ai 1924. Künftig erscheinend« Bücher. v»r,E°i> ,. d. Dtlchn. Buchh»ü^ 75Z1 Jin Mai erscheint Mein Drachenhaus und was eö sich mit mir erzählt von Mm Dreier 17« Seiten » Mit farbigem Umschlag von Max Both In Halbleinen gebunden M. S.— (b,w. Fr. Z.7?) Für Leihbibliotheken »sw. wird eine beschränkt« Anzahl Exemplare auch geheftet (in einfachem Umschlag) abgegeben zum Nettopreis von M. 1.7? pro Exemplar. rgendwo am Strande der Ostsee steht, von den Wogen des Meeres umbrandet, ein Hügel. Zwei mächtige Eichen krönen ihn. Dort hat sich der Dichter sein Haus erbaut, seine Burg, sein „Drachenhaus". In diesem Buche ist es das Sinn bild des SchatzbüterS geworden. Denn mit dem Dichter birgt es der Geschichten reiche Zahl, die, eng oder lose mit der Landschaft verbunden, dem Leser eine reife, oft tiefernste, noch öfter aber heiter-sonnige Kunst des Erzählers offenbaren. Von hoher Warle am einsame» Strande blickt der Dichter aus seine nähere und weitere Umgebung, die seine Heimat ist, und schafft einen bunten Kranz üuftigcc Heimatgeschichten nordischen Gepräges, die sämtlich das Kenn zeichen echten Humors tragen/ der lachend zu weinen und weinend zu lachen versteht. Ob Dreher seine Aufmerksamkeit den im Fischerdorf« weilenden Ruhrkindern oder der einheimischen Jugend zuwendet, ob er die beiden einander so grundverschie- denen Naturen des Knaben von der Ruhr und des Knaben von der Ostsee sich finden, ob er in „Ritter, Tod und Teufel" den stillen Fischerjüngling sich für die Ehre der zur Kur eingekehrten flatterhaften Film diva opfern läfit, ob er in die Tiefe unerforschter Seclcnkräste des seltsamen Fischergreises hineinleuchtet, der seine ertrunkene Enkelin zu neuem Leben erweckt und, gleichsam das seinige opfernd, tot neben der Lebenden gefunden wird, ob er die Jugendstreiche von Küsters Fritz und Pastors Fride berichtet, die beide grundverschiedene Lebenswege einschlagen und sich doch dann später im gemeinsamen Heimatgesühle zusammen- finden, ob er von der schnurrigen Bräutigamewahl des Dienstmädchens Rieken Puffehl erzählt oder von dem alten treuen Fabrikwächter, der den mühsam ge fangenen Spitzbuben am Weihnachtsabend laufen und sich von ihm die gestohlene Uhr wiederschcnken läßt, überall spüren wir Aie spuren öcs gottbegnadeten Erzählers mit öem innig menschlich fühlenücn unä verstänöniSvollen Herzen, kcr nicht nach den Wolken greift, sondern seine Menschlein mit allen guten und nur wenigen bösen Eigenschaften aus der Umgebung seine« „Drachenhauses" zum Fenster hereinlangt und so lebendig vor uns hin auf die Beine zu stellen weiß. Diese Novellen könnten an Theodor Storm erinnern, wenn sie nicht ihr eigenes humorvolleres Gepräge hätten. Max DreyerS „Dxachenhaus" ist eine Erscheinung, di- in jeder Beziehung den Ehrentitel , E in gutes Buch' verdient, ein Buch, das unbedenklich auch der erwachsenen Jugend in die Hand gegeben werden kann. Berlangzettel anbelt L. Ätaackmann W Verlag/ Leipzig