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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.11.1924
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- 1924-11-01
- Erscheinungsdatum
- 01.11.1924
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Daß der Verkehr Wer Leipzig dazu beiträgt, den Buch' Handel den wirklichen Buchhändlern zu erhalten, wird am besten dadurch gewährleistet, daß der reguläre Kommissionsbuchhandel nur solche Firmen vertritt, die Aufnahme in das offizielle Adreß buch des Deutschen Buchhandels gesunden haben, also vom Börsenverein als buchhänülerlsche Vollbetriebe anerkannt sind. Die Ausführungen des Herrn Lanzenberger über den Zah lungsverkehr über Leipzig werden von der Abrechnungs-Ge nossenschaft Deutscher Buchhändler beantwortet werden. Da aber auch hier die Mitarbeit der Kommissionäre besonders angegrif fen worden ist, weisen wir ausdrücklich daraus hin, daß die Kommissionäre nach Maßgabe der Satzungen der Abrechnungs- Genossenschaft lediglich das Inkasso im BAG-Verkehr besorgen und daß es den Tatsachen widerspricht, daß Beträge 3—4 Wochen auf der Mittelstelle in Leipzig lagern. Die am Freitag beim Kommissionär eingehenden BAG-Zahlungcn fließen vielmehr am Dienstag nächster Woche wieder ab. Wir wiederholen: Wir sind dankbar für jede Kritik, können diese aber nur nutzbar machen, wenn sie sachlich gehalten und zahlenmäßig belegt ist. Dies ist in dem uns vorliegenden Ar tikel nicht der Fall. Wir sind daher überzeugt, daß er bei unseren Geschäftsfreunden leine Unruhe Hervorrufen und diejenigen Firmen, welche noch nicht wieder den Weg zurück nach Leipzig gefunden haben, nicht davon abhalten wird, die Vorteile des Sammelbezugs über Leipzig erneut zu prüfen und auch ihrerseits in Leipzig ihr« Vertretung wieder aufzunehmen, damit der gesamte Buchhandel sich möglichst bald wieder ein mütig zum Verkehr über Leipzig zurückfindet. Leipzig, den 26. Oktober 1924. Verein Leipziger Kommissionäre. Herr Ed. Lanzenberg « r aus Hamburg hat nach dem Bericht des Herrn vr. Fritz Kl alt über die Sommer-Aka demie in Prerow (Börsenblatt 1924, Nr. 251) über die BAG folgendes gesagt: Die BAG habe aufgehört, «in schönes Instrument des Ge samtbuchhandels zu sein, seitdem sie in die Verwaltung des Vereins Leipziger Kommissionäre überge gangen sei. Ferner: Es sei ein Unding, daß der Sortimenter hohe Wochenrechnungen von heute auf morgen bezahlen solle, da mit das Geld 3—4 Wochen auf der Mittel st eile ln Leipzig herumliegen könne. Beide Behauptungen sind unrichtig. Die Abrechnungs-Genossenschaft Deutscher Buchhändler e. G. m. b. H. wird nicht verwaltet von dem Verein Leipziger Kommissionäre, sondern von ihren eigenen Organen: Vorstand, Aufsichtsrat und Hauptversammlung. Der Verein Leipziger Kommissionäre hat lediglich den Kassenverkehr übernommen in etwa demselben Umfang, wie ihn vorher die Allgemeine Deutsche Creditanstalt in Leipzig besorgt hat. Die Sortimenter haben die Deckung für die ihnen jeden Montag bekanntwerdende Wochenschuld bis Freitag früh bei ihrem Kommissionär bereitzustellen; die so eingehenden Sum men stehen vom Dienstag an zur Verfügung der Verleger, also binnen 4 Tagen (nicht 3—4 Wochen). Das alles ist ausführlich zu lesen in der im Börsenblatt 1923, Nr. 284 erschienenen Bekanntmachung des Vorstandes des Börsenvereins, in der gemeinsamen Bekanntmachung der BAG und des Vereins Leipziger Kommissionäre (Börsenblatt 1923, Nr. 289) und in der jedem Mitglied«, auch Herrn Lanzenberger, zugestellten Satzung und Geschäftsordnung der BAG. Dennoch . . . .! Abrechnungs-Genossenschaft Deutscher Buchhändler, e. G. m. b. H. Der Vorstand: Adolf Behnsen. Robert Voigtländer. Otto Zimmermann. Hobrecker, Karl: Alte vergessene Kinder bücher. Berlin: Mauritius-Verlag 1924. 160 S. mit 10 kolor. Tafeln und 65 (davon 10 handkoloriert.) Abbildungen. Pbd. Gm. 14.—. Jugendschriften und Kinderbücher wird man in den Literatur geschichten meist vergeblich suchen. Ihre Masse gehört, ähnlich der Belletristik in der Mode, zu den künstlichen literarischen Produkten (woran auch die ehrlichen und fleißigen, an sich durchaus erwünschte» pädagogischen Bemühungen, sie zu veredeln, nichts ändern können), die Meisterwerke ihrer Gattung sind selten. Aber das gilt ebenso für die Meisterwerke des Schrifttums überhaupt. Und wenn man nicht verlangt, daß eine jede Dichtung die literarischen Werte des Goethcschen Kaustdramas ln sich vereinen müsse, NM einen literarhistorischen Rang zu erhalten, kann man auch nicht an die Jugendschristen und Kinder bücher den Anspruch stellen, daß eine jede von ihnen ein klassisches Werk repräsentiere. Immerhin, ein« Anzahl Jugendschriften und Kinder bücher haben eine solche Bedeutung für die Bildungs- und Geistes- geschichte, so viele eigene Werte, daß sie nicht, wie es meist noch geschieht, in den Literaturgeschichten übersehen werden dürsten; nicht allein als Nvnumsnta xasliagozica sind sie für die literaturwissenschaftliche Problematik wichtig. Aber man betrachtet sie erklärlicherweise weit weniger unter ästhetischen und, gelegentlich, kulturhistorischen als unter pädagogischen Gesichtspunkten, und auch die Beschäftigung der Buchfreunde und Bllchersammler mit ihnen beschränkt sich in der Regel darauf- sic nach berühmten Buchktinstlernamcn zu durchforschen, um ihnen in der Gruppe der illustrierten Bücher ihren Platz zuzuweisen, es sei denn, daß einmal ein anerkannter Dichter sich nicht bloß an die Erwachsenen, sondern auch an die Kleinen gewendet hat, womit dann das Kinderbuch in eine Originalausgabenserie hineingerät. Diese noch immer einseitigen Einstellungen gestatten zwar nicht die Behauptung, daß in Deutschland die Geschichte und die GcgenwartS- pfkeg« des Kinderbuches vernachlässigt werde, wohl aber diese, daß uns noch etwas, die allgcmeingültige Auffassung des Kinderbuches als selbständigen Bestandteils unseres Schrifttums fehlt. Die Engländer, die auf der Leipziger Buch-Weltausstellung 1914 der Entwicklung ihres Kinderbuches ebenso eine Souderabtellung eingeräumt halten wie ihren Shakespeare-Ausgaben, bezahlen die drei unansehnlichen Klein oktavbände der Erstausgabe ihres klassischen Kinderbuchs (Thomas Tag, Iva klvilli'v vk Sanäkorck and Nerton. London, I. Stockdale, 1783—88—89) mit 38 bis 48 Pfund; wir sind von einer solchen lite rarischen Einschätzung unserer klassischen Kinderbucheditionen, wie sie eine solche Bewertung einer bibliographischen Rarität zum Ausdruck bringt, noch entfernt, und die Kinderbücher bilden in unseren Antt- quarlatslatalogen eine bunte Reihe, auch in ihren oft recht willkür lichen Prelsschätzungen. In dem angezeigten, sehr anheimelnd ansgestatteten Bande, den man schon wegen seiner vortrefflichen Wiedergaben von Bildern aller deutscher Kinderbücher Ilcbgeivinnt, unternimmt cs ein genauer Könner und glücklicher Sammler alter deutscher Kinderbücher, anmutig und einsichtsvoll, ungehemmt durch engere sachivissenschaftlich« Rücksichten, in einem natürlichen Planderton die Geschichte des deutschen Kinder buches zu erzählen und auf die älteren Hauptwerke des deutschen Ju gendschrifttums hlnzuweisen. So rundeten sich ihm die einzelnen Ab schnitte seines kleinen Werkes zu einem freudigen und frischen Bilde eines halbvergessenen Winkels unserer Literaturgeschichte. Beschwerende Gelehrsamkeit und ermüdend« Vollständigkeit lagen nicht in seiner Absicht, und auch die Vorarbeiten reichen wohl einstweilen noch nicht zu einem grundlegenden Werke ans, das den vielseitigen Stoff methodi- slert und systematisiert. Aber das fast kokette Bändchen ist ein gemütlicher und kluger Führer in das Paradies der Kindheit, bas dem Leser manche Stunde wehmütigen Entzückens geben kann; ein Werk, das denen mancherlei Anregungen vermitteln wird, die aus Berns und Neigung sich mit der Herstellung von Jugendschristen und Kinder büchern beschäftigen, das dem Altbnchhändlcr und Büchersammler ln unterhaltender Weise eins Auslese der besten deutschen Kinderbücher beschreibt, die auf dem Büchermarkt, in ihren Urausgaben häufig nicht leicht, zu finden sind. Die Auswahl des Besonderen und des Be zeichnenden erscheint gelungen, nur für die Übergänge der »kleinen« ln di« »große« Literatur, ein allerdings sehr schwieriges Thema, hat der Herr Verfasser den Standpunkt seiner Betrachtungsweise bis weilen zu niedrig angenommen. (Sein herbes Urteil über E. T. 2l. Hofsmann erklärt sich daraus.) Umgekehrt zcigt er gerade in der historischen Perspektive mit schöner Deutlichkeit, wie verfehlt die Ver suche waren, die »große« Literatur zu verkindlichen. Verfehlt, weil ISS3
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