exem plaren auf den Markt gebracht hatte. Der Katalog des Verlages überrascht geradezu durch die gute Auswahl der Autoren sowohl aus der heimischen als auch aus der Weltliteratur. Aber wenn inan er fährt, daß von den Büchern des populärsten rumänischen Dichters Michail Eminescu in 4 Jahren nur 1200 Exemplare abgesetzt wurden, so muß zugegeben werden, daß dies auf den Verleger entmutigend wirken kann. 300 Exenrplare des größten Dichters im Jahre bei den erweiterten Grenzen Rumäniens — das gibt die Berechtigung, von einer ernsten Krise zu sprechen. Die Werke des französischen Philo sophen Comte konnten in 4 Jahren kaum in 400 Exemplaren abgesetzt werden. Aus der Statistik des Verlages ersieht man, wie launenhaft der heutige Leser ist. So haben zwei Bücher des gleichen Verfassers lange nicht den gleichen Erfolg. Der erste Novellenband von Cäsar Petrcscu ist ausverkauft, der reifere und interessantere zweite Band liegt in den Kellern des Verlages. Man kann mehrere Ursachen der Leseunlust seststellen. Vor allen Dingen ist es die immer noch drückende wirt schaftliche Not, die für viele ein Buch unerschwinglich macht. Die bäuerische Provinz hat einstweilen nur ein geringes Lesebedürfnis. In den neu angegliederten Provinzen vermochte das rumänische Buch
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