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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1924
- Strukturtyp
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- 1924-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1924
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14472VSr,mb,-u l- d. Dtlchn. »Uchh-Nd-I. Redaktioneller Teil. >5 249, 22. Oktober 1924. schusses für die Ausstellung französischer Bücher- in der letzten Sitzung dieser Pariser Gesellschaft hervor. Solche Ausstellungen fanden ln jüngster Zeit statt bei den Messen in Helsingfors, Mailand, Agram, Gent, Toronto, Straßburg, Kairo und Alexandrien, sowie in den letzten Tagen in Prag. Diese Ausstellungen erfuhren von seiten der französischen Regierung jede Förderung; gelten sie doch bei dieser nicht mit Unrecht als ein wesentliches Mittel französischer Ausland werbung. Der Erfolg der Ausstellungen war offenbar durchaus be friedigend. Bei der Agramer Messe war — was nebenbei gesagt für das verschiedene Verhältnis der Kroaten und Serben zum Deutschen bzw. Französischen bezeichnend ist — die Ausstellung französischer Bücher einem Belgrader Buchhändler anvertraut, der nunmehr, nach dem er den größten Teil der Bücher verlauft hat, mit dem übrig gebliebenen Vorrat als Filiale seines Belgrader Geschästs in Agram eine französische Buchhandlung aufmachen will. Wenn das genannte englische Blatt aus dieser regen Tätigkeit der Franzosen den Schluß zieht, daß sie für den englischen Buchhandel eine Mahnung enthalte, so gilt dies sicher für den deutschen Buchhandel nicht in geringerem Maße. Berbcsragen. — AnLondon war eine Tagung derWerbe- leute. Der Wahlspruch für zeitgemäße Werbung wurde durch die Worte: »Wahrheit in der Werbung- festgesetzt. Eine amerikanische Abordnung wohnte der Tagung bei. Die amerikanische Verleger- zcitung berichtet darüber und sagt, daß die Verleger immer zu den stärksten Benutzern der Werbung gehört hätten. Einige haben 7—8 v. H. ihres ganzen Einkommens für Werbung ausgegcben, und der Satz, wenn man einzelne moderne Bücher herauLnimnit, würde für diese de» doppelten Betrag obiger Zahlen ergeben. Anläßlich dieser Tagung hat eine Londoner Zeitung die- Werbung auf folgende vier Sätze gebracht: 1. Anzeigen sind der Ausdruck des Vertrauens des Erzeugers zu feinem Erzeugnis und des Kaufmanns in seine Ware. 2. Sie sind, wenn ehrlich sund sind sie nicht ehrlich, so sind sie erfolglos), eine Gewährleistung der Rechtschaffenheit; Z. Durch das Schassen einer Nachfrage machen sie Massenerzeu gung möglich und verbilligen dadurch die Erzeugungskosten dcL einzelnen Stückes. 4. Sie verringern den Preis, zu dem die Ware an den Verbraucher verkauft werben kann. Sch. Leihbüchereien. — Wie man in Amerika im Buchhandel immer Hand in Hand mit dem Bibliothekswesen geht, so versteht es der Buch handel dort auch sehr geschickt, die Leihbüchereien für die Absatzförde rung auszumlyen. Man kann Anzeigen finden, in denen ein Verleger sagt: »Verlangt das und das Buch in Eurer Leihbücherei« oder »Sage deinem Bibliothekar, was du lesen willst«. So läßt der Verleger die Bibliotheken durch ihre Benutzer zum Kauf seiner Werke veranlassen. Ein Buch aber, das in der Bibliothek Hunderten zu Gesicht kommt, wirbt auch wieder für den Verlag. Dichter in Amerika und Deutschland. — Der amerikanische Heraus geber eines Buchkatalogs, der alle bekannten Dichter verzeichnet, hat herausgesunden, daß die Amerikaner viel poetischer seien als die Deut schen. Auf 35 09k Deutsch« käme ein deutscher Dichter, dagegen ein amerikanischer schon auf 4KVK Amerikaner. (Zahlen beweisen, ver bürgen aber doch nicht die Güte!) Buchbindcrstrcik in Leipzig. — Wegen Lohndifferenzen sind am 18. Oktober die Buchbinderciarbeiter einer Anzahl Leipziger Betriebe in den Streik getreten. Bei Schluß des Blattes dauerte der Streik noch an. Er hat auch nach Berlin und Stuttgart übergcgrisfcn. Herabsetzung der Umsatzsteuer und — gleichbleibcnde Druckpreisc. — Bekanntlich ist die Umsatzsteuer seit 1. Oktober d. I. von 2)4 aus 2"/» herabgesetzt worden. In der »Zeitschrift für Deutschlands Buch drucker« sNr. 81) wird nun die Auswirkungder Steuer ermäßigung auf die Druckpreise besprochen, wobei als Ergebnis herauskommt, daß die Ermäßigung gar keine Ein wirkung aus die Verkaufspreise im Bnchdruckge- werbe habe. Bei der Satzstunde sin Orten mit W"/» Ortszuschlag) betrage die Ermäßigung 114 Pfg., beim Druck 1 bis 5)4 Psg. Eine Ermäßigung des Satz- und Druckpreises könne schon deswegen nicht eintreten, weil die errechnten Gestehungskosten zuzüglich eines Ge winnaufschlages von 15^ heute schon um ein Geringes höher seien als die Larispreise. <ES sei aber ausdrücklich betont, daß die sogen. Gestehungskosten in jeder Druckerei anders gela gert sind und preistariflich höchstens