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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.07.1924
- Strukturtyp
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- 1924-07-30
- Erscheinungsdatum
- 30.07.1924
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- Deutsch
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I00382dn-Ndum I- d. D!jch». vuchhiMdel. Redaktioneller Teil. X- 177, 30. Juli 1824. Dagegen hat in einer der nächsten Nummern derselben Zeitung Herr Kommerzialrat Wilhelm Müller mit folgenden zutreffen den Ausführungen Stellung genommen: »Die in Ihrem Blatte vom 18. b. M. veröffentlichte Äußerung des Inhabers einer der größten Wiener Sortiments-Buchhandlungen kann ich im Interesse des gesamten Buchhandels nicht unwidersprochen lassen. Ich bin ebenfalls, und zwar schon seit 47 Jahren, Inhaber einer der größten Sortiments-Buchhandlungen, kann aber durchaus nicht llbereinstiminen mit den Ansichten, die ein Kollege mitgeteilt hat. Während ich rückhaltlos zugebe, daß der in letzterer Zeit bemerkbare Rückgang des Bllchergeschäfts hauptsächlich in den allgemeinen wirt schaftlichen Verhältnissen liegt, unter denen der größte Teil der Ge schäfte überhaupt leidet, bestreite ich entschieden, daß er im Buchhandel hauptsächlich jenem Umstande zuzuschreiben sei, weil von Schnitzler, Wassermann und Hermann Bahr keine neuen Bücher erschienen sind und weil sonst kein neues Buch aus ehrlicher Überzeugung dem Kunden empfohlen werben könnte. Man braucht nur die Verzeich nisse der Firmen Staackmanu, Fischer, Insel-Verlag, Deutsche Ver lags-Anstalt und des Wiener Rikola Verlags sowie die vieler anderer Verleger anzusehen, und jeder Bücherfreund, der überhaupt ein Buch kaufen will, wird darin genug des Begehrenswerten finden. Es handelt sich »or allem darum, daß der Sortiments-Buchhändler ein gut assortiertes Lager von Büchern führt, die er den Bücherfreunden vorlegen kann. Wenn man das buchhändlerische, täglich erscheinende Fachblatt in die Hand nimmt, muß man staunen, mit welchem Mute die Vcrlegcr^immer neue Bücher auf den Markt bringen, und ich meinerseits hege die Hoffnung, daß, wenn erst einmal die Krisis der letzten Monate überwunden sein wird, was ja täglich immer mehr erwartet werden kann, auch jene Buchhandlungen, die jetzt ganz leer stehen sollen, sich wieder füllen werden, und daß die Befürchtungen, die mein unbekannter Kollege für das Weihnachtsgeschäft hegt, sich als zum Teil unberechtigt erweisen werden. Es gehört eben Energie und Ausdauer dazu, in den gegenwärtigen Verhältnissen durchzuhalten und den Mut nicht sinken zu lassen. Wilhelm Müller«. Die Leipziger Vugra-Herbstmcssc 1924. — Man schreibt uns: Von der Krisis, von der das gesamte wirtschaftliche Leben befallen war und zum Teil noch ist, war natürlich auch das Buchgewerbe be troffen worden, das jedoch seit einiger Zeit eine erfreuliche Wendung zum Besseren zeigt. Aber auch in der kritischen Zelt ist das Buch gewerbe nicht stehengeblieben, sondern hat immer eine gewisse Weiter entwicklung gezeigt, vor allem der Kunstdruck und die Kunstbuch binderei. Insbesondere hat die eigentliche Buchkunst, die wohl mehr bibliophilen Charakter hat, sich außerordentlich in künstlerischer Hin sicht, in Entwurf wie Ausführung, weiterentwickelt, wie die auf den Messen ausgestellten Erzeugnisse bewiesen haben. Leipzig als alte Buchhäudlerstadt war, ist und bleibt der gegebene Play für eine Bugramesse. Trotz Erweiterung der Räume und Hinzunahme neuer Räumlichkeiten ist die eigentliche Bugramesse längst überfüllt, — ein Zeichen, wie bedeutungsvoll die Leipziger Messe in maß gebenden Kreisen eingeschätzt wird. Alte und neue Techniken der Buchkunst werden gepflegt, alte und neue Werke erscheinen in pracht vollen Ausstattungen, aber auch in einfachsten Ausführungen, die immer noch Anspruch aus guten künstlerischen Geschmack erheben können. Erste Künstler sind an der Arbeit, dem Buche ein gediegenes äußeres Gewand zu geben, womit der geistreiche und interessante Inhalt wett eifert. Es sind ganze Buchmuseen, die man aus der Bugramesse durch wandert, wo der Händler alles findet, was er begehrt. Und das Leben und Treiben, das hier zu jeder Messe herrscht, ist wohl der beste Beweis dafür, welchem ungeheuren Interesse die Bugramesse überall begegnet. Da mit der Stabilisierung unserer Währung verhältnismäßig auch die Prcisnormierung, vor allem die Kalkulation wieder in ruhigere Bahnen gebracht worben ist, ist für die bevorstehende Herbstmesse <31. August bis 8. September) ein sicherer Erfolg zu erwarten. Sie wird wesentlich zur Förderung des Buchgewerbes in seiner Gesamt heit beitragen. Nicht zum wenigsten wird sie wieder sehr viel An regungen bieten, vor allem auch in der Propagandakunst. Künstle risch in Idee und Entwurf, Qualitätsarbeit in der Ausführung: das ist und bleibt die Devise der Leipziger Bugramesse. Diesem Grund satz wirb auch die kommende Herbstmesse treu bleiben. Sie wirb wiederum ein glänzendes Bild von der Entwicklung und dem hohen Stand der deutschen Buchkunst geben, und das geschäftliche Resultat wird dementsprechend sein in Anbetracht der jetzigen, sich klärenden Verhältnisse, vor allem aber wird die deutsche Buchkunst den hohen ideellen Gewinn davontragcn, der in der Anerkennung des In- und Auslands für ihre Leistungen liegt. Versteigerung. — Aus Wien wird uns gemeldet: Am 31. Juli, 1. und 2. August wird in Wiener-Neustadt das gesamte Inventar der Buchhandlung Karl Blumrich durch die dortige Zweigstelle des Wiener »Dorotheum« versteigert. Sumatra. — Überall versucht man in der Welt, sich auch im Buchwesen wie in der Politik selbständiger zu machen, und auch in den niederländischen Kolonien, so sehr sie am Mutterland« hängen, macht sich Druck-und Buchwesen immer freier von Europa. Vom Eigen buchwesen in Java berichteten wir schon (Bbl.lölj, jetzt hat man auch in Sumatra, der viel später erschlossenen Kolonie, In der Stadt Medan das 25jährige Bestehen der Druckerei und Buchhandlung von Varekamp L Co. gefeiert. Genau vor 88 Jahren machte ein Holländer in Sumatra die ersten Pflanzversuch« mit Tabak. Es wurde bekanntlich ein Ricscngcschäft. Niederländer, Schweizer, Deutsche und Franzosen waren als Pflanzer eifrig tätig. Ein junger deutscher Tabakpflanzer I. Hallerman» entbehrte während einer Krankheit Bücher. Nach seiner Genesung ging er daran, diesem Mangel abzuhelfen und für die gemischte Bevölkerung Buchkaufgeleginheiten zu schassen. Er gründete vor 2ö Jahren eine Buchhandlung und das erste Tagesblatt für Sumatra, die Sumatra-Post. Im Jahre 1914 mußte Hallermann zurückkehren. Sein Geschäft ging an Varekamp L Co. über, und bei der Jubelseier wurde auch seiner