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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.01.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.01.1894
- Sprache
- Deutsch
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obwallenden Verhältnisse ist daraus hingewiesen, daß die dringende Not wendigkeit einer Erhöhung ihres Etats besteht, wenn die Staats bibliothek nicht in einer unfern abzusehenden Zeit den Rang einer Anstalt ersten Ranges verlieren soll; die Ucberflügelung durch die Ber liner Bibliothek wird darin als ohned es unvermeidbar bezeichnet Welche Stellung die Centrumskreise zu dieser demnächst in der Kammer zu erörternden Frage nehmen werden, läßt ein Brief in der »Augsb Posiztg.» jetzt schon erkennen, indem dort die Anzahl der alljährlich neu erworbenen Bände >12500) als ein hinreichender Zuwachs bezeichnet wird, weil bloß die hauptsächlichsten und wichtigsten Erzeugnisse des Bücher marktes hierfür ins Auge zu fassen seien. Die übrigen in der Broschüre hervorgehobcnen, sehr wesentlichen Forderungen, durch deren Erfüllung eine dringend nötige Besserung der bestehenden Zustände herbeigesührt würde, sind ganz ignoriert.» Jubiläum. — Die k. bäuerische Hos- und Universitäts-Buchdruckerci von Junge L Sohn (Fritz Junge! in Erlangen beging am 20 Ja nuar das cinhundertiünfzigjähriqe Jubiläum. Gegründet 1744, war sie seit 1787 privilegierte Universitäis Buchdruckerei. Weit älter noch ist die gleiche geschäftliche Thätigkeit in der Familie der Besitzer von Mutterseite her 1821 hat die Universitäis - Buchdrnckerswitwe Frau Junge, geb. Meyer, das Geschäft ihres Vaters, des Buchdruckers Joh Paul Mever, Iz'wmraplms Xea.ä^wi»«' der nürnbergischen, 1806 ausge hobenen Universität Altdorf mit ihrem Erlanger Geschält vereinigt Diese Buchdruckerei von Meyer existierte in Altdorf seil 1627 (siehe Mills Ge schichte und Beschreibung der nürnbergischen Universitär Altdorf. 1795, Seite 220t. Die jetzige Junge'sche Hof- und Universiläts Buchdruckerei ist zugleich der Verlag des »Erlanger Tagblatts», der »Fränkischen Morgen- zeitung». der »Fundgrube» der »Erlanger Beiträge der englischen Philo logie» und der »Romanischen Forschungen». Ferner werden u. a. in idr ge druckt »Biologisches Ccnlralblatt-, Blätter für Rechtsanwendung», »Medi- cinisches Centralblatt», »Sammlung von Entscheidungen», -Zeitschrift für Pserdekunde- und viele Veröffentlichungen der Friedrich Alexander-Uni versität, die bekanntlich ebenfalls vor kurzem ihr IbOjähriges Jubiläum gestiert hat. Mg. Ztg.) Ausstellung. — Eine große internationale Ausstellung von Er zeugnissen des Buchhandels und Buchgewerbes wird, wie hier bereits srüi er erwähnt, in den Monaten Juli bis November d. I. im Jndustrie- palaste zu Paris stattfindcn. Die Vorbereitungen sind sehr lebhaft im Gange. Als General-Kommissär sür das Großherzogtum Luxemburg ist zu dieser Ausstellung Herr Hosbuchhändler L. Bück in Luxemburg er nannt worden. Ausstellung. — Eine Geflügel- und Kaninchen-Ausstellung, bei der auch die Fachlitteratur zugelassen ist, findet vom 3 bis 5. Februar d. I. in Pößneck statt. Die Ausstellung der Fachlitteratur besorgt Herr C. Latendorf dort. Ausstellung. — Eine internationale Ausstellung von Erzeug nissen und Bedarfsartikeln der Bäckerei, Konditorei und Koch kunst findet vom 9. bis 16. September d. I. in der Gewerbehalle zu Stuttgart statt. Persoiialnachnchten. Jubiläum. — Die Feier der fünsundzwanzigjährigen Thätigkeit des Herrn