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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.12.1925
- Strukturtyp
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- 1925-12-31
- Erscheinungsdatum
- 31.12.1925
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- Deutsch
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Meine Mitteilungen. Jubiläen. — Am 1. Januar 1920 begeht die Firma A. W. Sijthoff's Uitgevcrs-Maatschappij in Leiden ihr 75jährigcs Jubiläum. An diesem Tage des Jahres 1851 wurde sie von A. W. Sijthoff gegründet. Sowohl die Druckerei als auch der Verlag haben sich im Laufe der Jahre sehr gut entwickelt. Die Druckerei wurde stets mit den neuesten und technisch vollkommensten Maschinen ausgestattet, sodaß sie heute den höchsten Anforderungen der Gegen wart entspricht. Ihrer außerordentlich guten technischen Einrichtung ist es zu verdanken, daß sie eine große Zahl Bücher und Zeitschriften aus den verschiedensten Gebieten in sorgfältigster Ausführung heraus geben konnte, die in der ganzen Welt und besonders in den wissenschaftlichen Kreisen einen guten Nus haben. Nachdem Ä. W. Sijthoff seine Unternehmungen während einer Reihe von Jahren als Inhaber geleitet hatte, verwandelte er sie im Jahre 1896 in eine Aktiengesellschaft, deren Direktor er bis zu seinem Tode im Jahre 1913 geblieben ist. Sein Schwiegersohn C. G. Frentzen, der auch schon zu Lebzeiten des Gründers eine leitende Stellung in der Firma ein genommen hatte, wurde zusammen mit seinem Sohne Herrn A. W. Frentzen zum Nachfolger bestimmt. Seit dem Tode C. G. Frentzens im Jahre 1914 ist der Enkel des Gründers der alleinige Direktor der Firma. Im Sinne seines Großvaters und seines Vaters setzt er seine ganze Kraft für den weiteren Ausbau des Verlags und der Druckerei ein. Am gleichen Tage besteht die Firma Franz Meyer in Dres den 50 Jahre. Sie wurde von Franz Meyer, Prokurist einer Magde burger Textilfirma, einem eifrigen und verständnisvollen Sammler alter Graphik, am 1. Januar 1876 gegründet. Als er sich von den Geschäften zurückzog, eröffuete er in Magdeburg ein Kunstantiquariat, mit dem er bald darauf nach Dresden übersiedelte. Er verstand cs, durch seine hervorragenden Kenntnisse und sein hohes Qualitäts gefühl diese Firma in den folgenden beiden Jahrzehnten zu hohem Nys zu bringen. Als zuverlässiger Berater vieler Privatsammler hat er einen wesentlichen Einfluß auf das Kupserstichsammeln in Deutschland ausgcübt. Die Notierungen, die er mit feinstem Blei stift und charakteristischer Handschrift aus den Blättern, die durch seine Hände gingen, anzubringen pflegte, konnten als Wertmarke gelten, die dem besten Sammlerstempel gleichkam. Die eindrucksvolle Per sönlichkeit des alten Herrn, der wegen seines langen weißen Haares als »Apostel Meyer« bekannt war, fehlte auf keiner der großen Kupfer stich-Auktionen jener Zeit. In hohem Alter starb er im März 1900. Die Firma wurde dann von der Kunsthandlung C. G. Boerner in Leipzig erworben und durch einen Vertreter dieser Firma, Hermann Arnold, im gleichen Sinne bis 1909 weitergeführt. Nach Arnolds Tode übernahm Otto Pöhle, der gleichfalls seine Ausbildung bei der Firma C. G. Boerner erworben hatte, das Geschäft und brachte cs in den folgenden Jahren zu hoher Blüte, bis auch diesen im Herbst 1915 ein plötzlicher Tod hinwegraffte. Sein Neffe, Herr Curt Bar thel, der schon jahrelang in der Firma gearbeitet hatte, trat au seine Stelle und brachte die Firma mit glücklicher Hand über die Kriegs und Inflationszeiten hinweg. Im Januar 1921 siedelte sie in ein eigenes Haus über. Am 1. Januar feiert ferner der S ch w a b e n v e r l a g Aktien gesellschaft in Stuttgart sein 50jähriges Jubiläum. Von der Gesellschaft werden verschiedene Zeitungen und Zeitschriften heraus gegeben, wie das »Deutsche Volksblatt«, die »Jpf- und Jagstzcitung« und das »Katholische Sonntagsblatt«, die im Sinne katholischer Welt anschauung und nach den im Programm der württembergischen Zeu- trumspartei ausgestellten Grundsätzen geleitet werden. Im Buchverlag erscheint seit vielen Jahren der Stuttgarter Katholische Volks- uud Hauskalender. Vor kurzem änderte sich der Name der Firma, die in Aalen, Ellwangen und Horb Zweigniederlassungen unterhält, von Aktien - Gesellschaft Deutsches Volksblatt in S ch w a b e n v e r l a g Aktiengesellschaft. Am gleichen Tage kann auch G. Strübigs Verlag in Leip zig sein 50jähriges Bestehen feiern. Die Firma wurde 1876 in Braunsberg von Herrn Georg W. Strttbig gegründet, im Jahre 1879 nach Königsberg (Pr.) und Mitte der achtziger Jahre des vori gen Jahrhunderts von Ostpreußen nach Leipzig verlegt, wo der Grün der den Verlag bis 1901 leitete. Am 12. Mai jenes Jahres verkaufte er sein Geschäft an den jetzigen Inhaber der Firma, Herrn Max A l t m a u n. Der Verlag befaßt sich besonders mit der Herausgabe