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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.01.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1927-01-29
- Erscheinungsdatum
- 29.01.1927
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- Deutsch
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^ 24, 29, Januar 1927, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d. Dtschn. Buchhandel» gen, die sich der beruflichen Fortbildung widmen, haben samt und sonders fleißige und erfolgreiche Arbeit geleistet, um der Kunst Gillen bergs zu dienen. Der Deutsche Buchdrucker - Verein kann gleichfalls aus bedeutende Erfolge hinsichtlich der beruflichen Fortbildung zurück blicken. Zunächst sei auf die Errichtung der Mcisterschule für das B u ch d r u ck ge w e r b e in München hingewiesen, für deren Zustandekommen sich der genannte Verein mit bedeutenden finanziellen und ideellen Mitteln eiusetzte. Die Münchener Meisterschule wird am 1. Februar 1927 eröffnet. In Leipzig sind die Vorarbeiten zur Errichtung einer solchen Schule ebenfalls in vollem Gange. Im Verein mit der Gehilfenschaft ist auch die allgemeine Ein führung einer Lehrlingsordnung für das Buch druck g e we r b e mehr und mehr gelungen; nur noch einzelne Hand- wcrkskammerbezirke fehlen. Innerhalb des Deutschen Buchdrucker- Vereins ist ferner der vielversprechende Anfang gemacht worden, die Söhne der Buchdruckereibesitzer für die berufliche Fortbildungsarbeit etwas mehr zu interessieren (Meistersöhne-Vereinigungen). Der Deutsche Buchdrucker-Verein hat auch Schritte unternommen, die einen Austausch deutscher u n d amerikanis ch e r Buchd r ucke- r e i b e s i tz e r s s ö h n e bezwecken. Um Bedürftigen die beruflichen Studien zu ermöglichen oder zu erleichtern, hat der Hauptvorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins in seiner im Dezember in Berlin ab gehaltenen Sitzung beschlossen, für diesen Zweck ein Stipendium von 5090 Mark bereitzustellen. Diese Studien können im In- oder Ausland betrieben werden. Von g e s e tz g e b e r i s ch e n A n g c l e g e u h e i t e n, die auch das Buchdruckgewerbe in besonderem Maße berühren, seien gewisse Än derungen des Presserechts erwähnt. Einmal die neue ge setzliche Vorschrift, daß Abgeordnete nicht verantwortliche Redakteure sein können, und dann die Änderung der Strafprozeßordnung, durch die unter gewissen Voraussetzungen auch Redakteuren, Verlegern und Druckern das Recht zur Verweigerung des Zeugnisses zugebilligt wird. In dem Umfange, wie dieses Recht Rechtsanwälten, Geistlichen, Ärzten sowie den Mitgliedern der Parlamente zusteht, kann bei den Redakteuren usw. aber noch keine Rede sein. Da wird noch mancher Vorstoß unternommen werden müssen. In sozialpolitischer Hinsicht sind vor allem die Gesetze betreffend die Einbeziehung der gewerblichen Erkrankungen (Blei-, Antimon-, Quecksilbervergiftung usw.) in die staatliche Unfallversicherung und die beschleunigte Über nahme der Krankenpflege durch die Bernfsgenosseuschasten (die Träger der Unfallversicherung) zu erwähnen, sodann das Gesetz betressend den Kündigungsschutz der älteren Angestellten. Die letzten Monate des Jahres 1926 haben — alles in allem ge nommen — wirtschaftlich für das deutsche Buchdruckgewerbe doch nicht gar so schlecht abgeschlossen. Es ist zu erwarten, daß die begonnene Gesundung und der Ausstieg weiter zunehmen und daß dos deutsche Buchdruckgewerbe aller Voraussicht nach hoffnungsfreudiger der nächsten Zukunft entgegensehen kann. N. D. Kleine Mitteilungen. Zwangsausvcrkaus wegen Geschäftsauflösung. — Die Bestände der Firma Julius Bleek N a ch f. Inh. Ernst Lederhausen in Minden i. Wests, werden im Wege freihändigen Verkaufs durch den Gerichtsvollzieher ausverkauft. Die Firma ist aufgelöst. Herr Lederhausen hat die buchhändlerische Tätigkeit aufgegeben. Nach bezüge sind unstatthaft. Gerhart Hauptmann und die internationale Buchkunst-Ausstellung Leipzig 1927. — Als eine besondere Darbietung für Buchliebhaber und Verehrer von Gerhart Hauptmanns Kunst wird in einer Sonder- abteilung der Internationalen Buchkunst-Ausstellung das gesamte dichterische Werk Hauptmanns vereinigt, das gleichzeitig einen Über blick über die Entwicklung der deutschen Buchkunst der letzten vierzig Jahre geben wird. Zur Allsstellung kommen sämtliche Ausgaben Hauptmannscher Werke von den ersten, seltenen und vergriffenen Früh erscheinungen an bis zu den Jubiläumsausgaben der letzten Zeit, Übertragungen in fremde Sprachen, und die reichen Folgen graphischer Blätter, zu denen Künstler wie Heinrich Vogeler, Walter Klemm, Alfred Kubin, Käthe Kollwitz u. a. m. durch Hauptmanus Dichtungen angeregt worden sind. Auf besonderen Wunsch des Dichters hat das Präsidium der Ausstellung die Zusammenstellung dieser Abteilung vr. Victor Ludwig in Liegnitz übertragen. — Gerhart Hauptmann wird bei der Eröffnung der Ausstellung Anfang Juni altwesend sein und das Wort zu einer Ansprache ergreifen. 