Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.12.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-12-08
- Erscheinungsdatum
- 08.12.1924
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19241208
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192412083
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19241208
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1924
- Monat1924-12
- Tag1924-12-08
- Monat1924-12
- Jahr1924
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
18402 Nürlerrourrr f. vttchu. viubhandel. Redaktioneller Teil. X; 287, 6. Dezember 1924. Gegen diese gerade vor dem Weihnachtsgeschäft verhängnisvolle Verteuerung der Bücher der schonen Literatur machte sich nun nicht nur in den Kreisen des Publikums und der Autoren, sondern auch unter den Buchhändlern selbst eine lebhafte Opposition geltend. Es wurde gegen die Erhöhung unter anderem auch geltend gemacht, das; der Umrechnungskurs für Bücher wissenschaftlichen Verlags nach wie vor 17 000 Kronen beträgt, da die Buchhändler die wissenschaftlichen Werke ans dem Grunde nicht zu verteuern wagen, weil sie fürchten, Las; die Konsumenten die Bücher dann direkt aus Deutschland beziehen könnten. Der Wiener Verein beruft sich übrigens auf ein Gutachten der sattsam bekannten Preisprüfungskommission, die mit dem Erlas; vom 26. Oktober d. I., Zahl 635, festgestellt hat, das; ein Umrechnungs kurs von 15 000 Kronen für den Schweizer Franken und von 19 000 Kronen für die Goldmark »nicht offenbar übermäßig« wäre. Ta nun der Verein der österreichischen Buch-, Kunst- und Musi kalienhändler statutengemäß alle Mitglieder, die sich seinem Prcis- diktat nicht fügen, mit dem Ausschluß aus dem Verein bedroht, mit dem automatisch der Ausschluß aus dem Börsenvcrcin und die Nichl- belieferung durch den Deutschen Verlegerverein verbunden wäre, so haben die meisten Wiener Buchhändler vom 10. d. M. an den erhöhten Umrechnungskurs berechnet. Nur der Inhaber der Firma Wilhelm Braumüller L Sohn, Hans Sachsel, hat mit dankenswerter Energie erklärt, daß er sich dem Beschluß des Vereins nicht füge, und hat auch in den seiner Firma gehörigen Buchhandlungen zum alten niedrigen Umrechnungskurs verkauft. Gleichzeitig hat er aber auch an den Deutschen Verlegerverein ein Protestschreiben gerichtet, in dem er dessen Unterstützung im Kampfe gegen die Wiener Organisation erbeten hat, die, obwohl keine Verkürzung des Rabatts und keine Erhöhung der Spesen vorlag, diesen bei der wirtschaftlichen Lage in Österreich ver hängnisvollen Beschluß gefaßt hat. Der Verlegerverein hat nun an Herrn Sachsel ein zustimmendes Schreiben gerichtet und auch bereits ein Protesttelegramm an den Verein der österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler gesandt. Am 26. November fand nun im Jndustriehaus eine Sitzung des Vereins statt, in der über den Antrag des Herrn Sachsel, den Be schluß vom 7. November aufzuheben, abgestimmt wurde. Der Antrag Sachsel wurde mit 50 gegen 16 Stimmen ange nommen. Der Umrechnungskurs beträgt also nicht mehr 19 000, sondern 18 000 Kronen per Goldmark.