von einem Kompromiß in dieser Hinsicht gesprochen werden kann, der aber selbst in den Kreisen der tüchtigsten Fachleute wiederholt heftigster und begründeter An zweiflung bzw. Verneinung ausgcsetzt war.) Weiter wird gesagt, daß das Nachlassen um 1 bis 5)4 Psg. in Wirklichkeit bedeutungslos sei, denn es würde eben immer nur eine Ermäßigung des Rechnungs betrages um 14?? übrig bleiben. Von einer Ermäßigung der Materlal preise, der Preise für Schriften und Maschinen könne nicht gesprochen werden, es hätten sich im Gegenteil gerade in den letzten Wochen Preiserhöhungen eingeschaltet, die bas, was die Ermäßigung der Um satzsteuer gut mache, nicht nur aufzehrten, sondern weit überflügelten. Es wird aber übersehen, hinzuzusetzen, daß etwa erhöhte Preise viel fach nur aus dem Papiere stehen, denn für vieles, was im Buchdruck gewerbe benötigt wird, werden Preise eingeräumt, die weit unter den ossiziellen Notierungen stehen. Erinnert sei z. B. an die meisten Papicrsorten, für die die Syndikatspreise gar nicht zu erzielen sind. Die gleiche Einschätzung wie die Herabsetzung der Umsatzsteuer erfährt die Ermäßigung der Fracht- und Kohlenpreise, die bereits am 18. September d. I. in Kraft getreten ist und die eine direkte Wirkung auf die Druckpreisc auch nicht haben könne. Wörtlich heißt es anschließend: »Solange die Ermäßigung der Frachten und der Kohlenpreise nicht ein Nachlassen der Maschinen-, Schriften- und Raterialicnpreise sowie der Sätze für Strom und Gas nach sich zieht, kann von einer Einwirkung dieses Nachlasses auf die Gestehungskosten im Druckgewerbc nicht gesprochen werden«. Zu diesen Einwänden sei zunächst bemerkt, daß beispielsweise in Berlin bereits ab 1. Oktober eine Senkung der Gas-, Strom- und Wasserpreise eingetreten ist. Der GaspreiS wurde von 19 auf 1k Pfg. ermäßigt und gleichzeitig bet erheblichem Verbrauch sSetzmaschinenbeheizung usw.I) ein besonderer Rabatt zu gebilligt. Ter Strompreis erfuhr eine Ermäßigung von 18 auf 1k Pfg. für die Kilowattstunde. Der Wasserpreis wurde von 19 auf 17 Pfg. herabgesetzt. Der Einnahmeaussall der Werke wird auf 8 Millionen Mark pro Jahr veranschlagt, aber die Werke haben alle Bedenken bezüglich der finanziellen Auswirkung im Interesse der Bevölkerung und im Interesse der Durchführung des von Reich und Staat ange bahnten Preisabbaues zurückgestellt. Immer und immer wieder müssen wir darauf Hinweisen, daß die heutigen Druckpreisc, die im allgemeinen die Vorkriegspreise noch weit um die Hälfte übersteigen, entschieden zu hoch und daher in der Praxis auch nicht zu halten sind bzw. nicht gehalten werden. In dieser Hinsicht machen a»ch solche Druckfirmen keine Ausnahme, von denen man ohne weiteres annehmen muß, daß sie den Druckprcistarif beherrschen. Statt sich am grünen Tisch den Kops darüber zu zerbre chen, wie man ossensichtliche Herabminderungen der preistariflichen Sätze illusorisch machen könne, sollte man den tatsächlichen preis tariflichen Verhältnissen mutiger ins Auge sehen und doktrinären Auf fassungen weniger Spielraum lassen. Lage der Papicrsabriken. — Die Beschäftigung der meisten Papier fabriken ist noch immer unbefriedigend. Viele Papierfabriken ar beiten eine Woche um die andere, nur mit der Hälfte ihrer Maschinen, und fast alle nahezu ohne Verdienst, hauptsächlich um ihre Arbeiter zu beschäftigen. Die Zahlungsbedingungen der Fabriken sind unver ändert geblieben, nämlich »innerhalb drei Tagen 2 v. H. Skonto oder innerhalb 14 Tagen netto«, jedoch sind die Fabriken meistens geneigt, die Zahlungsfrist bis zu einem Monat hinauszuschieben, wenn ihre Kunden sie darum bitten, und dies ist wohl in der Regel der Fall, da Papierverarbeitcr und Großhändler ihrer Kundschaft in der Regel viel längeres Ziel einräumen müssen. (Papier-Ztg.) Die Amtsdaucr der Gewerbe- und Kausniannsgerichtsbeisitzcr. — Der vielfach bevorstehende Ablauf der dreijährigen Amtsperiode der Beisitzer der Gcwcrbegerichte und Kaufmannsgericht! hat, wie der »Amtl. Pr. Pressedienst« mitteilt, den Preußischen Minister für Handel und Gewerbe veranlaßt, in einem Erlaß darauf hinzuweisen, daß keine Bedenken gegen die Verlängerung der Amtsdauer der Beisitzer bis zu sechs Jahren durch Änderung der Statuten der Gewerbegerichie und Kaufmannsgerichte bestehen. Im Hinblick aus die nach wie vor bestehende Wahrscheinlichkeit der reichsge schlichen Schaf fung allgemeiner Arbeitsgerichte dürfte eine Verlänge rung der Amtsperiode vielfach geeignet sein, Neuwahlen für die be stehenden Gewerbegerichie und Kaufmannsgerichte zu erübrige». Ein- und Auszahlungen im Postscheckverkehr. — Nachdem das neue Münzgesetz von der Reichsregierung in Kraft gesetzt worden ist, hat das Neichspostministcrium die Postanstalten angewiesen, bei Ein-
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