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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.08.1924
- Strukturtyp
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- 1924-08-27
- Erscheinungsdatum
- 27.08.1924
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- Deutsch
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Svrechsaal. — BibliogmvMcker Teil. X° 201. 27. August 1924. in Paris! — sieht man wieder die dem Schriftsteller liebsten aller menschlichen Narren, die Büchernarren, deren erstaunliches Seelen leben uns Flanbert und andere beschrieben haben. Sie stehen manch mal ganze Viertelstunden und länger mit einem verstaubten, braun gewordenen Band in den Händen stocksteif wie die Säulenbeiligcn herum und schmecken erst den Nahm davon ab, ehe sie das Buch — vielleicht kaufen. Ich weih, unsere feierlichen Verleger und richtigen Sortimenter (dies Fremdwort scheint nicht zu vergehen) machen sich nicht viel aus dem wilden Büchcrvcrkauf, der Verramschung, wie sie augenblicklich wieder betrieben wird. Und doch mein' ich immer, das; vielleicht die Bücherkauflust bei der Menge wieder gefördert würde durch diese meinetwegen wahllose Anfkanferei und Nascherei aus den wüsten Beständen einer notdürf tigen Herstcllungszcit. Denn lassen wir uns nicht durch die ersten leisen Regungen des Buchgewerbes täuschen! Wie die frühesten Schwalben noch nicht gleich den ganzen Sommer bringen, stellen diese teilweise noch zaghaften und meist unsteten launischen Büchcrkäufcr von heute noch nicht den früheren regen deutschen Buchmarkt wieder her. In Wirklichkeit werden noch viel zu wenig Bücher bei uns gekauft. Und man muß zum Besten unserer Volksbildung alles tun, die in den Nachkricgsjahren fast erstorbene Kauflust im Buchhandel aufs neue anzufachcn. Unsere Verleger klagen, und zwar diesmal m>! Recht, das; ihr Geschäft stocke und langsam wie ein Schiff auf dem Lande verderbe und versande. Selbst die Prachtbände und kostbaren Mappen mit Zeichnungen, die im vorigen Jahr noch massenweise von den neuen Neichen erstanden wurden, sind kaum noch begehrt. Denn Raffke hat jetzt nicht mehr das Geld für künstlerische und geistige Dinge und gibt das wenige, was er heute noch übrig behält, lieber für seinen Autopark aus. Wenn bei uns gespart werden muß, so beginnt man regelmäßig bei der Befriedigung der Bildungsbedürfnisse zu knausern. Das war schon vor dem vermaledeiten Kriege so bei unS. Für Kasernen und Kanonen wurde weit leichter Geld ausgegeben als für Schulen. Wir nennen uns mit Stolz zuweilen noch das Volk der Dichter und Denker oder das geistigste Volk Europas, wenn nicht gar der Welt. Dabei haben die verhaßten Franzosen und selbst die Engländer ver hältnismäßig immer mehr Bücher gekauft als wir. Uud wcnu etwa ein Beweis für die geistigen Bestrebungen einer Nation ist, so dürfte cs doch dies sein, ob es seine Künstler und Schriftsteller zu erhalten weiß. Durchschnittlich stehen sich in den romanischen und angelsächsischen Ländern auch die Kopfarbeiter und nicht nur die Handarbeiter besser als bei uns. Vollends durch die uns ein schränkende Kriegs- und Nachkriegszeit ist der Hunger nach geistiger Nahrung schwächer denn je in Deutschland geworden. Der Sport hat das Bedürfnis nach guten Büchern und nach stiller Einkehr mehr und mehr verschlungen. Und man hat vergessen, daß man für ein Paar vielleicht überflüssige Turnschuhe den ganzen Goethe, für ein neues Sporthemd, das man sich noch aus Verschwendung obendrauf leistete, den vollständigen Shakespeare als unvergängliches Gut erwerben kann. Darum tut es gut, zuweileu in der Gegenwart daran zu erinnern, daß das kleine Gehirn ein mindestens ebenso wichtiger Teil des menschlichen Körpers wie der Bizeps ist, und daß das Mark des Gehirns und seine Nerven durch das Lesen kluger Bücher nicht weniger gestärkt werden als die Beinmuskeln durch die Kniewelle und die Hände durch das Boren. Es genügt nicht, zu wissen, daß man. das heißt auch der kleine Mann in Deutschland bis auf den Schüler wieder gute und schöne Bücher kaufen kann. »Man« muß es auch tun. Wie die aus der Legende bekannte Knabenstimme dem heiligen Augustinus verkündete: »Nimm und lies! <, möchte man dem deutschen Volk heute aus unseren Bücherläöen Zu rufen: »Kauf' und lies!«. Estlrindisch-deutscher Kalender. lVgl. Ml. Nr. lgl.1 Der Verlag Heinrich Minden in Dresden hat unter obigem Titel eine Zuschrift vom 12. August in Nr. 191 dieses Blattes veröffentlicht, in der er sich beklagt, daß Ich für den Estländisch-deutschcn Kalender die in feinem Verlag erschienenen, aus dem Finnischen übersetzten Bücher zur Besprechung erbeten habe, daß ihm aber trotz meiner er neuten Bitte um Beleg- kciu Belegstück eingcschickt wurde. Die genannten Bücher sind in einem ausführlichen Aufsatz von dem S ch r i f t st e l l e r Walter Baron M a y d e l l b e s p r o ch e n und aufs g ü n p i g st e bewertet worden. Ob die Bclegsendung auf dem Wege von Estland nach Dresden verlorengegangen oder durch ein Versehen eines Angestellten des damals gerade in großer Erweiterung und Ausgestaltung be griffenen Verlags H. Laakmann in Dorpat (einer angesehenen, seit 1887 bestehenden Firma) nicht richtig abgeschickt worden ist, entzieht sich meiner Beurteilung, Es täte mir leid, wenn dem E st l ä n d i s ch - deutschen Kalender, der sich einen so großen Kreis von Freun den erworben hat und sich der Mitarbeit ausgezeichneter Gelehrter und Schriftsteller erfreut, durch den obengenannten Brief Abbruch geschehen wäre. D o r p a t in Estland, derzeit Mödling bei Wien, Pfarrg. 20, den 23. August 1921. I)r. W. S ch m i e d. 2 Tafeln über die Entstehung des Buche«. Vor etwa A- Jahr wurden die oben bezeichneten Tafeln ange kündigt. Falls einem der Herren Kollegen der Verleger bekannt ist. bitte ich um frdl. Angabe. Aschersleben. Walter Günther N a ch f. Bibliographischer und Anzeigen-Teil. Bibliographischer Teil. Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. Mitgetcilt von der Deutschen Bücherei. Gebrüder Borntraeger in Berlin. OeoIoZi5cbe Okarakterbilder. 30. varton, X(el80n) vsoratio): Orand Oan^on ok Oolorado River. 1924. (16 8., 10 lak.) 4° Om. 10. oO 8ammlun8 geopkysiLaliscdsr 8ebxikten. 3. Outenberx, R(enno), vr.: Die seismiscde Rodenunrubs <8cb>vinZun- a. Vr83cben) und ibr 2u83mm6nb3NA mit den llaekdarZebieten inkbe^ndere OeoIoZie und KleteoroIoZie. 1924. (X, 69 8.) 4° Om. 4. 20 8»ndberg, 0. 0. 8., Vr.: Oeoä-mamwcbe Rrobleme. 2. 1924. 4° tbeorie. dlit 9 Xextabb. (51 8.) ' Om. 2. 40 Buchdruckcrci u. Verlagsbuchhandlung Carl Fromme, Ges. m. b. H. in Wien. Koi-bisel». btlrrvial, u. b^inill Vetter: Oattzimscdes I,e8kbucli lür II 2^: lext. 1924. Zr. 8° cke Om. 1. S0 1. Xüi- 6. 3. XI. Xri. u. IVärterb. 2. ^uH., äurobges. von X. Vetter, Lnn- seagzinn. vir. (XVI, 136 8.) 2. Xiir 6. 4. u. 5. XI. I'ext. (sXsus vwsoblLz-^usgd 1913.) Mt 3 starb j Xt. u. 2 Xl. (VI. 132 8.) Buchdruckcrci u. Verlagsbuchhandlung Earl Fromme, Ges. m. b. H. in Wien ferner: Repetitorium lür MttelZcbüler, Oyinn38l38ten, Re3lA^mn38i38ten u. Re3l8cbüler. vdek. 5. (1924.) 16° Xi§ ) " 6m. —. 96 Buchhandlung u. Verlag Ernst Birchcr A. G. in Bern. 8^8t6M3ti8e1w8 Verreiebnis der 8ck^veireri8eben oder die 8ck^ei2 betreffenden Veröffentlichungen 1901—1920. (Repertoire mötbodique de8 pub1ie3tion8 8ui8868 ou relative 3 la 8ui88e). 5. 1924. 4° 5. Xatur^vissenscbaktsll u. ^latbematilc. (8. 425—558.) Xi- lO. 20: Zubskr. Xr. 9. 20 Earitas-Verlag in Freiburg (Brcisgau). Stranbinger, (Johannes,) vr., Earitas-Dir.: Nen-Vaterland. Kleiner Ratgeber f. Auswanderer. 2. Ansl. (1924.) (64 S.) 16° b —. 60 Paul Christiansen in Wolgast. Reicher, Paul. Past.: Ich weiß, woran ich glaube. Ein Ig. Predigten üb. d. Eisenacher ev. Perikopenreihe. Tl 4. s1924.) gr. 8° 4. 5.-16. Sonntag nach Trinitatis. (S. 269-560.) Preis nicht mitgetcilt.
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