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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.08.1924
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- 1924-08-18
- Erscheinungsdatum
- 18.08.1924
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10674BörsenbIatt f. d. Dtschll. Vuchbcindel. Redaktioneller Teil. X- 193, 18. August 1924. Kleine Mitteilungen. Die größten Bibliotheken der Welt. — Der Sekretär der Akademie der Wissenschaften zu Cordoba in Argentinien, Dr. Enrique Sparn, der früher bereits als Bibliograph hervorgetreten ist, hat kürzlich unter dem Titel »1^8 Liblioleeas eon 50 000 zi was Volumsnes zi su vistribueion ZeoZraliea sobre 1a lierra« in der liivista äs 1a Ilniversickaä Xaeional cle Corcloba i^uno XI Xr. 1—3 (auch selbständig erscheinend) eine größere Abhandlung zur allgemeinen Geographie der Kultur veröffentlicht. Ich versage es mir, an dieser Stelle auf die allgemeine Bedeutung des Werkes hinzuweisen, welches tatsächlich in schlagender Weise mit seinen Karten und Zusammenstellungen zeigt, wo überhaupt wissenschaftliches Leben auf der Erde existiert. Wir dürfen uns freuen, daß Deutschland in dieser Zusammenstellung unter den Völkern der Welt nach der Zahl der von einem Volke aufgebauten Bibliotheken über 50 000 Bände als das zweite Volk der Welt erscheint, während Nordamerika die meisten großen Bibliotheken be sitzt. Aber cs interessiert doch, daß Deutschland ein Viertel der großen Bibliotheken Europas und ein Viertel der Bücherschätze Euro pas aufweist. Noch heute besitzt Deutschland mit 10,3 Millionen Bän den in seinen Universitätsbibliotheken fast ebensoviele Bände wie die Universitätsbibliotheken von England, Frankreich und Italien mit ihren 12 Millionen Bänden zusammen, wobei der Verlust der früher deutschen Bibliothek Straßburg, als der größten Universitätsbibliothek der Welt, mit 1,2 Millionen Bänden zugunsten Frankreichs in die Wage fällt. Insgesamt besitzen die 160 größten deutschen Bibliotheken 29,5 Millionen Bände. Aber die allgemeinen Gesichtspunkte möchte ich an dieser Stelle nicht hervorheben. Ich möchte nur darauf Hinweisen, daß dieses Buch die großen Bibliotheken allgemeinen Charakters wie auch die großen Spezialbibliotheken über 50 000 Bände zusammenfaßt. Das Buch er hält dadurch auch für den Buchhändler einen bedeutenden Wert, da die frühere Zusammenstellung von P. E. Richter, »Verzeichnis der Bi bliotheken mit gegen 50 000 und mehr Bänden«, welche zuerst im buch händlerischen Export-Journal im Jahre 1894 erschien, natürlich längst veraltet ist. Sparns Werk führt iy einem Spezialteil die gesamten Bibliotheken aller Länder, geordnet nach Ländern mit Angabe ihrer Größe an. Es ist ein Mangel der zugänglichen Handbücher, wenn die Angabe der Bandzahl nicht immer dem neuesten Stande entspricht. Aber die Zahl der vergessenen Bibliotheken ist. wie eine Durchmuste rung für verschiedene Länder ergab, doch recht gering. Aus dem übri gen Text geht vielfach auch das besondere Sammelgebiet der Biblio theken hervor, sodaß das Werk für den Verlags- und Exportbuch handel von größtem Interesse ist. Deutsche Gelehrtenbibliothekcn in Litauen. — Die umfangreichen wissenschaftlichen Bibliotheken des verstorbenen Vertreters der slawi schen Sprachen an der Universität Königsberg, Prof. Bezzenbcr- g e r, und des Prof. Aurel V o ß, sind von der ncugegründctcn Litauischen Staatsuniversität in Kowno erworben worden. Ein amerikanisches Kunstarchiv. — Die Tochter des vor einigen Jahren verstorbenen Großindnstriellen und Sammlers Frick, Miß Helen Clay Frick in New Jork, hat jetzt die von ihr mit größter Liebe und Hingebung züsammengebrachte Nachschlage- bücherei für Kunst, die bereits etwa 40 000 Illustrationen und 12 000 Bücher nnd Kataloge umfaßt, der Öffentlichkeit zugänglich ge macht. Sie hat für die Bücherei einen besonderen Anbau an das ehe malige muscumartige Wohnhaus ihres Vaters errichten lassen, das später mit all seinen großartigen Kunstschätzen der Stadt New Jork zufallen wird. Die Nachschlagebllchcrei kunfaßt die Kunst vom 12. Jahrhundert an bis zur Gegenwart und stellt sich der gegenwärtig freilich noch viel umfänglicheren des Sir Robert und der Lady Witt in London würdig, an die Seite. Vortragsabende. — Der H a n sa Buchhandel in Hamburg 24, Jfflandstr. 