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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.01.1927
- Strukturtyp
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- 1927-01-13
- Erscheinungsdatum
- 13.01.1927
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d. Dtschn. Buchhandel. X« tO, 13. Januar 19' vor. Die Zählung der im Börsenblatt angekündigten Neuigkeiten schließt mit 13 602 Titeln insgesamt ab. Das sind rund I0A weniger, als 1913 gezählt wurden (15 229), und das ist in der Tat wohl eine fühlbare Entlastung. Der Durchschnittsladenpreis dieser rund 13V- Tausend Werke betrug 7.95 Mark. Das wäre also gegen 1914 — 5.50 Mark — eine durchschnittliche Steigerung um etwa 44°/». Das Wöchentliche Verzeichnis, das ja neuerdings die dort aufgenommenen Titel laufend zählt, schloß sür 1926 mit der Ziffer 30 348. Hier ist gegen 1913 keine Erleichterung sest- zustellen, da die entsprechende Auszählung aus Grund der Biblio graphie damals eine Gesamtzahl von 28 182 Buchneuerscheinungen ergeben hat. Der Unterschied erklärt sich sehr einsach daraus, daß die neuerdings von der Deutschen Bücherei bearbeitete Biblio graphie eben nicht nur die tatsächlich im Buchhandel befindlichen, sondern überhaupt alle der Bücherei bekannt werdenden -Neu erscheinungen verzeichnet. Da die Deutsche Bücherei ihre Sam meltätigkeit mit gutem Erfolg immer lückenloser zu gestalten ver steht, kann die auf ihren Aufnahmen aufgebaute Bibliographie eben auch bei gedrosselter Produktion des eigentlichen Buchhandels gleichwohl steigende Zahlen ausweisen. Für den Buchhandel geben daher die auf der Verarbeitung der Börsenblattanzeigen beruhenden Berechnungen ein besseres Bild; zum mindesten sind sie für die Korrektur der allgemeinen Statistik unentbehrlich. Der Produktionsrückgang erstreckt sich im übrigen nicht gleichmäßig auf alle Sparten. Soweit erkennbar, betrifft er in der Hauptsache nur die Schöne Literatur und die Kunstliteratur im weitesten Sinne. Für beide kann man wohl mit einem Rückgang um fast 30°/» gegen das Vorjahr und gegen die Inflationszeit rechnen. Bei andern Sparten wie pädagogischer, philosophischer, mathema tischer, philologischer Literatur, auch bei Jugendschriften und anderen ist die Neuproduktion 1926 ungefähr der des Vorjahres gleich geblieben, bei den meisten andern wissenschaftlichen Diszi plinen dürfte sich sogar eine Steigerung Nachweisen lassen. Ver mutlich wird hier aber noch ein Ausgleich wirksam sein, insofern alH allen Andeutungen zufolge beim eigentlichen schwerwissen- schaftlichcu Buch in der Regel Wohl wieder mit kleineren Aus lagen gerechnet werden muß, während namentlich bei vielen zur Schönen Literatur zu zählenden Erscheinungen, zumal solchen mit ausgesprochen billigen Preisen, sicher besonders große Auflagen ziffern in Frage kommen. Immerhin wird man diese Lage im Auge zu behalten haben, wenn das Problem der Überproduktion weiter erörtert wird. Dazu ist uns von befreundeter Seite, an- knüpfcnd an unfern letzten Bericht, ein längerer Brief zugegaugen, aus dem auszugsweise das Nachstehende mitgeteilt sei: Auch mir scheint eine Aufklärung des Sortimentsbuchhandels über die wahren Verhältnisse der sogenannten Überproduktion ganz dringend notwendig. Ich habe ja stets den Standpunkt vertreten, daß es weniger aus die Technik der Werbung ankommt, sondern aus die sogenannte Organisation der Werbung, und unter Organisation der Werbung verstehe ich: Ausdeckung der Verhältnisse zwischen Produktionsart und Käufergruppe. Ist sich schon der Verlag meist über diese Zusammenhänge nicht klar, umso viel weniger der Sor timentsbuchhandel, sonst könnte eine so katastrophale Instinktlosigkeit, wie wir sie jeden Tag immer wieder feststellen müssen, nicht vor handen sein. Ein wunderschönes Beispiel war die Ankündigung des neuen Buches von »D «. Nachdem der Sortimentsbuchhandel in den letzten eineinhalb Jahren drei Auflagen des ersten Buches verkauft hat, nachdem das Buch infolge mehrfacher Behandlung aus Akademien und Kursen des Buchhandels für uns noch eine beson dere Rolle gespielt hat, wurden insgesamt auf die Erstankündigung etwa LSV Expl. bar bestellt. Jetzt nach 4 Wochen ist die 1. Auslage vergriffe»; nicht etwa indem die Sortimenter Partien beziehen, sondern indem sie jeden Tag möglichst ein Exemplar einzeln be stelle», sobald es ein Kunde verlangt. Dies gilt aber auch in vollem Umfang sür die Buchhandlungen in M-, obwohl doch gerade in M. tatsächlich von den D.'schen Büchern Partien abgesetzt werden. — Mit diesen Beispielen kann ich Ihnen ja an sich nichts Neues er zählen, nur beweist es mir erneut, daß es notwendig sein wird, immer mehr Aufklärung über Produktion und Vertriebs-Struktur der Sortimente und Verlage zu verbreiten, denn nur von dieser Seite aus könne» wir die ganze Sache zu einer gewissen Klärung bringen. — Daß sich der Begriss einer Überproduktion heute in so vielen Buchhändler-Gehirnen festgesetzt hat, ist meines Erachtens eine gewisse Gefahr. Natürlich wird zuviel produziert und zuviel Mittelmäßiges, darin hat der Anonymus -Parazelsus» ganz recht. Aber anderseits zeigt sich immer wieder, daß alle diejenigen, die cs verstehen, sich wechselnd aus die Käusergruppen etnzustellen, auch Absatzerfolge habe». Hier muß meines Erachtens der Hebel ent setzen, sonst sehe ich keine Änderung. Erst wenn Verleger und Sor timenter sich mal restlos klar werden, welche Käufergruppen sür ein bestimmtes Buch überhaupt in Krage kommen, wird auch dieser Größenwahn heimatgebundener Literatur aushören, ich meine damit z. B. Romane, die, irgendwo in einer bestimmten Landschaft intensiv vertrieben, dort ihre rationelle Auslagenhöhe finden können, die aber mit dem Anspruch aus deutsche, wenn möglich europäische Literatur geltung angezeigt werden. Da ergibt sich dann ein ganz falsches Bild für den einzelnen Sortimenter, wieviel Romane er zu ver treiben hat. Auch immer mit der Zahl der 3ÜVÜV Neuerscheinungen oder 1700 Monats-Neuerscheinungen zu operieren, erscheint mir nicht ungesährlich. Zieht man von den SV 000 Erscheinungen einmal die Neuauflagen ab, nimmt man ferner die Schulbücher heraus, dann die nur für Fachgruppen in Krage kommenden Bücher, ferner Spe zial- und Gelegenheits-Literatur, die von vornherein in ganz be stimmten Bahnen läuft, so wird das Bild doch wesentlich anders. Dann ist es vielfach nicht wahr, baß der Sortimenter schlechthin sich mit täglich 1ÜV Neuerscheinungen zu beschäftigen hat. Kür ein gut geleitetes, allgemeines Sortiment kommen meines Erachtens täglich überhaupt nur 2V zur Auswahl in Krage, und von diesen 2V werden vielleicht 8 bis 1V für besondere Bertriebsmaßnahmen ln Frage kommen. Es fragt sich doch sehr, ob man von einer zu großen Produktion sprechen kann, wenn eine mittlere Buchhandlung täglich sich Werbemaßnahmen für 5 Bücher etwa überlegen soll. Da sind schließlich die Leistungen schon eines mittleren Verlags hinsichtlich Menge der Bertriebsarbeit doch wesentlich größer. Hierzu sei auf Grund der obigen Ausführungen zunächst ein mal betont, daß sür den Buchhandel tatsächlich auf den Arbeitstag im Durchschnitt nur 45 Neuerscheinungen insgesamt in Frage kommen. Die von dem Briesschreiber angestellte Rechnung stellt sich also vermutlich noch günstiger. Damit handelt es sich aber in der Tat um ein Arheitsquantum, das bei entsprechender Orga nisation unbedingt bewältigt werden kann. Auf die Organi sation aber kommt es allerdings an; darin stimmen wir dem Briefschreiber restlos zu. Hier liegt eben noch sehr viel im argen, und dieser Teil der Bearbeitung des Werbcproblems sollie nun mehr dringend in Angriff genommen werden, nachdem doch Wohl die Erörterung über die bestmögliche Ausgestaltung der einzelnen Werbemittel, überhaupt der reinen Werbetcchnik ziemlich erschöpft ist. Wer weiß, was er will und nach seinem Standort einfach wollen muß, der wird bei regelmäßiger, planinäßiger Verarbeitung des Börsenblatts unbedingt zu brauchbaren Ergebnissen kommen, sich selbst und dem Verlag zur Befriedigung. Weihnachtskataloge 1828. Die nachfolgende Übersicht möchte noch einmal zusaniniensassen, was Sortiment, Verlag, Barsortimenl u. a. auf dem Gebiet der Weihnachts- Werbemittel geschaffen haben. Nach der Anzahl der Kataloge zu urtei len, die der Redaktion zugegangen sind, scheint man dieses Jahr recht Maß gehalten zu haben. Doch ist sicher eine ganz erhebliche Zahl der Redaktion unbekannt geblieben, und so muß diese Übersicht notgedrungen unvollständig sein. Ganz allgemein gesprochen, kann man ohne weiteres feststellen, daß sich bei der Herausgabe der Weihnachtskataloge in Um fang und Ausstattung die schlechte Lage des Buchhandels wider spiegelt. Diese Feststellung soll natürlich nicht dem möglichst umfang reichen und kostspieligen Katalog das Wort reden, aber sie ergibt sich bei einem Vergleich mit früheren Katalogen und denen anderer Länder. Es sei gleich hinzng-efügt, daß dieser Mangel, wenn es einer ist, durch gute Bearbeitung oft ivetlgemacht wurde. Bei der Betrachtung der hier zu behandelnden Kataloge kann man ohne weiteres drei Gruppen- feststellen: die für das Sortiment von neutraler Stelle herausgegebenen-, die vom Sortiment selbst be arbeiteten und die vom Verlag als Weihnachts-kataloge l-ezeichneteu Verzeichnisse. An die Spitze der ersten Gruppe kann man- wohl den L i tera r-is ch e n W e i h n a ch ts ka t alo g der Koehler L Volckmar A.-G. in Leipzig stellen. Er ist sür die Leser bestimmt, die sehr, sehr viel Zeit haben. Man -kann tagelang darin lesen, und der Sortiinenter wird ihn wohl nur den Kunden schicken, die regelmäßig größer« Biicher- einkiillfe machen. Diesem Umstand kommt auch der zweite Teil des Ka talogs: Empfehlenswerte Bücher (ein ziemlich vollständiger Katalog 51
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