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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.06.1924
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- 1924-06-18
- Erscheinungsdatum
- 18.06.1924
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8492Wr>-ndI<m!. d. Dqchn. Vuch-avdkl. Redaktioneller Teil. M 141, 18. Juni 1824. wäre Wohl eine der wesentlichsten Reformforderungen — mutz dem Beirat die Befugnis zustehen, die sofortige Eröff nung des Konkurses zu beantragen. Um hierbei einer möglichst großen Zahl von Gläubigern gerecht zu werden, könnte für diesen Beschluß qualifizierte Mehrheit vorgeschrieben werden. Dadurch würde eine Annäherung an das Konkursrecht erzielt, bei dem ja der Gläubiger die Initiative völlig in der Hand hat. Schließlich wäre noch dieFrist v o n e t n em I ah r, aus die sich die Geschäftsaufsicht erstrecken darf, wesentlich ab zukürzen, etwa auf ein Vierteljahr. Das Beharrungsver mögen behördlicher Beschlüsse ist viel zu stark, als daß sich inner halb der jetzigen Frist eine Aufhebung etwa wegen unredlichen Verhaltens des Schuldners oder aus den sonstigen Gründen, die in der jetzigen Fassung der Verordnung vorgesehen sind, er warten ließe. Ist dagegen die Frist von einem Vierteljahr zu kurz, um die angestrebte Sanierung durchzuführen, so kann für das Gericht unter Zustimmung des Gläubigcrbcirats die Mög lichkeit einer Verlängerung der Frist von Fall zu Fall vorge sehen weiden. Würde diese Reform durchgeführt, so wäre schon viel ge wonnen. Kleinere Mängel und sonstige unliebsame Auswir kungen ließen sich Wohl ertragen. Wenn der Börsenverein der Deutschen Buchhändler nicht im Sinne dieser Ausführungen beim Reichsjustizministerium vorstellig geworden ist, so liegt der Grund darin, daß sowohl der Reichsverband der Deutschen In dustrie als auch der Zentralverband des Deutschen Großhandels in eingehenden Darstellungen die oberste Reichsbehörde auf die Notwendigkeit einer Reform im oben ausgeführten Sinne hingewiesen haben. Es soll bereits ein Entwurf des Reichs justizministeriums vorliegen und in kürzester Frist in Kraft tre ten, der die Wünsche von Handel und Industrie im großen und ganzen erfüllt"). Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Derlagsbuchhandel und Duchdruckgewerbe in der Gegenwart. vr. Fritz Pustet, ein Sohn des Kommerzienrats Friedrich Pustet in Regensburg, hat mit einer Jnaugural-Disscrtation dieses Titels vor kurzem vor der stoatswissenschaftlichen Fakultät der Dudwig-Maximilian-Universität in München promoviert. Die Arbeit ist auch bei Köscl und Pustet im Druck erschienen. Wird man viel leicht vom Standpunkt des Buchhandels in einigen Punkten die Meinung des Verfassers nicht immer ganz teilen können, so ver dient die Schrift doch eingehende Beachtung. Sie bringt auf rund IW Seiten soviel gute Beobachtungen, treffende Urteile und be merkenswerte Anregungen, daß man an ihr nicht vorübergehen kann. Das Thema selbst ist ja Wohl eins der betriebswirtschaftlich interessantesten im ganzen Buchgewerbe. Der Verfasser selbst grenzt seine Ausgabe dahin ab, nicht die ganze Mannigfaltigkeit der unter das Thema fallenden Erscheinun gen zu behandeln, sondern lediglich die Ursachen und Wir kungen der Beziehungen zwischen Verlagsbuch handel und Buchdruckgewerbe in der Gegenwart. Den Zeitungsderlag scheidet er vollkommen aus, wenn auch hier und da ein Seitenblick auf ihn geworfen wird. Ebenso bleiben die kleinen Verlogsbetiieb« unberücksichtigt. In Frage kommt nur der Groß- verlag, d. h. nach Ansicht des Verfassers etwa 4^ sämtlicher Ver leger, die überhaupt gezählt werden. Dem entspricht auch auf seiten der Druckeieibetrieb« nur ein ausgewählter Kreis, nämlich die reinen Werkdruckereien, die nach Schätzung des Verfassers etwa den dritten Teil aller Druckereibetriebe ausmachen. Ob die zahlen mäßigen Schätzungen zulreffen, kann gleichgültig bleiben. Der Ver fasser selbst ist sich darüber im klaren, daß ganz eindeutige Abgren zungen ohnehin nicht möglich sind. Zuzustimiyen ist ihm darin, ") Der Entwurf ist inzwischen als Verordnung zur Änderung der Geschlifts-aufsichtsverordnung vom 14. Auni 1924 sNGM. I, S. K41> in Kraft getreten. Es wird in den nächsten Tagen über ihn berichtet werden. Red. daß es sich nur lohnt, die wirtschaftlichen Beziehungen solcher Be triebe zu untersuchen, die nach ihrer Größe und Unabhängigkeit und ihrer Intensität eine entsprechende Rolle spielen. Die zeitliche Abgrenzung der Gegenwart, auf die sich der Verfasser beschränken wollte, ist nicht ganz eindeutig. Einerseits bezeichnet er alles, was vor der Urhcberrechtsgesetzgcbung liegt, als Vorzeit, andererseits greift er doch in der eigentlichen Darstellung-wiederholt gerade auf die Erscheinungen aus dem Anfang des >8. Jahrhunderts zurück und scheint so dieses ganze Jahrhundert doch als Einheit zu be trachten. Eü>p klarere Abgrenzung wäre in mancher Hinsicht viel leicht von Vorteil gewesen, denn das, was der Verfasser als Ergeb nis der früheren Entwicklung und als Grundlage für die gegenwärtigen Verhältnisse in den letzten Sätzen aus Seite 23 ff. zusammenfaßt, kann gerade vom Standpunkt des Buchhandels aus doch in manchen Punkten ange- fochtcn werden. Er wollte selbst nur ein Bild in rohesten Zügen' von der früheren Zeit entwerfen. Was dabei her- auskam, ist nun aber wirklich nur eine sehr rohe Skizze. Auch diese ältere Zeit birgt jedoch überaus interessante Probleme in sich, die einer eingehenderen Untersuchung wert sind. Es würde sich dabei Herausstellen, daß sich die Grundlagen für die heutigen Verhält nisse darnach doch Wohl noch anders kennzeichnen lassen, und auf manches Problem der Gegenwart würden recht bezeichnende Streif lichter fallen. Der erste Teil der eigentlichen Untersuchung beabsichtigt zu nächst, das Verhältnis zwischen Verlag und Drucke- reibctrieb der Sache nach zu kennzeichnen. Richtig ist in Anlehnung an einen früheren Aufsatz in der Deutschen Verleger zeitung dieses Verhältnis als «in Werk-, nicht Kaufverhältnis be zeichnet. Das charakterisiert sowohl den Verlag in seiner wirt schaftlichen Eigenart wt« den Druckereibetrieb. Der Verfasser weist dann mit Recht darauf hin, daß das Wesen beider Betriebe aus ihren gegenseitigen Beziehungen nicht vollständig gegeben ist. Der Verlag ist nicht der einzige Auftraggeber der Druckerei, und die Geschäfte des Verlags erschöpfen sich ebensowenig im Verkehr mit den Druckern. Wesentlich ist aber, daß der Drucker dem Verleger in der Hauptsache als der technische Fachmann gegenübersteht, wäh rend der Verleger stärker den Unternehmerwillen vertritt. Aber auch auf das rein technische Gebiet bezogen, stehen sich dabei Drucker und Verleger nicht gleich gerichtet gegenüber. Der Verfasser hebt tref fend hervor, daß wie unser gesamtes technisches Zeitalter, so auch das Drucken ausgesprochen im Zeichen der Schnellebigkeit steht. Zeit ist Geld. Rastlos«, rascheste Arbeit ist das Leitmotiv. Der Drucker kann auf Grund seiner technischen Ausrüstung schnellste Massenproduktion leisten und auf Grund dessen dem Verleger wirt schaftlich« Vorteile bieten. Der Verleger hat aber nicht immer daran ausschlaggebendes Interesse. Die Auflagenhöhe ist in vielen Fällen von vornherein beschränkt, und der Verleger legt oft auf qualitativ höchstwertige, im Umfang aber beschränkt« Leistung den größeren Wert. Der Druckmaschinenbau Paßt sich dem an, um dem Drucker die Rentabilität seiner Einrichtung erleichtern zu helfen. Es bleibt aber doch ein Widerstreit der Interessen hier bestehen, der auf die wirtschaftlichen Beziehungen beider Betriebe nicht ohne Einfluß sein kann, überaus interessant ist es, daß Pustet im weiteren Ver laus dieser Auseinandersetzung auf den Punkt kommt, der in der Tat für die Beurteilung dieser Dinge meines Erachtens ausschlag gebend ist und noch viel eingehenderer Untersuchung bedarf, der auch von den technischen Interessenten größte Aufmerksamkeit ver dient. Pustet weist darauf hin, daß 30-? der jährlichen Buchproduk- tion, rein der Titelzahl nach, Neuauflagen sind. Der Prozentsatz wäre sicher noch größer, wenn man den Auslagenumfang feststellen könnte. Bei diesen Neuauflagen und Fortdvucken wird es sich in großem Umfang« um solche von unverändertem Satz« handeln. Da mit ist aber Befreiung vom Neusatz das Zentralproblem. Mit der Erfindung der Stereothpi« ist ja hier «ine gewisse Lösung bereits erreicht gewesen. Neuerdings hat das onastatische Verfahren einen weiteren Fortschritt gebracht. Auch damit ist aber das Letzt« noch nicht erreicht. Auch von anderen Seiten her betrachtet, zeigt sich, daß der eigentliche Schwerpunkt nicht im Druck, sondern im Satz liegt. In der Tat wird sich die Wirtschaftlichkeit sowohl des Druckereibetriebe? wie des Verlagsbctriebes wesentlich nur erhöhen lassen, wenn in diesem Teil des technischen Verfahrens wirklich
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