Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-06-06
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1924
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19240606
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192406068
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19240606
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1924
- Monat1924-06
- Tag1924-06-06
- Monat1924-06
- Jahr1924
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
132, 6. Juni 1S24. Redaktioneller Teil. Obwohl das Reichspostministerium den Postanstallen wieder holt die pflegliche Behandlung der Postpakete zur Pflicht macht, werden doch immer wieder Magen über beschädigt cingc- gangene Pvstpaketc erhoben. Es scheint so, als ob die Post beamten die vorgeschriebene sorgfältige Behandlung nur Paketen mit leicht zerbrechlichem Inhalt angedeihen lassen, daß sie aber die Bllchcrpakete, weil nach ihrer Meinung eine Beschädigung des In halts nicht zu befürchten ist, beim Verladen nicht von Hand zu Hand geben, sondern in die Wagen werfen. Die Obcrpostdirektion Leipzig wird die ihr unterstellten Postämter ihres Bezirkes anwei sen, größere Sorgfalt auf das Verladen der Pakete zu verwenden, sie wird außerdem an sämtliche Oberpostdirektionen das Ersuchen richten, «in« gleiche Anordnung zu treffen. Ausführlich besprochen wurden die Beschwerden über den Verlust von Zeitungen und Zeitschriften im P o st reit rings vertrieb. Nach dem Postgesetz leistet die Post für den Verlust von Zeitungen und Zeitschriften keinen Ersatz. Der Verleger hat aber nicht mir den Schaden zu tragen, der ihm durch die doppelte Lieferung entsteht, er hat auch unter Umständen den Verlust der Bezieher zu beklagen. Auch in den Vorkriegszeiten gingen Zeitschriften verloren; die Verluste haben in den letzten Jah ren aber dermaßen zugenommen, daß Vorkehrungen zur Sicher stellung des Post-Zeitschriftenvertriebs unbedingt getroffen werden müssen. So schätzt der Verleger einer Monatsschrift religiösen In halts den Verlust aus 300 bis 1000 Hefte jährlich. Wesentlich höher sind dis Verluste von illustrierten und Modenzeitschriften. Dem Verlag einer Modenzeitschrift sind inciner Woche Fehlmeldun gen über etwa 800 Hefte zugegangen. Nicht nur einzelne Num mern, sondern ganze Bünde sind abhanden gekommen. Wenn di« für den Postzeitungsvertrieb erlassenen Vorschriften von allen Stellen beachtet werden, können Verluste gar nicht oder nur vereinzelt Vorkommen. Die Zeitschriften werden entweder durch die Post oder durch den Verleger verpackt. Die Verlagspostanstalten sollen stets beobachten, ob im Falle der Verpackung durch den Ver lag die Einlieferung ordnungsmäßig erfolgt. Ebenso muß aber die Postanstalt die ordnungsmäßige Einliefcrung nachprllfen, wenn die Zeitschriften durch die Post selbst verpackt werden, über die Zeit schriften, die weniger als wöchentlich einmal erscheinen, wird eilt Absendungsnachweis geführt. Die Einpfangspostanstalten haben darüber zu Wachen, daß die Zcitungspakete regelmäßig und in ordnungsmäßiger Verpackung eingehen. Sogleich nach dem Öffnen der Pakete und vor Beginn der Verteilung muß festgestellt werden, ob die Zahl der eingegan genen Zeitungen und Zeitschriften mit den bestellten übereinstimmt. Bei der Verteilung ist streng darauf zu achten, daß der einzelne Empfänger nicht 2 bis 3 Stück der ineinandergelcgtcn Nummern erhält. In einzelnen Fällen wird über den Eingang von Zeit schriften ein besonderer Nachweis geführt. Fehlen Zeitschriften, so ist sofort eine Fehlmeldung an die Verlagspostanstalt zu richten. Die zu liefernde Zahl der Zeitschriften soll also bei der Ber- logspostanstalt bei der Einlieferung und bei der Bcstimmunzspost- anstalt beim Eingang nachgcprüft werden. Fehler müßten daher schon bei der Einlieferung, sicher aber bei der Ankunft bemerkt werden. Worauf sind nun die Verluste zurückzufühlen? Nach Ansicht der Post kommt als Ursache für die Unregelmäßigkeiten im Zci- tungsvertrieb eine ganze Reihe von Umständen in Betracht, vor allem liegt die Schuld bei den Verlegern, die ihre Zei tungen selbst verpacken und nicht die erforder liche Sorgfalt auf di« Verpackung verwenden. Das Verpackungsmaterial sei schlecht, der Adresssnzettcl sei mangel haft aufgeklebt und die aufschristslos gewordenen Bünde werden an irgendeiner Unterwegs« oder Umladestation als »unanbringlich« abgewiesen. Das Abhandenkommen ganzer Zcitungsbünde ist auf diese Ursachen zurückzuführen. Von besonderem Interesse ist eine Feststellung der Post: Die