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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.03.1925
- Strukturtyp
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- 1925-03-26
- Erscheinungsdatum
- 26.03.1925
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- Deutsch
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72, 2«. März IMS. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. VSrjeublaU f. d. Dtschir. Buchhandel. ^ 1 ß 1 Art Neu-Darwinismus einfiihrt. wird in ^udtigders' Cireulsr etwas spöttisch besprochen. klussgotZ sind »Maden«. »Einige Maden fielen ins Meer und wurden Fische. Unternehmende Fische gingen wieder aufs Land und wurden Frösche. Tie Frösche wurden Karnickel. Diese wur den Katzen, die Katzen Hunde. Aus den Hunden entstanden Affen, aus den intelligenteren Affen wurden Menschenaffen. Und eine Auslese dieser: Menschen. Die Affenmenschen wurden zuerst Südseebewohner. Diese wurden zu roten Indianern, aus diesen entstanden Chinesen.«... Nun wird es lustig, un>d man kann wirklich beziveifeln, ob nicht viel leicht bei der großen Freundschaft der Engländer zu den Franzosen sich erstcre die französischen Schulhetz-Gcwohnhciten angeeignet haben. »Aus den Chinesen wurden Hunnen, aus den Hunnen Deutsche. Die Deutschen wurden Franzosen, aus deu Franzosen wurden Engländer. Und so weit sind wir jetzt gekommen. Der Engländer ist das höchste Geschöpf in der Welt.« Ein anderer Engländer und Beurteiler der jetzt in allen Buch- handelszeitschriftcn der Welt erscheinenden Buchstatistikcn hat schon recht. Er schreibt: »Ich lese, daß 1924 bei uns 12 706 Bücher heraus gekommen sind. Da sind mindestens 6000 zu viel. Einige von ihnen bringen eine Menge Geld, aber noch mehr bringen eine Menge Ver lust. Die gutcu Bücher sollten viermal so viel verkauft werden, als es 'bisher geschah, und die schlechten ebensoviel weniger. Ich sehe aber kein Heilmittel. Bücher, für die die Verfasser selbst zuzahlcn, sollten «eigentlich nicht erscheinen, aber das geht auch wieder nicht, denn- zu diesen gehörten mit ihren ersten Büchern: Shelley und Thomas Hardy.« Die berühmte Wembley-Ausstellung, die trotz des Nicscnverlustes Heuer wieder eröffnet werden soll, vielleicht aus weltpolitischen Grün den, bot kein Bild des Zustandes des Buchhandels. Wenn die großen Verleger gefragt wurden: warum dieser Mangel?, so antworteten sie. daß die Platzmiete für den Buchhandel zu hoch gewesen sei. Jetzt meldet sich auch Australien mit einer Beschwerde, daß man seine nach Wembley gesandten 600 Bücher weder beachtet noch kaum gefunden hätte. Ein Teil war in einem Raum auf Borden ausgestellt, die Bücher im Hintergrund, im Vordergrund ein englisches Fräulein, das zu 1 sk Aussteklungsandenkcn verkaufte. Letzteres Geschäft ging gut, die Bücher hat niemand betrachtet. Jetzt will man von Australien aus großzügiger un'd gründlicher Vorgehen, einen Sachverständigen herüber senden, einen australischen Schriftsteller, der über die Bücher reden soll; Vorträge, Ankündigungen sollen die Blicherausstellung zu einem lebenden Gebilde statt wie im Vorjahre zu einem toten Gegenstand machen. Sch. Bkicherbettelci. — Auch die niederländischen Buchzeitschriften brin gen wieder Beispiele von Bücherbettelei. Jetzt teilt ein Verleger fol genden Briefwechsel mit: Eine große niederländische Vereinigung mit eigener Monatsschrift (der Name wird nicht genannt) schrieb an den Verleger, daß sie im Begriff sei, eine eigen« Bibliothek einzurichten: »Di« u-nten verzeichneten Bücher scheinen uns dazu sehr passend, und wir fragen an, ob es möglich sein wird, sie uns als Geschenk zu über lassen usw.a. Die Antwort des Verlegers lautet, daß er im Begriff steh«, für einige Ausgaben eine großzügige Propaganda zu nvachen. Dazu habe er sich die Monatsschrift jener Vereinigung ausersehen, und er frage an, ob es möglich sei, ihm den Raum dafür ein Jahr lang umsonst zur Verfügung zu stellen. Sch. Kolonial-Woche in Berlin. — Koloniaikviegerdank und Groß-Ber- liner Kolonialkriegervereine sowie Marineverein Berlin 1886 veran stalten vom 30. März biS 8. April im Berliner Rathaus eine Kolonial- Woche mit Kolonial-Ausstellung. Der Zweck der Veranstaltung ist, an der Hand von Sammlungen, an kolonialen Erzeugnissen, sowie durch Vorträge alle Vvlksteile Berlins über die Bedeutung und den Wert unserer Kolonien in kultureller wie wirtschaftlicher Beziehung aufzuNären und ihnen die Notwendigkeit eines zielbewußten Strebens nach Kolonialbesitz vor Augen zu führen. Die Ausstellung ist täglich von 7 Uhr abends geöffnet. Der Eröffnung der Kolonial-Ausstcl- lung am 30. März, 11 Uhr vormittags, schließt sich abends 8 Uhr ein Großer Kvlonial-Abend mit Konzert an. Eine Weimarwochc zu Ostern. — Weimar wird vom 11. bis 16. April eine F e st w o ch e (Weimarwoche) veranstalten, die alljähr lich zu Ostern wiederholt werden soll. Die Veranstaltungen beginnen am Sonnabend vor Ostern mit einem Begrüßungsabend, an dem Vor träge in den Geist Weimars einführen sollen. Vortragende sind Professor vr. Teetjen, Direktor vr. Wahl, Professor vr. Hecker, Professor vr. S ch e i L e m a n t e l. Am Ostersonntag folgt in einer Morgenfeier der Festvortrag Friedrich Lienhards »Der Weimargedanke«. Am Nachmittag gehl als erste Festvorstellung Goethes »Faust, 1. Teil« in Szene. In einer Morgenfeier am Ostermontag trägt I)r. Ludwig Wüllner »Dichtungen Schillers« vor. Am Nachmittag gelangt Goethes »Faust, 2. T e i l« zur Aufführung. — Der Osterdienstag bringt eine Morgenfeier in der Herderkirchc, i> der Oberpfarrer v. Schmidt über »Bach und Herder« spricht. Am Zlbend wird Richard Strauß seine Oper »Der Rosenkavalier« im Deut schen Nationaltheater dirigieren. In der Rolle des Octavian wirkt dl« Weimaranerin Marie Gutheil-Schoder mit. — Tie Festtage werden am Mittwoch, dem 16. April, mit einem Festkonzert im Nationalthcatcr unter Generalmusikdirektor vr. Praetorius beschlossen. Das Programm bringt Liszts »Tasso«, Negers »Hiller-Variationen« und Strauß' »Also sprach Zarathustra«. Werkbundtagung Bremen, 2V. bis 23. Juni 1025. — Uber die Wcrk- bundtagung kann vorläufig mitgeteilt werden, daß mit ihr eine Reihe von Ausstellungen verbunden sein wird, die sich mit den Zielen des Werkbundes berühren und dem Unternehmen eine breitere Grund lage geben. Die Leitung der Kunsthalle wird ihre berühmte Samm lung der Handzeichnungen und Kupferstiche Dürers, sowie eine Aus stellung von Gemälden Bremer und Worpsweder Maler vorsühren. Im Gewerbehause ist eine Ausstellung von Handwerkskunst, im Mu seum am Domhof eine Schiffahrts-Ausstellung geplant. In der Bremer Kunstschau wird eine Buch-Ausstellung vorbereitet. Für Plastik und Glasmalerei soll die stimmungsvolle untere Halle des alten Rathauses einen geeigneten Nahmen bieten. Eine Sonder ausstellung ostasiatischer Kunfterzeugnisse, teilweise aus Privatbesitz, ist in Aussicht genommen. Beschlagnahmte Druckschriften. — Die Broschüren: l. »Kampf- r u f« von Kurt Huhn, 2. »S tu rm«, 2 Szenen aus dem Proletarier leben von Otto Fromm, sind durch Beschluß des Staatsgerichtshofcs zum Schutze der Republik vom 7. März 1925 zu 13 I 64/25 auf Grund des § 86 StrGBs. beschlagnahmt. Beide Broschüren erscheinen im Verlag »Junge Garde«, Berlin, Koppenstr. 7, und sind von der kommunistischen Jugend Deutschlands herausgegeben. 836 I ^ 1. 25. Berlin, den 17. März 1925. Der Polizeipräsident, Abt. I > Die Broschüre »Kulidasein oder Klassenkampf«, ver legt bei ider Vereinigung Internationaler Verlagsanstalten, gedruckt in der Jriedrichstaldt-Druckerei, ist Lurch Beschlluß des Staatsgerichts hofes zum Schutze der Republik vom 14. März 1925 zu beschlag nahmen. Der Oberreichsanwalt in Leipzig ersucht unterm 14. März 1926 zu 13 I 152/B um Durchführung der Beschlagnahme. Nachricht Über erfolgte Beschlagnahme ist au dies« Stelle zu geben. 1025 I ^ 1. 25. Berlin, den 17. März 1925. Der Polizeipräsident, Abt. I (Deutsches Fahndungsblatt, 27. Jahrg., Nr. 7838 vom 23. März 1925.) PersolilllnachrWeii. Jubiläum. — Am 26. März vollendet Herr Prokurist Bern hard Hübler seine 25jährige Tätigkeit in der Firma Walter de Gruyter L Co. (vorher Georg Reimer) in Berlin. Herr Hübler hat in dieser ganzen Zeit unermüdlich und mit größter Gewissenhaftigkeit seine schwierigen Obliegenheiten der Finanzver waltung und Bilanz in vorbildlicher Weise erfüllt. Im besten Alter und Gesundheitszustand kann er aus seine erfolgreiche Arbeit zurück blicken, sodaß er aus noch eine lange Frist weiteren Wirkens hoffen darf. Die aufrichtigen Wünsche seiner Kollegen und Freunde begleiten ihn in das zweite Vierteljahrhundert seines Schaffens. Sprechfaul. (Ohne Verantwortung der Redaktion: jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) „Und das Sortiment?" <VA. Ml, Nr. 52 un>d 62.) Ja, Herr Kleiter-Passau, Sie waren zehn Jahre Sortimenter in einer Zeit, als man die Bücher L conck. kommen lassen konnte und sie, so gut es ging, an Jnteressenicn versandte und durch das Schaufenster dem Publikum anbot. Der Rabatt war 25"/<»; die Spesen meinte man tragen zu können, und dabei hat sich der Sortimenter recht und schlecht durchgehungert. Heute liegen die Verhältnisse anders. Die Bücher müssen bar bezogen werden; das Lager ist gefüllt und füllt sich immer mehr, und schließlich ist fast kein Raum vorhanden, und der Barvorrat der Sortimenter wird immer kleiner. 686
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