Hof- und Verlagsbuchhändlers Arnold Bergstraeßer (Dacm- stadt) im eigenen Geschäft, am 14. d M, nahm einen äußerst schönen und würdigen Verlauf. Der erste Glückwunsch war ein Schreiben des Staats ministers Finger Excellenz, worin derselbe mittelste, daß Seine König liche Hoheit der Großherzog dem Jubilar, in Anerkennung seiner Ver dienstvolle» Thätigkeit, insbesondere im Verlagsbuchhandel, das Ritterkreuz erster Klaffe des Ordens Philipps des Großmütigen verliehen habe. Dann folgten die Angestellten des Hauses, die ihrem Chef ein Album der Bild nisse sämtlicher Angestellten seit 1869 überreichten, dann die in Darmstadt wohnenden Herausgeber des Handbuchs der Architektur, ein den Bänden dieses Werkes nachgeahmtes Album mit den Bildnissen von sünfundvierzig Mitarbeitern überreichend Von da ab bis zum Nachmittag kamen, einer den andern ablösend, die Gratulanten, worunter die Vertreler der Presse, die Direktion der Technischen Hochschule, Se. Excellenz der wirkst Geheim rat Freiherr v. Starck, der Oberbürgermeister Herr Morneweg, eine Vertretung des Darmstädter Buchhandels, Freunde und Verwandte. Nach Eintreffen der Schnellzüge erschienen die Vertreter des Mitteldeutschen Buchhändler-Verbandes von Frankfurt, Wiesbaden, Mainz, Heidelberg, der langjährige erste Vorsteher des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Geheimrat Kröner, der Chef der Union, Deutsche Verlagsanstali, aus Stuttgart, der Vorsitzende des Süddeutschen Buch händlervereins, Herr Engelhorn aus Stuttgart, der Vorsitzende der Kreis- und Ortsvereinc im Buchhandel, Herr vr. Ehlermann, und viele andere Kollegen und Freunde. Eine endlose Reihe von Telegrammen und schriftlichen Beglück-! wünschungen erfreute den Jubilar und seine Freunde, Blumen und Geschenke aller Art fesselten die Gratulanten. Unter den Geschenken fielen besonders auf: ein silberner Becher mit dem Bildnis des neuen Buchhändlerhauses, eine Adresse mit Emblemen der Verlagsthätigkeit, ein Meisterwerk aus der Hager'schen Buchbinderei in Leipzig, und ein reizend ausgeführtes Erinnerungsblatt mit dem Geburtshaus (auf Burg Breu berg) und dem jetzigen Hause des Jubilars, Ornamenten und einer dem Tage entsprechenden Inschrift. Um 2 Uhr nachmittags hatte der Jubilar zu Ehren seiner aus wärtigen Kollegen ein Essen veranstaltet, an dem die Geschästsangehörigen, die dem Verlage besonders nahestehenden Autoren und der Herr Ober bürgermeister teilnahmen. Den Reigen der Toaste eröffnet? Herr De. Ehlermann aus Dresden, indem er in warm gefühlter, gehaltvoller Art das erste Hoch auf den Jubilar ausbrachte. Herr Direktor Haller feierte namens der Verwandten den Jubilar als Wohlthäter. Herr Engelhorn aus Stuttgart übermittelte Gruß und Dank des Süd deutschen Buchhändler-Vereins. Herr Direktor Professor vr. Lepsius gedachte der Verdienste des Jubilars um das Bestehen und Gedeihen der Technischen Hochschule, worauf Herr Geheimer Baurat Schmitt, der Mitherausgeber des Handbuchs der Architektur, vom Standpunkt des Autors den allezeit entgegenkommenden Verleger pries. Herr Oberbürgermeister Morneweg ehrte den tüchtigen Stadtverordneten, der ihm stets ein zuver- läisiger Mitarbeiter sei. Namens der früheren und jetzigen Gehilfen des Hauses betonte Herr P seisfer das stets humane und liebenswürdige Wesen des Chefs gegen seine Untergebenen. Nachdem Herr vr. Birnbaum (eben- ialls als Verwandter), Herr CH. Limbarth und Herr Johannes Waip die Verdienste des Gefeierten in beredten Worten erwähnt hatten, erhob sich Herr Geheime Rat Kröner, um seinem lieben Freunde und T schnachbar sür alle ibm früher im Kampfe gegen die Mißbräuche im Buchhandel geleistete Hilfe zu danken und zu fernerem Vorgehen anzu spornen. Am Schluß dankte der Held des Tages seinen »lieben Freunden» in einer längeren Ansprache. Er gab eine Art Selbstbekenntnisse aus Leben und Berus, sprach von seinen Absichten und Zielen, Erfolgen und Täuschungen, und entwickelte seine Gedanken über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Brausend ertönte das Hoch, in das alle An wesenden einstimmten, als er schloß Dem Herrn Kollegen Bergstraeßer möge das Fest ein schöner Licht blick auf seinem Lebenswege bleiben, ihm, auf den wir den Goethe'schen Ausspruch mit einer kleinen Variation anwenden möchten: -Klug und thätig und fest, bekannt mit Allem, nach oben und nach unten gewandt, sei er Staatsbürger und bleib's!» r. Gestorben am 19. Januar in Leipzig im bald vollendeten siebzigsten Lebens jahre Herr Heinrich Louis Pernitzsch, Inhaber der von ihm im Jahre 1853 gegründeten Firma Louis Pernitzsch in Leipzig; am 19. Januar in Leipzig, vierundfiebzig Jahre alt, Herr Maxi milian Leopold Moltke, der in einem langen, arbeits- und sorgenreichen Leben als Schriftsteller und Buchhändler mit seltener Unermüdlichkeit thätig gewesen ist. Früher in Berlin lebend, verlegte er Ende der sechziger Jahre seinen Aufenthalt nach Leipzig, wo er seit 1884 als Bibliothekar der Handelskammer thätig war, daneben aber auch ein buchhändlerisches Verlags- und Vermittelungsgeschäft führte und sich rastlos als Gelehrter, Schriftsteller und Journalist am öffentlichen Leben beteiligte. Er war ein kenntnisreicher und außerordentlich liebenswürdiger, dabei ein warmherziger echter deutscher Mann, dessen Andenken bei all den Vielen, die ihn persönlich kannten, treu bewahrt werden wird; am 20. Dezember v. I. in St. Louis in den Vereinigten Staaten von Nordamerika Herr Anton Witter, der in den sechziger Jahren den Buchhandel in der Gotischick-Witter'schen Buchhandlung in Neustadt a. H. bei seinem Onkel Eduard Witter erlernte, später bei I. Noiriel in Straßburg arbeitete und dann nach Amerika ging, wo er in das Conrad Witter'sche Geschäft in St. Louis eintrat. Der in St. Louis erscheinenden -Westlichen Post» vom 21. Dezember v. I entnehmen wir Hierüber folgende Nachricht: -In seiner Wohnung, 1719, Lafayette Ave., starb gestern nach mittag 4 Uhr ein in deutschen Kreisen allbekannter und beliebter Mann, Herr Anton Witter, Bruder von Hugo Witter und Teil haber in dem Buchhändlergeschäste von C Witter. Herr Witter war im Jahre 1840 in Schalkau, in derNähe von Hildburghausen in Deutsch land, geboren und kam im Jahre 1866 nach Amerika. Er ließ sich gleich in St. Louis nieder und trat in die 1850 von seinem Onkel Conrad Witter an der 2. und Walnut Straße gegründete Buchhandlung ein. Damals war die Witter'sche Buchhandlung das größte und angesehenste Geschäft dieser Art. Es blieb auch nach seiner Verlegung an die 4. Str. eine der besten deutschen Buchhandlungen. Der Verstorbene hinterläßt Gattin und zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter, sowie außer dem erwähnten Bruder noch zwei Geschwister in Deutschland. Auch ein großer Freundeskreis wird durch das unerwartete Hinscheiden Witters, der seines gewinnenden Wesens halber allgemein beliebt war, in Schmerz und Trauer versetzt.»
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