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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1925-05-28
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1925
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- Deutsch
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123, 28, Mai I92S, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 8757 neidet — und zugleich als den Beweis unseres Dankes dafür, daß wir eben in dieser Berufsorganisation doch eigentlich so recht erst die Möglichkeit erhalten haben, als deutsche Buch händler so zu wirken, wie der echte deutsche Buchhändler den Dienst am Buche auffaßt. Ich möchte nur ganz kurz erwähnen, daß gerade in Österreich der Ernst der buchhändlerischen Berufs auffassung in der koinmenden Zeit ganz besonders erforderlich sein wird, da durch Aufhebung des Konzessionszwanges eine vielleicht zunehmende Verbreitung von Schmutz und Schund in der Literatur und der Kunst zu befürchten ist. Meine Damen und Herren, der österreichische Verein ist sich der hohen Ver antwortung bewußt, die In diesem Falle auf ihn fällt, und ich möchte im Namen des österreichischen Vereins an dieser Stelle am heutigen Tage geloben, daß wir deutschen Buchhändler in Österreich den Dienst am Buche auch allezeit ausüben wollen im Sinne der deutschen Männer, deren Bildnisse diesen Saal schmücken: so wollen auch wir drüben in Österreich mithelfen an der Wiederaufrlchtung deutschen Geistes und deutscher Welt geltung! (Stürmischer Beifall,) Herr vr, Alexander Francke-Bern für den Schwei zerischen Buchhändler-Verein: Hochansehnliche Festversammlung! Verehrte Damen und Herren, liebe Herren Kollegen! Da leider unser Vorsitzender Herr Otto Wicke in Luzern verhindert ist, nach Leipzig zu kommen, hat der Vorstand des Schweizerischen Buchhändlervereins mich damit betraut, Ihnen heute die Glückwünsche unseres Vereins zu überbringen. Ich gestehe, dieses Ehrenamt gerne übernominen zu haben, zunächst weil ich dadurch veranlaßt werde, noch einmal nach elfjähriger Unterbrechung unsere Buchhändlerzentrale und manchen alten Freund aus vergangener Zeit wiederzusehen und bei der Ge legenheit die Vertreter der jüngeren Generation kennenzulernen, die jetzt unsere Geschicke leiten, sodann aber auch, weil dabei alte, schöne Erinnerungen wieder wach werden. Vor 37 Jahren, zur Ostermesse 1888, durste ich hier in diesem selben, damals eben fertig gewordenen Saale zur Ein weihung des Deutschen Buchhändlerhauses im Aufträge einer Anzahl schweizerischer Buchhändler jene Scheibe dort oben mit dem Basler Wappen in der Mitte übergeben, als dauerndes Symbol der nahen Verbindung des deutschen und schweizerischen Buchhandels. Und höher noch schlägt mir das Herz, wenn ich zurückdenke an das vorhergehende Jahr, an den unvergeßlichen 25, September 1887, wo neunzehn schweizerische Buchhändler nach Frankfurt gereist waren, um mit den deutschen und öster reichischen Kollegen vereint die noch heute zu Recht bestehenden Satzungen des Börsenvereins annehmen zu helfen, die im Juli desselben Jahres hier in Leipzig von dem vorberatenden Aus schuß unter Adolf Kröners Vorsitz im Entwurf aufgestellt wor den waren. Daß ich von diesen Ausschussmitgliedern, dem gesam ten damaligen Vorstand und neun hinzugewählten Kollegen heute niemand mehr in Ihrer Mitte sehe, da mit Oskar von Hase, Wilhelm Koebner und Albert Brockhaus die letzten drei von uns geschieden sind, erfüllt mich mit Wehmut, es muß aber als die Erfüllung des Gesetzes, nach dem unser Werden und Vergehen ihren Verlaus nehmen, getragen werden. Wir Men schen kommen und gehen. Die uns treibenden Kräfte aber sind unvergänglich. Nur die Individuen wechseln. Mit derselben Hingabe der Persönlichkeit, dem ganzen Einsatz ihres Könnens wie in früheren Zeiten, so kämpft auch die heutige Generation für ihren Beruf, für ihre Ideale. Ihnen, den jetzt auf der Höhe des Lebens stehenden Berufsgenossen, gilt der Glückwunsch des Schweizerischen Buchhändlervereins, den zu verlesen ich die Ehre habe: Dem Börsenveretn der Deutschen Buchhändler