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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1924
- Strukturtyp
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- 1924-10-27
- Erscheinungsdatum
- 27.10.1924
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- Deutsch
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X: 2S3, 27. Oktober 1924. Redaktioneller Teil. «srt-nil-U,. ». l»t»n. vu»I«nd-I. 14817 nächst den ganzen Betrag für die bestellte Ware zu erlangen, ist aber mtt SO Prozent der Rechnung auch zufrieden. Hat er ein« Gegend abgegrast, so verschwindet er dort, taucht aber bald wo anders aus. Wenn die Besteller nach einiger Zeit bei der Druckerei wegen der Lieserung schriftlich erinnern, ersahren sie erst, daß cS die Firma überhaupt nicht gibt, dag sie betrogen worden sind. Der Schwindler nennt sich »S t a h l s ch m i e d», führt ein Bestellbuch bei sich, dessen einzelne Blätter den mit Gummitypen hergcstellten Stempelausdruck »Sachs. LI ch ti r u cka nft a l t G. m. b. H., Leipzig- tragen. Wahrscheinlich hat der Gauner eine weit größere Anzahl Geschäfts leute geschädigt, als der Kriminalpolizei bis jetzt bekannt geworden ist. Der Mann ist etwa 25—26 Jahre alt, 1,85—1,70 m groß, schmächtig und trägt eine» hellgrauen Anzug, gelbe Schuhe und Klemmer. Buchhand lungen seien gewarnt, dem Schwindler Aufträge auf Postkarten zu geben, vor allem aber keine Anzahlungen zu leisten. Die Bibel — das Lieblingsbuch der Amerikaner. — Tageszeitungen melden: Ein eigentümliches Zeichen der Zeit ist die ungeheure Popu larität der Bibel in Amerika. Nicht weniger als 40 führende Blätter in den Vereinigten Staaten bieten ihren Lesern billige Bibelausgaben an, und mehrere Gesellschaften machen gute Geschäfte, indem sie Bilder mit biblischen Motiven an mehr als 800 Blätter verkaufen. Uber 200 Tageszeitungen bringen täglich biblische Studien. Biographien — große Mode in Amerika. — Im September kam als neueste die Selbstbiographie von Mark Twain in 2 Bänden zu 10 Dollars heraus, die sicher auch in Europa bei den Freunden Mark Twainschen Humors Abnehmer finden wird. Sie wird in Wettbewerb mit den Lebensgeschichten von Henry Kord und Edward Bok treten und sicher die sonst noch drüben viel gekauften Biographien von dem früheren amerikanischen Gesandten in London und Vcrlagsbuchhändler Page (der sich in seinem Buch rühmt, die Amerikaner an die Seite Englands ln den Krieg gebracht zu haben), von Grover Cleveland und von dem serbischen Emigranten Michael Pupin, der es zum elektro technischen Professor brachte, überholen. Außerdem sind noch angekün digt die Biographien des vr. Gorgas, der das Kunststück sertiggebracht hat, beim Panamakanalbau als oberster Gesundheitsofsizier die Kanal- zon« fieberfrei zu machen sseine Tochter schreibt das Buch), und die Geschichte von Josef Pulitzer, einem ungarischen Einwanderer, der Besitzer von »7l>o Vorlck- wurde, mit eigner Nacht und sechs Sekre tären auf den Weltmeeren »mhersuhr und den bekannten, jährlich verteilten »Pulitzer-Buchpreis« stiftete. — Gleich nach Ankündigung der beabsichtigten Ausgabe des Mark Twainschen Buches bekam der Verleger Harper 1000 Stück im voraus bestellt. Twain be stimmte, daß das Buch erst nach seinem Tode herauskommen sollte, deshalb schreibt er im Vorwort: »Ich spreche aus dem Grabe-. Das Buch soll mit noch grasserer Offenheit geschrieben sein, als der sich der beliebte Humorist schon bei Lebzeiten bediente. Sch. Kristiania heißt ab Neujahr Oslo. — Die Hauptstadt Norwegens, Kristiania, beging kürzlich die sehr schlicht gehaltene Feier ihres drei- hundertjährigen Bestehens. Und damit ist auch der bisherige Name der Stabt gefalle», indem der schon einige Zeit vor dem Jubiläum in Vorschlag gebrachte Name Oslo immer weitere Anhänger er hielt. Nachdem sich bereits der zur Begutachtung der Namensände rung erwählt« Ausschuß mit 6 gegen 2 Stimmen für diese ausge sprochen hat, wurde in der kürzlich stattgcsundenen endgültigen Ab stimmung des Stadtrats mit 81 gegen 23 Stimmen die Einfllhming des Namens Oslo ab 1. Januar 1S25 beschlossen. Hierbei sei noch erwähnt, daß Oslo der frühere Name von Kristiania war und saus nicht hierher gehörigen Gründen) jetzt wieder zu Ehren kommen soll. Es dürfte angebracht sein, sich schon setzt an den Namen zu gewöhnen und die Änderung im Adreßbuch und in den Geschäftsbüchern gleich vorzumerken. Felix VLrkonyi. Zwei sindige Verleger. — Der Verfasser eines schwedischen Haus- arztbuches, Vr. Henrik Berg, verwahrt sich in den Zeitungen gegen das Gebaren seiner neuen Verleger, zweier Brüder, von denen der eine Bolksschullehrer ist. Diese haben von ihm im Jahre 1918 das Ver lagsrecht seines in erster Auslage bereits 1903—1905 in anderem Ver lage erschienenen »Hausarztes» billig erworben. Laut Angabe des einen Teilhabers sollen etwa 70 000 Exemplare zu je 10 Kronen ver kauft worden fein. Nun wollen die Herren eine neue, erweiterte Auf lage herausgeben, die 24 Kronen kosten und auf Wunsch gratis geliefert werden soll. Abgesehen davon, daß ihnen laut Ansicht deS Verfassers «ine Erweiterung des Textes nicht zusteht, ist es unerklär- lich, wie sich das Verschenken eines so teuren Werkes eigentlich durch führen läßt und welch« Absichten damit verfolgt werden. Der Ver fasser sagt mit Recht, daß dieser Kall im schwedischen Buchhandel glück licherweise einzig dasieht. K. V. Kamps gegen den Schmutz in Schweden (Vgl. Bbl. Nr. 227.) — In der letzten Zeit sind auch in Schweden fortwährend neue »Zeit schriften- gegründet und in den Handel gebracht worden, denen man es schon von weitem ansieht, welchen unmoralischen Zweck sie oer- solgen. Die Verbreitung derartiger Presseerzeugnisse fällt den Zet- tungs- und Zigarrenhändlern zu, di! ihrerseits hauptsächlich durch das »Presse- oder Zeitungsbureau- versorgt werben. Vom geschäftlichen Standpunkt aus betrachtet, ist es diesen Bureaus und den mit ihnen verbundenen Verkaufsstellen ziemlich gleichgültig, durch welch« Presse erzeugnisse sie einen ersprießlichen Gewinn erzielen. Es habe» sich aber in den Kreisen des Publikums und der anständigen Presse Stim men erhoben, die der weiteren Verbreitung derartig minderwertiger Erzeugnisse entgsgenarbeiten wollen. Und schon zeigen sich die Früchte der erhobenen Einsprüche. Sowohl die Kolporteure als auch die Zigarrenhändler wie schließlich auch die »Hauptvcrtriebsstellen» haben ihre Besprechungen abgehalten und sind einmütig in dem Beschluß geworden, gewisse periodische Schriften nicht mehr zu vertreiben. Der Beschluß ist inzwischen auch in die Tat umgesctzt worden. F. V. Warenverkehr zwischen unbesetztem und besetztem Gebiet. — Durch Bekanntmachung vom 20. Oktober 1924 sDeutscher Neichsanzeiger vom 21. Oktober 1924) teilt der Reichskommissar sllr Aus- und Einfuhr bewilligung mit, daßdieVerordnungüberdenBarenver- kchr zwischen besetztem und unbesetztem Gebiet vom 15. April 1921 sRGBl. S. 487) mit Wirkung vom 21. Oktober 1924 abaußerKraft tritt. Zulaufsgenehmigungen beim Verkehr aus dem besetzten ins unbesetzte Gebiet und Ablaufsgenehmigungen vom unbesetzten ins be setzte Gebiet sind sonach in Zukunft nicht mehr erforderlich. Geringe Passivität des Außenhandels im September. — Die Außenhandelsbilanz sllr September wird nach den bisherigen Fest stellungen eine Passivität von 50—100 Millionen ausweisen, nachdem im August ein Aktivum zu verzeichnen war. Die Entwicklung ist auf einen verstärkten Nohstofsimport, dem kein entsprechender Fertig fabrikatexport gegenllberstand, zurückzuführen. Die Aushebung der Devisenbestimmungen in dem früher ange- kllndigten Umfange ist spätestens Mitte dieser Woche zu erwarten, und zwar aller Voraussicht nach in Form einer Notverordnung des Reichspräsidenten aus Grund des Artikels 48 der Bersassung, da der Weg eines Ermächtigungsgesetzes über den Reichstag infolge der Aus lösung des Parlaments unmöglich geworden ist. Ammcndorser Papierfabrik. — Die Generalversammlung geneh migte die Goldmarkbilanz ab 1. Juli 1924. Das Kapital wird auf 4 Millionen Goldmark herabgesetzt, fodaß eine 1900-Mark-Aktie 50 Golbmark gilt. Nach Mitteilung der Verwaltung hat sich das Ge schäft in den letzten vier Monaten recht erfreulich entwickelt, sodaß im nächsten Jahre wieder mit einer Dividende gerechnet werden kann. Der Verband Deutscher Buchbindercibesitzcr hat am 23. Oktober au seine Auftraggeber folgendes Rundschreiben versandt: »Die Einigungsverhandlungen beim Reichsarbeitsministerium vom 22. d. M., die den partiellen Streik in unserem Gewerbe beendeten, hatten ein Ergebnis, welches in einer wesentlichen Lohn erhöhung zum Ausdruck kam. Wir konnten uns zwar von vornher ein nicht der Meinung verschließen, daß es wünschenswert sei, das Real einkommen des Arbeiters zu vermehren, brachten aber zum Ausdruck, daß wir einer Mernmäßigen Lohnerhöhung, welche nur die Gefahr einer neuerlichen Inflation in greifbare Nähe rücke, entgegentreten müßten. Unsere Bestrebungen wurden leider durch vorzeitige Lohn erhöhungen von seiten gemischter Betriebe durchkreuzt, was uns zwang, unsererseits die Konsequenzen z» ziehen. Es darf als bekannt voraus gesetzt werde», daß die Buchbindereibetriebe an der Grenz« der Wirt schaftlichkeit angelangt und daher auf gar keinen Kall in der Lage sind, diese Mehrbelastung aus sich zu nehmen. Wir dürfen also zu gleich an Ihre wirtschaftliche Einsicht appellieren, wenn wir Ihnen zur Kenntnis bringen, daß diese Lohnerhöhung eine Verteuerung unserer Erzeugnisse zur Folge haben muß. Es werden also die letzthin abgegebenen Preis« und auch die Preise für bereitst» Austrag gegeben« I94S
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