Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.01.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-01-24
- Erscheinungsdatum
- 24.01.1925
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19250124
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192501249
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19250124
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1925
- Monat1925-01
- Tag1925-01-24
- Monat1925-01
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 20, 24. Januar 1925. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschr.. Buchhandel. 1253 Wettere Ermäßigungen sind auf dem Geldmärkte eingetreten. Die Reichsbank fordert Industrie und Handel auf, wieder, wie in den Zeiten vor dem Kriege, zu dem bargeldlosen Verkehr restlos überzu gehen, und sie hat aus diesem Grunde ihre Gebühren fiir Überweisun gen vom Postscheckkonto auf das Neichsbankkonto von ^ pro Mille auf Vio pro Mille ermäßigt. Fiir Barabhebungen vom Reichsbank konto werden von der Neichsbank pro Mille Buchungsgebiihren berechnet, während das Postscheckamt für Barauszahlungen 15 Pf. und außerdem >4 pro Mille Abhebungsgebühr berechnet. Die Privatbanken haben ihre Sätze auf per Monat ermäßigt. Uberziehungskredit kostet demnach heute 15°/,, Wechseldiskontierungen durch die Privat banken erfolgen schon mit 13 und 14"/,. Noch in den nächsten Tagen ist M erwarten, daß eine weitere Ermäßigung eintritt. Die Privat banken find bei großen Kunden restlos dazu lidergegangen, die Kon ten völlig spesenfrei zu führen, also weder Buchungsgebiihren noch Ab- hebungs-, noch Umsatzgebühren zu berechnen. Nach Ansicht in Bank kreisen ist zu erwarten, daß im Laufe dieses Jahres der Geldmarkt fliissig wird und dadurch der Prozentsatz noch weiter herabgesetzt wer den kann. Diese wirklichen Ermäßigungen wirken sich nun aber leider auf dem Materialienmarkte zurzeit gar nicht aus. Es ist keine Ermäßi gung von Waren eingetreten, sondern die Erhöhungen werden fort gesetzt. Wohin der Weg führt, ist unklar. Bei einzelnen Warenpreis- erhvhungen sucht man tatsächlich nach den Gründen, warum eine Er höhung statt gesunden hat. Seit Anfang Januar sind folgende Preisänderungen bekannt ge worden: Webwaren. Besonders Baumwollwaren sind im Preise um ca. 5°/, erhöht worden. Nicht erhöht unter den Baumwollwaren sind bis heute die Kalikopreise. Der Markt für Rohbaumwolle ist fest und die Preise ziehen nach den Senkungen, die im Dezember erfolgt sind, jetzt wieder an. — Druck filze. Alle Waren, die aus reiner Wolle hergcstellt sind, haben einen festen Preis, und die Lieferzeit ist eine sehr lange. Mit einer Preiserhöhung in den nächsten Tagen wird nach Nachrichten gerechnet. H o l z u te n si l i e n. Setzregale, Setzkästen, Waschtische, Formen bretter üsw. sind im Preise um durchschnittlich 15°/, erhöht worden. Außerdem ist die Lieferung eine äußerst beschränkte. Die Spezial fabriken sind auf Monate hinaus voll beschäftigt. M«t a l l u 1 e n s i l i e n. Stege üsw. sind um 10^6 im Preise erhöht worden. Lieferung uuter 2—3 Monaten ist fast ausgeschlossen; die Betriebe sind ebenfalls auf Monate hinaus voll beschäftigt. Papier. Die Papierpreise sollen nach gewordenen Mitteilungen ab 1. Februar um ca. 10?L erhöht worden. Etwas anderes als Er höhungen von seiten der Papierkonvention hört man ja eigentlich nicht, und es ist wohl die Konvention, die dem Papierverbraucher mit die größten Erhöhungen beschert hat. Es muß abgewattet werden, wo mit die Papierkonventionen, die Ende.Januar ihre Sitzungen haben, die Preiserhöhungen begründen werden und wie sich die Exportpreise für die verschiedensten Papierklassen zu den Jnlandpreisen verhalten. Pappe. Die Pappenfabrikanten haben vor kurzem die Preise für Pappen wie folgt erhöht. Bei Waggonbezug ab Werk werden berechnet für Ziehpappe Mk. 25.50, Buchbindcrpappe Mk. 23.50, graue Pappe Mk. 22.50, Nagelpapp« Mk. 21.—. Diese zwei Erhöhungen innerhalb sechs Wochen genügen den Pappen fabrikanten, die zurzeit noch gut beschäftigt sind, nicht, und am 20. Ja nuar fand eine neue Sitzung in Dresden statt mit der Tagesordnung: Erneut« Erhöhung der Pappcnpreise um 10°/>. Die Rohstoffe zur Pappe sind nicht teurer geworden, denn seit Wochen ist der Markt in Altpapier ruhig, und der Bedarf ist zurückgcgangen. Die Erhöhung, wenn sie zur Durchführung kommt, ist also auf alle Fälle keine Erhöhung, di« gerechtfertigt erscheint, sondern wahrscheinlich eine Er höhung, die aus der überaus guten Beschäftigung der Pappensabriken geboren ist. Metals. Die Lage auf dem Markte für Buchdruckmetall ist ziemlich unklar. Vor ungefähr zehn Tagen