184 64 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buä)l,anLct. Fertig« Bücher. X- 287, 8. Dezember 1824. Ulrich Mosers Buchhandlung (I. Meyerhoff), Graz Sn unser,n Verlag erschien soeben von der Schriftstellerin und Milglied des »sterr. Institutes für Geschichtsforschung in Vom Frau Berta Pelican eine Geschichte des ehemaligen Benediktiner- innenstiftes Göß bei Leoben in Steiermark Vornehm gebunden in Halbleinen 110.000 Kronen, Km. 7.^0 Bedingung: 40's. Eins der ältesten Kulturstätten Österreichs, die neun Jahrhunderte hindurch als eines der verdienstvollsten Bildungszentren nicht allein für die grüne Mark, sondern auch für die gesamten Alpenländer treu und erfolgreich wirkte. Kroste und wichtige Ereignisse der Weltgeschichte werfen ihre Weltenrwge bis an die altehrwürdigen Mau.rn von Köp, das trotz aller Bitternisse seit Aufhebung des Klosters nichts cinzebüstt hat an Reiz und Bedeutung. Die Baulichkeiten sind und bleiben für jeden Kunstfreund ein köstliches Denkmal der verschiedenen Stilepochen und Bauperioden, und die erhaltenen Kunstschätze, vor allem der Köper Ornat, die wundervollste Nadelarbeit, die Österreich aus dem romanischen Zeitalter besitzt, bilden den besten Beleg für die kunsthistorijche Bedeutung von Köp. Der auf vieljährigen, gewissenhaften Quellenstudien und Forschungen oufgebaute und sonach authentische Text im Vereine mit dem aus erlesenen Bilderschmuck von Professor Hermann Bergmeister werden das Werk zu einer wertvollen ^ Neuerscheinung gestalten, welche die weiteste Verbreitung verdient. Ulrich Moser's Buchhandlung (I. Meyerhoff), Graz Ulrich Moser s BuchhandlungMeyerhoff). Graz Gin neues Werk Gduarö Hoffers Das Dietrich - Spiel Ein dramatisches Gedicht Das Dietrich-Spiel. Mit diesem Wurf hat der Grazer Dichter wohl den Höhepunkt seines Schaffens erreicht. 6s ist ihm gelungen, einen völlig neuen Stoff der Literatur zu erobern. Aus den gewaltigen Trümmern der Dietrich-Sage baute der Dichter ein grandioses Spiel. 6s ist das Nationaldrama des bayuwarisch-österreichischen Volksstammes geworden; eine Tat, die in ferne Zeiten nachhallen wird. Den Mittelpunkt des Dramas bildet Dietr ch von Bern, der schwerblütige, der langsame Held, der durch 6nlsagung Weltenherr wird, eine Konzeption, so kühn und selbständig, das) man ihr in der Welt- literatur keine ähnliche Gestalt zur Seite stellen kann, höchstens Odysseus. Aber dieser ist ein schlauer Grieche, Dietrich ein treuer Deutscher. Die Treue, die Pflicht, sie sind die Devisen des Helden. — Um ihn gruppieren sich die gewaltigen Gestalten des Sagenkreises: Kriemhild, hier ganz Königin (die Kriemhild des Nosengartens und des Nibelungenliedes), die lieblich- unglückliche herrat. eine der schönsten deutschen Mädchengestalten, Helche, die unglückliche Mutter, Gyel. Hagen, Günther und wie sie alle heißen, stehen plastisch da, von einem mitreißenden Temperament hinausgestellt, Hildebrand daneben, eine der rührendsten Verkörperungen der Vasallentreue, und — der Teufel. Diesem Höllenfürsten eignet nichts Mephistophelisches, selbständig wie alles im „Dietrich" ist auch der Teufel gebildet. 2n vielen Gestalten tritt er als Versucher dem Helden ent- gegen, als Prologus und Gpilogus verkündet er den Sinn des Werkes (eine philosophische Gestalt und eine der besten Buhnenrollen) Aber unabhängig von dieser Teufelsweisheit muß jeder Unbefangene erkennen: hier ist dem deutschen Volke ein Spiegel vorgehalten, der einzige Weg gewiesen, wie es sich aus Schmach und 6rniedrigung wieder retten und zu einer Weltgeltung gelangen kann.... Gin Nationaldrama ist da, wie seit Kleist und Grillparzer nicht mehr. Gehet hin und erbauet Broschiert K KL 000. —l Bedingung: T Gebunden in Halbleinen k 100 000.-/ Rabatt Ulrich Mosers Buchhandlung (I. Meyerhoff), Graz