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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-10-24
- Erscheinungsdatum
- 24.10.1924
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1924
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X: 251, 24, Oktober 1924, Redaktioneller Teil Redaktioneller Teil. <Nr. 164,) Buch-, Kunst- und Musikalienausstellung in Chicago. Der Ausland saus schuß des Börsenvereins hat dem Verlag einen neuen Plan von weittragender Bedeutung vorzulegen. Es gilt, ein stark gefährdetes Gebiet von größter Ausdehnung für das deutsche Buch im weitesten Sinne des Wortes zurlickzugewinneru die Vereinigten Staaten von Amerika, Die Geschichte des deutschen Buchhandels im Laude der oft tatsächlich unbegrenzten Möglichkeiten ist kein Ruhmesblatt für uns. Auf längst vergangene Zeiten, in denen Männer des deutschen Buchhandels in der Gesellschaft und überhaupt im kulturellen Leben der Staaten zu den bekanntesten und popu lärsten Persönlichkeiten gehörten, Zeiten, in denen das deutsche Buch einer der wesentlichen öffentlich anerkannten Träger der Bildung war, ist eine Periode gefolgt, in der man dem deutschen Buch aus dem Wege ging. War es doch unter dem Einfluß deutschfeindlicher Kreise zeitweise sogar gelungen, das deutsche Buch aus vielen öffentlichen Bibliotheken zu entfernen, hatten doch Schulen und Universitäten die Pflege der deutschen Sprache eingestellt. Ja, selbst das amerikanische Deutschtum — es leben 25 Millionen Menschen deutscher Abstammung in den Staaten — läuft infolge der Kriegsverhältnisse Gefahr, sein deutsches gei stiges Erbe, dessen Pflege ihm ohnehin nur schwer möglich ge wesen ist, endgültig aufzugeben. Seien wir jedoch gerecht: hat Deutschland wirklich alles getan, hat auch der deutsche Buchhandel alles getan, um dem Amerikaner, sei er nun Angelsachse, Spanier, Italiener oder Deutscher, den Zugang zu den Quellen des deutschen Buches zu erleichtern? Haben wir die Größe und die Bedeutung dieses noch immer sich erweiternden Riesenmarktes erkannt und ent sprechend gehandelt? Es ist nicht unvergessen, wie gern und zahlreich früher die jungen Amerikaner und so manches ältere Semester den deutschen Bildungsanstalten zuströmten, um hier ihr Können und Wissen zu vervollkommnen. Sind wir stets bedacht gewesen, diese Be ziehungen auch von uns aus zu Pflegen, dem in die Heimat Zurückgekehrten bei der Aufrechterhaltung seiner Kenntnisse zu helfen, ihn aus dem laufenden zu halten? Haben wir unseren eigenen Stammesangehörigen die Gelegenheit gegeben, an unserer geistigen Entwicklung teilzunehmen und nach Möglich keit sogar mitzuwirken? Haben wir nicht zum großen Teils ihnen allein die schwere Aufgabe überlassen, den Zusammenhang mit der alten Heimat zu pflegen? Es ist einer der tröstlichen Züge der letzten Jahre gewesen, daß jene deutschamerikanischen Kreise der Not unserer darbenden Kinder gedachten. Es ist wohltuend und versöhnend gewesen, zu sehen, daß große wissenschaftliche Institute der Staaten es auf sich nahmen, unsere wissenschaftliche Arbeit durch Lieferung von sonst unerschwinglichen amerikanischen Büchern zu unter stützen. Sollten wir nicht jede Gelegenheit ergreifen, als Buchhänd ler unser Bestes beizutragen, um diese geistigen Bande von neuem zu festigen und zu vermehren? Es ist nicht genug, daß wir uns unbeirrt von den Schmähungen unserer Feinde nach wie vor als eines der großen geistig führenden Völker der Welt fühlen: wir müssen auch draußen und gerade in den Ländern, an deren Wertschätzung uns gelegen ist, immer wieder von neuem Zeugnis davon ablegen, daß unser wissenschaftlicher und künst lerischer Ernst, unsere schöpferische Kraft nicht versiegt sind. Und so wollen wir denn auch in den Vereinigten Staaten unseren dortigen Freunden durch eine große deutsche Büch erschau vor Augen führen, was deutsche Dichter und Gelehrte, Künstler und Musiker in den letzten 10 Jahren ge schaffen haben. Daß wir gerade jetzt, wo soeben erst die Aufforderung zur Beschickung der Ausstellung in Barcelona ergangen ist, an den Verlag herantreten, hat seine Gründe, Schon vor einem Jahre halten wir einen Vertrauensmann gebeten, den Boden für eine künftige Ausstellung in den Staaten zu untersuchen. Seine Be mühungen während eines längeren Aufenthalts daselbst haben jetzt den erfreulichen Erfolg gezeitigt, daß zur Verwirklichung des Gedankens nichts mehr als die tatkräftige Unterstützung des Verlags erforderlich ist. Die Tagung der Vereinigung der nord amerikanischen Bibliothekare in Chicago vom 1, bis 5, Januar 1825 soll für die geplante Veranstaltung zum Anlaß genommen werden. Es handelt sich hier um eine Tagung, auf der neben den großen wissenschaftlichen Büchereien all die zahlreichen Volksbibliotheken vertreten sein werden, die von Ge meinden, Stiftern, gemeinnützigen Gesellschaften und von Firmen unterhalten werden. Die Leiter dieser Büchereien gehören in Amerika zu den Persönlichkeiten, die auch bei der Wahl der Lektüre des Publikums von entscheidendem Einfluß sind. Dieser Gesichtspunkt ist daher auch richtunggebend für die Auswahl der Werke, die wir ausstellen wollen, Chicago als wichtiger Mittelpunkt der früheren deutschen Einwanderung ist auch insofern für unsere Schau geeignet. Wir haben uns ein Stockwerk in einem dort neu erbauten Wolken kratzer im Mittelpunkt der Stadt gesichert. Für Ausschmückung, Aufstellung, Bewachung, Auskunfterteilung ist gleichfalls gesorgt. Leitende Persönlichkeiten sowohl aus dem Kreise der Bibliothe kare wie auch aus anderen Berufen haben ihre Unterstützung zugesagt. Darüber hinaus ist es gelungen, auch dank der Opfer willigkeit amerikanischer Freunde in Chicago für das Unter nehmen eine sehr günstige finanzielle Grundlage zu finden, so- datz für Fracht, Saalmiete, Ausstellung und dergleichen dem Verleger keine Kosten entstehen werden und das verlegerische Risiko sich auf ein Minimum herabmindert, Folgende Gebiete wolle der Verlag besonders be rücksichtigen: 1. Allgemeine wissenschaftliche Enzyklopädien, 2. Hochschulwesen, Verösjentlichungen gelehrter Gesellschaften, Ju- biläumsberichte, Dissertationskataloge, Ratgeber für das Stu dium an deutschen Hochschulen, 3. Philosophie, insbesondere Psychologie, Auch Anwendung philo sophischer Richtungen im Staat, 4. Pädagogik, Nesormbestrebungen, Kinderfilrsorge, Arbeits- und Fachschule, Berichte wichtiger Schutanstaiten, 5. Theologie. Insbesondere praktisches Christentum, 8, Philologie. Nachschlagewerke, Vergleichende Sprachwissenschaft, Germanistik. Neueste Literaturgeschichte, Neueste Ausgaben deutscher Klassiker für höhere wissenschaftliche Studien, 7, Volkswirtschaft, Insbesondere praktische Ersahrnng der Arbei- tergeseygebung, Arbeiterwohlfahrt, Siedlungswesen, Stabtbau- politik. Soziologie. 8, Recht, Insbesondere modernes Kriminalrecht. Kriminalpsycho logie. Völkerrecht, internationales Recht. 9, Geschichte. Auch geschichtliche Hilfswissenschaften, Kulturgeschichte. 1V. Geographie, Kartographie, Rciscbeschreibungen, 11, Ethnographie, Prähistorisches, Anthropologisches. 12, Naturwissenschaften, Gcsamtenzyklopädien und Sonderzweige. Jeinbaulehre, Biologie, Mineralogie, Metallographie, Botanik, Pflanzenchemie, Zoologie. 13, Chemie, Gesamtwerke, Lehr- und Handbücher, Tabellen, Wesent lich: Organische Chemie, Biochemie, Elektrochemie, anorganische Chemie, chemische Technologie, 14, Physik, mit Einschluß der Optik und Meteorologie, 16. Mathematik. 18. Technik, auch Geschichtswerke, Lehrbücher, Wörterbücher, Wesen der Technik, Geistiger Beruf des Ingenieurs, Hilfswissen schaften, Patentwesen, Bauwesen, Gewcrbekunde, 17, Verkehrswesen, Verkehrspolitik, 1916'
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