85, setzt seine Vort^igsabendc trotz der Ungunst der Zeit fort. Freitag, den 8. Angust, sprach Carl Henry Hoym über Fritz Reuters Leben und Schaffen, während Hans Fleischer Stücke aus der Festungs- und Stromtid las. — Freitag, den 15. August, las Johann Luzian eigene Gedichte und ein- Mysterienspiel. Weiter haben ihre Mitwirkung für das Winterhalbjahr bereits zugesagt: Ernst Fritz, Robert Garbe, Ludwig Hinrichsen, Rudolf Möller, Paul Schu- rek, vr. Rudolf Werner. Vom polnischen Buchhandel. — In der »Pressekorrespondenz des Deutschen Ausland-Instituts« ist zu lesen: Der polnische Chauvinis mus äußert sich nicht nur darin, daß die Schulbücher von Abscheulich keiten gegenüber dem Deutschtum strotzen, sondern daß man sogar die deutsche Herkunft der deutschen Originalwerke in der polnischen Über setzung zu verbergen sucht. So werden in Bllcherofferten und Kata logen polnischer Verleger z. B. die polnischen Übersetzungen der Werke von Bechstcin, Hauff und Grimm angeborendie Nationalität der Ver fasser wird aber niemals erwähnt, während sie bei Übersetzungen aus anderen Sprachen regelmäßig angegeben wird. So erscheint der Roman von Agnes Günther »Die Heilige und ihr Narr« mit dem Titelblatt ^ZniesLÜa Oüntüer, Lwista 1 jej baren, prreklack lVIarij lireerovvslriej 1923. In dem Buch fehlen Einleitung und Nachwort, kein polnischer Leser erfährt, daß die Verfasserin eine Deutsche ist. Man braucht die Kulturwerte, die in der deutschen Literatur enthalten sind, verheim licht aber ihre Deutschheit. Es geht den deutschen Büchern in Polen wie dem deutschen Kinofilm »Wilhelm Teil«, der von der polnischen Presse als Drama von Shakespeare hingestellt wurde. Vom buchgewcrblichcn Matcrialicnmarkt. Von Otto Richter, Direktor der Matgra-A.-G., Leipzig. — Die Warenmärkte zeigten im Juli ein unklares Bild. Der Preisabbau ist nicht eingetreten, da gegen waren verschiedene Preiserhöhungen zu beobachten. Der Juli brachte eine Besserung in der Lieferung. Die langen Lieferungs termine sind infolge der Verminderung des Beschäftigungsgrades in Wegfall gekommen. Die Zahlungsbedingungen sind verschärft und Zinssätze bei Überziehungen verlangt worden, die als phantastisch be zeichnet werden müssen. Seit Anfang August ist eine leichte Besserung zu verzeichnen. Die Preise für alle Waren sind fest, Erhöhungen fan den nicht statt, und es mehren sich Erklärungen von Verbänden »Preis erhöhungen sind vorläufig nicht zu erwarten«. Der Verein Deutscher Buchdruckwalzenmassc- Fabriken undWalzengießereien hat bekanntgegeüen, daß er mit allen Mitteln bestrebt sei, nicht nur den heutigen Preis zu hal ten, sondern, sobald es die wirtschaftlichen Verhältnisse ermöglichen, eine Preissenkung vorzunehmen. Die Papierfabrikanten haben erklärt, daß die Preise nicht mehr erhöht würden. — Gegen den Verband der Papierfabrikanlen sind viele Angriffe aus Verbraucherkreisen erfolgt, und sowohl die Handelskammern als auch die Regierungsstellen haben sich mit der Nachprüfung der Papierpreise eingehend beschäftigt. Die Münchener Allgemeine Zeitung berichtet darüber folgendes: »Nach den in Bayern gepflogenen Erhebungen erscheint eine Erhöhung des Druckpapicr- preises über Gm. 29.50 nicht als unbillig. Ob aber eine Erhöhung von rund Gm. 2.— im allgemeinen angemessen ist, könne von hier aus nicht beurteilt werden, da die Gestehungskosten der außerbayerischen Werke nicht bekannt sind. Darüber habe das Neichswirtschafts- ministerium zu befinden. Schließlich wird noch bemerkt, daß unter Umständen durch die in der Anfrage beanstandeten ausländischen Ver käufe der Auslandspreis sogar billiger gehalten werden könne, nament lich dann, wenn es dem Fabrikanten durch die Auslandsgeschäfte ge lingt, seinen Umsatz zu erhöhen und dadurch den verhältnismäßigen Anteil der Unkosten an den Herstellungskosten herabzudrttcken«. Diese Äußerung des bayerischen Handelsministeriums stimmt da mit überein, was wir in unserem letzten Bericht schrieben: »Man muß die Lage der Papierfabrikanten auch vom Standpunkt her Fabri kanten selbst beurteilen«. Für das graphische Gewerbe ist die Erklä rung jedenfalls von großer Bedeutung, daß die Preise nicht mehr erhöht werden. Die Te x t i l f a b r i k a n te n, haben laut Zeitungsnachrichten ebenfalls erklärt, daß die Preise nicht mehr steigen. Diese Erklä rungen der Verbände bringen eine gewisse Beruhigung. Es wird jetzt die Frage laut: »Wann kommt der Preisabbau?« Der Preisabbau kommt, sobald die Regierungsstellen die Forderungen er füllt haben, die alle Wirtschaftsverbände einmütig stellen: »Er mäßigung der Lasten«. Eine Ankündigung der Tagespresse zeigt, daß die Negierung jetzt in einem Punkte gewillt ist nachzugcben: »Die Gütertarife sollen ab gebaut werden!« Tritt dieser Abbau ein, dann muß auch ein Preis abbau der Waren eintreten. die frachtfrei geliefert werden und der Waren, bei denen das Heranschaffcn der Rohmaterialien große Fracht kosten verursacht, z. B. Papier, Pappen, Kleister, Textilien usw. Vor aussetzung ist selbstverständlich, das; durch die Verhandlungen in Lon don bei einer Einigung der deutschen Wirtschaft nicht Lasten aufge- bürdet werden, die evtl, die Entlastungen doppelt aufheben. Ge-
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