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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.01.1928
- Strukturtyp
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- 1928-01-24
- Erscheinungsdatum
- 24.01.1928
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>i- 20, 24, Januar 1928. Rodakttoneller Teil. durch seinen Vorsitzenden Herrn Wilhelm Lürig-Bremen vertreten, der gleichzeitig auch für den Nordwestdeutfchen Bezirksverband und die Gruppe Bremen anwesend war. Für den Rheinisch-westfälischen Bezirksverband war dessen Vorsitzender Herr August Arnz-Elber- seld erschienen. Von verlegerischer Seite waren u, a, anwesend die Herren Bauermeister, de Liagre und Plötner vom Verlage Vobach, seiner die Herren Vcrlagsbuchhändler Lange und Meuche, Der Ar beitsraum des Kollegen Theodor Klein vermochte die Fülle von Blu menspenden und sonstigen wertvollen Gaben, die dem Jubilar aus Anlaß der Jubelseier überreicht worben waren, kaum zu sassen. Mittags sand eine Vovseier in kleinem Kreise im Parkhotel statt, während die Hauptseier um 8 Uhr abends begann. Für diese Haupt- seier war ein erlesenes Programm zusammengestellt worden, bei dem u, a, hervorragende Krähte der Staatsoper Hannover und der vereinigten städtischen Theater Düsseldorfs mitwirkten. Das Festmahl wurde durch zahlreiche Reden trefflich gewürzt. Der Jubilar hieß die Erschienenen herzlich willkommen und legte in seiner Festrede des näheren dar, weshalb es ihm darum zu tun gewesen sei, das LSjährige Bestehen seiner Firma in einem größeren Nahmen zu begehen. Herr Klein führte nach Begrüßungsworten u. a, aus: Dte Entwicklung meiner Firma deckt sich im großen und ganzen mit der Entwicklung des ganzen Zeitschriftenhandels im Laufe der letzten 2S Jahre, und über Besen und Bedeutung dieses Berufs möchte ich einige Worte sprechen. Um den Zeitschristenhandel, der Abonnenten wirbt und im Hause bedient, ist es etwas eigenes. Die wenigsten kennen ihn, da er wohl mit dem großen Publikum verkehrt, aber nicht vor der breiten Lsfentlichkeit arbeitet. Lange Zeit hindurch ist dieser Berus mit Unrecht ungünstig beurteilt worden. Man ging bei seiner Bezeichnung von dem unzutreffenden französi schen Worte »Kolportage- aus und verknüpfte damit die Vorstellung der Verbreitung minderwertiger Romane, die in einer endlosen Reihe von Heften über die Hintertreppen geliefert wurden. Diese Vor stellung entspricht noch kaum der Art des Zeitschriftenhandels zur Zeit seiner Entstehung,- geschweige denn der modernen Form und Richtung dieses Berufs, in denen er das Ziel hat, nur gute und einwandfreie Literatur der Bevölkerung zuzusühren. Würde man die richtige und nicht mißzwverstehende deutsche Bezeichnung »Zeitschristen handel- angewendet haben, dann hätte sich die herabwürdigende Vor stellung nicht erhalten können. Die Tüchtigkeit und Berufssreude, die dem Zeitschristenhandel innewohnen, wären nicht so viel verkannt und beeinträchtigt worden. Man stelle sich vor, daß der Zeitschriften- handel nicht bestände und die Verbreitung von Zeitschristen lediglich von dem eigenen Wunsch der Bezieher abhinge. Man würbe dann also entweder bei dem Sortiments- bzw, Ladenbuchhandel oder bet der Post diejenige Zeitschrift abonnieren, für die man Interesse hat. Wie würbe es dann wohl gerade mit den Zeitschriften bestellt sein, die gegenwärtig am meisten verbreitet sind und Hunderttausendc-, ja selbst Millionen-Auslagen haben?! Das sind die Hausfrauen- und Versichcrungszeitschristen, abgesehen von den