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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1884
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- Erscheinungsdatum
- 05.06.1884
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- Deutsch
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2596 Fertige Bücher. 129, 5. Juni. Verlag von Grctzner L Schramm in Leipzig. l273SS.z Die Klassiker der Philosophie. Von den frühesten griechischen Denkern bis auf die Gegenwart. Eine gemeinfaßliche historische Dar stellung ihrer Weltanschauung nebst einer Auswahl aus ihren Schriften. Von Di. Moritz Brasch. Ausgabe in Lieferungen ü 50 ord. Jede Lieferung enthält 3 Bogen 8". I. Band: „Das Alterthum". Ca. 16 Lieferungen, erscheint in rascher Reihenfolge. Der charakteristische Zug unseres Jahr hunderts, die Ergebnisse wissenschaftlicher For schung den weitesten Schichten der Ge sellschaft zugänglich zu machen, zeigt sich jetzt mci-r und mehr auch auf demjenigen Gebiete, we ches früher immer nur das ausschließliche Ei mthum weniger, auserlesener Geister war: im Bereiche der Philosophie. Das Streben nach Verallgemeinerung des philosophischen Wissens ist eine ebenso interessante als erfreuliche Erscheinung unserer Zeit, weil es den Beweis liefert, daß hier nicht bloß ein populäres Bildungsbestreben vorliegt, wie wir es schon seit lange im Gebiete der Naturwissen schaften herrschend sehen. Vielmehr muß man hierin das untrügliche Zeichen eines sich geltend machenden Bedürfnisses nach größerer idealer Vertiefung erblicken, als sie bisher der wesent lich realistische Culturabschnitt des Jahrhunderts zu gewähren vermochte. Von diesem unabweisbaren Bedürfniß zeigen sich weite Kreise ergriffen. Wiederum, wie vor fünfzig Jahren, wendet man sich der Philosophie zu mit dem Verlangen, daß sie die ewigen Räthsel des Daseins enthülle, zu deren befriedigender Lösung die positiven Einzel wissenschaften, trotz ihrer glänzenden Fort schritte und ihrer unübersehbaren Erweiterung, sich doch als ohnmächtig erweisen. Wiederum, wie schon am Ausgange des 18. Jahrhunderts, möchte man heute bei dem Wanken aller Grund lagen, auf denen das Gebäude unserer viel tausendjährigen Cultur beruht, bei der Philo sophie Zuflucht suchen, um sich in der allge meinen Begriffsverwirrung bei ihr Rath zu holen und hier festen Halt zu finden in Bezug auf die ewigen Prinzipien von Recht und Sittlichkeit, von Staat und Gesellschaft. Es entspricht nur dem echten historischen Zuge der Zeit, wenn man hierbei vorzugsweise zu den großen Denkern der Vergangenheit zurückkehrt, sei es, um das Ganze ihrer Weltanschauungen kennen zu lernen, oder sei es, um aus ihren Jdeenschätzen für die Gegenwart Vortheil zu ziehen. So ist die Geschichte der Philo sophie weit über den Kreis der eigentlichen Fachmänner hinaus eins der wichtigsten und fruchtreichsten Studien unserer Zeit geworden. Doch tritt hierbei ein großer Uebelstand her vor. Es fehlt uns zwar nicht an bald umfäng lichen, bald kleinern Geschichtsdarstellungen der Philosophie, und Deutschland zumal hat darin wahrhaft gediegene und glänzende Werke auf zuweisen. Nichtsdestoweniger ist es eine bekannte Thatsache, daß die Kenntniß der philosophischen Schriften selbst noch viel zu wünschen übrig läßt. Es geht hier ähnlich zu wie auf dem Ge biete der schönen Literatur, wo man sich eben falls mit dem Studium literaturgeschichtlicher Handbücher meist begnügt. Und doch kann nur die Lectüre der poetischen Erzeugnisse selbst erst die lebendige Anschauung des Dichters er schließen und in den eigenthümlichen Geist eines literarischen Werkes einführen. Viel schwieriger noch ist es, aus dem bloßen geschichtlichen Resums, und sei dieses noch so geistvoll, eine genaue Kenntniß des Ideengehalts eines Philosophen zu erlangen. Wer in die Weltanschauung eines großen Denkers eindrin- gen und sie sich zu eigen machen will, muß sich ohne Scheu in seine Schriften selbst vertiefen und niuthig den Kampf aufnehmen mit den mannigfaltigen Schwierigkeiten, mit denen das Studium derselben allerdings verknüpft ist. Aber die lohnende Frucht dieser Mühe wird nicht ausbleiben: nicht nur die vollständigere Er fassung der Gedanken, sondern auch das intimere Eindringen in den eigenartigen Geist des Denkers. Von diesen Erwägungen ausgehend, hoffen wir, daß das Werk, welches wir hiermit dem gebildeten Publicum unter dem Titel: „Die Klassiker öer Philosophie" darbieten, einem vielfachen Bedürfniß nach mehr als einer Richtung hin abhelfen soll. „Die Klassiker der Philosophie" sollen die hervorragendsten Denker vom Alter thum bis auf die Gegenwart berücksichtigen, nicht nur indem sie zusammenhängende Theile aus ihren Hauptschriften in einer Auswahl dar- bieteu, durch welche die wesentlichsten Seiten des betreffenden Systems zum Ausdruck gelan gen, sondern auch dadurch, daß sie jedem der betreffenden Philosophen eine Charakteristik widmen, welche das Leben, die Persönlichkeit und die Weltanschauung desselben in einem ab gerundeten Bilde vorführt. Hierbei ist der all gemeine kulturgeschichtliche Hintergrund, nüt dem der einzelne Denker durch tausende von Fäden verwachsen ist, soweit ein solcher Zusam menhang hier nachweisbar erscheint, deutlich ge kennzeichnet. So wird dieses Werk eine allgemeine, chro nologisch geordnete philosophische Antho logie bilden, zugleich aber auch eine Ge schichte der Philosophie darbieten, welche in möglichst allgemein verständlicher Sprache die gesammte Entwickelung der philosophischen For schung in ihren hervorragendsten Vertretern dar stellt. In dieser eigenartigen Zusammenstellung von Text und historischer Charakteristik dürfte dieses Werk in der ganzen philosophischen Lite ratur einzig dastehen. Durch die Hinzufügung der Portraits der bcdeutendern Philosophen dürfte dasselbe an Interesse sehr gewinnen. „Die Klassiker der Philosophie" werden drei Bände umfassen, von denen der erste das griechisch-römische Alterthum, der zweite die Zeit von der Renaissance bis auf Immanuel Kant, der dritte von Kant bis zur Gegenwart behandeln wird. Bezugsbedingungen. Lieferung 1. ü cond. mit 50o/o — Lieferung 2. und folgende mit 33'/gO/> no. baar u. 11/10. Das Werk erscheint in Lieferungen ä drei Bogen und soll so beschleunigt wer den, daß dasselbe etwa um die Mitte des Jahres 1885 in den Händen des Publicums ist. Die erste Lieferung wurde nach den ein gelaufenen Bestellzetteln expedirt. Wir bitten für dieses Werk um recht thätige, energische Verwendung und zeichnen Hochachtungsvoll Leipzig, im Juni 1884. Greßner L Schramm. Wichtige und im Hinblick auf die bevorstehenden Reichstagswahlen sehr IMtv.i zeitgemäße Broschüre zu erneuter Verwendung angelegentlich em pfohlen: Der ertreme Liberalismus. Seine Jrrtümer und sein dem Werk der Einigung Deutschlands verderblicher Einfluß. Nach den Erlebnissen der letztverflossenen fünfzig Jahre kritisch beleuchtet. 100 S. gr. 8^. Preis 70 ^ ord., 50 ^ no. Freiexemplare: fest 13/12, baar 7/6. Diese Broschüre hat bei ihrem Erscheinen — kurz vor der letzten Reichstagswahl — sensationelle Aufnahme gefunden. Sie wird auch heute wieder bei allen Parteien lohnenden Absatz finden! Urtheil des Reichskanzlers über diese Schrift in einem Briefe an den Verfasser: Kissingen, den 12. Juli 1881. „E. H. danke ich verbindlichst für die Uebersendung Ihrer interessanten Schrift und die damit verbundenen freundlichen Zeilen. Die von Ihnen dargestellten geschichtlichen Reminiscenzen mit den daraus sich ergeben den logischen Schlüssen sind in unserer Zeit sehr am Platze, wo man des früheren Zu standes unseres Vaterlandes kaum mehr ge denkt und Diejenigen, welche selber nichts aufzurichtcn vermochten, unfern Mitbürgern die Freude an dem ueuerstandenen Reich zu trüben und die Befestigung und Fortbildung desselben zu hindern versuchen. Mich per sönlich hat es ganz besonders interessirt, in Ihrem Buche ein treues Spienelbild der Zeit wiederzufinden, in welche auch meine Jugend jahre fielen, und ich bin überzeugt, daß jeder unserer Altersgenossen, der Ihre Schrift liest, derselben die gleiche Empfindung entgegen bringen wird." v. Bismarck. Ich bitte, Ihre Thätigkeit dieser Schrift zuwenden zu wollen, und sehe Ihren Bestellun gen baldigst entgegen. Wiesbaden, den 1. Juni 1884. C. G. Kunze'S Nachf. (vr. Jacobi).
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