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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-05-29
- Erscheinungsdatum
- 29.05.1925
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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8834 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X 124, 29. Mai 1925. gewaltigen Schwingungen in seinem Innern nach. Mit den Jahren wuchs die Erkenntnis des ungewöhnlichen Wertes von Goethes Werk; seine Eroberung stir das Gesamtbewußtsein der Nation ging, nach einer treffenden Bemerkung Hehns, von der Philosophie aus. Schon hatte Schiller umgelernt, als er am 29. November 1794 an Goethe schrieb, daß das, was er vom ,Faust' gelesen, der Torso des Herkules sei. Es herrsche in diesen Szenen eine Kraft und Fülle des Genies, die den besten Meister unverkennbar zeige. Friedrich Schlegel stellte ihn 1800 zu dem Größten, was die Kraft des Menschen je gedichtet habe. Schelling und Hegel bezogen sich auf ihn. Als im Jahre 1898 der erste Teil der »Tragödie' erschien, waren die Widerstände beseitigt, die einst das »Fragment' vom Herzen des Volkes ausge schlossen hatten.« Der Verleger braucht also bei der ersten schlechten Rezension nicht gleich zu verzweifeln: ein gutes Werk fetzt sich durch und macht seinen Weg. Kunstausstellungen. — Die Kunsthandlung Julius Brauer in Altenburg in Thür, zeigt im Mai eine Kollektion Aquarelle von N. Poe schm a nu. Dresden. Ferner ist Franz SLassen mit einigen Mappcnwerken vertreten. Die Schwarzwälder Werkstätten warten mit interessanten Holzplastiken ans. — Im Deutschen B n ch- m u s e u m zu Le i P z i g, Zeitzcr Str.14, istvom15.Maidiszum1S.Juni eine Ausstellung von BuchMnstrationen, freier und angewandter Kunst, Graphik, Exlibris des Künstlers Jos. von Diveky in Zürich zu sehen. — Das Kunstantiquariat Ed. Walz (Inh. R. Schmitz) in Mit n che n, Promenadeplatz 21/11, zeigt zusammen mit Otto Wilhelm Gauß in seiner neuen Ausstellung erstmalig eine umfassende Über sicht der Holzschnitte von Corinth. Liebcrmann. Slevogt und anderen Meistern unserer Zeit, meist in Probe- und ZustandSdrncken. Katalog der verkäuflichen Werke ist erschienen. Gedruckte Pfiugstkarten werden sowohl unter Umschlag als auch offen nur dann für 3 Pfg. mit der Post befördert, wenn in ihnen nichts geändert oder hinzugefügt ist. Zulässig ist nur die Nachtragung oder Änderung der Abscnderangabcn. Erhalten solche Glückwunschkarten Zusätze — die aber nicht mehr als 5 Worte betragen diirfen —, z. B. »sendet« oder »zum Pfingstfest sendet mit Grüßen« u. dgl., so kosten sie bei der Versendung im Briefumschlag sowohl im Orts- als auch im Fernverkehr 5 Pfg. Werden sie offen verschickt, so unterliegen sie im Ortsbereich einer Gebühr von 3 Pfg., im Fernverkehr einer Gebühr von 5 Pfg. Unzureichend freigemachtc Sendungen werden mit Nach gebühr belastet. Es kann daher den Versendern nur dringend geraten werden, die Bestimmungen zn beachten. Postkarten über 14X9 em nach dem Ausland unzulässig. — Trotz wiederholter Hinweise werden immer noch Postkarten nach dem Aus land, u. a. nach der Schweiz, verschickt, die das rm Weltpostverkehr zulässige Höchstmaß von 14X9 em überschreiten und infolgedessen im Ausland als ungenügend freigemachte Bviefe behandelt werben. Die Empfänger klagen darüber, daß sie für solche Postkarten hohe Nach gebühren zahlen müssen. Die Londoner Times und die I2ne)<'Iop»«<lia Ittit-niniia. — In dem soeben bei Pittnam erschienenen Buche: »l'üe I^onckon l'imes uncker ttie dlanagerskip ok dlvderl^ keil« werden einige für den Buch händler besonders interessante Abschnitte aus der Geschichte des be rühmten Londoner Blattes im Zusammenhang mit der nicht minder berühmten großen britischen Enzyklopädie mitgcteilt. Im Jahre 1897 war es. wie puklisüerk' daraus mitteilt, äußerst zweifelhaft geworden, ob die Times das Jahrhundert überleben würden. In die ser schwierigen Lage trat Moberly Bell mit Horacc Hooper und Walter M. Jackson, zwei amerikanischen Buch-Agenten, in Verbindung, und diese entwarfen einen Plan, der den »Times« wieder allgemeine Beachtung und Abonnenten sichern sollte. Die Firma hatte von A. und C. Black das Zlbdrucksrccht und die Typen der 9. Auflage der LneMopaeäis vritannien erworben. Sie machten nun den Vorschlag, daß diese zn 49A des ursprünglichen Preises, oder 14 Pfund, als die »Londoner Times- Ausgabe« verkauft werden und zugleich di« Times für die Überlassung ihres Namens einen Gewinnanteil erhalten solle. Die Kampagne für dieses Unternehmen setzte im März 1898 ein und hatte den Erfolg, daß innerhalb eines Jahres in Groß-Britannien 10 OM) und im ganzen Bri tischen Reiche 33 000 Folgen des Werkes verkauft waren. Ein Jahr später wurde die zehnte Auslage angekündigt, die 