Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-10-24
- Erscheinungsdatum
- 24.10.1924
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19241024
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192410246
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19241024
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1924
- Monat1924-10
- Tag1924-10-24
- Monat1924-10
- Jahr1924
- Titel
- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Autor
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
146 30 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 251, 24. Oktober 1924. Was man in Frankreich liest. — Mit dieser Frage beschäftigte sich ein Aufsatz von Nadel in der französischen Zeitschrift »1-a kensee kran^aise«. Obwohl er sich auf Aussagen von Bibliothekaren und Buchhändlern stützte, muß er sich doch gefallen lassen, daß seine An sichten von dem Leiter des französischen Buchhauses in Paris, Gaston Zclger, sehr scharf unter die Lupe genommen werden. Gleich die von dem bekannten Romanschriftsteller Marcel Prevost übernommene Be hauptung, daß Paris mit seiner Umgebung genau so viel Bücher kaufe wie das übrige Frankreich, wird von Zeiger zurückgewiesen, wo bei dieser sich auf im Buchhause, einem Zentral-Kommissionsgefchäst. gemachte Erfahrungen stützt. Ebensowenig Anklang findet die Be hauptung Nadels, daß im Norden Frankreichs mehr gelesen wird als im Süden. Dem stehe die große Anzahl bedeutender Sortimente im Südwesten Frankreichs in der Gegend zwischen Marseille und Bor deaux entgegen, auch betrachten die Verlags-Vertreter diese Gegend als ihr ergiebigstes Feld. Der Lebenshaltungs-Index beträgt gegen wärtig in Frankreich das 3,45fache gegenüber dem Frieden, und da das Einkommen der meisten Bücherkäufer nicht in dem gleichen Maßstabe gestiegen ist, darf man sich nicht wundern, wenn über die schrecklich teuren Bücher geklagt wird, obwohl ein Roman, der früher für 3 kr. verkauft wurde, heute nur 7 kr. kostet. Trotzdem werden aber heute mehr Bücher gekauft, und die gegen 1914 bedeutend höheren Auflagen gestatten es den Verlegern, die Preise niedrig anzusctzcn. Interessant ist eine Liste von Autoren, wie sie Nadel nach der Reihenfolge ihrer Beliebtheit aufstellt. An der Spitze marschieren Bourget, Bordeaux und Anatole France. Ziemlich weit hinter diesen kommen Alexander- Dumas d. A., Loti, Victor Margueritte, Victor Hugo, Bazin und Be- noit, gefolgt von den Brüdern Tharaud. Maupassant, Balzac, Müsset, Paul de Kock. Ohnet, Prevost, Alphonse Daudet, Zola usw. Einen sicheren Geschmack traut er dem Publikum nur in seltenen Fällen zu. Es läßt sich von der Reklame leiten, die gewissen Schriftstellern zum Erfolge verhilft, ebenso wie der gute Ruf einem Warenhause. Die kühne Behauptung, daß Anatole France den Erfolg mehr seinen Kri tikern als dem eigenen Talent zu verdanken hat, wird jeden Literatur- freund befremden und wird auch von G. Zclger treffend widerlegt. Luftpost Berlin—Warnemünde—Stockholm. — Die Nacht-Lustpost Berlin—Warnemünde—Stockholm und die Tagesflüge Berlin—Warne münde sind eingestellt worden. Vereinigte Staaten von Amerika. — Rasy eome, easy Zo (leicht kommen sic, leicht gehen sie) übcrschreibt die amerikanische Verleger zeitung eine Nachricht, daß der verstorbene Hugo Stinnes nur ein Steckenpferd außer seinen umfangreichen Geschäften gehabt hätte. Das mar das S a m m e l n von seltenen Büchern, besonders griff er nach den Nummern 1 beschränkter Luxusausgaben berühmter Werke. Mancher Antiquar hat vielleicht, wenn er lange im Geschäft war, sel tene Bücher schon ein dutzendmal in den Händen gehabt und schmun zelt, wenn er so einen alten Freund wiedersieht; alten Büchern geht es wie alten Geigen, man weiß nicht, wer alles damit gespielt hat. Aber bei einem ernsten Mann wie Stinnes kann man sicher nicht von Spielerei sprechen: was er tat, tat er mit Hingebung und Verständnis, denn er war kein selk macke man im amerikanischen Sinne, der ans dem Dunkeln und ohne Schulbildung an die Rampe des Lcbenstheatcrs gestellt worden war. . Sch. Post-Briefmarken als Reklame. — Saba 1 ini ist einer der ge- lesensten historischen Schriftsteller (man nennt ihn den neuen Dumas) in der angelsächsischen Welt. Sein Roman »Kaptain Blood« wird als Buch viel verkauft und im Film angeschaut. Dieser blutige Kapitän war der Befehlshaber eines Piratenschisss. Die Filmgesellschaft klebt jetzt auf alle ihre Veröffentlichungen und Postsachen eine neue 1 Cent- markc, die die Negierung herausgab. Es ist ein Schiff darauf, das für das Bloodsche Schiff gelten kann. In Wirklichkeit ist es eine Ju biläumsmarke, die das Schiff im Jahre 1624 darstellen soll, das die ersten vertriebenen Hugenotten nach der neuen Welt gebracht hat. Sch. Zellulose-Verbrauch in Amerika. — Das Landwirtschaftsministe- rium in den Vereinigten Staaten gibt den Verbrauch an Zel lulose im Lande auf 8 Millionen Tonnen im Jahr an, eine Masse, die den Verbrauch aller anderen Länder zusammengenommen übersteigt und der Negierung ernste Besorgnisse über den Bestand ihrer Wälder einflößt. Man will versuchen, durch Verbesserung der Forstgesetze den Verbrauch auf sicherere Grundlage zu stellen. Wissenswert ist cs, daß das amerikanische Buch nur mit 1A, an dieser Menge beteiligt ist, das übrige fressen Zeitungspresse und Reklamedrucksachen neben manchen anderen Verbrauchern von >vovck-puIp. wie unser Wort Zellulose drüben ausgedrückt wird. Sch. Heidcnaucr Papierfabrik A.-G. — In der außerordentlichen Ge neralversammlung überraschte die Verwaltung ihre Aktionäre mit der Mitteilung, daß die Aktienmehrheit in andere Hände überge gangen ist und infolgedessen der Aussichtsrat sich zum Rücktritt veranlaßt gesehen habe. Vom alten Aufsichtsrat wurden nur wiedergcwählt Bankdirektor Kühne von der Commerz- und Privat bank in Dresden und der Großindustrielle Kommerzienrat Otto Hoesch in Pirna. Neu in den Aufsichtsrat treten dagegen ein: Ncichs- tagsabgcordnetcr Hermann Lange-Hcgcrmann-Berlin, Generaldirektor vr. Schmidt in Fitznau und vr. jur. Otto Schmitz in Pirna. Das gesamte Kapital wird auf 1440 060 Goldmark umgestellt. Außerdem wurde eine Erhöhung zwecks Stärkung der Betriebsmittel beschlossen, und zwar um 400 000 Goldmark Stammaktien mit Dividende ab 1. Januar 1925, die zum Kurse von 110 Prozent von einer Gruppe von Großaktionären übernommen werden. Varziner Papierfabrik, A.