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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.08.1924
- Strukturtyp
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- 1924-08-18
- Erscheinungsdatum
- 18.08.1924
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- Deutsch
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.V? 193, 18. August 1924. Redaktioneller TeU. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 10676 schicht dieses, dann kommt eine neue Welle der Preis- und damit der Lohnerhöhungen, und dann ist die Existenz vieler Wirtschaftskrise von neuem gefährdet. Es wird damit gerechnet, das; im späten Herbst, vorausgesetzt, daß Kapital- und Kreditnot bis dahin behoben sind, eine stärkere Be schäftigung der Betriebe einsctzen wird. Tritt diese starke Beschäfti gung ohne langsamen Übergang ein, dann ist die Preisermäßigung aufs neue gefährdet. Die Lager in Rohmaterialien und Fertigfabri- katcn sind stark geräumt, teilweise sogar infolge von Zwangsverkäufen so stark gelichtet, daß die Betriebe nicht sofort voll arbeiten können. Starke Nachfrage nach Waren bringt nie einen Preisabbau; denn die Preise regeln sich durch Angebot und Nachfrage. Verschiedene Wirtschaftskreise leiden heute schon unter Rohstoffmangel, weil die Importeure keine Mittel zum Einkauf haben und weil sie auch Ver luste durch Preissenkung vermeiden möchten. (Die Preise im Aus lände haben sich sehr wenig gesenkt, für Waren, die für das graphische Gewerbe benötigt werden, fast garnicht.) Baumwolle wird heute sehr wenig eingeführt, Metalle ebenfalls. Rohprodukte, die im Inlande vorhanden sind, werden wenig gefördert. Auch die Abfälle z. B. für Hie Papier- und Pappenindustrie. Lumpen und Altpapier, sind nicht in so großen Mengen vorhanden, daß bei normaler Beschäftigung der Be darf auch nur annähernd gedeckt werden könnte. Die Aussicht auf Besserung der allgemeinen Wirtschaftslage hängt von der Klärung ab, die die nächsten Wochen und Monate bringen werden. Die Aussicht ist nicht ganz so trostlos wie in den letzten Monaten. Die Berufskrankenkasse der Buchhandlungsgehilfcn. — Es wird uns geschrieben: Die Krankenkasse Deutscher Buchhand lungsgehilfen in Leipzig versendet ein Rundschreiben, in dem aufgcfordert wird, alle versicherungspflichtigen männlichen Be rufsangehörigen der Kasse zuzuführen, und da die Kasse weibliche Mit glieder satzungsgemäß nicht führen darf, wird fiir diese die Kranken kasse des Verbandes der weiblichen Handels- und B ü r o a n g e st c l l t e n, Abteilung Buchhandel, ebenfalls in Leipzig, empfohlen. Der Wert der Berufskrankenkasse gegenüber der Ortskrankenkasse ist ja auch an dieser Stelle schon erörtert worden, leider ist er noch viel zu wenig bekannt, und er wird auch von den beteiligten Kreisen viel zu wenig erkannt. Man verläßt sich heutzu tage viel zu viel auf die staatliche Fürsorge und beachtet zu wenig die Einrichtungen der Selbsthilfe. Was könnte allein an Verwaltungs unkosten erspart bleiben, wenn jeder einzelne Beteiligte an den be stehenden Selbsthilfecinrichtungen Mitarbeiten würde? Und die Kran kenversicherung ist heute die notwendigste Fttrsorgeeinrichtung. Schon in allernächster Zeit wird sich der Reichstag wieder mit der künftigen Sozialversicherung zu beschäftigen haben. Es handelt sich dabei mit nm die wichtige Frage des Weiterbestehcns der Berufskrankenkässcn. Wir sagen, sie müssen weiterbestehen, denn sie haben nicht nur ihre Existenzberechtigung bewiesen, sondern sie haben sich auch den Zwangs kassen gegenüber als weit überlegen erwiesen. Wenn eine Berufs krankenkasse besteht, so sollte für diese ein gewisser Zwang ausgespro chen werden, denn sein eigenes Risiko muß jeder Bcrufsstand selbst tragen. Leider ist ja im Buchhand«! der Organisationsgedanke noch sehr wenig ausgeprägt. Der Buchhandlungsgehilfe ist nicht weit sichtig genug, um die ungeheuren Vorteile des Zusammenschlusses zu erkennen. Er sieht es meist erst ein, wenn ein Notfall vorliegt, anstatt rechtzeitig und zur Genüge von sich aus vorbeugend zu wirken, sich zu sichern, falls ein Notfall kommt. Welche Stärke im Zusammenschluß liegt, haben erst wenige im Buchhandel erkannt; diesen winkt aber auch bereits der