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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.12.1926
- Strukturtyp
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- 1926-12-30
- Erscheinungsdatum
- 30.12.1926
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- Deutsch
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393, 30. Dezember 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d. Dtschn. Buchhandel. des literarischen Einflusses Frankreichs im Ausland. Die fremden Buchhandlungen führen keine französischen Bücher; die Leser im Aus land wissen nicht, was in Frankreich veröffentlicht wird . . . Aber wer ist hierfür verantwortlich? Die französischen Verleger selbst! Die französischen Verleger wissen nicht einmal, daß in Kanada die Mehrzahl der Einwohner französisch spricht, daß dort die Zeitungen meist in französischer Sprache 'herauskommen, und manche mit fünfzehn Seiten pro Tag«. Der Verfasser dieses »Offenen Briefes« kommt dann auch auf die Absatzmöglichkeiten des französischen Buches in an deren Ländern zu sprechen: »Weiß man, daß die bulgarische Lite ratur nur von der französischen inspiriert wird und daß der deutsche Einfluß bis heute gleich Null geblieben ist? Und daß fast das Gleiche für Rumänien, Ägypten usw. gilt?«. Die Hauptschuld der französischen Verleger bestehe, so heißt es weiter, vor allem darin, den großen fremden Zeitungen keine Rezensionsexemplare zuzusenden, »und dabei kenne ich deutsche Firmen, die die großen fremden Blätter mit ihren Publikationen überschwemmen. Meine Herren, Ihr tut nichts! In einigen Fahren werdet Ihr die wenigen fremden Kunden, die Ihr fetzt noch habt, vollends verloren haben. Wenn Ihr Euch dann aber beklagt, so werdet Ihr nur eins vergessen, nämlich die Tatsache, daß Ihr dies absichtlich und wissentlich herbeigeführt und gewollt habt«. (Man wird gut daran tun, die Alarmschreie nicht allzu ernst zu nehmen, so interessant sie wegen des Drum und Dran auch sind; und was speziell die Heraufbeschwörung der »deutschen Gefahr« gewissermaßen angeht, so ist dies eine durch die Tradition nun einmal geheiligte und absolut notwendige Floskel.) Der Feldzug für die Verbilligung der Transport tarife für Bücher, dessen Ziel die Einführung des sogenannten Tarifs G. V. 118 ist, also des sehr billigen Tarifs für Zeitungen, lebt wieder stärker auf, wobei nun ganz ausführlich auf die bei uns vorwaltenden Verhältnisse hingemiesen wird, vor allem auf die Büchcr- wagen, mit denen die Bücher als Eilgut befördert werden; es wird hierbei besonders die Rückwirkung dieser Verhältnisse auf den deutsch- schweizerischen Büchermarkt betont. - r, Paris. Einführung der Jntertype-Sctzmaschine in Deutschland. — Man schreibt uns: Wie den Lesern des Bbl. erinnerlich sein wird, war während der Herbstmesse 1925 in Leipzig eine Jntertype-Setzmaschine ausgestellt, die auch betriebsfertig vorgeführt wurde. Im großen und ganzen hat die Jntertype Ähnlichkeit mit der Linotype der Mer- genthaler Setzmaschinengesellschaft. Letztere hatte damals eine ge richtliche Verfügung erwirkt, und zwar in Patentangelegenheiten, durch die die weitere Vorführung der Jntertype während der Leipziger Messe untersagt wurde. Infolgedessen gelangten einstweilen in Deutschland nur einige dieser anerkannt leistungsfähigen Zeilenguß- Setzmaschinen zur Aufstellung. Den Besitzern entstanden aber in der Ausnützung mancherlei Schwierigkeiten, die gleichfalls mit Patent fragen im Zusammenhang standen. In Amerika, der Schweiz und wohl auch in einigen anderen Ländern standen der Einführung der Jnter type auf Grund letztinstanzlicher Entscheidungen keine Schwierigkeiten mehr im Wege, während in England die Patentstreitigkeiten in letzter Instanz noch nicht ausgetragen sein sollen. Nun kommt in den letzten Tagen die überraschende Mitteilung, daß die Jntertype Corporation die Jntertype-Setzmaschine in einer für Deutschland besonderen Kon struktion auf den Markt gebracht hat, durch die — nach Angabe der Fabrik — kein deutsches Patent verletzt und wofür den Käufern gegen über jede Garantie übernommen wird. Es besteht kern Zweifel darüber, daß diese Maschine sich gerade für den Werksatz, auch für Kataloge usw. außerordentlich gut eignet, und zwar sowohl in quantitativer wie qualitativer Hinsicht. Da die Maschine angeblich wesentlich billiger als das hauptsächlich in Frage kommende Konkur renzfabrikat ist, so darf man erwarten, daß der preistarifliche Satzpreis für Bücher usw., wenn die Satzherstellung auf der Jntertype erfolgt, eine Verbilligung erfährt. Es unterliegt keinem Zweifel, daß sowohl die deutschen Buchdruckereibesitzer wie auch die deutschen Verleger der Jntertype größtes Interesse entgegenbringen. In Fachkreisen bezeich net man die Jntertype als die Zeilenguß-Setzmaschine der Zukunft. Seitens der Jntertype Corporation ist zur Organisation des Vertriebs der Jntertype für Deutschland die Firma Jntertype Setzmaschinen G. m. b. H. mit dem Sitz in Berlin (Europahaus am Anhalter Bahn hof) gegründet worden. Diese neugegründete Firma in Berlin steht in Vcrkaufsgemeinschaft mit der bekannten und angesehenen Ma schinenfabrik Karl Krause in Leipzig. In dem Berliner Geschäftshaus der Jntertype G. m. b. H. wird mit Beginn des Jahres 1927 ein Aus stellungslokal unterhalten wevden, in dem die Maschinen, Matrizen, Er satzteile usw. besichtigt und bestellt werden können. Weiter wird noch mitgeteilt: Obschon die Firma Karl Krause in Leipzig den General vertrieb übernommen hat, wird doch der gesamte technische Dienst aus schließlich durch die Jntertype-Gesellschaft selbst versehen, die die Mon tage der Maschinen ausführt und auch einen eigenen Stab von In strukteuren, Abnahme- und Kontrollbeamten ihren Abnehmern zur Verfügung hält. Außer im Europahaus in Berlin werden Jntertype- Sctzmaschinen demnächst auch in den Filialen der Firma Karl Krause im Deutschen Reiche zu besichtigen sein. Interessenten können schon jetzt von den genannten Firmen volle Einzelheiten betreffend Preise, Lieferungsbedingungen, Kostenanschläge und technische Einzelheiten un verbindlich anfordern. Verlängerung und Ausgestaltung des Berliner Kollegialen Ab- kommens. — Zum Schutze des gegenseitigen Besitzstandes ist vor sieben Jahren unter einem Teile der Berliner Buchdruckereibesitzer ein so genanntes »Kollegiales Abkommen« abgeschlossen worden. Am 8. De zember 1926 fand eine sehr stark besuchte Versammlung der Unter zeichner dieses Abkommens statt, die von dem Vorsitzenden Herrn Felix Bab geleitet wurde. Wie die »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« berichtet, wurde das Abkommen bis zum 31. März 1928 verlängert. Nicht nur die Beibehaltung, sondern auch die Ausgestaltung des Ab kommens wurde in der Aussprache warm empfohlen. Nach den Aus führungen des Vorsitzenden liegt die Stärke des Kollegialen Abkom mens nicht in den schiedsgerichtlichen Verhandlungen, sondern in der außergerichtlichen freundschaftlichen Erledigung von Streitfällen unter Kollegen. Dieses Verfahren sei manchmal langwierig und schwierig, habe aber so häufig zum Erfolge geführt, daß die verhältnismäßig weni gen schiedsgerichtlichen Fälle dagegen kaum ins Gewicht fielen. An Stelle des kürzlich verstorbenen Herrn Direktor Harry Otto wurde Herr Max Lefson (r. Fa. Richard Labisch) als Mitglied des Berufungs- Schiedsgerichts gewählt. Für Herrn Hugo Dühring (i. Fa. Ernst Lit- faß' Erben) wurde Herr Erich Garleb (i. Fa. Paß L Garleb) als Mit glied des Schiedsgerichts erster Instanz gewählt. Den Vorsitz führt nach wie vor Herr Felix Bab. Zur Arbeitslosigkeit im Buchdruckgcwerbe. — Im Monat No vember ö. I. hatte der Verband der Deutschen Buchdrucker bei rund 80 500 Mitgliedern 3148 Arbeitslose (gegen 5174 im Oktober). Verkürzt arbeiteten noch 284 Mitglieder (gegen 674 im Oktober), und zwar bis zu 8 Stunden wöchentlich 65, 9—16 Stunden 74, 17—24 Stunden 117, 25 und mehr Stunden wöchentlich 25 Mitglieder. Im Vergleich zum Monat Oktober ist im allgemeinen also ein fühl barer Rückgang sowohl der Zahl der vollarbeitslosen Buchdrucker wie der in verkürzter Arbeitszeit tätigen Buchdrucker eingetreten. Diese immerhin erfreuliche Bosserung der Geschäftslage im Buchdruckgewerbe ist wohl in erster Linie auf Weihnachtsdruckaufträge und auf die ver stärkte Beschäftigung der Zeitungsdruckereien zurückzuführen. — Nicht so günstig ist das Verhältnis, wenn man die Arbeitslosigkeit der gesamten Arbeitnehmerschaft in Betracht zieht, denn in der zweiten Hälfte des Monats November ist die Arbeitslosigkeit wieder gestiegen. Die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger (männlich und weiblich zusammen) stieg in dieser Zeit von 1 316 000 auf 1 369 000. Die Zunahme beträgt also 53 000 oder 4?L. Die Zahl der Zuschlagsempsänger stieg im glei chen Zeitraum von 1 391 000 auf 1 461 000. Der Deutsche Verein für Psychiatrie hält seine Jahresversamm lung am 21. und 22. April 1927 in Wien ab. Als Referate sind vor gesehen: 1. Psychologie der Schizophrenie (Gruhle-Heidelberg und Berze-Wien), 2. Psychopathenfürsorge (Mönkemöller-Hildesheim) und 3. Der ärztliche Nachwuchs in den öffentlichen Irrenanstalten (Mercklin). Neue Auslandsvertretungen des Leipziger Meßamts. — Die ehrenamtliche Vertretung des Leipziger Meßamts für Afghanistan ist Herrn L. Hagemeister von der Deutsch-Afghanischen Compagnie in Kabul übertragen worden, die für Portugiesisch-Angola Herrn Richard Nde, Huambo, die für Neuseeland (Nordinsel) Herrn A. W. Schaef, 111, Vivian Street, Wellington, und die für Neuseeland (Süöinsel) Herrn Guido L. Schaef, von der Firma G. Schaef L Sons, Grcymouth. Am 1. Januar 1927 freiwerdende Schriftsteller. — Avenarius, Richard, Philosoph, geb. 19. November 1843, gest. 18. August 1896. (Hauptwerke: Kritik der reinen Erfahrung. 2 Bde. Der menschliche Weltbegriff.) Bertram, Ehr. H., Platonübersetzer, geb. 13. Ok tober 1836, gest. 1896. B e y r i ch, C l e m e n t i n e, Jugendschrift stellerin (Pseud.: Clem. Helm), geb. 9. Oktober 1825, gest. 26. No vember 1896. Bloch, Ed., Lustspieldichter, geb. 20. August 1834, gest. 1896. Brückner, Alex., Historiker, geb. 6. August 1834, gest. 16. November 1896. (Hauptwerke: Peter der Große, Zarewitsch Alexei, Katharina II., Kulturgeschichte Rußlands, Europäisierung Rußlands, 1545
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