-G. in Sammcrmiihlc bei Varzin. —« Tie Gesellschaft beantragt Umstellung des Kapitals im Verhältnis von 12'/r:1 auf 4,8 Mill. Goldmark für das Stammaktienkapital und auf 200 000 Goldmark für das Vorzugsaktienkapital. Neue Lohnverhandlungcn im deutschen Buchdruckgcwcrbe. — Ta die Arbeitnehmerverbändc das bis 31. Oktober d. I. laufende Lohn abkommen gekündigt haben, so sind neue Lohnverhandlungen erforder lich geworden. Dieselben beginnen am 28. Oktober in Berlin, und zwar im Sitzungssaale des Deutschen Buchdrucker-Vereins, Nollendorf- platz 1. Das Organ des freigewerkschastlichen Gehilfcnverbandes. der »Korrespondent«, stellt in Nr. 87 die Behauptung auf, daß der gegen wärtige B u ch d r u ck e r l o h n rein ziffernmäßig 1625 unter dem Durchschnittslohn des Jahres 1912 stehe; gegenüber der Kaufkraft des Friedcnslohnes sei der Lohn auf 6625 gesunken. Des weiteren wird darauf hingewiesen, daß der heutige Druckpreistarif um über 80°/o höher sei als vor dem Kriege, trotzdem die heutigen Großhandels preise nur wenig über 3025 höher seien als vor dem Kriege. — Wir zweifeln nicht daran, daß man bei den kommenden Lohnvcrhandlungen auf Arbeitgeberseite sich recht eingehend mit diesen Behauptungen des »Korrespondent« beschäftigen wird. — Seit 31. Mai d. I. beträgt der Spitzenlohn der Buchdrucker (verheiratete Gehilfen über 24 Jahre) 33.60 Mark, Maschinensetzer erhalten 1525 mehr. — Die am 25. Mat 1924 bzw. 30. Mai 1924 abgeschlossenen Manteltarife für die Bnchdruckergchilfen und das Hilfsarbeiter-personal sind nunmehr mit Wirkung ab 1. Juni d. I. für allgemeinverbindlich erklärt worden. Die tariflichen Bestimmungen gelten somit auch für alle Druckereien, die nicht dem Deutschen Buchdruckervercin angeschlossen sind. Uber die Lage der deutschen Drucksarben-Jndustric wird berichtet, daß der Jnlandskonsum sich nicht mehr auf der Höhe der Vorkriegs zeit bewegt. Durch den Friedensvertrag seien bedeutende Absatzge biete verloren gegangen. Dadurch lasse der Beschäftigungsgrad in der Drucksarben-Jndustrie zu wünschen übrig, und die Produktionsmög- lichkcit könne nicht voll ausgenützt werden. Wie der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« mitgeteilt wird, bietet auch das Auslands geschäft zurzeit wenig Absatz. Von den F a r b e n p r e i s e n wird gesagt, daß sie einen tiefen Stand erreicht hätten und kaum noch als angemessen zu bezeichnen seien. (?) Chemikalien seien im Durchschnitt um 5025, Farbstoffe um 100 bis 200°/», ausländische Rohprodukte, wie Leinöl, Harze, Mineralöl u. dergl., um 50 bis 10025 im Preise ge stiegen. Aus dem Umstande, daß eine Farbe, die früher teurer war als eine audere, die heute aber vielleicht billiger sei, dürfe nicht die Schluß folgerung gezogen werden, daß ein allgemeiner Preisabbau bevor stehe. Zn diesem Schlüsse berechtige weder die augenblickliche Lage der Löhne, noch die Preislage aus dem Nohmatcrialienmarkt, noch die unveränderte Last der allgemeinen Unkosten, insbesondere der öffent lichen Abgaben. Metallmarktbcricht der Deutschen Mctallhandcl-A.-G.. Bcrlin- Oberschöncwcide, vom 22. Oktober 1924. — Tie Befestigung des Blei- und Antimonmarktes ist auch in dieser Bcrichtswoche als das charakte ristische Moment des Marktes zu bezeichnen. — Die allgemeine Steige rung des Blcikurscs deutet darauf hin, daß diese Hausse nicht spekulativer Natur ist, sondern tatsächlich auf erhöhten Bedarf und den Mangel an Rohmaterial zurückzufllhren ist. Die Lage am Antimonmarkt muß geradezu als katastrophal bezeichnet werden; die Abladungen von China sind fast ganz ins Stocken geraten. Da der Antimonmarkt von China in erheblichem Maße abhängig ist, dürfte, falls sich die Lage nicht binnen kurzem ändert, auf diesem Gebiete
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder