1^! 111, 13, Mai 1925, Fertige Bücher, ,. d, Btschn, Buch,»nde>, 7891 Urteile über den Roman: „Die blauen Schwingen" haben mich so gefesselt, daß ich sie in einem Sitz ausla». wiechert zeigt sich hier von einer neuen Seite, hie aber sicher seine Gemeinde vergrößern Hilst. Auch dieses Buch wird seinen weg gehen und wünsche ich nur, daß ich auch von diesem soviel absegen kann wie vom Totenwols. Senden Sie mir deshalb so fort bei -erscheinen eine Partie und dazu auch eine Partie vom Totenwols, je II/Z0, 8riedr, Jakobs Buchhandlung, Torgau/Elbe Der Sebnsuchisschrei des wandernden Vogels, den unwiderstehlich treibt, was ihm im Blute liegt, ist das Motiv des Luche«, wie das Tier beherrscht wir» von jenem Trieb, der es zwischen Lruiheimat und Winteraufenthalt bin und her jagt, ihm nur eine Rast gönnt aber keine Ruhe, so erfüllt der Mensch der Sehnsucht, der geborene Künstler, sein Schicksal, und es erfüllt sich an ihm. Die Tragik dieses Lebens ist, daß cs eigentlich da abschließt, wo es im Sinn der Umwelt beginnt: der Erfolg nach Ruhm und Geld gemessen ist da, aber mit ihm die Einsicht, daß es eine Erfüllung für sein Wesen nicht gibt, daß sein Daseinszweck das Sehnen ist, das Hinstürmen des ewig ziehende» und instinktgetriebencn Vogels über Wald, Moor und See der nordischen Landschaft, aus der die große Sehnsucht stammt. Der Abschluß des Luches ist nicht ein Handlungsschlug im Romansinn, er ist die Festlegung der schtcksalsmäßigen Notwendigkeit eines Lünstlerdaseins. Professor Schneyer, Loburg. »Die blauen Schwingen" habe ich mit großer Bewegung gelesen. Das Buch redet von der Sehnsucht nach dem Unerfüllten, wie sie in einem Rünstlcrschtcksal Gestalt gewinnt, aber doch in jedem Menschenleben leise pocht. Eine süße Schwermut ist über die Setten gebreitet. Aus dem Lhoral des Waldes steigt sie auf, in dessen Tiefen der Roman anhebt. Mit welcher Schönheit weiß der Dichter ihn zu schildern! Eine edle Sprache ist es, in der er das Leben seiner Gestalten Nachbilder. Und wenn sein Buch auch manchmal von All täglichem redet, und wenn er selber empfindet, daß die Lebcnsmüdigkcit seines Rsmanes nur einer Zeitwende entstammen konnte, da man der Wirrnis des Lebens oft vergeblich einen Sin» abzugewinnen versuchte, so weiß der Dichter Satten in unserer Seele mitklingen zu lassen, die uns selber seiner liefen Melodie ver binden und sein schönes Buch uns zu einem Erlebnis werden lassen. INagdeburgtsche Zeitung, HanS Dittmer. Ganzleinenausgabe der Romane Ernst wiecherts wir liefern die bisher vorliegenden Romane des Dichters in vier einheit liche Ganzieinenbände gebunden zum Preise von zusammen RM rr.— Aus den vielen Urteilen: Der Totenwolf, Roman von Ernst wiechert „Der Totenwols" gebt in gleichem Schritt mit dem .Werwolf" Löns und „wiltfebcr", dem .ewigen Deutschen" Burtes, ja in gewissem Betracht noch darüber hinaus. Er ist eine urgewaliige, eine tief erschütternde, eine ganzgroße, einedeutsche Dichtung. Dr. w. Der Wald, Roman von Ernst wiechert Der ostpreußische Wald mit seiner wunderbaren Schwermut und Schönheit ist hier die herrliche Dichtung einer gluterfülltcn, einsamen Seele geworden. Leipziger Neueste Nachrichten. Die Flucht, Roman von Ernst wiechert Das Buch ist die Geschichte eines Mannes, der mir Selbstmord endigt. Schopenhauers Lehre vom Leben als Leiden ist hier zu einem künstlerischen Erlebnis gestaltet. Das Werk gehört in die Reihen der wertherbücher insofern, als es auch ein Austasten der Lebenemöglichkeiien bis zu ihrer Grenze und ein verzweifeln darinnen bedeutet. Der Lunsiwart. Die blauen Schwingen, Roman von Ernst wtechert Habbel 6c Naumann Verlag / Regensburg und Leipzig