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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.05.1925
- Strukturtyp
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- 1925-05-13
- Erscheinungsdatum
- 13.05.1925
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- Deutsch
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7866 VSrsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. Ul. 13. Mai IMS. Reiches Größe und Ehre ihr Herzblut opferten, beitagen, oder müssen wir sie nicht vielmehr glücklich Preisen, daß sie dahin gehen dursten in dem Gedanken, durch ihr Opfer ihren Ange hörigen, ihrem Volk den Weg nach oben zu bahnen? Ehr erbietig stehen wir vor der Begeisterung, mit der unsere Väter, Brüder und Söhne für Deutschlands Größe und Ehre in den Tod gingen, und nicht würdiger glaubten wir unsere Hundert jahrfeier beginnen zu können, als daß wir unseren im Welt krieg gesallcncn Berufsgenosscn ein Ehrenmal errichteten, das auf ferne Zeiten hinaus Zeugnis ablegen soll von der Dankbar keit, die unsere Herzen erfüllt, gegenüber diesen Treuen bis in den Tod. Wir grüßen dich, du Sinnbild deutscher Jugendkraft, wir deuten deine Geste, daß da unten die Saat schlummert, die durch den Segen von oben eine Ernte verspricht, würdig der Opfer, die dafür gebracht wurden. Wir folgen deiner erhobenen Rechten, die zu den Bergen weist, und bekennen mit Wilhelm Raabc: „Die Berge sind den Göttern heilig; — hebe das Haupt und blicke auf aus der dumpfigen Luft, aus den schweren Nebeln, welche über der Gegenwart hängen, auf zu den drei deutschen Gipfeln, welche alle übrigen überragen, auf zum alten Brocken, auf welchem deutscher Geist dem bild losen Wodan opferte, auf welchem deutscher Geist den Faust im ewigen Streben nach der Lösung der Rätsel der Mensch heit führt; blicke auf zur Wartburg, wo das alte Geistes rüstzeug, die «gute Wehr und Massen» unseres Volkes, neu geschmiedet wurde; — blicke auf zum Kyffhäuser, in wel chem die große Zukunft der Stunde harrt, in welcher die Raben nicht mehr fliegen werden, die Stunde, wo rein — Volk geboren wird»." Ich möchte diese Weihestunde nicht vorübergchen lassen, ohne insbesondere denjenigen Herren zu danken, denen an der Ver wirklichung des lange gehegten Planes besonderes Verdienst zu kommt, Herrn Prof. Kolbe, dem Schöpfer des Denkmals, und Herrn Stadtbaurat vr. Bühring, der uns mit Rat und Tat selbstlos unterstützt hat. Wir hoffen, daß die emporstrcbcnde Jünglingsgestalt auf hohem Sockel nicht nur als Erinnerungszeichen den Angehörigen des Buchhandels etwas zu sagen habe, sondern daß sie gleich falls zur Verschönerung des Stadtbildes diene und in allen, die hier vorübergchen, die Erinnerung an ihre Toten und an große Tage der Weltgeschichte wachrufcn und wachcrhaltcn möge. So übergebe ich dieses Denkmal, das der deutsche Buch handel den Opfern aus der Reihe seiner Bcrufsgenossen dank baren Herzens, und zur Erinnerung der Hundertjahrfeier des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler errichtet hat, Ihnen, sehr verehrter Herr Oberbürgermeister in Ihren und den Schutz der Stadt Leipzig, mit den Dichtcrworten: Ein treu Gedenken, lieb' Erinnern, Das ist die herrlichste der Gaben, Die wir von Gott empfangen haben; Das ist der goldne Zauberring, Der uns erstehen macht im Innern, Was uns nach außen untcrging. Der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Herr vr. Rothe, nahm das Denkmal mit folgenden bewegten Worten in Obhut und Schutz der Stadt: Aus der Hand des Ersten Vorstehers des Börsenvcreins der Deutschen Buchhändler übernehme ich namens der Stadt Leipzig dieses Denkmal in Schutz und Schirm. Ich danke dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler, daß er der Stadt Leipzig, die nicht