erfolgte auf dem Metall markt in London ein Preissturz, wodurch auch die legierten Metalle eine Preissenkung erfuhren. Die Metalle in London haben wieder angezogen, -aber zwischen den Hütten besteht ein gewisser Konkurrenz kampf, sodaß heute die Metallpreise für legierte Metalle niedriger notieren als Anfang Januar. Der Preis für Stereotypie- und Setz maschinenmetall beträgt ungefähr, frei jeder deutschen Bahnstation, 95 Pf. bis 1 Mark per Kilo. Börsenblatt f. den Deutschen Buchhandel. SS. Jahren-. Maschinen. Die Maschinenfabrikanten sind unter sich wegen der Preiserhöhung noch nicht einig. Ein Teil derselben ist für die Preiserhöhung, ein anderer Teil dagegen. Es wird aber damit ge rechnet, daß die schon in greifbare Nähe gerückte Preiserhöhung doch noch abgewendet wird. Kleister. Flüssige und Trockenkleister find um 5°/, im Preise erhöht worden. Maschinenbänder, Kaptalbänber usw. haben eine Preiserhöhung bis zu 10°/, erfahren. Ole, Fette sind unverändert fest im Preise. Vom Markt für Maschinenöle wird eine Preiserhöhung gemeldet, die ungefähr 55L beträgt. Eigentümliche Bucheinbände. — Der Kunstbuchbinder Paul Kersten berichtet in der »Heftlade«, daß er bereits fünf Bücher in Men scheu haut, einige in Affe nie der, in Hai fisch haut, K r o k o d i l l e d e r, S ch l a n g e n h a u t, Haut des indischen Rie- sensroschs usw. gebunden habe. Darwins Werke hatte er einmal in Affenhaut binden müssen, Gcrstäckers »Unter dem Äquator« in Alli gatorenhaut, Lotis »Jslandfischer« in Haifischhaut — alles durchaus »stilvolle« Einbände! Daß in den Tagen der französischen Revo lution, als die Guillotine unzählige Opfer forderte, Bücher vielfach in Menschenhaut gebunden wurden, ist eine bekannte Tatsache. Die Deutsche Bücherei in Leipzig besitzt eine Gedichtsammlung von Max Dauthendey, die auf Java entstanden und dort auch gedruckt ist. Das Buch ist i n S ch l a n g e n h a u t g e b u n d e u. Bekanntlich war der Dichter durch den Weltkrieg auf Jaya überrascht worben, und es war ihm nicht mehr vergönnt, seine deutsche Heimat wiederzu sehen. Verzeichnis der national wertvollen Kunstwerke. — Auf Grund der Verordnung über die Ausfuhr von Kunstwerken vom 11. Dezember 1919 ist im Jahre 1922 vom Neichsministerium des Innern ein Ver zeichnis der national wertvollen Kunstwerke herausgegeben worden, deren Verbringung in das Ausland nur mit Genehmigung des Reichs- kommisfars für Aus- und Einfuhrbewilligung zulässig ist. Die zahlreichen seitdem eingetretenen Änderungen und Nachträge sind jetzt in einem Nachtrag zusammcngestellt worden, der gegen Einsendung von 30 Pf. vom Neichsministerium des Innern — Abteilung III — bezogen werden kann. Ein Meisterwerk Menzels im Schlesischen Museum. — Eines der hervorragendsten Gemälde Menzels, der bekannt lich in Breslau geboren wurde, ist jetzt für das Schle sische Museum in Breslau erworben worden und hat dort einen Ehrenplatz erhalten. Es ist, wie im »Kunstwanderer« mitgeteilt wird, das große Gemälde »Begegnung Friedrichs des Gro ßen mit Joseph II. in Neiße 1769«, das ursprünglich dem Großherzog von Sachsen-Weimar als Gewinn aus einer Wohlfahrtslotterie zuge- fallen war. Der Großherzog verkaufte das Werk für etwa eine halbe Million Mark, und es kam dann in den Besitz des Fabrikdirektors Kottke, der es in vaterländischem Interesse für 60 000 Mark der Pro vinz Schlesien überlassen hat. sodaß es nun im Schlesischen Museum seinen Platz gefunden hat. Die Leipziger Entwurfs- und Modellmcsse. — Die Entwurfs- und Modellmefse in Leipzig findet im Frühjahr wieder im Nahmen der Leipziger Mustermesse vom I. bis 7. März statt. Zugelafsen sind künstlerische Entwürfe und ausgeführte Arbeiten für das gesamte Kunftgewerbe einschließlich der Gebrauchsgraphik. Die Ausstellung ist für Künstler kostenlos. Auskünfte durch das Leipziger Meßamt. Kunftgewerbe aus der Leipziger Frühjahrsmesse 1925. — Die Messeausstellung in der Leipziger Universität dient auch zur kom menden Frühjahrsmesse wieder ausschließlich dem edleren neuzeit lichen Kunstgewerbe. Die wirtschaftlichen Verhältnisse lassen eine schärfere Auswahl wieder zu, sodaß die gebotene Schau geschmacklich auch diesmal mit an erster Stelle steht. Die Prüfung des Ausstel lungsgutes erfolgt nach den Grundsätzen der künstlerischen Qualität; jedoch wird der Rahmen dabei bewußt weniger theoretisch eng ge spannt, sondern vielmehr auf freie und reiche Entfaltung der kunst gewerblichen Erzeugung Wert gelegt, die in gesunder Weise mit den Forderungen nach Umsatz und auch kaufmännischem Erfolge zusammen geht. 172
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder