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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.08.1924
- Strukturtyp
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- 1924-08-27
- Erscheinungsdatum
- 27.08.1924
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- Deutsch
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11188Börscnblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 201, 27. August 1924. Diese sind anscheinend aus unlauterem Grunde in Umlauf gesetzt, zu dem Zwecke, die Abstoßung bisher zurückgehaltcuer Waren zu er zwingen. Die Bevölkerung soll veranlaßt werden, ihre Sparpfennige herauszugeben und sie in Waren auzulcgen. Alle derartigen Aus streuungen sind völlig haltlos und entbehren jeglicher Grundlage. Die Nentenmark ist in ihrem Werte, wie jetzt hinreichend bekannt sein sollte, durch eine goldvcrzinslichc erststellige Belastung der deutschen Landwirtschaft und Industrie völlig s i ch e r g e st e l l t. Die An nahme des Sachverständigengutachtens hat fiir die Nentenmark keinerlei Wertminderung im Gefolge. Sie wird auch darnach noch eine Reihe von Jahren als vollgültiges Zahlungsmittel im Umlauf bleiben und erst nach und nach durch die ueue Währung der Gold notenbank im vollen Werte abgelöst werden, wobei eine Nentenmark gleich einer neuen Reichsmark gilt. Ersatzpslicht bei Lieferung gefälschter ausländischer Noten. (Nach druck verböte».) — Die Bayerische Vereinsbank A.-G. in München kaufte im September 1921 von dem Bankgeschäft W. L Co. in Münzen 20 000 Kronen tschechische Noten zum Preise von 25 800 Mark fiir 500 Kronen. Die Noten wurden am 14. Dezember- Ei überbracht und ohne N u m m e r n v e r z e i ch n i s, aber unter Vorbehalt der Echtheit angenommen. Sofort nach der Feststellung, daß es sich um gefälschte Noten handelte, zeigte die Bayerische Ver einsbank dies der Verkäuferin an und forderte die Lieferung echter Noten. Die darauf gerichtete Klage wurde vom Landgericht Mün chen ab gewiesen. Dagegen haben Oberlandesgericht München und Reichsgericht die Beklagte dem Klageanträge entsprechend zur Lieferung von tschechischen Noten im Betrage von 20 000 Kronen verurteilt. In den r e i ch s g e r i ch t l i ch e n Entscheidung^ gründen hierzu wird ausgcsührt: Das Obcrlandesgericht hat er wogen, daß die Klägerin die Noten sofort durch die zuständige Stelle hat untersuchen lassen und die Fälschung unverzüglich der Beklagten angezeigt hat (8 377 HGB.). Außerdem aber kommt in Betracht, daß die gelieferten Noten von der Bestellung so erheblich abgewichen sind, daß die Beklagte die Genehmigung der Klägerin als ausge schlossen hätte betrachten müssen (8 378 HGB.). Der letzte Grund trägt schon allein das Urteil. Hinsichtlich des behaupteten angeb lichen Handelsgeb rau chs, daß bei Lieferung ausländi scher Noten, ohne Nummernverzeichnis nach Empfangnahme und Be zahlung der Lieferer von jeder Haftung für die Echtheit der Noten frei sei, konnte sich das Berufungsgericht auf die von ihm gewürdigten Beweismittel beschränken. Es hat daraus die Überzeugung erlangt, daß ein solcher Handelsgebrauch nicht zu berücksichtigen ist? dabei hat die Notiz im amtlichen Kursblatt der Münchner Börse betreffend den Handel mit tschechischen Noten wohl Beachtung gefunden. (Aus den »Reichsgerichtsbriefen« Karl Mißlack, Leipzig, Kochstraße 76.) (I 420/23. - 18. Juni 1924.) Frankreich führt die 26prozentige Neparationsabgabe ein. Havas teilt mit: Herriot hat in der Kammersitzung vom 23. August angekündigt, daß er einen Gesetzentwurf vorbereite, nach dem für die deutsche Einfuhr von Frankreich eine 20prozentige Abgabe erhoben- werden soll, analog der Abgabe, die in England erhoben wird. Wenn diese Maßnahme in Frankreich zur Durchführung kommt, wird die Abgabe, wie man sich ausdrücken könnte, einen Zuschlag zu den augen blicklich auf den deutschen Waren liegenden Zollgebühren darstellen. Diese Maßnahme würde in der Hauptsache darin bestehen, daß Frank reich einen Teil der von den Privatleuten den deutschen Lieferanten bezahlten Gelder für sich zurückbehält, d. h. jeder französische Schuldner würde, um eine von einem deutschen Lieferanten vorgelegte Rech nung zu begleichen, diesem Lieferanten nur 74 Prozent seiner Rechnung bezahlen, während die restlichen 26 Prozent zur Speisung der Nepa- rationskasse an den französischen Schatz bezahlt würden. Durch ein der artiges Verfahren würde der Transfermechanismus, wie er tm Dawesplan vorgesehen sei, erleichtert werden, denn die Summen, die der französische Staat auf diese Weise erhält, würden dem deutschen Lieferanten durch den Generalagenten für die Reparationszahlung zurückerstattet werden. Die Rückzahlung der einbchaltenen 26 Pro zent würde also wie in England unter ziemlich gleichen Bedingungen automatisch wor sich gehen. Die Abgabe wird keine Beeinträchtigung der Handelsbeziehungen zwischen Deutsch land und Frankreich bedeuten und es würden dadurch alle Garantien geschaffen werden, um zu verhindern, daß seitens 2er deutschen Lieferanten Preisaufschläge erfolgen, wodurch die französi schen Konsumenten sonst neu belastet würden. Diese Einbehaltung soll übrigens nicht stattfinden bei Transitgütern und Zwischenhandels- alitern. Die Abgabe soll ferner nicht erhoben werden fiir Waren, »-»««Ml,»», - »'W die vor dem 20. August 1924 bei deutschen Häusern bestellt word'.n seien, wenn auf sie vor diesem Zeitpunkt eine Anzahlung geleistet worden sei. Deutscher Neuphilologcntag. — Vom 2. bis 4. Oktober findet in den Räumen der Berliner Universität der XIX. Allgemeine Neu philologentag statt. Voraus geht am 1. Oktober eine Vorversamm lung der Delegierten, Vortragenden, Vorstandsmitglieder usw. und abends 8 Uhr ein Begrüßuugsabend im Neichstagsgebäude. Die eigentlichen Verhandlungen werden am 2. Oktober, vormittags 9 Uhr, in der Neuen Aula durch eine Ansprache des ersten Vorsitzenden, Geh. Neg.-Rat Prof. vr. Alois Braudl, eröffnet. Aus der großen Zahl der bisher angemeldeten Vorträge — für die eine Redezeit von » je 30 Minuten vorgesehen ist — seien hervorgehoben: Prof. Al. Brandt »Von der Kraft der Sprache«? Prof. 1)r. Hermann Schwarz (Greifswald) »Die Überwindung des französischen Nationalismus und des englischen Empirismus durch Kant«; Prof. vr. Heinr. Spies Greifswald) »Die Überwindung des französischen Nationalismus und dozent vr. F. Schönemann (Münster) »Der Puritanismus in Neu england«; Prof. Eitert Ekwall (Lund) »Uber Ortsnamenforschung«; Prof. v. Ettmayer (Wien) »Kulturgeographie«; Studienrat vr. Wil helm Schulz (Breslau) »Spanien und Deutschland«; Prof. vr. Max Förster (Leipzig) »Beziehungen zwischen Kunst und Literatur«; Prof. Wilhelm Doegen, Direktor der Lautabteilung an der Preuß. Staats bibliothek »Die Bedeutung der Lautbibliothek für Wissenschaft und Unterricht« usw. Eine Esperanto-Ausführung des »Verschwenders«. — Anläßlich des Welt-Efperanto-Kongr-esses in Wien,-dem Esperanto-Anihänger aus allen Teilen der Welt beiwohnten (vgl. Bbl. Nr. 173), veranstaltete das Wie ner Bürgertheater eine Aufführung von Raimunds »Verschwender« in Esperantosprachc. Die Schauspieler, die sich hauptsächlich aus Mitglie dern des Buvgcheatcrs zusammensetzten, waren teils Anhänger des Esperantos, teils hatten sie sich die Esperanto-Sprache eigens für die Aufführung einstudiert. Der Aufführung wohnte ein sich aus 40 Na tionen zusammensetzendes Publikum bei, das der interessanten Vor stellung stärksten Beifall! spendete. Das Esperanto-Textbuch dieses Märchendramas ist im Verlag von Ferdinand Hirt L Sohn in Leipzig, Esperanto-Fako (Preis Gm. 1.80), erschienen. Universitätsgründung in Afrika. — Die britische Negierung hat beschlossen, mit einem Kostenaufwand von ^ Million Pfund ein großes- Universitätsgebäude an der G o l d k ü st e zu errichten, und zwar zu Achimota, auf einem großen Platze, ver etwa zwölf Kilometer im Inland von Accra entfernt liegt. Diese Hoch schule soll den Afrikanern, die eine wissenschaftliche Ausbildung er langen wollen, ohne eine europäische Universität zu besuchen, Ge legenheit zum Studium gewähren. An der neuen Universität sollen vor allem die Lehrkräfte für die höheren Schulen herangezogen wer den, die an der Goldküste eingerichtet werden. Die neue Hochschule wird auch eine medizinische Fakultät erhalten, deren Sitz aber in Accra ist, wo vor kurzem das größte afrikanische Krankenhaus eröffnet wurde. PersolilllNllchrWen. Jubiläum. — Auf eine 25jährige Selbständigkeit konnte am 18. August Herr Georg Thomas zurückblicken, der am 18. August 1899 Eduard Nllhls Buch-, Kunst- u. Musikalienhandlung inBautzen übernommen und seit dieser Zeit weiter ausgcbaut hat. 75. Geburtstag. — Am 24. August konnte Herr Carl Opper mann, seit 1876 Mitinhaber von Ferd. Beyer's Buchhandlung in Königsberg i. Pr. und seit 1891 Mitglied des Börsenvereins, in voller körperlicher und geistiger Frische seinen 75. Geburtstag begehen. Möge ihm ein noch recht langer und glücklicher Lebensabend beschieden sein! Gestorben: am 21. August nach schwerem Leiden Fräulein Charlotte Häschel, die der Firma Karl W. Hiersemann in Leipzig über zehn Jahr« lang treue Dienste geleistet hat; ferner: am 23. August im 64. Lebensjahre Herr Otto Möbius i. H. K. F. Koehler, Kommissionsgeschäft in Leipzig, dem er fast 40 Jahre lang in vorbildlicher Weife seine Kräfte ge widmet hat.
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