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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.08.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-08-16
- Erscheinungsdatum
- 16.08.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktionell» Leit. Xi 190, 16. August 1918. »Acht Mar! 58 Pfennig! Das ist doch unerhört, was? Uber die Hälfte mehr, »nd dabei ist das Buch dünner als früher und schlechter gedruckt und ... na, überhaupt!« »Ja, ja . . . überhaupt! — Sagen Sic mal, was haben Sie denn La für ein Paket unterm Arm?« »DaS? Das ist . . . ein Pfund Butter!« »Ah! — was haben Sie denn dafür gegeben? Das Doppelte vom Höchstpreis oder noch mehr?« -Was, Höchstpreis, der ist doch 2 Mark 40 Pfennig! ? Zwanzig Mark habe ich bezahlt! Ja das ist doch selbstverständlich! Bas glauben Sie denn, mein Lieber, cs ist doch Krieg!« »So, fo!« N. Cb. Stricker. Verwendung der dcutfchcn Sprache beim Briefvcrkchr mit Bel gien. — Der prcustischc Minister für Handel und Gewerbe richtete am 13. Juni an die amtlichen Handelsvertretungen folgenden Erlast: »Bei der Überwachung des Brlesverkehrs ist cs den zuständigen militäri schen Stellen ausgefallen, daß deutsche Firmen sich im Geschäftsverkehr mit dem flämischen Teil des Gcncralgonvcrnemcnts Belgien und des Etappengebiets der französischen Sprache häufig auch in solchen Fäl len bedienen, in denen ohne Schädigung eines berechtigten Geschäfts- interesst'S ebensogut die deutsche Sprache hätte angcwendct werden können, deren Kenntnis in dem genannten Gebiet weit verbreitet ist. Mit dem Herrn Kricgsministcr bi» ich der Auffassung, dast durch einen solche» unnötigen Gebrauch der französischen Sprache der deut schen Sache nicht gedient wird, und ersuche deshalb, ans die betei ligten Kreise in geeigneter Form entsprechend clnznivirken.« Sprache und Wissenschaft (vgl. Nr. 152 u. 182). — Die An sprache, die der ständige Sekretär der Akademie der Wissenschaften Geheimrat Professor De. Hermann Diels am diesjährigen Leibniz- tage gehalten hat, liegt seht in den Sitzungsberichten der Akademie der Wissenschaften in Berlin im Wortlaut vor. Sie geht ans von den, vielbesprochenen Gutachten der Akademie über die Fremdwörterfragc. Nachdem der berühmte Philologe die Bemühungen Leibniz' zur Pslcge und Reinigung der deutschen Sprache eingehend gewürdigt und die Tätigkeit der Akademie aus diesem Gebiete kurz geschildert hat, legt er die ausserordentlichen Schwierigkeiten dar, die sich den stets wohl gemeinten, aber »nr allzu oft mit unzulänglichen Mitteln unternom mene» Versuchen, eingebürgerte Fremdwörter durch deutsche zu er setzen, cntgegenstellen. Nie hätte, meint DielS, ein so unsinniges Er satzwort wie »Mundart« für »Dialekt», das Lclbniz und seine Zeit genossen vcrständigerwcise ablchnten, später durch Campe neu cingc- sührt und in allgemeine» Gebrauch genommen werden dürfe». Was soll man aber erst sagen, wenn neuerdings »Physik« als »Natur kunde», »Ministerium» als »Stäatsrat», »Klassiker» als »Meister« verdeutscht, ja, wenn ernsthaft vorgeschlagc» wird, scherzhafte Bil dungen wie »osten» oder »Morgenländern« slir »orientieren« in Ge brauch zu nehmen. Über die Angemessenheit dieser oder jener Benennung im ge wöhnlichen Leben, fährt Diels fort, mag man zwiespältiger Meinung sein, aber für »ns Männer der Wissenschaft steht bei dieser Ver- deutschungssucht zu viel anf dem Spiele, als dast wir vornehm schwei ge» und gute Miene zum böse» Spiel machen dürfte». Denn fast alles, was Wissenschaft und Technik heißt, ist ein Erbe des klassischen Altertums, und das wcltverbindcude Latein war lange Zeit das ein zige sprachliche VerständtgungSmittel der europäischen Völker unter einander. So haben sich die aus dem Lateinischen oder Griechischen übernommenen Fachausbrllcke als scstc Marken in der Wissenschaft sestgcsetzt und können nicht nach Belieben daraus entfernt werden, ohne zu einem vollständigen Zusammenbruch der Wissenschaften selbst zu führen. In der Poesie ist es ziemlich gleichgültig, welches Nadel holz der Dichter bezeichnen will, wen» er »Holz vom Fichtenstammc« beim Glockenguss erwähnt, oder wenn er eine Fichte von einer Palme im Morgenlands träumen läßt. Aber was kann ein wissenschaftlicher Botaniker mit den Bezeichnungen Tanne, Fichte, Kiefer beginnen, die seit Jahrhunderten in Deutschland miteinander verwechselt wer den! Die gewöhnlichsten Pflanzennamcn, wie Flieder, Lilie, Butter