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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.02.1894
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.02.1894
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- Deutsch
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672 Nichtamtlicher Teil. ' 26, 1 Februar 1894. die Zeit vor Ablauf des alten Jahres immer zu kurz sein wird (gegenüber der Menge und Vielseitigkeit neuer Erscheinungen), intensiv zu operieren, besonders auch deshalb, weil die Weih nachtszeit für bestimmte Lilteraturgattungen mehr absperrend als fördernd wirkt. Die Zeit bald nach Neujahr, die Zeit, in der im allgemeinen die Rechnungen ausgeschrieben und vorgelegt werden, ist für Neuanschaffungen ungünstig. Nicht wenige Kunden wollen die Begleichung des Saldos erst eine Weile ver schmerzt haben, ehe sie zu Anschaffungen schreiten. Mit Ver sendungen hat man in jener Zeit ersahrnngsmäßig wenig Erfolg und nicht zum geringsten aus dem angeführten Grunde. Ist jene Baisse aber einigermaßen überwunden, dann naht bereits die Zeit der Rücksendungen; der Sortimenter aber, der diese »nichts nutzige« Aibeit bei frühem Eintritt des Osterfestes nicht auch mit dem Schulbüchergeschäft verkoppelt sehen will, entledigt sich thnnlichst bald aller remissionsberechtigten Artikel. Das Dispo nieren wird meist sehr schwach geübt, weil man ja ohnehin sicher ist, in kurzem wieder mit Neuigkeiten »überschwemmt« zu werden. So sind die Neuigkeiten alsbald und durchschnittlich zu früh dem Markte entzogen, und die Versuche der Verleger, sie unter verschiedenen Formen nochmals zum Versand zu bringen, scheitern an der fehlenden Geneigtheit der Sortimenter, zu bestellen. Dieser Darstellung im allgemeinen Richtigkeit zugestanden, ergiebt sich, daß die Verlegung bezw. Festlegung in den Mai anfang nicht ausreichend erscheint, dem Novitätenvertrieb die genügende Zeit zu wahren. Wird der Termin aber weiter vom Kalender-Jahresschluffe abgcrückt, so zeigt sich mit Not wendigkeit eine Anomalie, die nur damit zu paralysiere» wäre, daß man das Geschäftsjahr entweder von März bis März lausen läßt, oder, daß man unter Wahrung des bisherigen Rechnungs jahres doppelte Konti, festes und Neuigkeitenkonto, führt und das elftere vorher, etwa bis 15. März, saldiert, damit die Ver leger einerseits früher befriedigt werden, (was der Jahres- rcchnung gegenüber nur billig erscheint,) und andererseits auch etwas zeitiger diejenigen Firmen kennen lernen, welche die Aus zeichnung »solvent« nicht mehr oder nicht mehr voll verdienen! Die Rücksichten auf die Kommissionsplätze können nicht maß gebend sein Reformen gegenüber, welche der Allgemeinheit gelten. Der Kommissionär darf und soll in allen Fragen nur Sekun dant sein. Leipzig, 27. Januar 1894. R Streller. Die LMeratur der Signete In den Nummern 152 und 158 des Börsenblattes vom Jahre 1889 befindet sich ein »Die Signete« betitelter Aufsatz George Roudolphs, der sich eingehend mit dem Wesen und der Bedeutung der Buchdrucker- und Verleger-Zeichen beschäftigt und in der Einleitung auch ein Verzeichnis solcher Werke enthält, die teils besonders den Signeten gewidmet sind, teils beiläufig auf sie Rücksicht nehmen. Dieses Verzeichnis ist nun leider wenig vollständig, und da die Kenntnis der Quellenwerke zur Signel- Litleratur wohl vielen nützen kann, nämlich allen Liebhabern, Sammlern, zu denen auch die Bibliothekare gehören, und den gewerbsmäßigen Käufern und Verkäufern ältester und alter Drucke, die Werke selbst jedoch immer nur einer ganz kleinen Zahl von Menschen zu Gebote stehen, so hoffe ich, daß eine aus führlichere Zusammenstellung dieser Liiteratur-Gattung diesem oder jenem nicht ungelegen kommen wird. Wir haben dreierlei Arten von Signet-Werken zu unter scheiden. Die erste und älteste giebt Abbildungen der Drucker- zcichen und beschränkt sich sonst daraus, Namen, Wohnort und Geschäftsdauer der Inhaber der Zeichen anzusühren; sie dient hauptsächlich dem praktischen Zwecke, mit Hilfe der Ab bildungen finden zu lassen, wer die Drucker oder Verleger ge wisser Druckwerke waren, und läßt sich nicht auf künstlerische oder ästhetische Betrachtungen und Studien ein. Hier ist zuerst zu nennen Friedrich Roth-Scholtz (nicht Rochscholtzj, Dbesauras s^mbolorum ae smblsmatum, i, s. Ivsi^via diblio- polarnm st t^po^rapbornm ab incunsdulis t^pvArapdias aä nostra u5gns tsmpora (also nicht kurzweg »Insixnia sto «, wie Roudolph schreibt), blorimdsrL'as st ^.Itortii 17(28—)30* *) in Folio, ein Werk, welches, abgesehen davon, daß seine Kupferstiche manchmal zu wünschen übrig lassen, das Bedauern erweckt, daß es über kars prima nicht hinausgekommen ist. Es bietet 508 Abbil dungen von Buchdrucker- und Verleger-Zeichen vieler Länder und Zeiten, aber gänzlich ungeordnet und ohne Register, falls das mir zu Gebote stehende Exemplar vollständig ist**) — Weiser als Roth-Scholtz verfuhr der Franzose L. C. Silvestre in seinen Nargass txpo^rapdiguss kartis 1. 2. karis 1867. 8°. Er beschränkte sich nämlich auf die Wiedergabe von Signeten, Mottos und Initialen bzw. Monogrammen solcher Drucker und Verleger, die von Erfindung der Buchdruckerkunst an bis zum Ende des 16. Jahrhunderts in Frankreich ihr Gewerbe aus geübt oder außerhalb Frankreichs Bücher in französischer Sprache veröffentlicht haben. Trotz dieser Beschränkung hat Silvestre 1310 Abbildungen zusammengebracht; an Text giebt er aber nur Vor- und Zunamen, Druckorte und Druckjahre. — Ver schwindend im Umfange gegen Silvestres zweibändiges Werk ist ksrjsau, ck. Larlz- Outeb, Osramn anä Lnxlisb krintsrs' Illarks, Donäoo 1866. 8". Es giebt nämlich nur 100 Abbildungen, aber gute, und dazu mehrfache Register, darunter ei» solches über die in den Signeten vorkommenden Mottos oder Devisen, und Beschreibungen der Signete selbst. — Obsvalisr 0. vsn llavrs, Llarguss t^po- ^rapdigues äss imprimsurs st librairss anvsrsois. Vol. 1. 2. ^nvors 1883—1884. 8<>. (Uitgavsn cksr Lrittvorpseks Liblio- pbilsn Xo. 13—14), enthält über 1000 Abbildungen, der Text beschränkt sich gerade so wie bei Silvestre und Roth-Scholtz auf Namen, Ort und Jahre. — Sehr bedeutend, aber bis jetzt, was den Umfang betrifft, wohl nur den Herausgebern, dem uner müdlichen van der Haeghen und seinem Stabe bekannt, dürfte der Teil der Libliotdesa Lol^ieL werden, der den Titel führt »Llarguss t^poxraxbiguss äss imprimsurs st libruirss, galant exsros I'art t/pog;r. äavs Iss Laxs-Las, et marguss txpossrapdigues äss imprimsurs st librairss belass ötadlis ä I'ötrunAsr.« — Diesen immer hin bescheidenen Oktav-Werken schließen sich zwei, seit etwa Jahres frist in Straßburg bei I. H. Ed. Heitz (Heitz L Mündel) erschienene Prachtwerke ersten Ranges in Folio an, die den gemeinsamen Kopf (wenn auch leider nicht Titel) führen: »Die Büchermarken oder Buch drucker- und Verleger-Zeichen.« Als Band 1 derselben gilt »P. Heitz und K. A. Barack, Elsässische Büchermarken bis An fang des 18. Jahrhunderts. Nebst Vorbemerkungen und Nach richten über die Drucker.« Mit 76 Holzschnitt-Tafeln. Straß burg 1892. Dieses Werk bietet 292 Signete und Initialen führende Randleisten. Ihm folgte als Band 2 rasch »P. Kri steller, Die italienischen Buchdrucker- und Verleger-Zeichen bis 1525«, Straßburg 1893, mit ca. 350 Abbildungen, und eine ganze Anzahl ähnlicher Werke ist vorgesehen, wie die nicht genug dafür zu rühmende Verlagshandlung anzeigt. Somit würden wir endlich bald dahin kommen, daß es nicht mehr möglich werden wird, auch in den größten Bibliotheken über gewisse alte Drucker nud Verleger und ihre Zeichen im Stiche gelassen zu werden. Die zweite Art der Signet-Werke giebt nicht Abbildungen der Zeichen, sondern neben Namen, Druckorten und Druckjahren nur Beschreibungen derselben, und war eigentlich bis vor kurzem nur durch kaul Oslalain, Inventairs äss marguss ä'impri- msurs st äs librairss äs la sollootiou äu Osrols äs la librairis. *) Nach Brunet giebt es 2 Ausgaben dieses Werkes: Die erste von 1728, welche Roudolph ganz richtig unter dem kürzeren Titel ciliert hat, und die zweite Ausgabe von 1730, welche den hier angeführten erwei terten Titel führt. Red. *) Ein Index erschien nach Brunet 1765. Red.
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