Erfolg. Andere Berufsgruppcn sind unserm Stande weit voraus. So ist es auch auf dem Gebiete der Krankenkassen. Sieht man sich die großen kaufmännischen Berufskrankcnkassen an und ver gleicht damit die Berufskrankenkassc der Buchhandlungsgehilfen, so be kommt man das Bild, wie das Verhältnis auch in anderer Beziehung zwischen Kausmannsstand im allgemeinen und dem Buchhandel ist. Jetzt ist es nun einmal wieder an der Zeit, eine Einrichtung zu stär ken, die dem ganzen Stande zum Vorteil gereicht, die Berufs krankenkasse auszudchnen, soweit es nur möglich i st. Sie sollte alle männlichen Bnchhandclsangestellte umfassen, jeder einzelne und auch die Gesamtheit hätte den Vorteil davon. Auch die weiblichen Angestellten sollte man alle einer Ersatzkasse zuführen, es kann allen Beteiligten nur Vorteile bringen. Jeder sollte einmal nachstehende Aufstellungen der Krankenkasse Deutscher Buchhandlungsgehilfen genau studieren; ähnlich liegen aber auch die Verhältnisse bei der Krankenkasse des Verbandes der weib lichen Handels- und Büroangcstellten (eine völlig selbständige Berufs krankenkasse für weibliche Buchhandelsangestellte gibt es leider nicht). Klasse Monat limes Ein- bei einem Emtritlsalter Monats- Beitrag zur Erwerbs- geld I. bis 60.— bis 25 Jahre von 25—35 I. über 35 Jahre 2.50 3 — 3.50 Bestim- 1.— II. über 60.— bis 90.— bis 25 Jahre von 25-35 I. über 35 Jahre 3.50 4 — 4 50 2.— III. über 90.— bis 25 Jahre von 25—35 I. über 35 Jahre 4.50 5 — 5.50 3 — Für die Familienversicherung kommen hierzu noch monat lich Mk. 2.—. Die Orts- oder sonstigen Zwangskassen erheben bei den gleichen Krankengeldsätzen: Täglicher Arbeits- «°/° 8°/» i. 2.— 3.60 4.20 4.80 n. 3.- 5 40 6.30 7.20 m. 6 — 9 — 10,50 12.— Da nach den gesetzlichen Bestimmungen jeder Versicherungspflich tige (Monatseinkommen bis Mk. 200.—) Anspruch auf den Arbeit- gebcranteil, d. i. ein Drittel des Beitrages, der an die Zwangskasse zu zahlen wäre, wenn keine Ersatzkaffenmitgliedschaft bestehen würde, hat, so ergeben sich bei einer Mitgliedschaft in der Kran kenkasse Deutscher B u ch h a n d l u n g s g e h i l f e n fol- gende Ersparnisse: In Klasse Bei einem Z 6°/o As ^ 8°/o 1.10 1.70 2.30 I. 0.60 1.20 1.80 0.10 o.?o 1.30 1.90 2.80 3.70 II. 1.40 2.30 3.20 o.so 1,80 2.70 4.50 6.— 7.50 III. 4 — 5.50 7 — 3.50 5 — 6.50 Die Zahlen sprechen für sich selbst. Aufnahmeanträge sind von der Geschäftsstelle Leipzig, Hospitalstr. 25, zu beziehen. Zur Frage der Papier-Normung. — In Deutschland hat die Pa pier-Normung bereits große Fortschritte gemacht, und die Reichs- und Staatsbehörden interessieren sich lebhaft für diese Frage. So aner kennenswert eine einheitliche und brauchbare Normung auch grund sätzlich ist, so kann eine solch wichtige Sache doch nicht von heute auf morgen übers Knie gebrochen werden. In vielen Fällen kann die Einführung von neuen Formaten nur mit größter Vorsicht, nur schrittweise erfolgen; jede Überhastung kann großen Scha den, ja selbst den Ruin für solche Firmen mit sich bringen, deren Verlagsobjekte auf gewisse, bis jetzt gebräuchliche Formate eingestellt sind. Man denke z. B. an Verlagswerke, die im Satz oder in Platten stehen, oder an ein Formularlager, das noch große Auflagen vor rätig hält. Aber selbst wenn diese ziemlich ausverkauft würden, so käme doch in den meisten Fällen die Neuherstellung des Satzes, der Matern und der Platten in Betracht. Bei den gegenwärtigen Zeitver hältnissen ist dies aber mit Geldausgaben verknüpft, wie sie sich kaum ein Verleger leisten kann. Wenn daher die Freunde und Verfechter der Papiernormung beim Bearbeiten der Behörden usw. die mit der Normung unzweifelhaft verbundenen Lichtseiten vortragen, so darf hierbei aber auch nicht vergessen werden, die vorhin erwähnten und noch mancherlei sonstige Schattenseiten anzufllhren. In der Schweiz, in England und neuerdings auch in Amerika beschäftigt man sich gleich falls mit der Papiernormung und hat bereits entsprechende Beschlüsse gefaßt. Der Jdealzustand in der Papier-Normung wird natürlich erst dann erreicht sein, wenn diese Frage international geregelt wird und alle Kulturstaaten sich auf bestimmte Normformate einigen. 1387*
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