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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1925
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- 1925-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1925
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15k, 7, Juli 1925, Redaktioneller Teil. Börsenblatt U d. Dtschn. Buchhandel. 10777 entrissen hat. Es sind die Herren Eduard von Mayer, Inh. d. Firmen Alfred Neumann'fche Buchh. (E. v. Mayer) und Kcsfel- ringschc Hofbuchh., Verlag in Frankfurt (Main); Hermann Seippcl, Mitinh. d. Fa. Hermann Seippcl in Hamburg, der in, 81. Lebensjahre dort verstorben ist; Hofrat Georg Lehmann, Mitinh. d. Fa. H. Burdach—Warnatz L Lehmann — Sachs. Hofbuchh., vorm. Walthcr'schc Hofbuchhandlung in Dresden; Carl Oppermann, Mitinh. d. Fa. Ferd. Beyer's Buchhandlung, Thomas L Oppermann in Königsberg (Pr.); Kommerzienrat Ludwig Witter, Inh. d. Fa. Ludwig Witter vorm. Gottschick-Witter's Verlag in Neustadt (Haardt); vr. Fritz Baedeker, Scniorchcf d. Fa. Karl Baedeker in Leipzig. Meine Damen und Herren, wir bewahren allen unseren verstorbenen Kollegen ein ehrendes Andenken. Ich bitte Sie, sich zum Ausdruck desselben von Ihren Sitzen zu erheben. (Geschieht.) — Ich danke Ihnen! Damit waren wir am Schlüsse des Geschäftsberichts angekommen. Ich stelle nunmehr den Geschäftsbericht als Ganzes zur Besprechung. Wird dazu das Wort gewünscht? Direktor Rudolf Bayer (Wien): Meine verehrten Damen und Herren! So wie Österreich auf der Landkarte ein be scheidenes Plätzchen gefunden hat, ist ihm auch in dem Geschäftsberichte des Börsenvcreins nur ein solches zuteil geworden (Heiter keit), und es ist auch hier schlecht weggekommcn. Es heißt hier in dem Geschäftsbericht, daß die Lage des Verlags und des Sor timents in Österreich gleich schlecht ist. Nun, meine verehrten Damen und Herren, ich fühle mich verpflichtet, für die öster reichischen Kollegen hier cinzutreten, weil ich der Meinung bin, daß, wenn besonders die Verleger in einem so ernst zu nehmenden Bericht, wie es der Geschäftsbericht des Börsenvcreins ist, etwas Derartiges lesen, das Mißtrauen, das ohnedies schon vorhanden ist, noch mehr steigt und wir noch mehr geschädigt werden, als wir schon geschädigt sind. Ein Kollege hat einmal gesagt: »Wenn irgendwo ein Ziegelstein herunterfällt, so fällt er sicher auf das Haupt von Österreich-, und auch hier in dem Geschäftsbericht ist richtig der Ziegelstein aus unser Haupt gefallen. (Heiterkeit.) Nun, meine verehrten Damen und Herren, so schlecht ist die Situation im österreichischen Buchhandel nicht, und ich glaube, das Wort ist hier schlecht gewählt worden. Die Verhältnisse besonders im Sortiment sind schwierig und vielleicht schwieriger als hier in Deutschland. Das ist begründet in den Verhältnissen, in den wirtschaftlichen Verhältnissen, die ja all gemein bekannt find; es ist aber auch darin begründet, daß von Leipzig an Österreich große Sünden begangen worden sind in den Jahren der Ausfuhrkontrollc, wo man uns mit tausend feurigen Zangen gezivickt hat, wo man das Reverswesen eingeführt hat, wodurch die bücherkaufenden Kreise auf lange Zeit dem Buch entfremdet wurden. Dann kam der schöne entscheidende Moment, wo man uns als Ausland erklärt hat. Deutsch-Österreich, das zum Reiche strebt, als Ausland erklären und dieses Band zerreißen, das durch das deutsche Buch von vornherein gegeben war! Wir kamen in die Frankcnberechnung hinein, und die Bücher waren in Deutsch-Österreich, das doch immerhin ein sehr beachtenswertes Gebiet für den deutschen Buchabsatz ist — wie Ihre eigenen Statistiken ausweisen, steht es auch heute noch an zweiter Stelle —, viel teurer als in der Tschechoslowakei. Auch das hat natür lich weite Kreise von Bücherkäufern auf lange Zeit dem Buche entfremdet, und wir müssen sie mühselig wieder zurückerobern. Nun, meine verehrten Damen und Herren, die Verhältnisse im österreichischen Buchhandel und speziell im österreichischen Sortiment liegen gewiß nicht schlecht. Sic liegen schwer, sie liegen schwerer als hier — das habe ich jetzt begründet —; aber Sie können vollstes Vertrauen haben, soweit es sich um den alteingesessenen Buchhandel handelt. Daß Neugründungen, Kriegsgründungen und Nachkriegsgründungcn notleidend geworden sind, das haben Sie hier auch erlebt. Es ist also keine Ver anlassung, irgendwelches Mißtrauen zu hegen. Am Freitag, meine verehrten Damen und Herren, hat der Kollege Ellmenreich aus Meran eine Versammlung von Ver tretern der Vereinigungen aus den abgetretenen Gebieten und aus den Gebieten deutscher Minderheiten abgehalten. Ich habe mich veranlaßt gefühlt, obwohl cs sich dabei um das Ausland handelte, ebenfalls an der Versammlung teilzunehmen, weil wir ja als Ausland erklärt worden sind. (Heiterkeit.) Nun, meine verehrten Damen und Herren; in dieser Besprechung wurde von allen Vertretern dieser Gebiete — von der Schweiz, von Polen, von Lettland und Livland und von vielen anderen Gebieten, besonders auch von dem neu-italienischen Gebiet durch den Kollegen Ellmenreich selbst — betont, daß das deutsche Sortiment, das auf heiß umstrittenem Boden unentwegt für das deutsche Buch kämpft, den Buchabsatz im Flusse zu halten bestrebt ist und gegen jene Elemente anzniämpfen sich bemüht, die in unseren eigenen Reihen zu finden sind und, international eingestellt, das fran zösische und das englische Buch gegen das deutsche ausspielen und ihm zum Durchbruch verhelfen wollen, — ich sage, daß dieses deutsche Sortiment mit den Bezugsbedingungen, wie wir sie haben, nicht auskommen kann. Es ist natürlich ungerecht, daß man diesen Kämpfern genau dieselben Bedingungen zugesteht wie den deutschen Kollegen hier, da sie doch mit bedeutend größeren Spesen, mit den hohen Wegspcscn, zu rechnen haben. Es wurde vereinbart, diese Vertreter zusammenzuschließcn und dem Börsen vereins- und dem Vcrlegervereinsvorstand geeignete Vorschläge zu unterbreiten. Meine verehrten Dainen und Herren, wie warm das deutsch-österreichische Herz für Deutschland schlägt und für den deutschen Gedanken, das hat uns die letzte Woche bewiesen. Acht Tage hat die Rheinland-Jahrtausendfeier gedauert, und wenn Sie die Hundertlauscnde gesehen hätten, die da zugejubelt haben, dann hätten Sie es wahrscheinlich begriffen, und Sie hätten viel leicht besser begriffen und begreifen gelernt, daß wir cs Wohl verdienen, besser behandelt zu werden, als es uns bisher zuteil wurde. Ich möchte Sie also bitten, zu uns Vertrauen zu fassen und cs uns zu ermöglichen, die schwere Zeit durchzustehen, die wir durch stehen müssen. Wir werden hcimfinden, und der österreichische Buchhandel wird weiter fest stehen. (Stürmisches Bravo und Händeklatschen.) Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins Max Röder (Mülheim, Ruhr): Es bedarf ja unsererseits keiner Versicherung, daß wir selbstverständlich mit allen Mitteln diese Bestrebungen unserer Kollegen im Ausland stützen werden. Wird sonst noch das Wort zum Jahresbericht verlangt? vr. Wilhelm Ruprecht (Göttingen): Meine Herren Kollegen! Ich möchte an diesem Tage, wo der Börfenverein sein hundertjähriges Jubiläum feiert, nicht versäumen, dem Vorstände des Börsenvereins den besonderen Dank dafür auszusprechen, daß er im vergangenen Jahre hemüht gewesen ist, die Reihen des Börfenvereins sauber zu halten. (Lebhaftes Bravo.) Mehrere Mit glieder sind wegen Verbreitung unsittlicher Literatur ausgcschieden worden. Daran hat sich ein Prozeß geschlossen, und der Börsen vereinsvorstand hat jedenfalls keine besondere Freude an diesem Eingreifen gehabt. Um so wichtiger ist cs, daß wir hinter ihm stehen, und er kann die Überzeugung haben, daß wir alle ihm dankbar sind, wenn er auch in Zukunft mit großer Energie und ohne Rücksicht aus die Folgen einschreiten wird. (Stürmisches Bravo und Händeklatschen.) Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvcreins Max Röder (Mülheim, Ruhr): Wird weiter das Wort verlangt? — Das ist nicht der Fall. Dann bitte ich uin die Genehmigung für den Jahresbericht. Falls sich kein Widerspruch erhebt — und das ist nicht der Fall —, ist der Jahresbericht genehmigt. Ehe wir in unserer Tagesordnung weitergehen, möchte ich Ihnen noch einen Punkt unterbreiten. Wir haben heute morgen die Weihe des Denkmals vorgenommen, und aus dieser Stimmung heraus hat der Vorstand geglaubt, einen Gruß an den Herrn 142«
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