reich ist an schönen Denk mälern, dieses Kunstwerk geschenkt hat. Ich danke dem Künstler, Herrn Professor Kolbe, der der Stadt Leipzig nicht mehr fremd ist, weil er hier die ersten Proben seines Könnens abgelegt hat, dafür, daß er dieses Kunstwerk geschaffen hat, das eine Zierde der Stadt sein wird. Ich gedenke aber vor allem in unauslöschlicher Dankbarkeit all derer, denen dieses Denkmal gilt: den Gefallenen aus den Reihen der deut schen Buchhändler. Sie haben gekämpft, uin ihre Heimat zu schirmen, um uns zu schützen. Sie sind gefallen in dem festen Glauben, daß ihr Blut nicht umsonst ver gossen ist, in dem festen Glauben, daß Deutschland nicht untergchen darf, daß Deutschland seine Stellung behaup ten muß im Kreise der Völker. Mahnend hebt dieser hehre entschwebende, mit seiner Hand die Gesallenen segnende Jüng ling seine Rechte empor zum Himmel, um alle, die dieses Denk mal betrachten, alle Bürger dieser Stadt, die an ihm Vorbei gehen, darauf hinzuweisen, wie wir unsere Gefallenen, wie wir die Gefallenen aus dem deutschen Buchhändlerstand ehren: dank bar, weil sic ihr Herzblut für uns hergegeben haben, entschlossen, das wahr zu machen, was die Braven, als sie sielen, sich ge träumt haben, entschlossen, jeder an seinem Teil einzutreten für unser Vaterland, uns ihm zu Wethen, um es wieder hinaus zuführen aus tiefer Not, um es wieder emporzutragen zu alter Größe und Herrlichkeit. — Mit solchem Gelöbnis übernehme ich namens der Stadt Leipzig dieses schöne Kunstwerk in ihren Schutz und Schirm und lege für die Stadt Leipzig diesen Kranz nieder. Es folgte die Kranzniederlegung durch den Börsenver ein (Kranz mit schwarz-weiß-roter Schleife mit dem Ausdruck: -Den gefallenen deutschen Buchhändlern«). Hierauf sang die Ver sammlung das Deutschlandlied. An diesen gemeinsamen Gesang schlossen sich noch folgende Kranzniederlegungen an: Die Sächsische Regierung: Kranz mit grün-weißer Schleife mit der Widmung: »In dankbarem Gedenken». Der Deutsche Verleger verein: Kranz mit weißer Schleife: »Den Gefallenen«. Der Allgemeine Deutsche B u ch h a n d l u n g s - Ge ll i l f c n - V e r b a n d: Kranz mit weißer Schleife: »Ehre den Gesallenen«. DieDcutschcBuchhändler-Lehranstalt: Kranz mit blau-silber Schleife: »Den gefallenen Buchhändlern zum ehrenden Andenken«. Die Vereinigung der Kunst Verleger: Kranz mit blauer Schleife und Silberkranz: »Den Gesallenen«. Der Buchhandlungs-Gehilfen-Verein zu Leip zig: Kranz mit blau-gelber Schleife: »Den im Weltkrieg Gefallenen«. Der Verein der Buchhändler zu Leipzig: Kranz mit blau-gelber Schleife. Der Verband der Deutschen Musikalien-Händ- l c r: Kranz mit schwarz-weiß-roter Schleife: »Seinen fürs Vaterland gefallenen Berufs-Kollegen«. Das Personal des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig: Kranz mit blau-silber Schleife: »Unfern gesallenen Kollegen«. Zum Schluß erklang noch das alte Lutherlicd »Ein feste Burg ist unser Gott». Rührend war es, wie nach Beendigung der Feier Scharen von Kindern mit Blumen an das Denkmal herantraten und mit diesen bescheidenen Beiträgen den herrlichen Kranzschmuck er gänzten. Außerdem nahm die Deutsche Buchhändlergilde die Schmückung des Denkmals mit schwarz-weiß-rotcn Schlei fen vor. Ein Erlebnis für alle Teilnehmer der Jubelfeier wurde das von der Stadt Leipzig am Abend gegebene Festkonzert im Gewandhause. Daß der Festausschuß bei der Wahl zwischen den Möglichkeiten einer Theatervorstellung und eines Gewand hauskonzerts die Entscheidung zugunsten des letzteren treffen durfte, muß ein besonderer Glücksfall genannt werden. Denn eine gute Festvorstellung iin Theater kann man auch anderswo erleben, während ein Gewandhauskonzert doch immer ein Genuß
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