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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1924
- Strukturtyp
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- 1924-11-03
- Erscheinungsdatum
- 03.11.1924
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- Deutsch
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!S282vbri«liI(M >. d. DNchn. vnchhandel. Redaktioneller Teil. X: 258, 3. November 1924. liegt die Zukunft des VerficherungSgedankens an sich im Bereich der unbegrenzten Möglichkeiten; uni doch ist der Gedanke in feiner kon krete» Gestalt an mancherlei Bedingungen unlösbar gebunden. Vor allem hängt feine Zukunft von dem äußeren und von dem inneren Frieden und vom Vorhandensein einer starken Staatsgewalt ab; doch muß der Staat auch verstehen, was der Versicherungswirt- schaft nottut, und was ihr nottut, muß jeweils zur rechten Zeit ge schehen. Nicht nur di« Politik der Kapitalsanlagen, auch die Devisen politik der letzten Kahre hat der Versicherung schweren Schaden zu- gcfligt. Unter den volkswirtschaftlichen Bedingungen stehen obenan Sicher heit der Währung und Festigkeit des Zinssatzes. Über solchen volks wirtschaftlichen Einzelfragcn aber steht auch für die deutsche Versiche rung die Schicksalsfrage »ach der allgemeinen deu.jchen Birtschafts- zukunft. Ge-viß haben angesehene Versicherungspraktiker ganz recht, wenn, sie meinen, ein armes Deutschland brauche den Versicherungs schutz noch nötiger, als das reiche Deutschland ihn gebraucht habe. Aber darf deshalb wirklich schon auf eine Weiterentwicklung des Versiche rungswesens gerechnet werden? Die gesteigerte Versicherungstätigkeit nach der Wiederherstellung der zerstörten Währung hat eine bedenkliche Ähnlichkeit mit den hohen Heiratsziffer» in den Nachkricgsjahren. Aus die Dauer bestimmt die Höhe der Kurve nur der Hochstand der Volks wirtschaft. ES ist durchaus ungewiß, ob durch das Londoner Ab kommen die von vielen erhoffte Festigung unserer Wirtschaftslage er reicht wird, ja, ob dieses Abkommen überhaupt durchgesührt werden kann. Wird eS aber wirklich durchgeführt, dann bedeutet das sine tiefe Herabdrückung der Lebenshaltung des gesamten deutschen Volkes für das kommende Menschenalter. Um so wichtiger sind alle jene Vorbedingungen, die im Bereich der Versicherung selber liegen: vor allem die richtige Goldmarkum stellung der gesunden uni die Ausmerzung der ungesunden Unterneh mungen. Auch der Konzerngedank« darf nicht übersteigert werden büs zur Vertrustung und zur privatkapitalistischen Monopolbiliung. Trotz solcher Gefahren gehört aber die Zukunst Versicherungs-Konzernen und gemischten Unternehmungen, die, wen» auch in rechtlicher Trennung, viele oder beinahe alle Versicherungszweige wirtschastsorganisatorisch verbinden und ihr Geschäft über Erdteile erstrecken. Auch ihre Unternehmerverbände muß die deutsche Privatversiche- rung um der Solidität des Verficherungsgeschäfts willen wieder auf- banen und festigen. Vereinfachung und Verbilligung des Betriebes, Normung und Typisierung der Geschäftsvorgänge find notwendig; aber die ln der Inflation geübte Versicherungstechnik der Nisikenbeuiteilung und der Risikenauswahl muß wieder vorsichtiger und verantwortlicher Ge- schäftspraxis Platz machen. Darum gilt es, Vorsicht zu üben bei jenen neuen Versicherungsartcn, die gar zu viel oder alles versprechen und gerade damit vom Versicherungsgedanken immer weiter sich entfernen uni dem Spiel bedenklich nahekommen. Nicht minder vor sichtig muß in der Reserven- und Dividendenpolitik und bei den Ber- mögensanlagen verfahren werden. Nicht nur für die deutsche Zahlungsbilanz, auch zum Nutzen des innere» deutschen Versichcrungsgeschäfts muß die deutsche Privatvcr- sicherung durch ihr Auslandgeschäst die alte Weltstellung wieder er obern. Nur wenn sie betriebswirtschaftlich und vers-icherungstechnisch ihre frühere Höhe wieder erreicht, wird sie auch die SelbstvcrsichcrungS- neiguugcn überwinden, die in den letzten Jahren immer stärker um sich gegriffen haben. Versicherungsabteilung des Börsenvereins. Jahrbuch der Kleist-Gesellschaft 1922. Hrsg. v. G. Minde-Pouet lind I. Pelersen (Schriften der Kleist-Gesellschaft. Bd. 2.) Berlin: Weidninnnsche Bnchh. 1923. VIII, 175 S. Preis Gm. 10.