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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.12.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-12-04
- Erscheinungsdatum
- 04.12.1926
- Sprache
- Deutsch
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Xr 282, 4. Dezember 1926. Sprech-saal. buch oder ich lasse meine Schüler einfach hübsch einzeln bestellen; Hann hat der betr. Buchhändler für seine schöne Einnahme doch wenigstens auch das Risiko, die entsprechenden Unkosten und die Arbeit. Bis jetzt war durch Mehrbezug immer ein Gewinn erzielt worden, andernfalls hat doch ein Mehrbezug keinen Zweck. Hier kam noch dazu, daß ich zunächst gar nicht 10 Stück brauchte. Ergebenst gcz , Lehrer, Vors. d. Vereins Gabelsberger. Herrn , Vorsitzender des Vereins Gabclsberger. Sehr geehrter Herr! Auf Ihre gefl. Karte vom 3. 11. erwidere ich Ihnen, daß es für Sie doch am zweckmäßigsten wäre, wenn Sie die benötigten Bücher durch Ihre Schüler in den Buchhandlungen am Orte holen ließen. Dann entfällt Ihnen das Risiko und die Arbeit. Die Buch händler sind ja letzten Endes dazu da, den Bedarf an Büchern ihres Ortes zu decken, und sie haben als steuerzahlendc Geschäftsleute auch ein gewisses Anrecht darauf. Sie hätten ja auch in Ihrem Falle dem Buchhändler die 10 Stück zum Einzelverkauf überlassen können. Ich hoffe auf Ihr freundliches Verständnis für meine Ausfüh rungen und sehe weiteren Bestellungen auf Röthig durch die dortigen Buchhandlungen gern entgegen. Hochachtungsvoll Leipzig. B. G. Teubner. Bitte an die Herren Verleger von Reisebeschreibungen. Die Saison der Reisebeschreibungen ist wieder gekommen, dos meiste, soweit es mir zu Gesicht kommt, in durchaus lobenswerter Ausstattung, Was ich aber bei vielen vermiss« und schon immer vermißt habe, sind die nötigen Kartenskizzen. Ich bin in der Geo graphie an sich nicht schwach und vermag mir auch ohne Atlas wohl ein Bild davon zu machen, wo die Reisenden und Forscher aus ihren Fahrten und Abenteuern hcrumgekoninien sind; manches ist einem aber doch neu oder in Vergessenheit geraten, und ich hätte darum einen größeren Genuß und größeren Gewinn von der Lektüre solcher Bücher, wenn auch Karten beigcgeben wären, denn man hat nicht immer Lust und Gelegenheit, den »Stielcr« heranzuholen. Da ich bestimmt weiß, daß außer mir viele Leser und Käufer von Relsebeschreibungen denselben Mangel empfinden, so darf ich wohl tm allgemeinen einmal darauf Hinweisen. Ich halte cs slir wertvoller, zugunsten einer Übersichtskarte wenn nötig einige Bilder fehlen zu lassen, die mir persönlich viel weniger wichtig sind Auch bei Jugendschristen dürste es sich empfehlen, darauf mehr Rücksicht zu nehmen, sofern man nicht bloß Abenteuer mid Erlebnisse schildern, sondern auch geographische Kenntnisse dabei vermitteln und vermehren will. Ich erinnere mich z. B. aus meiner Jugend, wie enttäuscht ich war, daß in meinem Robinson, der sicher einer der schönsten war, die es damals gab, keine Kartenskizze oder Lageplan der Robinsomnfel enthalten war, die ich in einer viel einfacheren Ausgabe entdeckt hatte und die mir zum Verständnis von Robinsons Leben auf der Insel sehr wichtig erschien. Göppingen, November 1020. Gerhard Herwig- Borschlag an die Verleger! Neben unserm Buchverlag geben wir eine Tageszeitung Heraus. Bei dieser gehen täglich Büchersendungen »Zar Besprechung» ein. Den Sendungen sind die sogenannte» Waschzettel beigelcgt. Wem nun, wie mir, diese Sendungen täglich vor dem Auge passieren, der wird mit inir die viele Mühe bedauern, die der Verlagsbuchhändler sich mit den Waschzetteln macht. Es wird selten oder nie «ine Zeitung geben, die die meist 80 und mehr Zeilen umfassenden Aussätze abzudrucken in -er Lage ist. Alle Zeitungen, selbst die größten, leiden an Raum mangel, und mit Rücksicht auf diesen ist eine Schrlftleitnng höchstens einmal wöchentlich in der Lage, sich dem -»Büchertisch» widmen zu können. Für diesen liegen dann aber meist so zahlreiche Sendungen vor, daß aus das einzelne Buch höchstens 5—10 Druckzeilen entfallen können. Würde sich nun -der Buchverleger gleich beschränken und nicht eine große Abhandlung senden, so liefe er nicht Gefahr, das, was ihm selbst vielleicht wichtig erscheint, gestrichen zu sehen, denn gestrichen muß aus alle Fälle werden. An die Herren Verleger ergeht daher der Vorschlag, den Waschzettel auf 8—10 Zeilen außer dem Titel zu be schränken, damit wäre auch eine schnellere Bewältigung der Büchcr- an'kllndlgungen zu erzielen. W. Dahms. Achtung. Sortimenter! In letzter Zelt häufen sich ivteder die Fäll«, daß di« Bestell zettel von Sortinientssirmen ungenau ausgefüllt sind. Wir bitten das Sortiment, die Herren Bestellbuchführer aus die Verzögerung, die solche Bestellungen erleiden, besonders jetzt zu Weihnachten, ausmerk sam zu machen. Ein Kuriosum ist sicherlich die Bestellung einer Firma aus Frankfurt a. M., die am 6. November ein Buch unseres Verlags bestellt und es am 10. November reklamiert, natürlich mit dem Ver merk »Eilt sehr!». Beide Bestellzettel tragen aber keine Firma. BerltnW SS. S a s ar i-V e r I ag,G. m. b. H. * Die Herren Sortimenter werde» dringend gebeten, doch aus ihren Postschecksormularen ihre volle Firma anzngeben, unter der sie auch ihre Bestellungen machen und in unseren Büchern eingetragen werden. Ein Beispiel, wie man es nicht machen soll: Die »Bücherstube Neu« Zeit», Essen, Kursürstenstrahe 48, bestellt g Polyglotten. Es zahlt durch Postscheck Krau Josef Eulgen, Essen, Kursürstenstrahe 48. Nun beginnt ein großes Suchen: Wer ist Frau Eulgen? Es fehlte auch jede Angabe des Datums der Faktur. Nur die Kurslirstenstraße 48 war die Rettung, daß der kleine Posten ge funden wurde. Also bitte, Firma angeben und das Datum der Faktur, für die di« Zahlung sein soll. Sie ersparen uns dadurch viel Zeit und falsche Reklamationen. Bonn. GeorglsPolyglottVerlagG. in. b. H. Wer trägt den Schaden? Ein wertvolles Werk kommt beschädigt an. Der Besteller ver weigert Annahme, der Verleger Umtausch mit Berufung auf die »Ge fahr des Bestellers«. Hat der Sortimenter den Schaden allein zu tragen? R. Zur Klärung des Begriffs „Schundliteratur". Die dem bekannten Gcschcntivurf beigegebene Mustcrlist« zählt auch sittlich einwandfreie »Volksromanc» zur »Schundliteratur». Die Verfechter des Gesetzes bis hinein in die Kreise der sreien Volks bildung vertreten offenbar den Standpunkt, daß der Lcsestoss, der ihrem eigenen literarischen Geschmack nicht entspricht, als »Schund- zu be zeichnen und durch gesetzlichen Zwang zu verbleien sei. Dieser Stand punkt ist als eine ungehörige Bevormundung grundsätzlich zu ver werfen. Die Fernhaltung aller die ösfentliche Ordnung und Sittlichkeit gefährdenden Momente vorausgesetzt — die Leser solcher »Volks- romane», die sich aus den breiten Schichten bis hinauf in die sogenann te» gebildeten Kreise zusammensetzen, müssen das Recht haben, ihren Lesestoff auch in Buchform — in der Zeitung ist cs ihnen ja ge stattet — frei nach ihrem Bedürfnis und Geschmack zu wählen. Daß dies Bedürfnis und dieser Geschmack verschieden sind von denen der Leser vollwertiger Literatur, darin liegtebe» das Problem, das nicht mit gesetzlichem Zwang einfach zu erledigen ist, das viel mehr gründlich untersucht werden muß, damit endlich auch di« geisti gen Führer des Volkes, di« sich bisher rein negativ und ablehnend dazu verhalten haben, sichere Richtlinien finden, wie sie sich kritisch und gegebenenfalls auch praktisch helfend dazu einzustellen habe». Düe Überheblichkeit, mit der man solchen Lesestoff als »Schund» und die Leser als geistig und sittlich minderwertig hinzustcllen beliebt, muß anshören. Weniger richten und mehr verstehen wollen und helfen — nicht etwa mit dem Aufdrängcn der eigenen Geschmacksrichtung —, das ist hier sittliche Pflicht. Verschiedene psychologisch orientierte Forscher haben bereits wertvolle Studien über dieses Problem an gestellt. Im Reichstag ist darüber kein Wort gesprochen worden. Dazu darf jetzt nicht länger geschwiegen werden. Ich habe mich seit zwei Jahrzehnten mit dem Problem befaßt und seiner ernsten Be deutung entsprechend mein amtliches Wirken im Kamps gegen die Schundliteratur abzumessen gesucht. Angesichts der Verwirrung, die der Gesetzentwurf angerichtet hat, erachte ich es als Pflicht, den Dingen auf den Grund zu gehen. Ich bitte daher alle, di« meinem Gedankengang sich anschiießcn, Forscher und Kritiker wie Buchhändler und Leser der »Volksllte- ratur» selber, mir ihre Meinungsäußerung wie etwaiges einschlägiges Material zugchen zu lasse» über die beiden Gesichtspunkte: 1. Was llest das Volk? 2. Warum liest es gerade das und warum lehnt es die höhere Literatur ab? Prien am Chiemsee sOberbay.j, Hans »Seefrled». Pros. vr. Karl Brunner. Vcrantw. Redakteur: I. V. Franz Wagner. — Vertag: Der Bürten verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsches BuchbändlerhauS. Druck: E. Hedrich Nachf. tAbt. Ramm L Seemann). Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion u. Expedition: Leipzig. Äertchtsiveg 26 lBiichhändlerbausl. I486
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