meisten Verluste treffen illustrierte Unteihaltungsblätter, Moden zeitschriften und Zeitschriften mit wissenschaftlichem Inhalt. Poli tische Zeitungen weiden weniger betroffen. Die Verleger und die Bezieher werden sehr dazu neigen, bei Verlusten Unredlichkeiten im Postbetrieb anzunehmen. Daß sich Liebhaber für Moden- und Unterhaltungszeitschriften, für Witzblätter usw. finden, wäre zu verstehen, nicht verständlich ist es aber, wenn sich das Interesse der an der Beförderung beteiligten Personen auch auf str« ng wis senschaftliche Zeitschriften erstreckt. Man fragt sich: was könnte den Markthelser, was den Postbeamten veranlassen, sich das Chemische Zentr -alblatt oder die Deutsche medi zinische Wochenschrift — beide Zeitschriften gehören zu den jenigen, die häufig abhanden kommen — anzueignen? Wenn wirk lich Unregelmäßigkeiten Vorkommen, wenn etwa der Markthelfer oder der Postbeamte Abnehmer für diese wissenschaftlichen Zeit schriften hätte, dann könnte die Entwendung doch nicht regelmäßig stattfinden, weil der Verleger und auch die Post die Unregelmäßig keit entdecken würden. Wir halten die Behauptung der Post für zu treffend, daß ein Teil der V «rluste den Beziehern selb st z u r L a st s ä l l t. Bei den Nachforschungen wurde festgestellt, daß die Zeitschriften in Büros, Krankenhäusern richtig abgegeben wor den sind. Es muß angenommen werden, daß ein Teil der als nicht angekommen gemeldeten Zeitschriften in der Wohnung, den Ge schäftsräumen usw. des Beziehers in Verlust geraten ist, allerdings werden -auch Zeitschriften irrtümlich an Personen mit gleichem oder ähnlichem Namen, an frühere Bezieher, die den Postboten von früher her noch geläufig sind, und in falschen Stockwerken abgegeben. Um die Verluste einzuschränken, würden die Verleger, die ihr« Zeitschriften selbst verpacken, für gute Verpackung und haltbar be festigte Aufschriftzettel sorgen müssen. Die Oberpostdirektion Leip zig hat die ihr unterstellten Dienststellen angewiesen, die Zeitungs bünde sorgsam zu behandeln. Ein« Sicherheit wird geschaffen, wenn die Po st an st alten di« vor geschriebene Prü fung über den richtigen Zugang der Zeitschriften tatsächlich in vollem Umfang ausf-ühren würden. Wir bitten den Verlag um Mitteilung, ob eine Besserung im Postzeitungsvertrieb eingetreten ist. Weiter wurde über die Einschränkung der Brief- best e l l u n g gesprochen. In Leipzig und wohl in allen Groß städten ist die zweite Vormittags-Briefzustellung fortgsfollen. Die mit der zweiten Vormittagsbestellung eingehenden Bestellungen konnten früher noch am gleichen Tage ausgeführt werden, es ist aber nicht möglich, Aufträge zu erledigen, die jetzt erst am Nach mittag in die Hände der Empfänger gelangen. Dies« Sparmaß nahme der Post, die auch eine Folge des Beamtenabbaus ist, be nachteiligt besonders den Leipziger Kommissionsbuchhandel, bei dem es vor allen Dingen auf möglichst schleunige Durchführung der eingehenden Bestellungen ankommt. Leider besteht wenig Aussicht, die zweite Vormittags-Bricf- bestellung bald wieder einzurichten; das wird erst zu erhoffen sein, wenn die Finanzlage der Postverwaltung eine nachhaltige Besse rung erfahren hat. Eine Möglichkeit, schneller in den Besitz der eingegangenen Briefe usw. zu gelangen, ist allerdings gegeben, wenn der Empfänger di« Sendungen von der Post ab holen läßt. Die Einrichtung der Schließfächer sollte vom Handel noch mehr ausgenutzt werden. Aus -der Besprechung konnte man den Eindruck gewinnen, daß die Oberpostdirektion Leipzig nach Kräften bemüht ist, die Ver kehrsverhältnisse zu bessern. Der Handel kann insofern selbst zu einer glatten Abwicklung des Verkehrs beitragen, als er die Auf lieferung den vorhandenen Versendungsgelegenheiten -anpaßt. So sollte vor allein die Auslieferung der Geld« und Einschreibebriefe, der Postanweisungen, Zahlkarten, Nachnahmesendungen und Pa kete nichter st in denletztenStunde n kurz borSchal- tcrschluß erfolgen, weiter sollten die Massenauflieferungcn, ins besondere die Massenauflieferung von Drucksachen, Zeitschriften, nicht bis zum Abend aufgeschoben werden. In mancher Beziehung könnte der Postbetrieb erleichtert weiden, wenn der Handel die Auf lieferung seiner Postsendungen etwas besser organisierte und sie nicht dem Ermessen untergeordneter Kräfte überließ. So empfiehlt lich z. B., große Massenauflieferungen -schon vorher der zuständigen Postanstalt anzuzeigen. Was soll man dazu sagen, wenn in die Brief- 1043«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder