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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.06.1923
- Strukturtyp
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- 1923-06-21
- Erscheinungsdatum
- 21.06.1923
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Jeder Verleger und jeder Sortimenter sollte es als ein ungeschriebenes Gesetz, als eine Ehrensache betrachten, sich zuver lässige Papierkenntnisse anzueignen. Manches gute und lebens- sähige Verlagsuuternehmen ging deswegen zugrunde, weil die Wahl auf ein ungeeignetes Papier fiel. Dieser Fehler ist hinter her durch nichts mehr gutzumachen. Noch schlimmer ist der Sor- timenter daran. Er muß die Werke so übernehmen, wie sie ihm vom Verleger geliefert werden; er steht machtlos den vielerlei Zufälligkeiten gegenüber, die einen nachteiligen Einfluß auf seine Bücherbestände ansüben. Welcher Sortimenter Hütte nicht schon den Verfall einzelner Bllcherschätze seines Lagers durch Ver gilben der Ränder beobachtet! Wem wären nicht die Verfär bungen ausgefallen, die die aufgeschlagenen Seiten wertvoller Bücher in mrserer Schaufensterauslage häufig schon nach einigen Tagen erleiden! Wer kennt sie nicht, jene mißfarbigen, wie ver waschen ausgebleichten Farbendrucke, denen wir dann und wann in den Sortimenter-Auslagen begegnen! Das Schlimmste an dieser leidigen Tatsache aber bleibt, daß um ganz geringe Mehr kosten sür das verwendete Papier, di« in gar keinem Verhältnis zu den übrigen Herstellungskosten der Drucksache stehen, alle diese Mlßstände hätten vermieden werden können. In der Regel ist daher große Sparsamkeit bei der Anschaffung des Papieres übel angebracht. Hierzu kommt ferner, daß ein gutes Papier sich nicht nur besser druckt, sondern auch eine beruhigende Gewähr für lange dauernde Unveräuderltchkeit bietet, was bei billigeren Papieren nicht verlangt und nicht erwartet werden kann. Die Unverändcrlichkcit und tadellose Druckfähigkcit des zu einem Werk verwendeten Papieres ist aber auch für den Verleger noch viel wichtiger als sür den Sortimenter und den Käufer des Buches. Namentlich sind es die blendend weißen Papiere, die sich in den billigeren und billigsten Preislagen ausnahmslos schlecht halten. Selbst die billigen sogenannten holzfreien Papiere bilden hiervon keine Ausnahme, weil sie ihre blendende Weiße nur durch energisches Bleichen mit Chlor und reichlichen Zusatz von weiß-färbenden Erden erhalten haben und später Neigung zeigen, wieder in die ursprüngliche Färbung der verwendeten Rohstoff« zurückzugehen. Um diese merkwürdigen Vorgänge zu erklären, ist es not wendig, uns mit der Zusammensetzung und Herstellung unserer heutigen Papiere bekannt zu machen. Während im Mittelalter die Leinenfaser, in geringen Gren zen auch die Hanffaser Grundstoff aller Papiere war und bis in die zweite Hälfte des vorigen Jahrhunderts geblieben ist, be stehen heute neun Zehntel aller Papiere nur noch aus den mecha- irisch oder chomisch aufgeschlossenen Zellen unserer Nadelholz- und Laubbäume, sowie aus den Zellen unserer Stroharten, mehr oder weniger vermischt mit Baumwoll« und Leinenfasern. Obgleich sich der Aufbau der Zellen in unseren Gespinst pflanzen nach den gleichen Grundsätzen vollzieht wie in unseren Waldbäumen, obgleich die chemisch« Formel des Zellstoffes hier wie dort di« ganz gleich« ist x, so besteht dennoch ein großer Unterschied zwischen beiden, namentlich aber im Bau der einzelnen Zellen, in ihrer Festigkeit, Form, Läng«, Breite, Durchmesser, Wanddicke usw. Namentlich die Festigkeit spielt hierbei eine große Rolle; sie ist bestimmend für die Festigkeit des hieraus gefertigten Papieres. Am widerstandsfähigsten sind di« <im Bau zum Verwechseln ähnlichen) Zellstoffasern von Flachs (Leinen) und Hans. Reinweiße Leinengeweb« gelten daher als die ausdauerndsten, und die gleiche Eigenschaft haben auch die hieraus gefertigten Papiere, da sie weder von Lust noch Licht verändert werden und Jahrhundert« überdauern. Das gleiche gilt vom Hans in noch erhöhtem Maße; sein Zellstoff ist datier das Rohmaterial unserer Bankuoteirpapiere. Viel weicher und geschmeidiger sind di« Zellen aus den Samenhaaren der Baum wolle. Auch sie haben große Festigkeit, verbunden mit Weich heit und Spannkraft. Wie wir ein leinenes Taschentuch von einem baumwollenen durch Zusammenknllllen mit der Hand sofort unterscheiden, genau so erkennen wir ein Baunrwollpapier sehr leicht an seinem Weichen, samtartigen Griff, Leinenpapier am harten, blechernen Klang und Griff. Gute reine Baumwollhadern haben sich daher für unsere besser bezahlten Jllustrations- wie Werkdruckpapiere, sofern sie für Werk« mit sehr langer Lebens dauer bestimmt sind, als hervorragend geeignet erwiesen. Ihre große Spannkraft, verbunden mit Weichheit, geben dem hieraus gefertigten Papier alle die Eigenschaften, die der Verleger und Buchdrucker an die Drucksähigkeit feiner Papiere stellt und beson- ders hochschätzt. Ein weiterer Vorzug ist ihre geringe Durch sichtigkeit. Leinenhadcrn dagegen sind bis heute das wertvollste Lunrpcnmaterial sür gute Schreibstoff« geblieben. Leider gibt es nirgends in der Welt so viel Hadern — gleichviel ob Leinen oder Baumwolle —, um unseren Bedarf au besseren Druck papieren hiermit decken zu können. Würde heute ein Gesetz den Verlegern die Verwendung von Hadernpapieren für ihre Werke und Zeitschriften vorschreiben, so wäre di« Folge «ine Papiernot, wie wir sie noch nie erlebt haben. Von jeher hat aber die Be schaffung der Hadern den Papiermachern groß« Schwierigkeiten bereitet; sie waren nie in genügenden Mengen und in zweckdien, licher Beschaffenheit zu haben. Mit der Erfindung der Schnellpresse zu Anfang des vorigen Jahrhunderts, die mit der Erfindung der Papiermaschine fast zusammenfällt, tritt die erste merkliche Verschlechterung des Pa- picres «in. Es hat nicht mehr die Festigkeit des mit der Hand in Bültenrahmen geschöpften Papieres, die Färbung ist trübe und grau; auffallend sind die vielen Stockflecke, mit denen die Bücher aus den zwanziger und dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts übersät sind. Hieraus läßt sich erkennen, daß man in der Wahl und Aufbereitung des Hadernmaterials nicht mehr so wählerisch war und auch nicht sein konnte wie vor Erfindung der Schnellpresse, die ganz andere Mengen Papier verbraucht, als die veraltete Handpresse der Buchdrucker. Weiterer Jahrzehnte bedurfte es, bis die von vielen Seiten unternommenen Bemühun- gen, einen Ersatzstoff für die Hadern ausfindig zu machen, Erfolg hatten. Die Kenntnis, aus Pflanzenfasern Papier herzustellen, verbreitete sich etwa seit dem 8. Jahrhundert in Europa. Im 17. Jahrhundert wurde der sogenannt« Holländer und Ende des 18. Jahrhunderts die Papiermaschine und die Buchdruckschnell- 81S
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