blume, Jelängerjelieber und hundert ähnliche, bezeichnen die ver schiedensten Gattungen s unter »Blutkrant» z. B. versteht man in Deutschland 17 verschiedene Pflanzensorten. Wie könnte der Botaniker aus diesem Walde von Namen sich retten, wenn ihm nicht das übliche, von allen Gelehrten der Welt angenommene lateinische Namensystcm zu Gebote stände? In ber^ Zoologie hat die Wichtigkeit eindeutiger, internationaler Bezeichnungen der Tiere dazu geführt, dast vor 12 Jah ren ein eigenes Amt zur Bearbeitung der zoologischen Nomenklatur in der Akademie eingerichtet worden ist. Ähnlich liegen die Verhält nisse der meisten Wissenschaften. Nur wer nie selbsttätig aus einem dieser Gebiete gearbeitet hat, wird cs wagen, mit täppischer Hand das mühsam durch tausendjährige Bemühung gewonnene einheitliche System der Knnstansdriicke durch deutsche Ersatznamen zu verwirren, mit denen weder der deutsche noch der srcmdc Fachgelehrte zuverlässig arbeiten kann. Nein, wir lassen diese alten Pseiler der Wissenschaft, auch wenn sic aus Nom und Hellas, aus Bagdad oder Paris stammen sollten, ruhig stehen, solange sie nicht vermorscht sind. Wir betrachten sie mit Ehrfurcht und Dankbarkeit . . . und wir benutzen sie gern als Brückenpfeiler slir den allgemeinen Völkcrvcrkchr, ohne den weder Wissenschaft noch Handel und Gewerbctätigkeit ans die Dauer bestehen können. Personaliillchrichte». Verleihung des Eisernen Kreuzes. — Mit dem Eisernen Kreuz l. Klasse wurde Herr Ernst Vollhardt, Leutn. d. Res. u. Komp-. Führer in einem Jnf.-Negt., früher i. H. Paul Neff Sortiment in Stuttgart, ausgezeichnet. Gefallen: in den letzten schweren Kämpfen im Westen im Alter von §9 Jah ren der Buchhändler Herr Willy Fuhrmann, ein lang jähriger Mitarbeiter der Königlichen Hofbuchhandlung E. S. Mittler L Sohn in Berlin. Der Verstorbene hatte sich durch Fleiß, Zuverlässigkeit und Treue die Achtung und Liebe seiner Vorgesetzten und Kollegen erworben, sodaß sein Andenken nicht so bald erlöschen wird. LprechsM. Herr Alfred Basz und seine Gründungen. Aus dem Leserkreise wird »ns folgendes in Maschinenschrift her- gestelltes Schriftstück übersandt: Bncherzettcll Sehr verehrlich« Firma! Wir bitten ln, Adreßbuch folgende Ergänzung und Abreßbcrlch- tigungen vorzunehmen, um Irrungen Ihrer Angestellten und da durch unbedingte <I) Verluste zu vermeide». Mit größter Hochachtung ergebenst Leipziger Verlag und Commissionsbuchhandlung Basz L Eo., Leipzig, Talstr. 23, I. Lipsiavcrsandbuchhandlung Martha Rudolph L Co., Leipzig, Talstr. 23, I. Verlag der Mitteilungen Bund der Sprachinsclfreund« Fischer L Co., Leipzig, Talstr. 23, I. Nationale Kanzlei Alfred Basz, Leipzig, Talstr. 23, I. Verlagskanzlel für Fürsorge für heimatlose Urlauber, Leipzig, Talstr. 23, I. Verlagskanzlel des Allgemeinen Deutschen ElternbundcS für Schulreform, Leipzig, Talstrastc 23, I. Eben dahin sind alle Bestellungen zu richten, chle noch überschriebcn sind mit Teutonia-Verlag Basz lL Co., früher Mühlgass« 18. Verlag Deutsche Zukunft G. >». b. H., srüher Härtelstraste. Wir empfehlen, das Adreßbuch nicht mit diesem Rattenschwanz von Firme» zu belasten, sondern das Schriftstück ln den Paplcrkorb zu befördern, da Herr Basz nach den bisher mit ihm gemachten Er fahrungen keinerlei Gewähr sür eine solide Geschäftsverbindung bietet und die Aufnahme seines Firmenkonzerns in das Adreßbuch ans sehr gewichtigen Gründen unterblieben ist. Leipziger Mustermesse. Die gegenwärtigen Verhältnisse werde» eS manchem Buch händler wünschenswert erscheinen lassen, der Leipziger Muster- Messe mehr Beachtung als bisher zu schenken, um seinen Bedarf an Jugendschristen, Romanen, Bilderbüchern, Spie len und sonstigen noch lieferbaren Büchern zu decken. Auch lockt vielleicht die stille Geschäftszeit »nd die Fahr- prciScrmüßlgnng für Meßbesucher den oder jenen Berufs- gcnosscn zu einer Fahrt nach Leipzig. Wir möchten daher ein Verzeichnis der ausstellenden Firmen und der von ihnen vertretenen Geschäftszweige, soweit sic für de» Buchhandel von Interesse sind, znsammenstellcn und, falls es sich als zweckmäßig erweise» sollte, mit allen Angaben, die für die Besucher der Herbst messe von Interesse sein könnten (Spezialität, Ansstftlimgsraum usw.j, im Börsenblatt veröffentlichen. Diesbez. Mitteilungen erbitten wir bis spätestens 28. d. M. an die Redaktion des Börsenblattes.
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