homiletischer Bücher und der Zeitschrift »Dienet einander«, die jetzt im 30. Jahrgang erscheint. Von den Buchvcrösfentlichungen möchten wir an dieser Stelle besonders auf Ohly-Nathmanns Psarrbibliothek verweisen, die gegenwärtig 49 Bände umfaßt. Am 1. Januar blickt weiter die Firma Theodor Berken busch iu Heidelberg auf ihr 25jähriges Bestehen zurück. Sie wurde von den Herren Theodor Berkenbusch uud Karl Höruing als Heidelberger Verlagsanstalt und Druckerei (Höruing L Berkenbusch) iu Heidelberg am 1. Januar 1901 gegründet. Die Firma übernahm an diesem Tage die Druckerei von Adolph Emmerling L Sohn uud den Verlag der Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) und des Heidel berger Fremdeublattes. Am 1. April 1908 schied Herr Karl Höruing aus, um das väterliche Geschäft zu übernehmen, das er unter der Firma I. Höruing iu Heidelberg noch heute leitet. Herr Theodov Berkenbusch führte das Geschäft von da au unter der Firma Heidel berger Verlagsanstalt u. Druckerei Theodor Berkenbusch weiter. Am 1. Mai 1919 gingen die Druckerei, der Verlag der Heidelberger Zeitung und des Heidelberger Fremdcnblattes an die Firma Heidelberger Verlagsanstalt L Druckerei G. m. b. H. über, während der Buchverlag unter der Firma Theodor Berkenbusch weitergcführt wird. Im Ver lag dieser Firma erschienen u. a.: der Index der deutschen zahnärzt lichen Literatur, die Geschichte der Badischen Eisenbahnen von vr. Karl Müller, zahlreiche Hcidelbergensia, Pfälzer Literatur usw. Seit 1. Januar 1920 ist auch der 1837 gegründete Buchverlag von Adolph Emmerling L Sohn im Besitz von Theodor Berkenbusch. Allen den genannten Jubelfirmen sprechen wir unsere besten Wünsche für weiteres Blühen und Gedeihen aus. Wie war das buchhändlerischc Weihnachtsgeschäft 1925? (Wieder holt.) — Die Redaktion des Börsenblattes hat großes Interesse daran, auch in diesem Jahre zu erfahren, wie sich das Weihnachtsgeschäft ge staltet hat. Sie wäre daher dankbar, wenn ihr recht viele der Herren Sortimentsbuchhändler, vor allem die Herren Vorsitzenden der Kreis- und Ortsvereine Berichte über die Art und den Umfang des Geschäfts in den letzten Wochen vor Weihnachten zugehen lassen wollten. Alles Bemerkenswerte und Charakteristische an dem diesjährigen Weihnachts geschäft sollte Erwähnung finden, wie es uns ja auch schon in früheren Jahren immer mitgetcilt wurde. Besonders erführen mir gern, ob und wodurch sich ein Einfluß der erhöhten allgemeinen Werbetätigkeit zeigte. Wie weit wir aus diesen Mitteilungen das allgemein Bemerkenswerte im Börsenblatt veröffentlichen werden, behalten wir uns vor. Red. des Bbl. Eine hundertjährige Silvcstcrrcde. Mitgeteilt von Friedrich W a l l i s ch. — Meine Urgroßmutter bewahrte während ihrer langen Witweujahre sorgfältig ein kleines handgeschriebenes Buch in einem grünen gestickten Stosftäschchen. Mein Urgroßvater hatte Verse und Prosa in dieses Buch eingetragen, Dichtungen pathetischer und paro- distischer Art, die seinen besonderen Beifall gefunden hatten, hin und wieder auch eigene, meist recht schwermütige dichterische Versuche. Nun liegt das vergilbte Buch vor mir. und ich bemühe mich, die Schrift züge zu entziffern, deren Eigenart von Phantasie, Gutmütigkeit und Unbeständigkeit zeugt. Verschiedenheiten in der Schrift deuten darauf hin, daß mein Urgroßvater während vieler Jahre Eintragungen ge macht hat; aus spärlichen Daten ist zu entnehmen, daß das Buch nicht vor 1817 und nicht nach 1834 geschrieben worden ist. Ich finde darin eine Silvestcrrede, deren Anfang ich in Stil und Rechtschreibung unverändert hier wiedergebe: Sylvester-Rede nach der 3t. Bowle Cardinal gehalten. Unser Leben, meine geliebten Zuhörer, ist ein Buch, das wir schreiben, das Schicksal ist der Verleger, von dem es abhängt, ob er das Werk gut od. schlecht ausstatten will. Das Leben der Oesterreichcr ist ganz in Franz gebunden, das der Fürsten in Imperial-Folio, das Leben der Bettler ist eine Taschen-Ausgabe, das der gewöhnlichen. Menschen in Duodezz gebunden, und das der Weinhündler in klein Quart. Wir haben kaum das Licht der Welt erblickt, so schreiben wir unfern Nahmen auf das Tittelblatt unseres Lebens u. beginnen das große Werk: wie dasselbe von der Mittmelt ausgenommen wird, od. ob es gar in die Nachwelt übergeht. Hängt gewöhnlich von dem Gebrauche unseres Schriftsteller-Talentes ab, das aus Geist und Herz besteht: oft aber auch von der Ausstattung, da viele Leute weniger den inneren Werth prüfen, sondern das Buch nur als Zierde Ihrer Bibliothek be nützen. Tie Leidenschaft ist der Ceusor, der oft die schönsten Stellen aus unserem Werke streicht: die Religion der Corector, welcher die Druckfehler bezeichnet: die Eigenliebe ist die Feder, mit der wir schreiben; unser Gewissen der strenge Liezensent: unser Leichtsinn die
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