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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.05.1925
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- 1925-05-13
- Erscheinungsdatum
- 13.05.1925
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Redaktioneller Teil. Xs 111, 13. Mai 1925. worden. Während das Amtsgericht Leipzig die Klage Ende vorigen Jahres angewiesen hatte, verurteilte jetzt die Berufungsinstanz, das Landgericht Leipzig, Fritsch zur Zahlung von 10099 Mark nach dem Stande der Mark vom 11. Mai 1922. Die Zimclienausstcllung in der Leipziger Stadtbibliothck. — Auch die unter der tatkräftigen Leitung des Herrn vr. Hoffmann stehende Stadtbibliothek Leipzig hat es sich nicht nehmen lassen, die Kantate- Jubelfeier durch eine Ausstellung zu verschönern. Wenn man im Stadtgeschichtlichen Museum die Buchhandels- und Buchdruckergeschichte Leipzigs im besonderen studieren kann, hat die Stadtbibliothek aus ihren Handschriften, alten Drucken und kostbaren Einbänden eine Aus lese getroffen und zu einer Schau vereinigt, die uns einige Höhepunkte der Buchkunst vor Augen führt. Aus dem 10. Jahrhundert stammt ein Neichenauer Evangclistar mit prächtigen Miniaturen und zugleich in einem kostbaren Einband, dessen Vorderdeckel mit einen Elfenbein diptychon geschmückt ist; ebenfalls dem 10. Jahrhundert gehört eine Handschrift des Negino von Prüm an. die die älteste Harmonielehre darstellt. Das 12. Jahrhundert ist durch eine Handschrift von Bedas Kirchengcschichte und das 13. durch ein lateinisches Psalterium ver treten. Auch aus den beiden nächsten Jahrhunderten bis über die Er findung der Buchöruckerkunst sind schöne mit Miniaturen geschmückte Pergamenthandschriften vorhanden, als kostbarste sei nur der sowohl textlich als auch künstlerisch bemerkenswerte ValeriusNaximus erwähnt. Auch an einer Blockbuchausgabe der Liblis pauperum und an kostbaren Inkunabeln fehlt es nicht. Das von Hans Schönsperger in Augsburg 1523 gedruckte Neue Testament mit Holzschnitten von Schäufelin ist in einem Pergament-Exemplar ausgestellt; den Freund der Schönschreib kunst werden 2 Bände der Werke von Hans Sachs interessieren, die sich ein Verehrer des Dichters in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts anfertigte. Auch der Freund schöner Einbände bekommt nicht alltägliche Prunkstücke der Bindekunst zu sehen. Erwähnt seien nur ein Band aus der Bibliothek des ungarischen Königs Eorvinus, leider stark ausge bessert, eiu wundervoll erhaltener Einband für Grolier, ein Band des sächsischen Meisters Jakob Krauße, mehrere Einbände aus der Biblio thek Colbcrts in rotem Maroquin mit der charakteristischen Schlange auf den Deckeln, die Ausgabe von Lafontaine aus den Jahren 1755—59 in vier prunkvollen Foltobänden, ein Seidenband aus dem Jahre 1770 und als Zeugen Leipziger Einbandkunst aus dem Ende des 18. Jahr hunderts mehrere Bände aus der Bibliothek des Professors I. G. Böhme in Kalblcdcr mit geschmackvollen Verzierungen. Diese kurze Aufzählung mag genügen, um auf die Bedeutung der Ausstellung hin zuweisen. Literatur für Schwerhörige. — Vom 30. Mai bis 2. Juni findet in Leipzig die 6. Tagung des Schutzverband-es der Schwerhörigen statt. Die Firma NobertIahn in Leipzig -Reudnitz, Göschen straße 1, will bei dieser Gelegenheit in der staatlichen Taubstummen- Anstalt eine Ausstellung von Apparaten, Arbeiten und Büchern ver anstalten. (Näheres s. Inserat im Bbl. Nr. 108/9, S. 7799.) Färbung. — Alle Verleger, die auf guten Werkdruck halten, werden gern von einem kleinen Artikel (gezeichnet: HX8.) Kenntnis nehmen, den wir mit Erlaubnis der Verlagshandlung dem neuesten Hefte (IV. Jahrg., Heft 1) der vortrefflich geleiteten Zeitschrift »Die Bücherstube« (München. Buchenau L Reichert, Verlag) entnehmen: »Der Verleger stellt an den Drucker die Forderung, das; ein ganzes Buch vom ersten bis zum letzten Bogen gleichmäßige Färbung hat. Dies ist eine Forderung, deren Erfüllung nicht allein in der Macht des Druckers liegt. Neben den Voraussetzungen, daß zum Druck gute, nicht abgequetschtc Schrift gewählt wird und alle technisch-typographischen Einzelheiten von seiten des Setzers beachtet werden, ist die Papierwahl der Hauptfaktor, der in Gemeinschaft mit der Schriftwahl die erste Möglichkeit zum Gelingen oder Nichtgelingen einer guten Färbung gibt. Im Gewicht und in der Satinage stark schwankende oder übermäßig harte Papiere machen eine gleichmäßige Färbung unmöglich. Billiges Papier mit zu wenig Druckleimung staubt stark. Schon nach wenigen hundert Drucken ist so viel Staub auf Form und Walzen und etwas später im Farbwerk, daß beim Weitcrdruck bei fcinlinigen Schriften eine Verdickung des ganzen Schriftbildes eintritt und Schriften mit stärkerem Duktus, wie etwa Schwabacher oder Maximilian, zusetzen. Mehrfaches Auswaschen der Form und schließlich öfteres Reinigen der Walzen und des Farbwerkes erschweren den Fortgang des Druckes und ergeben stets wechselnde Färbung. Das Papier muß in seiner sonstigen Beschaffenheit unbedingt zur Schrift passen oder umgekehrt die Schrift zum Papier. Feinlinige Schriften, wie etwa Original-Ungcr oder Frühling, verlangeck Druck auf Papier mit gleichmäßig leichter Sati nage und guter Druckleimung zur Verhütung des Staubens. Fette Schriften ermöglichen den Druck auf gut maschinenglattem Papier, gute Leimung ist jedoch auch hier erwünscht. Also ist Papierwahl gleich zeitig Schriftwahl, und auch Illustrationen sollten nicht nur aus kllnst- lerischeu, sondern auch aus drucktechnischen Gründen zum Tonwert der Schrift passen. Illustrationen, die besondere Behandlung in der Fär bung erfordern, sind möglichst in besonderer Form zu drucken. (Daß wellig geliefertes Papier den Drucker beim Negistermachen zur Ver zweiflung bringen kann, sei unter dein Kapitel Papier nebenbei be merkt.) Da zu den meisten Werken der Verleger heute das Papier selbst liefert, richten sich die obenstehenden Forderungen an den Ver leger. Der Drucker muß zur Erzielung einer guten Färbung, wie auch eines guten Druckes überhaupt, gute Maschinen mit mindestens drei Auftragwalzen und präzis einstellbarem Farbwerk besitzen. Die beste Qualität der Farbe muß er verwenden. In der dünnsten Schicht soll sie gut decken und wächsernen Glanz zeigen. Zum Druck von Holz schnitten auf Handpressen kann vom Drucker die Farbe gemischt und an gerieben werden; bei Schnellpressen ist man jedoch auf die von den Fa briken gelieferten Farben angewiesen. Sie waren vor dem Kriege besser. Die Preise haben zwar die alte Höhe wieder erreicht, aber die Qualität noch nicht. Vor dem Kriege wurden hauptsächlich amerikanische Gas-Nuße, Leinölfirnis und amerikanisches Mineralöl verwendet, während Krieg und Inflation statt dessen deutsche Teer-, Lampen- und vegetabilische Ruße, und an Stelle des beschlagnahmten Leinölfirnisses