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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.08.1924
- Strukturtyp
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- 1924-08-15
- Erscheinungsdatum
- 15.08.1924
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- Deutsch
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10882Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 191, IS. August 1924. fruchtbar Lesenden, die einzig wertvollen Leser, die wir Schrift steller und Schriftleiter uns für unsere Bücher und Zeitschriften wünschen. Ich stehe immer noch aus dem altmodischen Stand punkte und werde nicht davon abgehen: lieber habe ich 2000 Leser für meine Zeitschrift, denen ich etwas zumuten kann und deren Gefolgschaft bei solcher Wegweisung zu fruchtbarem Lesen ich sicher sein darf, als 20 000, die mir ein Sensationsblättchen ab kaufen und viel Geld einbringen, während ich dort vielleicht draufzahle. Lieber habe ich als Schriftsteller und Verleger nur 1000 Stück Absatz im Jahre, weil das Buch langsam und wieder holt verarbeitet wird, als 10 000 Umsatz mit einem »Hochspan nungsbuch-, das übermorgen vergessen ist. Ideologe — sagen die Geschäftemacher. Die Buchhändler, die wissen, was unser heiliger Beruf bedeutet, sagen nichts, denken aber etwas — und tun etwas. Berchtesgaden-Schönau. Emil Engelhardt. Die Buchhändler-Borbereitungsschule in Paris. Dem »LuUetin 4« la dlaison du lüvrs 1?r»ii?Lis- Nr. 87 entnehmen wir folgende interessante Mitteilungen im Wortlaut: »Das erste Jahr der von der dlaison du I-ivrs eingerichteten Buchhändlcr-Vorbe- aeitungskursc hat nach dreieinhalbmonatiger Dauer und insgesamt 43 Unterrichtsstunden am 30. Mai sein Ende erreicht. Wir können mit Befriedigung sagen, daß diese erste Folg« von Kursen, die eigentlich ein Versuch war, vollen Erfolg und bemerkenswerte Resultate gezeitigt hat. Neunundzwanzig Schüler hatten sich auf der Buchhändler-Vorbe reitungsschule eiuschreiben lassen, nachdem die nahe bevorstehende Er öffnung aus Bekanntmachungen in mehreren Zeitungen oder aus Anschlägen in verschiedenen Pariser Stadtteilen bekannt geworden war. Wie immer in solchen Fällen traten einige wieder zurück, aber es waren doch stets mindestens zweiundzwanzig Schüler in jeder Stunde anwesend. Die Schüler setzten sich aus ziemlich verschiedenen Elementen zusam men. Es waren 18 Herren und 13 Dame» oder junge Mädchen von ver schiedenem Alter. Ein gewisser Teil von ihnen, der schon seit langem die Schulbank verlassen hatte, hegte einige Bedenken, wieder Schüler zu werden. Aber von der Liebe zum Buch und zum Buchhändlerberus ergriffen — wie konnten wir sie von unserem Unterricht ausschließen, wo wir für die Zulassung doch nur eine untere Altersgrenze auf gestellt hatten? Wir haben uns nicht für die Ausschließung entschieden und können uns dazu nur beglückwünschen, denn gerade diese waren besonders aufmerksame und eifrige Schüler. Wir müssen übrigens im allgemeinen unsere Anerkennung dem Fleiß und der Aufmerksamkeit zollen, die alle unsere Schüler aus Grund zweier Tatsachen bewiesen. Erstens besaßen alle den Bildungs grad, der sie zu einer besseren Auffassung befähigte. Die meisten hatten höhere Schulbildung bis zum Maturum oder das Abgangs zeugnis für Höhere Mädchenschulen oder mindestens gute Mittelschul bildung. Aber was besonders ins Gewicht fiel: sic alle hatte der Wille, etwas zu lernen, in unsere Schule geführt. Von Anfang an hatten wir den Grundsatz angenommen, daß die Kurs« nicht unentgelt lich sein dürften. Die Erfahrung hat uns gezeigt, daß diese Methode richtig war, weil wir auf diese Weise von vornherein die Dilettanten und Gleichgültigen fernhielten, die ja auch schon nach gewissen, mehr trockenen Unterrichtsstunden das Interesse an den Kursen verloren haben würden. Wir haben an dieser Stelle das Programm der Kurse schon einmal gebracht: sie begannen mit der Buchherstellung, dann folgten Kurse über die verschiedenen Verkaufsverfahren des Verlegers und des Sortimenters, ferner Kurse über Neklamewesen und Bibliographie. Diese wurden dann durch praktische Übungen vervollständigt, denn cS handelte sich nicht um Vorträge, wir betonen dies nochmals, sondern um eine wirkliche Schule, wo die Schüler in die Praxis eingesührt und häufig gefragt wurden. Wir legen Wert darauf, an dieser Stelle unseren Lehrern nochmals Dank zu sagen, Herrn Tegaast für den Unterricht in der Buchherstel lung und Herrn 8. Sticgler für die Unterweisung über de» Verkauf des Buches, die beide den Beweis ihrer hervorragenden Lehrcreigen- schaften erbracht haben. Es ist sicherlich für unsere Leser interessant, zu erfahren, baß sechs der besten Schüler von uns sofort in Verlagshäusern und in Buchhandlungen untsrgebracht worden sind. Zwei haben uns am Ende der Kurse ihre Absicht mitgeteilt, je eine Buchhandlung zu j gründen, der eine in Paris, der andere in Brüssel. Drei waren Volontäre in der Kommissionsabteilung der M. L. F., wo sie die ersten Begriffe ihres Berufs erlernen wollten, sechs andere waren ebenfalls Anfänger in einige» Berlagshäusern. Ten Schülern, die sich dessen würdig erwiesen hatten, wurde ein Diplom für besonderen Fleiß gegeben. Wir sind sicher, daß wir »ach der Wiederaufnahme der Kurse zu Beginn des nächsten Jahres dem Buchhandel wieder neuen Nach wuchs werden zufllhren können, der nicht nur Oieschmack an seinem Berus finde», sondern auch das nötige Wissen mitbringen wird, um ihn mit Nutze» auSzullbcn-. Im Anschluß an diesen interessanten Bericht Uber den ersten Versuch der Ausbildung französischer Buchhandelsgehilsen bringt das Blatt eingehende Mitteilungen über den bekannten Lehrplan der Buchhändlerlehranstalt zu Leipzig und bemerkt dazu: »Man sieht, daß den höheren geistigen Kenntnissen, bas heißt dem Studium der Literatur, der Wissenschaften, der Kunst usw. ein breiter Raum eingeräumt wird. Man will Buchhändler erziehcn- die außer großen beruflichen Kenntnissen eine hohe Kultur besitzen. Ferner wird großer Wert auf die Buchhaltung gelegt. Ohne eine Or ganisation nachahmen zu wolle», die seit den langen Jahren ihres Bestehens die Mittel gehabt hat, sich zu vervollkommnen und zu ent wickeln, werden wir doch aus diesem Programm Anregungen ziehen, die wir zum Vorteil des Unterrichts verwenden können, den wir in den folgenden Jahren unseren zukünftigen Buchhändlern erteilen werden-. Was aber uns an dem französischen Bericht besonders interessiert und größter Beachtung wert erscheint, ist die Hervorhebung, daß alle französischen Schüler den Bildungsgrad besaßen, der sie zu ver ständnisvoller Aufnahme des Lehrstoffs befähigte, daß die meisten der Hörer das Reifezeugnis besaßen oder mindestens gute Mittelschul bildung aufwelse» konnten. Die Franzosen legen also großes Gewicht aus gute allgemeine Vorbildung. Denn sicherlich ist es für den Buchhandel von entscheidender Bedeutung, baß sich sein Nach wuchs den immer größer werdenden Ansprüchen an Kennt nissen und allgemeiner Bildung gewachsen zeige. Und nicht nur um Kenntnisse und Wissen handelt es sich dabei, sondern um die Aus bildung des ganzen Menschen. Seine Qualität zu steigern, ihn zum bewußten Vertreter und Verfechter deutschen Geistes im In- und besonders im Ausland zu erziehen, ist ebenso wichtig wie die beruf liche Ausbildung. Wir sollten im Ausland dahin kommen, daß jeder deutsche Buchhändler aus seinem verantwortungsvollen Posten ein wür diger, angesehener Repräsentant seines Berufs und seines Heimat landes sei, daß eine Persönlichkeit In ihm stecke, die ihn befähigt, Inter essenten für das deutsche Buch zu werben, die Käufer an sich zu fesseln und sie zu beraten. Tann wird die deutsche Buchhandlung ein nicht auszuschalteudes Element im geistigen Leben des fremden Ortes sein und ihre große Sendung erfüllen. v. L. l'extü-^iierstur-VerDeickois. vutor iriitarboit von >ll8t,ituts kür l6x1.i!illäu8trio Or6366ll. HsrauZAöAsboll voll ^ Ors386l, Luelikkvälull», Orssäbll n. 8°. 64 Leiten. I'kckoizcke Lückerseksu «r. 23. OnU 1924. Soz-son Die dritte Jahresschau deutscher Arbeit in Dresden umfaßt eine Textilausstellung und darin eine große Sammlung von Büchern über die Textilfächer. Darauf gründet sich dieser Katalog, der natürlich bibliographisch ergänzt und erweitert ist. Die Textil- wissenschaft ist weit verzweigt. Das Sachverzeichnis des Katalogs enthält Hinweise aus Abfallstoffe, Abwässer, Färberei, Papier- und Zellstofsbearbeitung, Kette und Oie, Holzbearbeitung, Stickerei und Spitzen, Seifen, Teppiche usw. außer den Hauptbcgriffen. So ist eine Zusammenstellung von etwa 700 Titeln erreicht, eine erfreuliche Tat sache, weil ei» Sonderkatalog über diese Fächer für den Buchhandel höchst erwünscht war, zum Nachfchlagen in jedem guten Sortiment, zur Arbeit in Spezialgeschäften, zur Versendung an die Kundschaft des großen Arbeitsgebietes und zur Werbung neuer Kunden. Bei der großen derzeitigen Geschäftsstille sind gute Sonderkataloge auf allen Gebieten besonders begehrt, da deren Versendung am besten geeignet ist, etwas lebhafteren Geschäftsgang wieder herbeizuführen.
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