11 Nachtragsbände enthalten sollte. Hooper und Jackson erklärten, daß sie in den Vereinigten Staaten zehnmal so viel Stück absetzcn würden wie in England, und der Erfolg gab ihnen nicht unrecht. Die Kampagne wurde im November 1902 mit einem Festessen eingeleitet, bei dem die Liste der Gäste sich wie di« bei einem Lord Mayor-Bankett las: Alle Großen Englands waren dabei versammelt, um das Lob der Lne^elo- paeckia Lritanniea zu singen, Der Preis der 24 Bände der alten neun ten und der Ff Nachtragsbämd« mit Register wurde auf 28 Pfund, in Raten zahlbar, festgesetzt. Es wurden verschiedene Methoden ange wandt. um Listen von Interessenten zu bekommen, und von da bis zum 18. Dezember, von welchem Tage an eine Preiserhöhung eintreten sollt«, flogen die Werbeschreiben durch das ganze Land. Im Monat Dezember regnete es denn auch nur so Bestellungen. Im Vereinigten Königreich erreichte der Absatz des Werkes den Betrag von 3 000 000 Pfund, und in den Vereinigten Staaten und den Dominions überstiegen die Bestellun gen alle Erwartungen. Seinen höchsten Triumph erlebte Hooper, als ein Telegramm einlief, in dem Alfred Harmsworth das Werk für seine Person bestellte. 8. Aus den Vereinigten Staaten. — Immer neue BuchwerbungS- gedankcn werden in den Buchzeitschristen erörtert, und gleichzeitig wird dafür ein treffender Werbesatz bekanntgegeben. So hat man cs jetzt auf die Gcsundheitslehre abgesehen mit dem Kriegsruf: »Durch Ge sundheit zum Glück — lies dies in Büchern nach (Hirvu^ü Ile-rltti lo llappinegs — kinck It In Look»). Also Hygienebücher, und cs wird erzählt, daß die Versicherungsgesellschaften große Mittel aufwenden, um Gesnndheitsbllcher zu verbreiten, denn je mehr sich die Leute Ge- sundheitsregeln aneignen. desto geringer wird die Sterblichkeitszahl, und wenn die Gesellschaften hier Millionen für Gesundheitswerbung aus- gcben, werden dort noch mehr Millionen an Sterbegeldern gespart. Die Gesellschaften haben festgestellt, daß in 13 Jahren die Sterblichkcits- zahl um 13°/„ abgenommen hat. Den Buchhändlern besonders in klei neren Gemeinden wird gesagt, daß sie durch Verbreitung von Gesund- hcitsblichcrn ihrer Gemeinde dienen und gleichzeitig ein zufriedenstel lendes Geschäft erzielen werden. — Die Leihbüchereien sind drüben noch mehr an die Buchhandlungen gebunden als bei uns, und da werden häu fig Vorschläge gemacht. Man soll seine Leihbände in ein besonders auf fallendes Gewand kleiden, sodaß jeder sieht (z. B. beim Lesen auf den Geschäftswegen in den großen Städten): »Das Buch ist von der und der Leihbücherei«. Außerdem wird empfohlen. Vorder- und Rückseiten des Innern für Anzeigen benachbarter Geschäft« zn verpachten und den Erlös für bessere Einbände der Bücher zu verwerten. S ch. B.-Z.-Preis der Lüste. — Zu dem am Montag, dem 1. Juni, be ginnenden »Deutschen Nundflug« hat der Verlag Ull stein den »B.-Z.-Pr«is der Lüfte« in Höh« von 100 990 Mark ge stiftet. Deutscher Schesselbund. — Der im September v. I. gegründete Deutsche Scheffelbund erläßt einen Aufruf zum Eintritt in seine Reihen. Er will »den ideal gerichteten, freien und im rechten Sinne vaterländischen Geist Scheffels« im deutschen Volke verbreiten. Der Bund will sein Ziel erreichen durch tatkräftige Mitwirkung und Unterstützung zur Errichtung und Erhaltung eines deutschen Scheffel- Museums und Archivs, durch Herausgabe eines jährlich erscheinenden Jahrbuchs, durch Einzelveröffentlichungen und später durch Schaffung eines Bundesorgans. Außerdem will der Bund die Festspiele auf dem Hohentwiel ausbauen oder neu einrichten. Enthüllung einer Ziehrer-Gedenktafel in Wien. — Man schreibt uns aus Wien: Unter zahlreicher Beteiligung der Behörden und musikalischen Vereine der Stadt Wien wunde am 10. Mai an dem Hause Erdbergstraße 1 im dritten Bezirk eine Gedenktafel für den bekannten, vor zwei Jahren verstorbenen Wiener Operetten- und Walzerkomponisten C. M. Ziehrer enthüllt. Di« Gedenktafel, di« in geschmackvoll-einfacher Zierform und mit einer entsprechenden In schrift das lebensvolle Bild Ziehrers in Vollanstcht zeigt, ist eine Schöpfung des auch in Deutschland durch mehrere Arbeiten bekannten Bildhauers Prof. Anton G r a t h. Zeitungsverbot im besetzten Gebiet. — Durch Verordnung Nr. 2881/1. 0. 17 vom 5. Mai 1925 hat der Oberbefehlshaber den Be schluß der Hohen Kommission in ihrer 277. Sitzung, wonach die »Allensteiner Zeitung« auf die Dauer von drei Monaten ab 5. Mai 1925 im besetzten Gebiet verboten ist, auch auf das bel gische besetzte Ruhr gebiet ausgedehnt. Vorhandene Exem plare sind zu beschlagnahmen. Wer sich mit dem Verkauf oder Ver trieb dieser Zeitung besaßt, macht sich strafbar wegen Übertretung der Verordnungen.
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