—. Das zweite Jahrbuch der Kleistgesellschaft (das erste, für 1921, un Vorjahr). Das Wesentlichste fiir uns ist die Fortsetzung der kriti schen Kleist-Bibliographie (für 1922, mit Nachträgen zu 1914^-1921) von Georg Miude-Pouet. Demnächst der Aussatz von Hellmuth Noggc: »Heinrich von Kleists letzte Leiden. Nach unveröffentlichten Zeugnissen aus dem Nachlaß Julius Eduard Hitzigs dargestellt«, die hier zum erstenmal veröffentlicht werden und eine ganz neue Quelle der Klcrstforschung erschließen, eine Quelle, die zum erstenmal wieder nach Jahren neues reiches, aus unmittelbarer Nähe Kleists stam mendes Material darbietet und für uns darin von besonderer Be-1 deutung ist, daß sie u. a. das Verhältnis (den Konflikt) Hitzigs (dcS Freundes E. Th. A. Hoffmanns), der 1808 seinen Berliner Verlag gründete, als Verlegers der Kleislschen »Berliner Abenblätter« zu Kleist als ihrem Herausgeber, damit Zugleich die Geschichte der »Abend blätter« in Hinsicht ans Geschäft und Publizität betrifft. An der Spitze der Gönner, denen zu verdanken ist, daß das vorliegende zweite Jahrbuch hergestellt werden konnte, stehen Car! Ernst Poeschel, In haber der Buchdruckerei Poeschel L Treptc in Leipzig, und die Weid- mannsche Buchhandlung in Berlin. Kühnemann spricht mit hohem Schwung über »Kleist und Kant«, Friedrich Michael behandelt »Goethes Amtmann und Kleists Dors- richler«, Eduard Berend »Kleist im Urteil Jean Pauls und Char- lottens von Kalb«. Die umstrittene Düsseldorfer Kleist-Maske, deren- Wiedergabe das vorige Jahrbuch brachte, wird von ihrem Entdecker Wilhelm Wätzold kritisch behandelt; der Beweis, daß sie Kleist dar stellt, läßt sich nicht erbringen; jedenfalls ist sie Abguß von einem Lebenden. Selbstanzeigen im Manuskript vorliegen-der Dissertationen: Kleists Art zu arbeiten (Otto Reuter, Greifswald), Kleist und seine Novellen (Erwin Stranik, Wien), Kleist im Urteil der Nachwelt (HeU- mut Weising, Rostock). — Den Schluß bildet ein Verzeichnis der Doppelstücke der Bibliothek der Kleist-Gesellschaft. I. G. Prof. I)r. le Coutre Grundzüge der Bilanzkunde. II. Bd.; Besondere Lehren. le Coutre-Altenloh; Steuerbilanz und Gold bilanz. Beide: Bering G. A. Gloeckner. Leipzig 1924- Je Gm. 1.50. In Verfolg des systematischen Ausbaus von Gloeckner s Han dels-Bücherei sind neuerdings die beiden vorgenannten Bänd chen von der rührigen Verlagsbuchhandlung herausgebracht worden. Das erste stellt eine Ergänzung der vom gleichen Verfasser herrühren- den allgemeinen Lehren der Bilanzkunde dar. Hier werden die in for meller Beziehung bestehenden zahlreichen Bilanzbesonderhei ten, bedingt sowohl durch die Verschiedenheit der UnternehmnngS- sormen wie durch die Mannigfaltigkeit der einzelnen Geschäftszweige, sowie insbesondere durch rechtliche Spezialvorschriften, eingehend und übersichtlich behandelt. Von besonderem Interesse ist der der Bilanz kritik gewidmete Abschnitt. Der mit dem Büchlein erstrebte Lehrzweck wird durch eine gedrängte Übersicht über die verschiedenen Bilanz- thcorien sowie einen ausführlichen Literaturnachweis trefflich ge fördert. Als Ergänzung der Bilanzkunde ist die auf Grund der neuesten gesetzlichen Bestimmungen aufgebaute Darstellung der Steuer- und Goldbilanz gedacht. Der Zweck des Büchleins ist nicht eine aus führliche Kommentierung der Gesetzesvorschriften, sondern im wesent lichen eine systematische Gruppierung des umfangreichen Tatsachen materials, das in seiner gesetzlichen Formulierung dem allgemeinen Verständnis vielfach entzogen ist. Im Schlußkapitel wird die Praxis der Goldbilanzierung kurz behandelt. Der kaufmännischen Fortbildung werden auch diese neuesten Bändchen der »Handelsbttcherei« gute Dienste leisten. Or. Runge. Kleine Mittelmm. Jubilänm. — Am 3. November vollenden sich 50 Jahre seit Be stehen der Buchhandlung, Buchdruckerei und Buchbinderei L. Alt- müller inMarne in Holstein. Der Buchdrucker Ludwig Altmllll-r ans Gnoien i. M., der u. a. in Schwerin, Lübeck, Bergedors und in den Vereinigten Staaten gearbeitet hatte, errichtete am 3. November 1874 eine Buchhandlung und Buchdruckerei in Marne. Er ries 1875 die Marner Zeitung ins Leben, die noch heute erscheint und weite Ver breitung in holsteinschen Landen hat. Am 1. November 1910 übergab der Gründer das Geschäft an seinen ältesten Sohn, Herrn Johann Wilhelm Altmüller, der sich noch bis 1915 der Beihilfe seines Vaters erfreuen konnte und das Geschäft seit dessen Tode in seinen, Sinne fortführt. Preisausschreiben der »Reklame«. — Wie uns von der Schrift-- leitung der »Reklame« mitgcteilt wird, hat für das Preisausschreiben für Verlagspropagandisten auch der Verlag Ernst Keil's Nachfl. (August Scherl) in Leipzig noch eine Anzahl von Büchern als Trostpreis gestiftet. Die Zeit für das Preisausschreiben begann bekanntlich am 1. November, worauf hier nochmals ausdrücklich aufmerksam gemacht sein mag. Die näheren Bedingungen waren in der Anzeige in Nr. 243 I des Börsenblattes vom 15. Oktober auf der vorletzten Seite angegeben.
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