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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.07.1925
- Strukturtyp
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- 1925-07-30
- Erscheinungsdatum
- 30.07.1925
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- Deutsch
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176. 30. Juli 1925. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. b. Dtschn. vuchhandet. 11715 Dingen daran gewöhnen, den Gegner und seine Meinung auch wirtlich anhören zu können. Die Not ist zu allen Zeiten dieselbe gewesen, aber auch die Berufenheit zur Gottesktndschast war immer da. Nus das Leiden des Mitmenschen eingehen, in der Sprache seiner Zeit mit ihm sprechen, den Mut haben, auch einmal etwas Unpraktisches zu tun, z. B. etwa soviel Zeit haben, um aus der Zeit herauszutreten zu einer Freizeit, mit einem Wort: Zivilcourage haben — das heißt die Krisis der Gegenwart Überdrücken oder gar an einer Heilung Mitarbeiten. In klarer Ausführung arbeitete Pastor Viebig heraus, daß erst das Christentum die Persönlichkeit brachte und sie heute noch gestaltet. An der Kirche müssen wir trotz aller Kritik festhalten, mögen auch ihr äußeres Gewand und ihre Organisation ost mangelhaft sein, denn die Kirche allein ist die Hüterin der wahren Persönlichkeit. Tic übrigen Herren sprachen über rein buchhändlerische Fragen und griffen interessante Einzelheiten aus den Fachgebieten heraus. Fm allgemeinen zeigte sich unsere Buchhändlerjugend durchaus auf merksam und bildungsfähig, sodaß diese Freizeit sehr wohl als recht gelungen bezeichnet werden kann. Am stärksten berührt wurden unsere Jungbuchhändler und Jungbuchhändlerinnen durch die seine katc- chetische Art, in die vr. Menz seine wirtschaftlichen Ausführungen zu kleiden verstand, wie er überhaupt in manch härterem Dis kussionskampf sich zum verständnisvollen Anwalt und bewußten Inter preten der Jugend machte. Ich möchte sagen, er war eigentlich immer der ausgleichende Mittler, wofür ihm mancher sicherlich von Herzen dankbar war. Und wir wissen auch an dieser Stelle dem Börsenverein Tank für die wertvolle Hilfe, die er unserer Freizeitarbeit durch die Ent sendung seines Vertreters zuteil werden ließ. Das Schönste aber war die innere Struktur dieser Freizeit, nämlich Gemeinschaft und angewandte Kameradschaft. In ihrer Auf geschlossenheit und Wahrhaftigkeit machte unsere Jugend einen vor züglichen Eindruck. Den Jungdentschen liegt alles Gemachte oder gar Gekünstelte fern, und das ist das Gute an ihnen. In den Unter haltungsstunden und aus den Wanderungen gab es echten deutschen Frohsinn: Buben und Mädel machten kein Hehl aus ihrem goldigen, jauchzenden Herzen. Wandervogelstimmnng, Singsang und Kltng- klang, entzückende Kränze von Kornblumen oder schlesischem roten Klee in den Haaren der Jungbuchhändlerinncn — das war das äußere Bild. Und eines Tages ging's in Leiterwagen nach Krumm hübel, und von dort aus Aufstieg zur Koppe. Leider quittierte der rauhe Berggeist den Einbruch in sein Gebiet mit strömendem Regen, Kälte und Hagelschauern, sodaß am Abend der warme Ofen gute Dienste tat, und nicht zuletzt die treffliche Verpflegung, mit der Mutter Franke unsere Heimkehrer empfing. Überhaupt leistete das Gasthaus Franke, was das leibliche Wohl betraf, in Fischbach erstaunliche Dinge, und unsere Jungschar kannte keine Neste in den Schüsseln! Die Gemeinde bot uns einen »Schlesischen Heimatabend«, aus dem neben reizenden Kindertänzen und einer Aufführung im Heiinat- dialekt eine alte schlesische Sptnnstube dargestcllt wurde. Am Sonn tag nahmen die Freizeitler geschlossen am Gcmeindegottesdicnst teil, bei dem der Schreiber dieser Zeilen die Predigt über Luk. 5 hielt. Der Sonntagabend mit seiner Abschiedsstimmung gehörte dem Soun- wendfeucr auf dem Falkenberge. Es war ein unvergeßlicher Ein druck, als hier und dort in den Riesenbergen die Holzstöße lodernd gen Himmel flammten. Beim brennenden Feuer, das reinigende Kraft hat und alle Schlacken hinwegttlgt, feierte der Jungdentsche Orden seinen großen Bruder Albert Leo Schlageter, das Ordens!ieb erklang und dann das Deutschlandlied. Das Echo in den Bergen spricht's nach in tiefdunkler Nacht, und bas Waldtal hallt es wider. Gottlob, noch^ leben germanischer Sinn und germanische Kraft in unserer Jugend! Dann aber finden sich die jungen Mädchen zum Reigentanz um die Flamme zusammen, und auch aus dem »Freizeitkücken« — Namen tun nichts zur Sache — war eine begeisterte Flammentänzerin ge worden. Aber wir konnten auch geschichtliches Gut in Fischbach bewundern. Denn im Parke träumt ein verwunschenes, altertümliches Schloß, jetzt im Besitz des ehemaligen Großherzogs von Hessen. Darinnen sind wunderbare Kunstschätze gesammelt, und nicht abzuschätzende Werte sieht das staunende Auge. Am meisten jedoch vermag dem nachdenk lichen Menschen die dort befindliche Totenmaske Friedrichs des Großen zu sagen, und mancher von uns hat vielleicht ehrfürchtig und lange auf die selten hohe Stirn des Schlachtendenkers der schlesischen Gefilde geschaut. Das Genie Friedrichs des Einzigen ward in der Phantasie lebendig. Was haben wir auf dieser Freizeit gewollt? Wir wollten dein Bibelwort nachleben: »Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Rainen, da bin ich mitten unter ihnen.