grundlegenden Arbeit gedacht. Biicherwagcn von München nach Leipzig. — Vom Bayerischen Transport-Comptoir Schenker L Co. in München wird dem Bbl. geschrieben: Unseren wiederholten Vorstellungen wegen beschleunigter Beförderung unserer Leipziger Bücherwagen wurde nun mehr seitens der zuständigen Eisenbahnverwaltungen Rechnung ge tragen. Die von uns in letzter Zeit abgefertigten Bücherwagcn weisen bereits einen Kurs aus, der dem Transport in Vorkriegszeiten gicich- kommt. Wir haben es uns daher auf Grund dieses sehr erfreulichen Resultats zur Ausgabe gemacht, diesen Verkehr planmäßig zu pflegen, und fertigen bereits geraume Zeit sowohl Mittwochs als auch Samstags beschleunigte Bücherwagen nach Leipzig, Bayer. Bhf., ab, für deren raschesten Lauf Sorge getragen ist, sodaß nunmehr wieder mit rechtzeitiger Auslieferung der Bücher und Zeit schriften gerechnet werden kann. Um der nunmehr mühsam errun genen Begünstigung nicht wieder verlustig zu gehen, ist es unbedingt erforderlich, daß der gesamte Buchhandel diese Bücherwagen auch be nutzt. Drucksachen in Kartensorm. Format-Vorschrist bei Postvcrsand. — Wegen der Drucksachen in Kartenform enthielten die bisherigen Drucksachenvorschristen für den Verkehr innerhalb Deutschlands die Vorschrift »Drucksachen sind auch in Kartensorm zulässig; die Karten sollen nicht die Aufschrift .Postkarte' tragen». Eine Aussührungs- bestimmung dazu besagte, daß die Drucksachen in Kartensorm in der Papierstärkc nicht wesentlich von den amtlich ausgegebenen Postkarten abweichen dürfen. Demgegenüber heißt es in den neuen, am 1. Juni in Kraft getretene» Drucksachenvorschriften: »Drucksachen sind auch in Kartenform zulässig;, die Karten sollen nicht die Aufschrift .Post karte' tragen: sie müssen hinsichtlich der Größe — auch in zusammen geklebtem Zustande — sowie hinsichtlich der Form und Papierstärke ben Bestimmungen für Postkarten entsprechen». Wenn hiernach die Vorschrift, daß Drucksachenkarten nicht die Aufschrift »Postkarte» tragen sollen, aufrechterhaltcn ist, so ist dazu zu bemerken, daß Druckfachen- karten mit der Bezeichnung »Postkarte» von den Postanstalten wie früher, so auch künftig nicht beanstandet werben. Recht wichtig ist die neue Bestimmung wegen der Größe der Drucksachcn- karten. Bisher bestand in dieser Hinsicht keine ausdrückliche Vor schrift. Künftig dagegen sind die Bestimmungen über die Größe der Postkarten maßgebend. Drucksachen in Kartensorm dürfen deshalb in Zukunft nur versandt werden, wenn sie mindestens 18: 7 cm und höchstens 15,7:18,7 cm groß sind. Die alsbaldige Anwendung der neuen Vorschrift hätte ohne Zweifel manche Härte» mit sich gebracht, den» zahlreiche Firmen haben Trucksachenkarten anderer Abmessungen in Gebrauch. Um solche Härten zu vermeiden, hat die Postverwaltung bestimmt, daß vorhandene Bestände an Drucksachenkarten mit ab weichenden Abmessungen bis 1. Januar 1925 aufgebraucht werden können. Neue Drucksachenkartcn müssen somit in den neuen Abmes sungen hergestellt werden. Dies werden in erster Linie die Drucke, reien zu beachten haben. Jedoch empfiehlt es sich, daß auch di« Firmen, die sich Drucksachen in Kartenform Herstellen lassen, auf die Jnne- haltung der neuen Abmessungen achten, damit sie bei Benutzung der Karten im Postvcrkehr nicht in Verlegenheit kommen.
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