Famllienzeitfchristen, die trotz der Ungunst der Verhältnisse immer noch eine stark« Ver breitung durch den Zeitschristenhandel sinden. Wer würde aus eigenem Antriebe diese Zeitschriften bestellen? Kaum der zehnte Teil der heutigen Bezieher. Wo bliebe dann die hohe Leistungs fähigkeit der Verlage, und wo und wie sollte dann der segens reiche Einfluß, der jetzt von den guten Zeitschristen aus Millionen von Familie» ausgeht, wirksam werden? Wie könnten bann die Ver sicherungszeitschriften, die mit ihren hohen Vcrfichernngsleistungen oftmals sehr bittere Not lindern, einspringen, und wie stände es um den ganzen großen Kreis der Lieferanten und Mitarbeiter aller Art bei der Entstehung und Herstellung der Zeitschriften?! Hierbei kommen sowohl der Papier-, Maschinen- und Farbenlieserant usw, wie der Schriftsteller, Zeichner, Photograph, die Modenkünstlerin, der Buchdrucker, Setzer, Maschinenmeister und viele andere in Betracht, Man ficht, der Zeitschristenhandel ist aus das engste verflochten mit dem geistigen Schassen der Nation und mit wichtigen Zweigen der Volkswirtschaft, Er beschäftigt nicht nur selbst gegenwärtig in Deutschland etwa 40 000 Personen, sondern schasst durch seinen Fleiß weiteren ungezählten Tausenden Arbeit und Brot. Seine unermüd liche Kleinarbeit, die sich säst unbeachtet von der Öffentlichkeit ab spielt, trägt häuslichen Sinn in unzählige Familien, vermittelt wissensdurstigen Seelen Nahrung und leitet den reichen Strom geistiger Befruchtung auf die weiten Gebiete der breiten Bevölke rung, Der Zeitschristenhandel leistet so in Wahrheit »Dienst am Volke-, und deshalb ist heute unsere Freude rein und groß. Wir sind uns darüber klar, daß ein richtiges Urteil über Verhältnisse, Vorgänge ober Einrichtungen nur Zustandekommen kann, wenn die Einzelheiten und Unterlagen klar zutage liegen und leicht zu übersehen sind. Ein solches Material hat meine Firma in der kleinen Festschrift, die Ihnen allen vorliegt, zusammengetragen. Möge sie dazu bei tragen, allen denen, die unserm Berufe ihr« Aufmerksamkeit zu- wenben, ein deutlicheres Bild von dessen Entwicklung und Bedeutung zu geben, als es bisher bestand. Der Festrede des Jubilars solgte eine Ansprache des Herrn Regierungsrats l)r, Finger, der seiner Bewunderung über das etwa küü Personen beschäftigende Unternehmen Ausdruck gab. Ihm schlossen sich zahlreiche andere Redner an, darunter Herr August Arnz im Namen des Rheinisch-westfälischen Bezirksverbandes, der Herrn Klein «inen Ehrenbrief überreichte. Unter anderen Gaben sand jeder Teilnehmer eine umfangreiche humoristische Festzeitung aus seinem Platz, an der zahlreiche Kopse des Kleinschen Betriebes mitgearbeitet hatten. Sie war naturgemäß die Quelle vieler Heiter keit, Zu den zahlreichen musikalischen und deklamatorischen Dar bietungen kam zum Schluß noch ein reizender Jubilänmstanz zur Ausführung, der ebenfalls mit großem Beisall ausgenommen wurde. Die Feier nahm einen würdigen Verlaus und sand erst spät nach Mitternacht ihr Ende; sie bewies vor allem auch, welch schönes Verhältnis zwischen Ches und Mitarbeitern im Hause Theodor Klein herrscht. Auch die Gedenkfeiern in Essen und Dortmund sind har monisch verlausen und werden allen Teilnehmern ebenfalls in schönster Erinnerung bleiben. Eröffnung der Buchausstellung des Ehina-Jnstituts in Frank furt a- M. — Im Frankfurter Völtermuseum wurde am 17- Januar die Ausstellung »Das Buch in Chinaund das Buch über China- in Anwesenheit von Vertretern der Frankfurter Stadtver waltung, der Preußischen Staatsbibliothek, der Universität Frank furt und des Verlagsbuchhandels feierlich eröffnet. Nach einleiten den Begrüßungsworten des Vorsitzenden -des China-Instituts, Her mann von Passavant, hielt Stadtrat vr, Michel im Namen der Stadt Frankfurt eine längere Ansprache, in der er seiner Freude darüber Ausdruck gab, daß diese wertvolle und wichtige Pionierarbeit zur Herstellung sruchtbarer Wechselbeziehungen zwischen Deutsch land und dem fernen Osten gerade von Frankfurt ausgehe. Damit werde an die besten Traditionen Franksurts angeknllpst. Für die Preußische Staatsbibliothek, der durch zahlreiche wichtige Leihgaben vertretenen Mitveranstaitcrin der Aus stellung, begrüßte Professor H. Hülle-Berlin die Erschienenen. Die Ausstellung berge viele sonst schwer erreichbare Kostbarkeiten. Ange- sangen von den ältesten Drucken aus einer Zeit, lange vor Erfindung der Buchdruckerkunst durch Gutenberg, bis zu den modernsten Publi kationen könne man ein säst lückenloses Bild von der Entwicklung des chinesischen Buches vermittelt erhalten, Professor Hülle veran schaulichte unter Anführung interessanter Beispiele die Reichhaltigkeit und die Bedeutung des in der Ausstellung Gebotenen und gab eine sinnfällige Charakterisierung der Bildhaftigkeit der chinesischen Schrift, die sich im Gegensatz zu anderen Sprachen noch der graphi schen Seite hin entwickelt habe. Er schilderte die Entstehung des chinesischen Buches aus -der Bambusrolle und den Holzsiegcln und wies aus die wichtigsten Werke der Ausstellung erläuternd hin. Ihm und den anderen Mitarbeitern und Mithelfern an der Ausstellung dankte Professor vr, R, Wilhelm, -der Leiter des Franksurter China- Instituts, mit einer ausführlichen Schlußansprache, wobei er betonte, daß es ihm unmöglich sei, alle Förderer der Ausstellung einzeln auszusühren. Besonders müsse aber der Preußischen Staatsbibliothek gedankt werden, die diese Ausstellung mitveranstaltete, der Frank surter Stadtbibliothek, die wesentlich mitgeholfen habe, aber auch den Bibliotheken von Leipzig, München, Weimar, Mainz und jenen -des Auslands, wie den Staatsbibliotheken von Paris, Amsterdam und Leyden. Auch englische, französische und russische Verleger haben wertvolle und wichtige Werke gesandt. Zahlreichen anderen öffent lichen und privaten Stellen muß gleicherweise gedankt werden. Das China-Institut habe sich bemüht, alles zu sammeln, was in Europa hinsichtlich des Studiums Chinas geleistet worden sei. Man beginne heutzutage in Europa China wieder mehr zu schätzen. Die russische China-Forschung ist in Europa noch viel zu wenig gewürdigt worden; von europäischen Ländern haben sich vor allem Frankreich, England und Deutschland viel mit China beschäftigt, Professor Wilhelm schloß seine Ansprache mit allgemeinen Betrachtungen über die gegen seitige Wechselwirkung des chinesischen und des westlichen Buches, sowohl was die Buchtechnik als auch was die Buchausstattung und den Inhalt betrifft. Ein erster Gang durch die Ausstellung ließ schon erkennen, wie umfassend und aufschlußreich sie sowohl sür den Sinologen wie für den Laien aufgebaut ist. Zahlreiche Erklärun gen und Hinweise geben auch dem Nichtkenncr chinesischer Schrift- zeichen ein gutes Bild von Art und Charakter des chinesischen Buches. Eine reichhaltige Bibliothek moderner europäischer Werke über China macht die Ausstellung besonders aktuell, zumal da auch die allerneuesten Bucherscheinungen nicht fehlen. 91
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