mußte man sich mit Tranölen aus Skandinavien und Tierfettölen an Stelle ame rikanischen Harzes mit aus Teer gewonnenem Kunstharz behelfen. Da her der unangenehme Geruch, das Durchschlagen usw. Heute ist wohl schon vieles besser geworden, aber die Kriegsrczepte scheinen doch nicht ganz verloren gegangen zu sein. Der Verleger muß aber auch, wenn er Qualitätsfarbe verlangt, den dazu nötigen Preis bewilligen. Die Er füllung aller hier aufgeführten Voraussetzungen ist umsonst, wenn dem Drucker die Freude an seiner Arbeit fehlt. Er soll sich nicht als Druckerknecht fühlen, sondern als verantwortlicher Kunsthandwerker, als aktiv beteiligter Mitschöpfer. Und er darf sich auch nicht schikaniert fühlen, wenn man von ihm die höchste Leistung verlangt; er muß viel mehr selbst durchdrungen sein von dem Willen, etwas Außerordent liches mit regen Sinnen und mit Hingabe aller seiner Kräfte zu schaffen. Es sollte beim guten Werkdruck vor allem darauf ankommen. Menschen zu erziehen, die ihre Arbeit ernst nehmen, sie ehren und Freude an ihr haben. Ein wirkliche gute Leistung wird auch immer Anerkennung finden.« Von der Neichsreklamcmcsse. — Der engere Ausschuß der »Neichs- reklamemesse«, der aus den Vertretern des Verbands deutscher Re- klamesachleute besteht, hat beschlossen, die Reichsreklamemesse alljährlich einmal im Nahmen der Fachmessen des Berliner Meßamts wieder statt- finden zu lassen. — Für die nächstjährige Messe ist die Zeit vom 6. bis 14. Februar in Aussicht genommen. Varziner Papierfabrik, AG. in Hammermühle. — Die General versammlung genehmigte 6 Prozent Dividende an die Vorzugs aktien. Nach Mitteilung der Verwaltung waren die Ergebnisse der ersten vier Monate durchaus zufriedenstellend. Im Inland hat die Nachfrage etwas nachgelassen, das Auslandgeschäft war wenig be friedigend. Die neuen Betriebe arbeiten billig, so daß die Gesellschast hofft, im laufenden Jahre ein besseres Ergebnis erzielen zu können. Die größte Buchhandlung Bozens behördlich gesperrt. — Die Tageszeitungen melden aus Bozen unterm 6. Mai: Die größte Buch handlung Bozens, die »Tyrolia«, wurde heute plötzlich für 7 Tage be hördlich gesperrt. Als Grund für diese Maßnahme wurden seitens der Sicherheitsbehörde zwei 1t b e r t r e t u n g s f ä l l e der Sprachen- verorönung angegeben, die darin bestanden, daß ein Buch in der Auslage mit der Überschrift »N euerscheinu n g« versehen war und bet einem anderen vor dem Lirepreis das Wörtchen »nur« stand. Beide Worte hätten auch in italienischer Sprache erscheinen müssen. Eine Rücksprache des Abgeordneten vr. Tinzl mit dem Untcrpräsektcn in Bozen, Conte Vittorelli, hatte keinen Erfolg, trotzdem der Abgeord nete anführen konnte, daß die Maßnahme der Sperrung den Gesetzen zuwidcrlaufe. Auszeichnung. — Auf der T h tt r i n g e r I a g d t r o p h ä e n - und Industrie-Ausstellung, die unter dem Protektorat des Fürsten Heinrich XXVII. Neuß j. L. vom 9. bis 15. Mai in Gera stattfindet, wurde die Kunst- und Bücherstube Friedrich Blau L Co. in Gera mit einer silbernen Medaille aus gezeichnet. Buchführung auf wertbeständiger Grundlage im Sinne des Reichs- stenerrcchts. — Der Neichsminister der Finanzen hat unterm 24. April 1925 folgende Verordnung erlassen: Auf Grund des Artikels I § 32 Abs. 2, des Artikels XIX 8 6 der Zweiten Steuernotverordnung vom 19. Dezember 1923 (RGBl. I
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