121 Allgemeiner Deutscher Buchhandlungögehilsen-Verband (Fachgruppe Buchhandel im D. H. V.), Ortsgruppe Berlin. — Man schreibt uns: Welch reiches geistiges Leben znrzeit in der Ortsgruppe Berlin unseres Verbandes herrscht, das bewies am besten die letzte Fachgrup- penversaiumlnng am Dienstag, dem 18. Januar im »Wilhelmshof«, Auhaltstraße 12. Die Versammlung nahm nach Erledigung einiger interner Angelegenheiten (Jahresbericht usw.) eingehend Stellung zu dem am 5. Dezember 1926 vom Reichstag verabschiedeten und vom Netchsrat genehmigten »Gesetz zur Bewahrung der Jugend vor Schund- und Schmutzschriften«, das so außerordentlich wichtig für den Buch handel ist. Nachdem vom ersten Referenten zur Vorgeschichte des Gesetzes-selbst gesprochen und das Gesetz in seinem Aufbau und seiner Auswirkung eingehend beleuchtet worden war, nahm der zweite Redner vom geistigen und der dritte Redner vom literarischen Standpunkt aus dazu kritisch Stellung. Beide Redner sehen im Gesetz eine Kne belung der Freiheit des Geistes und des geistigen und literarischen Schaffens und lehnten es daher ab. Darüber hinaus übten sie Kritik au der Zusammensetzung hinsichtlich der zur Besetzung für die Prüf stellen in Frage kommenden Institutionen. Von den nachfolgenden Sprechern aber wurde der ablehnenden Haltung energisch entgegen getreten, und sie vertraten den Standpunkt, daß das Gesetz gut ist und vor allem notwendig war, weil heute tatsächlich außerordentlich viel Schmutz und Schund vorhanden sei, der die Volksseele und vor allem die Seelen der Kinder vergifte. Schließlich wurde darauf hin gewiesen, daß auch unsere Organisation in den vorgesehenen Prüf stellen vertreten sein und unserer Vorschlagsliste, die bereits im Ministerium des Innern eingereicht wurde, unbedingt stattgegeben werden müsse. E. Aus den Niederlanden. — Auch hier beschäftigt mau sich mit dem Lesen der Kinder, denn weiterdenkende Buchsachlcute wissen, daß die in allen Ländern beobachteten Buchkrisen sich erst ganz beheben lassen, wenn mehr Leser oder Bücherkäufer erzogen worden sind. Ein Aussatz schreiber erzählt in der Sortimenterzeitschvift von einem Knaben, der täglich zwei Bücher verschlingt, sein Vater sagt ihm: »Das habe ich als Junge genau so gemacht, aber jetzt lese ich keine Bücher mehr, nur die Zeitung«. Hieran anknüpfeud sagt der Schreiber, daß man solche Sachen nicht durchgehen lassen dürfe, die Kinder lesen wahllos nur aus Neu gierde und um sich au den Gestalten der Bücher aufzuregeu. Wenn sie größer sind, haben sie sich überlesen und rühren kein Buch mehr an. Eltern werden gewarnt, daraus zu achten, damit die Heranwachsenden Kinder Freude am Lesen und am Buch behalten. — Der bekannte Haager Verleger Nijhofs macht in der niederländischen Sortimenter- zeitschrfft darauf aufmerksam, wie sehr die niederländischen Postge bühren den niederländischen Auslandsbuchhandel beeinträchtigen. Er sagt, daß er in den Kriegs- und Juflatiousjahrcn seine Ausland kundschaft vergrößert hätte, jetzt wäre dies Geschäft durch die Paket- unkosteu der niederländischen Post gehindert. Er gibt Beispiele über diese Berechnung; jüngst hatte er Bücher nach den Vereinigten Staaten zu versenden, es waren 38 Pakete je 10 Kilo, dafür mußte er der niederländischen Post 190 Gulbeu bezahlen. Die gleiche Anzahl Pakete, von Deutschland aus nach den Vereinigten Staaten gesandt, hätte je NM 3.80 ^ 79.80 Gulden gekostet. Auch von Spanten aus ist der Ver sand billiger. Er ließ von dort 64 Pakete versenden, die Pesetas 94.60 kosteten, das waren 36.— Gulden; die gleiche Anzahl, von Holland aus versandt, hätte über 100 Gulden ausgemacht. So geht es noch mit manchen anderen Ländern, und wenn es sich bei seinem Auslaud- geschäft um Bücher aus anderen Ländern handle, ließe er immer von diesen aus senden. So schneidet sich die niederländische Post in ihr eigenes Fleisch, und Nijhoff wünscht, daß durch ein gemeinschaftliches Vorgehen des ganzen Handels diese Dinge verbessert werden möchten. 8eb. Georg Müller Verlag A.-G. in München. — Die 7. ordentliche Generalversammlung der Gesellschaft findet statt am Freitag, dem 11. Februar 1927, nachmittags 4 Uhr, in München, im Notariat V, Karlsplatz 10/1. Tagesordnung: 1. Vorlage der Berichte des Vor stands und des Aussichtsrats für das Geschäftsjahr 1925/26. 2. Vor lage der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung über das ver flossene Geschäftsjahr und Beschlußfassung hierüber. 3. Beschluß über die Gewinnverteilung. 4. Entlastung der Mitglieder des Vorstands und des Aussichtsrats. 5. Neuwahl des Aufsichtsrats. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 18 vom 22. Januar 1927.)
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