« Damit dürfte der Zwischenfall erfreulich rasch erledigt sein ck Im Anschluß hieran veröffentlichen wir zwei Bitten an die Ver leger, die uns vom Verein der österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler zum Abdruck zugingen: »Die Fachgruppe Sortimentsbuchhandel des Vereins der öster reichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler richtet nachstehende Bitte an die Verleger, die der Verein einem weitestgehenden Entgegen kommen empfiehlt: ,In einer zahlreich besuchten Versammlung der Fachgruppe Sortiment des Vereins österreichischer Buch-, Kunst- u..d Musikalienhändler wurde lebhaft Klage geführt, daß noch immer viele Verleger ihre Erzeugnisse mit ungenügendem Rabatt an die Sorti menter liefern. Es wurde der einstimmige Beschluß gefaßt, den Ver einsvorstand zu ersuchen, festzustellen, daß in Österreich ein Mindestradatt von 40 Prozent bei Einzelbezug er forderlich i st, wenn nicht der Sortimenter mit Verlust oder doch ohne Gewinn arbeiten soll. Der Vorstand der Fachgruppe des Vereins entspricht diesem Beschlüsse, indem er dem Vcrlagsbuchhandel von dieser einstimmig gefaßten Entschließung Kenntnis gibt und ersucht, die Bezugsbedingungen entsprechend fcstsetzen zu wollen'. Im Anschlüsse hieran wird an die reichsdeutschen Verleger die weitere Bitte gerichtet, endlich allgemein beiderö st erreich i- schen Postsparkasse ein Konto zu errichten (viele haben cs ja bereits getan), das Abrechnung und Zahlung beschleunigt und erleichtert, und daraus Rücksicht nehmen zu wollen, daß ein Monat Ziel viel zu kurz ist, um ordnungsgemäß abrechnen zu können, da oft die Sendungen noch gar nicht in den Händen der Sortimenter sind, die sie bezahlen sollen.« Bei dieser Gelegenheit sei auch die alte Bitte wiederholt, daß diejenigen Firmen, die ein österreichisches Postsparkassen-Konto besitzen^ ihren Fakturen je einen Erlagschein beilegen möchten, sonst muß der Empfänger mit Überweisungsscheck zahlen, was wieder Provision kostet, also unnötige Kosten verursacht. Preistreiberei im Buchhandel. — Unter dieser Überschrift berichten die »Nachrichten der Industrie- und Handelskammer zu Halle a. S.« Wer das neuerliche Vorgehen der Preisprüfungsstellen und des Neichs- wirtschaftsministeriums gegen den Buchhandel und bemerken dazu sehr erfreulicherweise: »So sehr wir die möglichste Verbilligung der Bücher wünschen und es beklagen, daß die alte vornehme Geschlossenheit und Solidität des Buchhandels unter den Gcldentwertungsfolgen gelitten haben, müssen mir doch sagen, daß der Minister die Sachlage vielfach verkennt. Die Aufnahme des Buchhandels durch zahlreiche Papier- usw. Handlungen beweist nicht, daß der Nutzen des Vertriebs für den rich tigen Sortimenter groß genug sei; denn jene Außenseiter haben nicht die erheblichen Kosten, die der Betrieb einer richtigen Buchhandlung mit sich bringt; sie kaufen nur einzelne Bücher von Verlegern oder Großhändlern in Posten, stehen aber außerhalb der Organisation und haben weder mit dem umständlichen Zeitschristenvertrieb noch mit An sichtssendungen usw. zu tun; für sie ist also der Nutzen größer. Und wenn zahlreiche Unterbietungen auch im ordentlichen Buchhandel Vor kommen, so sind sie zurückzuführen auf die kapitalistische Notlage der Sortimenter; sie müssen sich Geld schaffen, um den bevorstehenden Zahlungspflichten Nachkommen und Mittel zur saisongemäßen Er gänzung ihres Bestands gewinnen zu können. Verkäufe zum Selbst kostenpreise und selbst darunter sind daher erklärlich. Es wird also sehr schwer sein, alle Buchhandlungen über einen Leisten zu schlagen.« Versteigerungskalender. — Zusammenge'stellt auf Grund von An zeigen im Bbl. und der der Redaktion des Bbl. zugegangencn Kataloge: 8. —12. Dezember: Wissenschaftliches Antiquariat Ereutzer G. m. b. H. i n A ache n. Nachlaß-Auktion Mar Josef Nöntz, Düsseldorf, Teil II: Deutsche Sprache und Literatur, Almanache. Illustrierte Bücher, Bibliographie, fremde Sprachen und Literaturen, Klassische Philologie, Archäologie, Kunstwissen schaft. Nr. 4024—7681. 9. u. 10. Dezember: K. A. Staufs L Cie., Köln. Katalog 60: Kupferstiche und Radierungen des 16.—19. Jahrh. 350 Nrn. 13. Dezember: S. Martin Fraenkel, Berlin. Versteige rung 43: Inkunabeln, Holzschnittbücher und Kupferwerke, Deutsche Literatur, Märchen, Kostümbilder, Graphik u. a. 237 Nrn. Deutsches Buchmuscum in Leipzig, Zcißer Str. 12,1. — Anschließend an die Kinder- und Märchenbücher-Ausstellung beabsichtigt das Deutsche Buchmuscum eine Ausstellung der diesjährigen illustrierten Kalender, Almanache und JahreS- bücher zu veranstalten. Verleger solcher Werke werden gebeten, sich mit der Museumsleitung in Verbindung zu setzen. Vortragsabende. — In Berlin wird am 10. Dezember in der Kunstausstellung des »Sturm« der junge italienische Dichter Nuggero Vasari einen futuristischen Abend abhalten. Er wird außer eigenen Dichtungen aus Werken der italienischen Dichter Mari- netti, Bnzzi und Folgore in italienischer und französischer Sprache vor- leseu. — In Che m n i tz hat am 25. Oktbr. Herr Leopold Hage mann aus Leipzig Lider die »Evangelische Bewegung in Spanien« und am folgenden Tage über den Dichter »Hermann Löns und seine Heide« und über »Eine Reise nach Spanien« gesprochen. — In Z e i tz hat Herr Hagemunn am 24. No vember einen Vortrag »Hermann Löns und seine Heide« gehalten. Sämtliche genannten Vorträge wurden durch Lichtbilder erläutert. — In Münche n wird am 9. Dezember von A. A ck e r m a n n s N a ch f. Severing L Gllldner und dem Holbein-Vcrlag ein Vor trag von Professor Franz Wolter über »Alt-Münchener Zeichen kunst« veranstaltet. Zahlreiche unbekannte Originale werden dabei ge zeigt werden. Die Münchener Kollegen erhalten auf Ersuchen freien Eintritt. Erholungsheim Lauenstein im Erzgebirge. — Auf vielseitigen Wunsch hat sich Herr OttoBeyer in Leipzig entschlossen, sein tu erster Linie für Angehörige des Buchhandels bestimmtes Erho lungsheim (im östl. Erzgebirge) auch im Winter offen zu halten. Das Schneeschuhgebiet erstreckt sich von Lauenstein (550 m hoch) über Geising-Altcnberg (800 m hoch) nach Kipsdorf und über Neheseld oder Mückentürmchen bis in die böhmischen Grenzbezirke. (Grenzscheinc ohne Schwierigkeiten erhältlich.) In Altenberg-Geising befindet sich eine neue ausgebaute Bob- und Rodelbahn, auf dem Geising eine große Sprungschanze. Das Ferienheim bietet angenehmen Aufenthalt und vorzügliche Verpflegung für einen Tagespreis von 4.— Mk. bei län gerem Verweilen. Die Zugverbindungen (stets über Dresden) sind sehr günstig, auch für Berlin. Von Leipzig z. B. Abfahrt 6 Uhr abends, Ankunft in Lauensteiu 11.08 Uhr. Abfahrt Sonntags in Lauenstein 5 Uhr nachmittags. Ankunft in Leipzig 10.15. Anmeldungen und Aus kunft für längeren Aufenthalt; Sekretariat des Verlag Otto Beyer, Leipzig; bei Aufenthalt bis zu 3 Tagen: Verwaltung des Ferienheims. Lauen st ein i. Erzgeb. Otto Beyer-Stiftung.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder