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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.01.1927
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- 1927-01-13
- Erscheinungsdatum
- 13.01.1927
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IO, 13. Januar 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel Talisverlag vr. R i ch a r d Hummel in Leipzig. Die Firmenbezeichnung wurde in Richard Hummel Verlag ge ändert. Herrn Walter Hummel ist Prokura erteilt worden. . (30. Dezember 1926.) Fried r. View eg L Sohn in Braunschweig. Herrn Karl Scherb wurde Gesamtprokura erteilt, er zeichnet die Gesell schaft gemeinschaftlich mit einem Vorstandsmitglied oder einem anderen Prokuristen. (3. Dezember 1926.) N. W. P. de Bries in Amsterdam. Herr C. H. G. de Vries ist aus der Firma ausgeschieden, Herr Or. A. G. C. de Vries hat alle Aktiven und Passiven der Firma übernommen und führt das Geschäft auf eigene Rechnung weiter. (1. Oktober 1926.) Leipzig, am 9. Januar 1927. Geschäftsstelle des BLrsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. I. A.: Paul Runge, Obersekretär. Zur Wirtschaftslage. Bon Pros. vr. G. Menz. Das preußische Ministerium für Handel und Gewerbe saßt seinen Eindruck von den Berichten seiner Industrie- und Handels kammern sowie des deutschen Handwerks- und Gewerbekammer tags diesmal dahin zusammen: Der letzte Monat im alten Jahr befestigt die Hoffnung, daß der Tiefstand in der Wirtschaft, der in der ersten Hälfte des Jahres Platz gegriffen hatte, als überwunden gelten kann. Gewiß sind noch manche unsichere Faktoren vorhanden; doch läßt der Stand der Schlüsselindustrien, Kohle und Eisen, in Verbindung mit der Ent wicklung der chemischen Industrie gewisse Hoffnungen für die Zu kunft zu. Die automatische Steigerung der Reparationslasten und die hohe Arbeitslosenziffer warnt jedoch vor Überspannung solcher Hoffnungen. Auch ist die Handelsbilanz in der 2. Hälfte des Jahres wieder passiv geworden, obwohl das Handelsvertragswerk weit vor geschritten ist. Die Kurse erreichten in der zweiten Hälfte Dezember ihren Höchststand in diesem Haussejahr. Diese vorsichtige Würdigung der Lage sticht angenehm ab von den unseres Erachtens schon viel zu optimistischen Feststel lungen des Instituts für Konjunkturforschung, die wir das letzte Mal hier schon nur mit Vorbehalt Wiedergaben. Die Besserung unserer Lage, die ja an sich unbestreitbar ist, beruht zu einem guten Teil nur auf Zufallskonjunktur. Das hob auch der Präsi dent der Berliner Handelskammer Franz von Mendelssohn in seinem Bericht kürzlich hervor, indem er vor allem auf die Vor teile hinwies, die durch den großen Arbeitskampf in der englischen Kohlenförderung für uns entstanden sind. Auch sonst lebt unsre Konjunktur zum Teil von künstlichen Stimulatien; man denke an das Erwerbslosen-Beschäftigungsprograinm, an die Repara tionslieferungen, die aus dem Dawesfonds finanziert werden. Nach einer Betrachtung der Wirkungen des Streiks auf verschiedene Gebiete der deutschen Wirtschaft werden in dem Bericht der Berliner Handelskammer den von hier ausgehenden Anregungen als ein sehr wichtiges, ungünstiges Moment die vielfach abnorme Witterung des Jahres, die daraus resultierende überwiegende un befriedigende Ernte und die entsprechende geringe Kaufkraft der landwirtschaftlichen Betriebe für Produktionsmittel, der landwirt schaftlichen Bevölkerung für Bedarf aller Art entgegengestellt, ferner die großen Hochwasserschäden. Dazu kommt die bleibende Störung der Rentabilität durch die Unmöglichkeit vollster Ausnutzung unsrer Produktionskapazi tät infolge mangelnder Aufnahmefähigkeit der Märkte, namentlich auch des Auslands. Der Berliner Bericht sagt weiter: »Zu der Schwierigkeit des Ausgleichs zwischen der Leistungsfähig keit und der Möglichkeit ihrer Verwertung gesellt sich auch fernerhin für Industrie und Handel die schwere Aufgabe, die Steuerforderungen der öffentlichen Verwaltung aus den Erträgen, direkt oder mittelbar, zu bestreiten. Außer den Kosten der regulären Staats- und Stadt verwaltung haben wir als unvermeidbare Lasten die Kosten der Durch haltung der Erwerbslose», deren Zahl wohl noch nicht so bald stark herabgehen wird, - sodann aber vor allem die Kriegsentschädigungen zu tragen. Wenn Deutschland seine Verpflichtungen bisher pünktlich SO erfüllt hat, so hat dies doch nur unter Überlastung seiner schaffenden Stände geschehen können, und cs ist noch nicht zu ersehe», wie 1927 die höheren Zahlungen geleistet und transferiert werbe» sollen, zu mal wenn, wie nicht unwahrscheinlich, wir uns in der Inanspruch nahme weiteren ausländischen Kredits beschränke» müsse», und wenn in unserer Ausfuhr der Posten der Brennstoffe kleiner, in unserer Einfuhr die Posten Lebensmittel und Rohstoffe größer werden und damit die Bilanz wieder in die gewohnte Passivität zurllckkehren wird. Eine Herabsetzung der deutschen Neparationslast, eine Revision des Daivesplanes gemäß den Erfahrungen, die in den bald drei Jahren seit seiner Aufstellung gemacht wurden, muß daher nach wie vor der dringende Wunsch auch der Wirtschaft bleiben.« Der Bericht schließt diese Betrachtung mit den Worten: Nach allem Gesagten gibt uns die Besserung der deutschen Wirt schaft, die seit dem Tiefstände der ersten Monate des Berichtsjahres eingetreten ist, noch keinerlei Grund, übermütig zu werden, an schnelles und dauerndes Aussteigen zu glauben oder auch nur den jetzigen Stand als sicheren Besitz anzusehen. Wohl aber dürfen wir daraus den Mut und die Hoffnung schöpfen, daß, wenn wir in ernster Arbeit unter Einsatz aller Kraft und im Glauben an endlichen Erfolg jene schlimmsten Zelten überwunden haben, wir mit den selben Mitteln nun auch weiter uns behaupten und wenigstens lang sam emporkommcn werden. Auch sonst ist das Urteil über die Wirtschaftslage allgemein auf Vorsicht und Zurückhaltung abgestellt. Sehr mit Recht schrieb z. B. der »Wirtschaftsdienst- am 31. Dezember: »Die deutsche Wirtschaft steht bei diesem Jahreswechsel um vieles normaler und gesünder da als vor einem Jahre. Doch wird in den nächsten Jahren der Prozeß der Konsolidierung und Stillegungen an dauern. Jeder Konjunkturaufschwung, den die nächsten Jahre bringen mögen, ist beschwert durch die Last der Bedingungen, die die deutsche Wirtschaftsverfassung stellt, durch die Last der über zähligen Arbeitskräfte einerseits und durch die Last der wachsen den öffentlichen und privaten Verschuldung andrerseits, die beide in einer schweren Steuerbelastung zum Ausdruck kommen. Die Frage ist, wie sich unter diesen Bedingungen die Konjunkturbe wegung gestalten wird. Es mag sein, daß sich in Zukunft die Aufeinanderfolge der verschiedenen Konjunkturabschnitte stark ver langsamt, daß ein Zyklus sich, wie vor dem Kriege, über eine lange Reihe von Jahren erstrecken wird, daß die Ausschläge der Kurve nach oben und unten auf das Maß des Möglichen beschränkt werden. Es mag aber sein, daß die Konjunkturkurve wiederum in ein hastiges Schwingen gerät, weil eben die kapitalverknappen den »Bedingungen« einem Aufschwung sehr bald Halt gebieten werden. Es ist dies im Grunde die Frage des Übergewichts der besonnen planenden Elemente über die ungeduldig spekulierenden: Es ist die Frage der Wirtschaftsführung«. In der Tat, auf die 'Führung kommt alles an. Mag überall die Besonnenheit die Herrschaft behalten! Über die Lage in der graphischen Industrie (im weitesten Sinne) bemerkten die preußischen Handelskammerberichte kurz: »Die Geschäftsbelebung in der P a p i e r i n d u st r i e hielt an. In der papierbearbeitenden Industrie ging der Auftragsbestand zu rück, nachdem die für das Weihnachtsgeschäft erteilten Aufträge erledigt waren. Im Buch- und Steindruckgewerbe ent wickelte sich der Geschäftsgang günstig«. Von den seitens der Papier-Zeitung regelmäßig verfolgten Aktien von Gesellschaften der graphischen Industrie standen am Anfang des neuen Jahres über Pari bei der Gruppe Papier-, Pappen- und Papierstoffindustrie rund 70A, bei der Gruppe Papierverarbeitung und Druckereien rund 60?S und bei der Gruppe Hilfsgewerbe rund 62°/>. Die Entwicklung der Aktienkurse der Papier- und Zellstofsindustrie seit Januar 192S (— 100) zeigt nachstehende, der Wirtschaftskurvc der Frankfurter Zeitung entnommene Jndexreihe: 7.2.2S 2.1.28 5. 6.26 8. 7. 26 7. 8. 26 4.9. 26 2.10.28 6.11.26 5. 12. 26 102.06 57.88 95.77 109.73 115.96 124.37 126.62 142.71 154.04 über das Weihnachtsgeschäft des Buchhandels werden wir erst in vier Wochen berichten können. Die wenigen bisher vorliegen den Einsendungen lauten nicht ungünstig und nicht unbefriedigt. Wir wollen aber noch weitere Äußerungen abwarten, um zu einem wirklichen Durchschnittsbild zu kommen. Dagegen liegt der Überblick über das Produktionsergebnis des Jahres 1926 nunmehr
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