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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1925
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- 1925-05-07
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1925
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- Deutsch
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X- IW, 7. Mai 1925. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. DtsLn. Buckbandev 7589 5^ herabgesetzte englische Abgabe ist im September wieder aus 26A erhöht worden. Im November führte Frankreich eine ent sprechende Abgabe ein. Etwas erleichternd im Verkehr mit Eng land wird es wirken, daß im April d. I. die Erhebung bei der einzelnen Einfuhr nach England durch Pauschalzahlungen über Reparationskonto ersetzt worden ist. Die Einfuhr ist leider bis jetzt trotz unserer verschiedenen Vorstellungen noch nicht der Kontrolle entzogen. Wenn die Kon- trollbehörde im allgemeinen bei der Einfuhr auch keine Schwierig keiten macht, so ist doch die formale Erschwerung der Einfuhr wegen der damit verbundenen unproduktiven Arbeit zu bedauern. Erfreulich ist es, daß wenigstens die Devisenbeschränkungen ge wichen sind und seit November 1924 wieder der freie Ankauf aus ländischer Devisen erfolgen kann. 7. Eine große Rolle spielten im letzten Berichtsjahr die Handelsvertragsverhandlungen mit fremden Staa ten. Verhandelt wurde unter anderem mit Spanien, der Schweiz, England, Frankreich, Belgien, Italien, Rußland und Polen. Wirklich zuin Abschluß gebracht ist nur der Vertrag mit England, der gegenseitige Meistbegünstigung zugestcht, und ein Provisorium mit der Schweiz, das für unser Gebiet gewisse Einfuhrerleichte rungen enthält. Bei Spanien steht bedauerlicherweise die Rati fikation des Vertrages durch den Reichstag noch aus. Mit den übrigen Ländern sind die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen. Wir haben uns in allen Fällen in den Vorverhandlungen, zu denen wir hinzugczogeu wurden, mit größtem Nachdruck für die internationale Zollfrcihcit der Kunst eingesetzt. Leider muß be fürchtet werden, daß sich die Länder, die unsere Verhandlungs gegner sind, nicht in dem von Kulturstaatcn zu erhoffenden Um fange zu diesem Grundsatz bekennen werden. 8. Auch an den Verhandlungen für eine Revision unser eseigcnenZolltarifs wirken wir unter Betonung dieses Grundsatzes mit. Wir sind dabei bemüht, den berech tigten Wünschen der Hcrstcllungsbctricbe, insonderheit der Stcindruckcrcicn auf ihren Schutz gegen eine durch ihre Valuta begünstigte ausländische Konkurrenz Rechnung zu tragen. 9. Auf dem Gebiet der Steuern hat das letzte Geschäfts jahr einige Veränderungen gebracht. Die ll m s a tz st e u e r wurde mit Wirkung vom I. Oktober 1924 auf 2A und mit Wirkung vom 1. Januar 1925 auf Ils^ herabgesetzt. Die Luxusstcucr wurde zu dem letztgenannten Termin auf 10A ermäßigt. Wir haben trotzdem immer wieder daraus aufmerksam gemacht, daß die Luxusbestcucrung der Kunst etwas eines Kulturstaates Unwürdiges ist und baldigst ganz beseitigt werden muß. Die Einkommen- und Körperschastssteuer ist mit Wirkung voin 1. Dezember 1924 »m ein Viertel herabgesetzt worden. Auf die dringende Notwen digkeit einer neuen gerechten Stcuerregelung ist im Benehmen mit uns in eingehenden Eingaben durch die Spitzenvcrtrctung unseres weiteren Faches, den Börsenverein der Deutschen Buch händler, Stellung genommen worden. In gleicher Weise hat der Börsenverein unsere gemeinsamen Interessen auch bei der Be ratung der neuen Steucrcntwürfe in den Steuerausschüssen der Zentralverbände wahrgenommen. Eine mit den Richtlinien des Reichsfinanzministeriums nicht immer in Einklang stehende An wendung des Jndustricbclastungsgesetzes durch die Finanzämter hat dem Börscnverein ebenfalls zu einer unsere In teressen wahrnehmenden Eingabe an das Reichsfinanzministcrium Veranlassung gegeben. 10. Die Verhandlungen wegen Schaffung eines Vcr- tragsrechtes zwischen bildenden Künstlern und Verlegern sind auch im neuen Berichtsjahre noch nicht zum Abschluß gelangt. Eine unter dem Vorsitz des Rcichsjustizmini- steriunis im Oktober abgehaltene Besprechung zwischen Vertretern beider Gruppen ergab, daß noch immer tiefgehende Meinungsver schiedenheiten über das, was als bestehende Vcrkehrssittc zu kodi fizieren ist, vorhanden waren. In dem guten Willen, zu einer Einigung zu kommen, erklärten wir uns mit der Ausscheidung der Erörterung einer der Grundfragen, wann nämlich Urheberrechts- ablretungen, wann Vcrlagsverträge als die Regel anzusehen sind, einverstanden und beteiligten uns an der Schaffung von Richt linien für Verlagsvcrträge. Hier ergaben sich aber tiefe Mei nungsverschiedenheiten über die Frage des Auflageubegriffes und die Möglichkeit der Kündigung von Verlagsverträgcn. Die Künst ler stellten hier Forderungen auf, die für die Zukunft das an sich schon risikoreiche Berlagsgeschäft noch mehr gefährden würden. Wir haben die Künstler auf die Unmöglichkeit der Durchführung ihrer Forderung aufmerksam gemacht. Eine Antwort der Künst ler steht noch aus. 11. Die der Geschäftsleitung unserer Bereinigung gestellten Aufgaben hatten, wie der vorstehende Tätigkeitsbericht ergibt, wiederum einen großen Umfang. Die Anzahl der Beirats- sitzungen konnte allerdings dank der stabilen Verhältnisse im Berichtsjahre verringert werden. Es fanden im letzten Geschäfts jahre zehn Vorstandssitzungen und sechs Beiratssitzungen statt. Eine außerordentliche Hauptversammlung wurde, wie bereits im Zusammenhang mit den Werbefragcn erwähnt, während der letzten Leipziger Herbstmesse abgehalten. Zu einer Aussprache über wichtige Angelegenheiten unseres Faches gab auch anläßlich der diesjährigen Leipziger Frühjahrsmesse ein geselliges Beisammen sein in der »Harmonie» willkommene Gelegenheit. Wichtige Mit teilungen übersandten wir den Mitgliedern in 24 Merkblättern. Unsere Vereinigung zählt zurzeit 72 Mitglieder: 1 Ehren mitglied, 56 ordentliche und 15 außerordentliche Mitglieder. 12. Der diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung legen wir den Entwurf einer neuen Satzung, Geschäftsordnung für den Vorstand und neuer Lieferungsbedingungen vor. Der Entwurf beruht auf der Vorarbeit eines hierzu eingesetzten Ausschusses. Die Mitglieder dieses Ausschusses haben ihre Ausgabe darin gesehen, in den neuen Ordnungen den durch die veränderten wirtschaft lichen Verhältnissen der Nachkriegszeit geschaffenen neuen Bedürf nissen Rechnung zu tragen und unserer Vereinigung damit das Rüstzeug zu schaffen, dessen sie zu erfolgreichem Bestehen des Wirt schaftskampfes für die Zukunft bedarf. Wir haben dabei auch den uns nach der Erfahrung unserer Tätigkeit für die Bereinigung in den letzten Jahren dringend erforderlich erscheinenden Anschluß an die Zentralspitzenvertretung unseres Faches, den Börsenverein der Deutschen Buchhändler, durch Herstellung engerer organischer Beziehung zu ihm zu schaffen gesucht, in dem Bewußtsein, daß nur ein enges Zusammenstehen des gesamten Faches unsere be rechtigten Interessen im Kreise der gesamten Industrie und des gesamten Handels wirkungsvoll und nachhaltig zu wahren ver mag. Denn auch hier gilt die alte Wahrheit, daß Einigkeit stark macht. In diesem Zeichen wollen wir mit unseren Mitgliedern für unsere Mitglieder Weiterarbeiten. Aus dem italienischen Buchhandel. »Zehn Jahre später». Dieser Titel des Dumasschen Romans kommt mir unwillkürlich in den Sinn, wenn ich einer Anregung der Schriftleitung des Börsenblattes Folge leiste und nach einer Pause von genau 10 Jahren meine gelegentlichen zwanglosen Berichte aufnehme, um den Lesern des Börsenblattes von Zeit zu Zeit einen Einblick zu geben, wie es im italienischen Buchhandel und seinen verwandten Gebieten aussieht. Am 19. Mai jährt sich der Tag zum zehnten Male, da dic- letzten Deutschen das Land verließen, in dem sic zum Teil seit ihren Jugendjahren gewirkt, wo sie vielfach blühende Geschäfte oder Fabriken hinterlicßen, nicht ahnend, daß sie diese, soweit sie leben blieben, erst nach langer Zeit Wiedersehen sollten. Eine ziemliche Anzahl von ihnen ist inzwischen wieder nach der Stätte ihres langjährigen Wirkens zurückgekehrt, einige sofort nach' Wiederfreigabe der Grenzen, die meisten erst später, nach und nach, viele aber leider auch nicht mehr. Die jüngeren haben ihr Leben fürs Vaterland gelassen, und eine Reihe älterer verdienter Vertreter des Deutschtums ist in der Heimat oder sonst im Exil zusammengebrochen und hat die Hoffnung auf ein Wiedersehen der ehemaligen, ihnen liebgewordenen Arbeitsstätte für immer be graben müssen. Bei allen Zurückgekehrtcn hieß es wieder vo vorn beginnen: »Man sah nur noch die Trümmer rauchen» — ihr Eigentum war, soweit Mailand in Betracht kommt, zerstört, aus nahmslos war Privat- und Geschäftsbesitz vom italienischen Staate beschlagnahmt, um den Wert mit den Zentralmächten auf Reparationskonto zu verrechnen, wogegen diese bekanntlich laut Versailler Vertrag verpflichtet wurden, ihre Untertanen voll zu entschädigen. Inwieweit dies vom Deutschen Reich bisher er« IVOS»
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