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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1924
- Strukturtyp
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- 1924-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1924
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- Deutsch
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249, 22. Oktober IS24. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. b. Dtschn. Buchhandel. 14473 Zahlungen auf Zahlkarten außer Rentenmarl alle zu Zahlungen an Postkasten zugelassenen Zahlungsmittel unbeschränkt entgegenzunehmen. Zu Auszahlungen im Postscheckverkehr werden gleichfalls außer Ren- tenmark die sonst zugelassenen Zahlungsmittel verwandt. Anatole France in Berlin. — In der -»Voss. Ztg.-- erzählt Herr Buchhändler Fritz Homeyer: Bei seinem letzten Besuch in Berlin, den Max Osborn in der »Völkischen Zeitung» geschildert hat, erschien er auch in dem Antiquariat von Martin Breslauer, begleitet von seinem Verleger und seinem Enkel, um siir seine Frau, wie er sagte, ein kleines Bibelot zu erstehen. In Vertretung des Inhabers hatte ich die Unterhaltung mit dem greisen Dichter zu sühren, tief ergriffen, wie ich osfen gestehe, von der Begegnung mit einem Manne, der seit meiner Jllnglingszcit mir als die höchste Blüte edelster Menschlichkeit erschienen war. Als ich ihm sagte, daß ich ihn zwar aus seinen Werken seit einem Vierteljahrhundert kenne, daß ich aber niemals zu hassen gewagt hätte, ihn in Wirklichkeit kennen zu lernen, antwortete mir Anatole France: »Ich kenne mich ja schon viel länger, und doch habe ich mich selbst niemals in Wirklichkeit kennen gelernt». (äs ms eonnais cköjä äspuls plus longtemps, Mais js n'ai jamais kalt In eon- naissancs äs moi-msms.) Und dabei leuchteten mich seine klugen Augen schalkhaft an. Dann ergriff er meine beiden Hände und be hielt sie lange in den seinen. — Daß er bei dieser Gelegenheit ein kleines Kalenderchen in einem Emaileinband des 18. Jahrhunderts kaufte, bas Ich viele Monate vorher beim Ankauf in Erinnerung >!N ihn »l'öiui äs nacrs» getauft hatte, war «ine besondere Schicksals» launc. Tagung der Schopenhauer-Gesellschaft. — Die Schopenhauer-Ge sellschaft hält vom 25. bis 27. Oktober in Weimar ihre General versammlung ab. Am 2«. Oktober vormittags findet eine Feier in der Aula des Realgymnasiums mit Reden Professor Mockrauers über »Schopenhauers Bedeutung für die Gegenwart» und Professor Heckers- Weimar über »Schopenhauer und Weimar- statt. Der Nachmittig bringt Führungen durch die Landesbibliothek und die Schopenhauer- Ausstellung sowie eine Kestvorstellung von »Tristan und Isolde« im Deutschen Nationaltheater; abends wird eine große Nietzsche-Feier im Nationaltheater veranstaltet. Den Abschluß der Tagung bilden eine Führung durch das Goethe-Nationalmuseum und eine Schlußfeier in der Aula des Realgymnasiums mit Ansprachen von Professor Lipsius- Leipzig über »Der Satz vom Grunde in der Naturwissenschaft» und von Professor Lessing-Hannover über »Schopenhauer im Kampfe mit Kant». Beschlagnahmte Druckschriften. Auf Antrag der Staatsanwalt schaft vom 8. Oktober 1SL4 wird gemäß §8 184, Ziff. 1, 48, 41 StrGBs., 94, 95, 88 StrPO. die Beschlagnahme der Nr. 3, Jahrgang 24 der Zeitschrift -D i e B. I. F. (Blätter idealer Krauenfreundschasten)« angeordnet. 17 I 1516/24. Berlin, 8. Oktober 1924. Das Schöffengericht Berlin-Mitte, Abt. 283. Durch Beschluß des Amtsgerichts in Essen vom 8. September 1924 ist beschlagnahmt die Zeitschrift »Der Junggeselle», Nr. 35, 8. Jahrgang. Verlag: »Der Junggeselle, Verlagsgesellschaft m. b. H., Berlin W. 38, Nollendorfplatz 9». 29 I 1232/24. Essen, 8. Oktober 1924. Der Oberstaatsanwalt. (Deutsches Kahndungsblatt, 26. Jahrg., Nr. 7789 vom 17. Okt. 1924.j Auf Antrag der Staatsanwaltschaft vom 8. Oktober 1924 wird die Nummer 48 des 6. Jahrgangs der Zeitschrift »Berliner Nach richten» gemäß 88 184 Ziss. 1, 48, 41 StrGBs., 94, 95, 98 StrPO. beschlagnahmt. 17 I 1585/24. B « rlin, den 9. Oktober 1924. Das Schöffengericht Berlin-Mitte, Abt. 293. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft vom 9. Oktober 1924 wird die Nummer 296 des Jahrgangs 38 der Zeitschrift »l-e Lire» gemäß 8 1S4 Ziss. 1, 48, 41 SIrGB., 94, 95, 98 StrPO. beschlagnahmt. 17 I 1558/24. Berlin, den 13. Oktober 1924. Das Amtsgericht Berlin-Mitte, Abt. 203. Die Nummer 41 deS 6. Jahrgangs der illustrierten Zeitschrift »Der Junggeselle« ist wegen ihres unzüchtigen Inhalts durch Beschluß des Amtsgerichts in Dresden vom 11. Oktober 1924 — 19 8 ksg. 1453/24 — beschlagn ° hmt worden. 8t 4. XIII 607/24. Dresden, den 13. Oktober 1924. Der Staatsanwalt. (Deutsches Fahndungsblatt, 26. Jahrg., Nr. 7710 vom 18. Okt. 1924.> PerWlllimUMeii. 80. Geburtstag. — Am 22. d.M. feiert Herr Carl Moritz Ebell in Zürich seinen achtzigsten Geburtstag. Einer angesehenen Neu- Ruppiner Familie entsprossen, kam der jung« Ebell in seinen Wander jahren in die Schweiz und machte sich 1869 in Zürich selbständig. Es ivar ein kritischer Zeitpunkt, ein Jahr vor Ausbruch des Deutsch-sran- zösischen Krieges. Seinem Jugenddrang, seinem rastlosen Fleiß, seiner eminenten Begabung gelang es aber, die Schwierigkeiten zu über winden, und er hatte die Genugtuung, sein Geschäft von Jahr zu Jahr sich zu weiterer Blüte entfalten zu sehen. Heute gehört sein Sortiment bekanntlich zu den bedeutendsten der Schweiz und immer noch steht er in erstaunlicher geistiger und körperlicher Frische an seiner Spitze. Während dieser 55 Jahre hat Ebell sich um das buchhändlcrische Ge meinwohl große Verdienste erworben. Er gehörte dem Vorstände des Schweizerischen Buchhändlervereins von 1880—1882 und von 1897— 1918 an. Lange Zeit war er auch Vorsitzender des Züricher Bnch- händlervercins. Als Delegierter des Schweizerischen Buchhändlerver eins hat er an den Leipziger Versammlungen in srllheren Jahren nicht wenig dazu beigetragen, gute Beziehungen zwischen dem Schweiz. Buch- händlervercin und dem Börsenverein zu pflegen. In dankbarer Aner kennung seiner aufopfernden Tätigkeit verlieh ihm der Schweizerische Buchhändlcrverein im Jahre 1918 die Ehrenmitgliedschaf t. Es ist wohl eine große Seltenheit, daß ein Mann beim Antritt seines neunten Jahrzehnts nicht nur, auf ein reiches Lebenswerk zurllckschaucnd, sich des Vollbrachten freuen kann, sondern auch das noch zu Vollbringende arbeitsfreudig ins Auge faßt. Ei» solcher Glück licher ist Herr Ebell. Möge ihm auch hier ein Gelingen beschert sein! Ir. 70. Geburtstag. — Am 22. Oktober begeht Herr Kommerzienrat Georg D. W. Callwey in München seinen 78. Geburtstag. Er steht heute noch in voller Rüstigkeit seinem vor über 48 Jahren gegrün deten Verlage gleichen Namens vor, der sich durch seine kulturelle Rich tung eine angeseheneStellung unter den deutschen Verlagsbuchhandlungen errungen hat. Mit dem Namen Callwey eng verknüpft ist »Der Kunst wart», die von Ferdinand Avenarius ins Leben gerufene Kultur- zeilschrift, die Herr Callwey mit Umsicht und Verständnis betreut hat. Aus der Zeitschrift ist eine ganz« Anzahl Kunstwart-Unternehmungen hervorgegangen, die bestimmt waren, die geistige und ästhetische Bil dung einer ganzen Generation zu beeinflussen. Daneben entfaltete Herr Callwey in seinem Verlage aus den Gebieten des schöngeistigen Schrift tums, der Jugend- und Volksbildung, der Architektur, der Kunst und des Kunstgewerbes eine reiche Tätigkeit. Ist es doch Herrn Callwey immer um die Förderung deutschen Geisteslebens zu tun gewesen, wäh rend für ihn die Aussicht auf Gewinn erst in zweiter Linie kam. Möge dem wackeren Manne, dem im April d. I. der Titel eines Kommerzien rats verliehen wurde, Gesundheit und Kraft noch lange erhalten bleiben zum Besten seines Verlags, des Buchhandels und des deut schen Geisteslebens! Jubiläum. — Im Musik-Verlag von C. F. Pe t e r s in Le i p z i g konnte Sonnabend, den 18. d. R., der jetzige Lager-Vorsteher Herr Johannes Eppert auf eine 25jährige Tätigkeit in genannter Firma zurückblicken. Der Jubilar wurde vom Inhaber für seine lang jährige treue Mitarbeiterschaft beglückwünscht und beschenkt, wie auch von seinen Mitarbeitern gefeiert. Tranerseicrlichkcitcn an der Bahre Hermann SclppclS. — Wie wir im Bbl. Nr. 241 berichtet haben, ist unser verehrter Kollege Her mann Seippcl in Hamburg am 8. Oktober aus diesem Leben geschieben. Er wurde am 13. Oktober auf dem Jakobikirchhof zur lebten Ruhe bestattet, und an seiner Bahre kam noch einmal all die Liebe und Verehrung znm Ausdruck, die er sich in seinem langen Leben erworben hatte. In der schlichten Kapelle hatte sich eine große Anzahl von Trauergästen eingefunden, lichte Herbstsonne überstrahlte den blumcngeschmllckten Sarg, auf dem außer dem Börscnoerein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig auch der Buchhändlerverband »Kreis Norden», der Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein und der Buch händler-Verband für das (ehemalige) Königreich Sachsen reiche Kranz spenden hatten niederlegen lassen. Das Largo von Händel, ausge- sllhrt von Orgel und Cello, leitete die Feier ein, eine Künstlerin sang Schuberts Litanei »Ruhe in Frieden«, dann trat der Geistliche Herr Pastor Rems-Eilbeck an den Sarg und hielt auf Grund des Bibel wortes: Jeremias 31, 3: »Ich Hab« dich je und je geliebet, darum Hab« ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte» dem Entschlafenen die Ge dächtnisrede, in der er ihn und feinen Lebensgang schilderte. Aus den Kollegenkreisen rief namens des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig Herr Heinrich Boysen-Hamburg Börsenblatt f. den Deutschen Buchhandel. 91. Jahrgang. 1897
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