bringt zu der Feier seines hundertjährigen Bestehens auch der Schwei zerische Buchhändlerverein seine herzlichsten Glück wünsche dar, Bon den Ländern, welche der Börsenverein umfaßt und durch seine Ordnungen schützt, ist die Schweiz das weitaus kleinste, um so kleiner, als ein nicht geringer Teil von unwirt- «örl-nvt-u I, »-N Dn»!ch-» Buchi»vd-l, »s, Jahrgang, lichen Felsen und Gletschern bedeckt wird. Aus dem verblei benden Kulturboden herrscht aber ein so reges Leben, daß ein im Verhältnis zu seiner Kleinheit sehr intensiver Austausch von Geistesgütern mit den Nachbarländern stattfindet. Sofort nach Erfindung der Buchdruckerkunst setzte ein lebhafter litera rischer Verkehr zwischen der deutschen Schweiz und Deutschland -''ein. Von jener Lünette droben in diesem Saale, die wir im Jahre 1888 bei Vollendung des Deutschen Buchhändlerhauses stiften durften, schauen die Wappen Basels, Zürichs, Berns und Beromünsters aus uns herab, die heimatlichen Embleme der Froben, Froschauer, Apiarius und Hellas Helle. Diese Pio niere der Buchdruckerkunst und der Wissenschaft haben Nach folger bis zur Gegenwart gesunden. Das noch heute blühende Druck- und Verlagshaus Benno Schwabe in Basel baut sich auf den Fundamenten der 1484 gegründeten Johannes Pctri- schen Buchdruckcrei auf. Das alle technischen Betriebe um fassende Art, Institut Orell Füßli in Zürich wurde im Jahre 1780 gegründet, ist aber aus der im 16, Jahrhundert einen Weltruf genießenden Buchdruckerei Christoph Froschauers her- vorgegangcn. Durch die vergangenen Jahrhunderte hindurch herrschte zwischen unseren Ländern bis auf den heutigen Tag ein un unterbrochenes gegenseitiges Geben und Empfangen der Geistcs- schätze, die von Dichtern und Gelehrten zu beiden Seiten des Rheins in Büchern niedergelegt wurden. Diese befruchtenden Ströme wurden und werden von den Buchhändlern in feinsten Verzweigungen überallhin geleitet, wo Menschen wohnen und nach geistiger Nahrung verlangen. Die hiermit beschäftigten Buchhändler so organisiert zu haben, daß sie ihren Beruf mit einem der Größe ihrer Aufgabe entsprechenden Erfolg betreiben können, das ist das große Verdienst des Börsenvereins, für das man ihm nicht dankbar genug sein kann. Während hun dert Jahren ist ihm das gelungen. Wohl sind die gewaltigen Umwälzungen des vergangenen Jahrzehnts auch am Börsen- vcrein nicht spurlos vorübergegangen. Aber in seinem inner sten gesunden Kern hat er allen Stürmen standgehalten. Er ist jugendlich genug, Veraltetes, Morsches abstoßen und durch Neues, Gesundes, den Anforderungen der Gegenwart Ent sprechendes ersetzen zu können. Daß dem Börsenverein das gelingen und er in dem zweiten Jahrhundert seines Bestehens seine Kulturaufgabe mit vollem Erfolge zum Wohle seiner Mit glieder und damit auch der Menschheit weiter erfüllen möge, das ist unser warmer Wunsch am heutigen hohen Gedenktage, Basel, Bern, Luzern und Zürich. Namens des Schweizerischen Buchhändlervcreins Der Vorstand: gez,: Otto Wicke, Hans Lichtenhahn, Max Rascher, C, E, Lang, Rudolf Schürch, vr, R, v, Stürler, (Lebhafter Beifall.) (Schluß folgt.) Erstreckt sich die Erlaubnis zur Wiedergabe auch auf Werbedrucksachen? Von vr, A, Elster, (Vgl, auch den Aufsatz »Kunstverlag und Propaganda- im Bbl. Nr, 115.) Es wird mir die Frage vorgelegt: ob und wieweit der Ver leger berechtigt ist, bei Werken der bildenden Kunst und der Photographie Bilder, für die er die Autorisation zur Aufnahme und Vervielfältigung für Werke erhalten hat, im Interesse der Propaganda dieses Werkes auch zur Aufnahme in die Presse zu geben, " Diese Frage ist nicht spezifisch kunstschutz-rechtlich; sie ist auch für den Schriftwerkschutz in gleicher Weise zu stellen und deshalb ist ihre Beantwortung auch von ganz allgemeinem Interesse, Denn für den Schriftwerkschutz lautet sie: wie weit darf der Verleger Text (und Abbildungen) in Zeitschriften- oder Zeitungsaufsätzen abdrucken lassen, die zwecks Propaganda für das betreffende Buch veröffentlicht werden? I»«3
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