« Wir wollten die Gemein schaft pflegen und uns von Jesu Geist tragen und treiben lassen. Und man darf frohen Herzens aussprechen, daß es uns gelungen ist. Wir wollten uns untereinander kennen lernen, uns austauschen und voneinander lernen, aber wir wollten bei alledem gute Kameraden werden, sein und bleiben. Darum sind wir auch in der Charakter- laudschast des Rieseugebirges miteinander gewandert und haben des Herrgotts Schöpfung in der Natur ausgenommen in unsere dürstenden Seelen. Manches Opfer ist gebracht worden, um eine solche Freizeit zu ermöglichen, und der schönste Dank wird es sein, wenn alle Teil nehmer das Empfinden haben, daß ihnen in Fischbach eine gute, kräftige Seelenspeise mit aus den Wanderweg in die Zukunft hinein gegeben worden ist. Wir Referenten aber freuen uns darüber, daß auf der Freizeit ein so schönes Verhältnis zwischen verehrten älteren und vertrauenswürdigen jungen Menschen gewaltet hat. Möge Gott der Herr den Segen dieser Tage noch lauge in uns allen nachwirken lassen! Hans Gacdc. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen ».Veränderungen. ZusammrngesteUt von der Stebaknon des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: V — Mitglied des B.-V. u. eines anerkannten Vereins — * — Mitglied nur b. B.-V. — — Fernsprecher. — TA.: — Tele grammadresse. — V — Bankkonto. — ^ — Postscheckkonto. — l' — Mitglied der BAG (Abrechnungs-Genossenschaft Deutscher Buch händler. e. G. m. b. H.. Leipzig.) — s — In das Adreßbuch neu auf genommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handelsgericht- liche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungstages der zur Bekannt machung benutzten Zeitung.) — Dir. — Direkte Mitteilung. 20.-25. Juli 1925. Vorhergehende Liste 1925, Nr. 170. HA uta tos Verlag Alfred Krebs, Berlin, ging an KTHcodor Fritsch, Leipzig, über, der Antaios-Verlag Theodor Fritsch firmiert. (Dir.) fB e n n c w i tz, Hermann, Bibliophiles Antiquariat, Chemnitz, Theaterstr. 881. Gegr. 1./VII. 1925. (V Bayer L Heinze, Chemnitz, Innere Johannisstr.) rv. Verkehrt nur direkt. (Dir.) Brandt, Gustav, D r a m b « r g. Leipziger Komm.: L. Nau mann. sB. 167.) »Das Buch« G. m. b. H., Buchhandlung u. Verlag, Köln, hat den Verkehr über Leipzig aufgegeben. (Dir.) B lt ch e r st u b e Walter Severin G. m. b. H., Hagen (Wests.). Die Prokura des Georg Sürbe ist erloschen. sB. 170.) KBuch Handlung der V e r l a g s a n st a l t Tyrolia, G. m. b. H., Bozen, Br ixen u. Sterzing, veränderte sich in Buchhandlung der Verlagsanstalt »Vogelweider«. sB. 168.) Busch, Otto, Stendal, wurde im Adreßbuch gestrichen, da postalisch nicht zu ermitteln. sDir.) ID c u t s ch h e r r e n Verlag, Aachen, Pontstr. 80. Spez.: Katholische Literatur aller Gebiete. Gegr. I./Vl. 1925. (>-^ 7261. — ^ Köln sRH.) 40 509.) Inh.: -kaverius Verlagsbuch handlung A.-G., Aachen. Geschäfts!.: vr. K. Breuer. Ausliefe rung nur vom Verlagsort. Leipziger Komm.: Volckmar. (Dir.) kD r e i - N i n g c - H a u 8, Bücherstube Georg Baensch, Berlin C 2. sB. 172.) E w e r« - A n t i q u a r t a t Joseph Iolowicz, Berlin, v-*' jetzt: Bismarck 90l4. sDir.) Urenkel-Verlag, L. D., G. m. b. H., Berlin-Friedenau Adresse jetzt: Berlin-Steglitz, Steinstr. 8. sDir.) IG i l d e - G e s e l l s ch a f t für Zeitungs- und Buchver trieb m. b. H., Köln, Krebsgasse 26 e. Zeitungs- u. Buch- vertrieb. Gegr. 14./H. 1925. (»-» ^ 6920—27. — ^ 59 313.) Inh.: Kölnische Volkszeitung G. m. b. H., Köln. Geschästsf.: Bonifacius Gutberlct n. Arthur Wolf. Fil. in Düsseldorf, Ben- ratherstr. 15. Leipziger Komm.: n. Fleischer. sDir.) Goethe-Buchhandlung von August Böhlke, Hildes- heim, erloschen. sDir.) HGrasers Verlag (Richard Liesche), Aunaberg (Erzgeb.), gliederte seinem Geschäft eine Versand-Abteilung für vornehm!, landwirtschaftliche u. naturwissenschaftl. Literatur an. sB. 172.) HH ampe, Eduard, Bremen. Walter Hampe trat 1./VII. 1925 als Teilhaber ein. sDir.) Heß, Karl, Buchhandlung, Nachfolger Alfred Hoefer, Darm stabt. Komm.: Stuttgart. Koch, Neff L Oetinger. sB. 168.) IS4S»
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