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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1925
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- 1925-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1925
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x° 156, 7, Juli 1925. Redaktioneller Teil. Börsenblatts, d. Drschn. Buchhandel. 10776 Wir gehen weiter: Steuergesetzgebung, — Eisenbahn- und Po st recht. l>r. Fritz Springer (Berlin): Meine Damen und Herren, der erste Satz in diesem Abschnitt des Berichtes des Vorstandes lautet: »Wenn sich auch die Verkchrsverhältnisse bei Eisenbahn und Post wesentlich im Vergleich zu den Vorjahren gebessert haben und der Betrieb wieder friedensmäßig läuft, so liegen doch vielerlei Gründe zur Beanstandung vor«. Ich möchte doch hinter diese Darstellung, daß der Betrieb wieder sriedensmäßig laufe, ein Fragezeichen machen. Wir leiden alle noch unter recht mangelhafter Zustellung und Beförderung auf der Eisenbahn und der Post. Nun ist Ihnen Wohl noch gerade vor der Abreise nach Leipzig ein Rundschreiben der Geschäftsstelle zugegangen, in dem wir aufgefordert werden, uns einzeln zu der Absicht der Postvcrwaltung, die Postbestellung an Sonn- und Feiertagen einzustellen, zu äußern. In der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Verleger haben wir bereits zu dieser Frage Stellung genommen und waren einstimmig der Meinung, daß nur den Vorstand bitten, aufs energischste gegen diese Wsicht der Postvcrwaltung Einspruch zu erheben. Meine Damen und Herren, früher war die deutsche Postverwaltung mustergültig, und wir alle haben uns immer über die verständige Bevorzugung und Unterstützung des Verkehrs gefreut. Das hat leider Gottes nachgelassen. Wir alle wissen, daß wir aus den traurigen wirtschaftlichen Verhältnissen, in denen wir leben, nur herauskommcn können, wenn wir mehr arbeiten, und es wäre falsch, wen» man auch Inhabern von Geschäften, die arbeiten wollen, die Gelegenheit nähme, arbeiten zu können. Ich glaube gern, daß die Postverwaltung mit ihrer Angabe rech! hat, daß sich in großen Betrieben am Montag früh noch die ganze Postzustellung vom Sonntag in den Postkästen finde; aber der Einzelkaufmann, der einzelne Gewerbetreibende wird manchen Sonu- tagmorgen gern zur Erledigung der eingehenden Post und zur Vorbereitung der Post für den Montag benutzen. (Sehr richtig!) Ich glaube, wir können alle der Geschäftsstelle die Arbeit erleichtern, wenn wir auf eine Beantwortung der 'Anfrage verzichten und hier heute einfach erklären: Wir bitten den Vorstand, in energischster Weise gegen das beabsichtigte Vorhaben der Postverwal tung Einspruch zu erheben. Ich will nicht unerwähnt lassen, daß in der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Verleger ein Kollege aus Bayern daran den Wunsch geknüpft hat, daß man doch, da wir ein Reich und eine Postverwaltung hätten, doch auch für gleichmäßige Einrich tungen auf dem Gebiete der Post für das ganze Reich sorgen möchten, insbesondere dafür, daß auch in Bayern wieder eine Zu stellung der Post an Sonntagen und Feiertagen eingeführt würde. (Lebhafter Beifall.) Erster Schriftführer Paul Nitschmann (Berlin): Meine Damen und Herren, ich glaube, die Befürchtungen des Herrn Ilr. Springer sind unberechtigt. Der Verkehrsausschuß des Zentralverbandes des Deutschen Großhandels ist von der Postbehörde angegangen worden, sich gutachtlich darüber zu äußern, ob die Sonntagsbestellnng aufgehoben werden kann oder nicht. In diesem Verkehrsausschutz ist der Börscnverein durch mich vertreten, und ich habe an den bezüglichen Verhandlungen teilgenommen. Die Post hat ausdrücklich zugcstanden, daß sic gegen die Wünsche des Großhandels und des Einzelhandels die Sonntagsbestellung nicht aufheben werde, und wir haben, obwohl der Großhandel nur ein verhältnismäßig geringes Interesse an der Sonntagsbestellung hat, im Interesse des Einzelhandels und um diesem nicht in den Rücken zu sallen, einstimmig beschlossen, der Postbehörde zu ver stehen zu geben, daß wir auf der Beibehaltung der Sonntagsbestellung bestehen müssen. Ich glaube, es wird nichts schaden, wenn der Börscnverein noch eine weitere Eingabe hinterher macht; aber ich glaube, die Gefahr ist dadurch schon abgewendet. (Zuruf: Man weiß es nicht!) — Man weiß es allerdings nicht. (Zustimmung.) Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins Max Röder (Mülheim, Ruhr): Ich glaube doch, daß es recht eindrucksvoll sein würde, wenn wir in diesem Sinne eine kurze Entschließung annehmen und den zuständigen Stellen übermitteln. (Zustimmung.) Herr I»i . Heß ist vielleicht so freundlich, eine solche Entschließung zunächst grundsätzlich — vorbehaltlich der redak tionellen Fassung — zu formulieren. Geschäftsführer Erster Syndikus des Börsenvereins vr. Albert Heß (Leipzig): Die Entschließung würde etwa zu lauten haben: Die am Sonntag Kantate, dem 10. Mai 1925, in Leipzig tagende Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler richtet an den Vorstand das Ersuchen, sich mit aller Entschiedenheit gegen die Bestre bungen auf Abschaffung der Postzustellung an Sonn- und Feiertagen zu wenden. Diese Abschaffung würde nicht nur eine Erschwerung der Geschäftsführung bedeuten, sondern auch eine Gefährdung der pünktlichen Kundenbelieferung. Der Vorstand wird gebeten, auch dafür einzu treten, daß im Freistaat Bayern die Postzustellung an den Sonn- und Feiertagen wieder eingeführt wird. Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins Max Röder (Mülheim, Ruhr): Sie haben gehört: es handelt sich zunächst nur um eine grundsätzliche Feststellung dieser Entschließung. Die genaue Fassung wird noch gefunden werden, und dann wird natürlich auch Bayern mit hineingezogen Iverden können. Ich frage, ob das Wort zu dieser Entschließung gewünschtwird. — Das ist nicht der Fall. Dann bitte ich diejenigen, die gegen die Entschließung sind, sich zu erheben. - Die Entschließungist gegen eine Stimme angenommen. (Heiterkeit.) Wir gehen weiter und kommen zu dem Punkt: Die Handelsverträge. vr. Kirstein (Leipzig): Meine Damen und Herren, gestatten Sie, daß ich die wenigen Worte, die ich an diesen 2lb- schnitt des Jahresberichts knüpfen will, der Einfachheit halber von hier aus zu Ihnen spreche. Einen Lautsprecher habe ich mir zu diesen; Zweck hier in meinen Kehlkopf eingebaut. (Heiterkeit.) Meine Damen und Herren, sehr zutreffend führt der Abschnitt des Jahresberichts, der uns jetzt beschäftigt, ans, daß cs ein Unglück, ein schwerer Schaden, eine Hinderung des geistigen Verkehrs ist, wenn in einer Reihe von Ländern gebundene Bücher anders behandelt iverden als geheftete, oder — wenn ich mich noch mehr spezialisieren soll — Bücher, die jene Art von Einband haben, anders als Bücher, die diese Art von Einband haben. Sehr oft ist dieser Zollsatz nicht einmal hoch, nicht einmal materiell drückend, und dennoch wird er zu einem unüberwindlichen Verkehrshindernis, oder wenigstens, wie ich vorsichtigerweise sagen will: zu einem schwer überwindlichen Verkehrshindernis; denn eine Zollbchandlung ist, mögen da nun 5 Pf. oder 5 Mark heraus kommen, immer etwas Gräßliches, etwas Zeitraubendes. Meine Damen und Herren, wie kommt cs denn überhaupt, daß wir so etwas haben? Das komint daher, daß in den alten, längst »ergangenen Zeiten, aus denen sich diese Sitte fortgeschleppt hat, bis sie zur Unsitte geworden ist, der Buchhandel im wesentlichen geheftete Bücher hera-usbrachte. Diese Zeiten sind vorbei. Der Buchhandel und ganz besonders der deutsche Buch handel hat jetzt den Einband so sehr zum Bestandteil des Buches gemacht wie das Papier und den Druck. Ich bin deshalb, glaube ich, nur der Ausdruck Ihrer aller Stimmung, wenn ich sage: Wir haben die Pflicht, bei allen Regierungen, bei allen Handcls- It2d'
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