X- 3!, 7. Februar 1927. Fertige Bücher. vd-knbl-» s. d. DUch». Buchhandel. 1247 /S0-VF<et70E —<Q>vcir^c:5vuc:i-ii-i^oi.u^Q > 5iu7sQAki>5ei-n.O55^ikr^55c L4XQ>- Am i. Februar ist Karl Bienenstcin in Bruck a. d. Mur gestorben. Die nachstehend aufgcführten Bücher werden erhöhtem Interesse begegnen; sie eignen sich übrigens vorzüglich zu KonfirmationS- und Ostergeschenken. — Ausnahme-Angebot: 4v°/o Rabatt. — Zettel liegt bei! Der Einzige auf der weiten Wett. Ein Menschenleben. Z.—5. Auflage. Geheftet M. Z.5O, in Leinen geb. M. 5.— Deutsches Sehnen und Kämpfen. Ein Wachau-Roman. 2. Auflage In Leinen geb. M. 5.5O Wenn die Berge wandern. Erzählung. I.—Z. Auflage In Halbleinen geb. M. 2.50 Ein Buch von unendlich feinem Reiz der Naturschilderungen und von eherner Kraft eines Lebens schicksals ist Karl Bienensteins Roman „Der Einzige auf der weiten Welt'. Ein hohes. Lied der Einsamkeit zugleich, die weltfern und weltabgeschieden in stiller Köhlerhüttc ihr Genügen findet und zum Schluß durch eine große Tat der Liebe ihren Inhalt krönt. In dieser beschaulichen Ruhe werden die Erlebnisse des einsamen Mannes in fesselnder Art erzählt, und jedes Kapitel dieser Lebensfahrt begleitet das Rauschen des Waldes. Durch eine schmerzlich selige Jugend führt der Weg, an deren Rand zwei Mädchen gestalten stehen, die auf den jungen Studenten bestimmenden Einfluß nehmen. Ein treue,: Freund stirbt; aus dem Studenten, der sich als Dichter wähnt, wird in langsamer Abstufung ein Müller, ein Student, ein Köhler. Haß, Neid und böser Wille seiner Mitmenschen nagen an seinem Leben, prägen ihm den Fluch des Mörders auf die Stirne; aus allen Tiefen und Dunkelheiten steigt er aber siegreich empor zum Licht und zur alles versöhnenden Einsamkeit. So bringt er auch das letzte Opfer, sich selbst, und kehrt damit als der Verfemte, der selbst die Gesellschaft der Menschen geflohen hat, mitten in das Herz derer zurück, die ihn einst geliebt und dann ihn verkannt oder an ihm gezweifelt haben. Es ist ein Buch voll schöner Reife, die wie wenige den Wiederklang im Herzen finden. Herm. Greinz. Mit außerordentlicher Zärtlichkeit malt der Dichter die wundervolle, sagenrciche und eigentlich noch wenig bekannte Landschaft um Dürrnstein und Pöchlarn, die Wildnis der blühenden .Frauengärten', die Weinberge, Klöster und Burgruinen. In dieses alte, vielumkämpfte Kulturland schleicht sich ein neuer Feind, scheinbar friedlich und doch voll zähen Eroberersinncs: das Tschechentum Südböhmens. Denn Niederöster reich soll eine „zweisprachige' Provinz werden. Diese politische Jntrigue des Romane ist mit meisterhafter Sicherheit durchgeführt; ohne Zweifel sind die Vorgänge historisch. Ihre Darstellung zeichnet sich durch künstlerische Ruhe und Sachlichkeit aus. Der Erzähler meidet jede Phrase und läßt Personen und Dinge für sich selbst sprechen. Land und Leute sind mit Kennerschaft geschildert. Von zwingender, fast symbo lischer Kraft ist der Schluß des Buches: die Umkehr des Tschechenschiffs auf der Donau, deren Ufer in schwarz-rot-goldenem Fahnenschmücke prangen. „Der Deutsche ist der Mensch der Sehnsucht, und da alle Sehnsucht nach Frieden strebt, der Mensch des Friedens. Darum ist der Deutsche ein Aufbauender .. . darum aber auch der Neid und Haß derer, die nicht Aufbauer, sondern Zerstörer sind, vor allem der Slawen.' Berliner Lokal-Anzeiger über „Deutsches Sehnen und Kämpfen'. iss»