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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.01.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.01.1894
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18940122
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Handels, wenn ein gewisser Zusammenhang zwischen der Handels und Buchhandelsmesse gewahrt bleibe. Von allen Gründen, die dafür geltend gemacht worden sind, ist heute nur noch der eine anzuerkennen, daß bei einer Lösung dieses Zusammenhanges die buchhänblerischen Meßbesucher nicht mehr wie seither die Reste der für die »Unterhaltung« während der Handelsmesse getroffenen Veranstaltungen würden genießen können. Wenn der Leipziger Verein jetzt in der Frage der Fest legung die Initiative ergreift, so erfüllt er damit dem stattgehabten Wechsel der Verhältnisse gegenüber gewissermaßen eine Pflicht. Nach reiflicher Erwägung erscheint der erste Montag im Mai als der geeignetste Tag für den Beginn der Abrechnung. Ein späterer Montag im Mai kann nicht in Frage kommen, weil dann Kollisionen mit dem Pfingstfest unvermeidlich wären. Die Billigung dieses Vorschlags würde im Mittel keinen großen Zeitunterschied gegen den seitherigen Zustand, aber einen um so größeren Fortschritt bedeuten und das stolze Gebäude unserer Organisation zu einer größeren Vollendung führen. Es wird hiermit der Antrag gestellt: Tie ordentliche Hauptversammlung des Vereins der Buchhändler zu Leipzig ersucht den Vorstand des Börsen vereins, aus die Tagesordnung der nächsten ordentlichen Hauptversammlung den Antrag zu setzen: Die Buchhändlermesse findet alljährlich im Mai statt. Sie beginnt mit dem dem ersten Montag im Mai vorausgehenden Sonntag und endet mit dem Sonnabend dieser Woche. Der anglo-amerikanische Vuchhandel. Die Weltausstellung in Chicago hat sowohl in kaufmänni schen, als auch in gewerblichen Kreisen in Deutschland das In teresse für die Zustände in der neuen Welt erhöht, so daß es wohl auch für den Buchhandel am Platze sein dürste, die Geschäfts- Verhältnisse in Amerika näher zu betrachten. Die bisher spärlich zu findenden und teilweise falschen Vorstellungen vom Buchhandel in Nord-Amerika sollen daher in diesen Zeilen so vollständig, als es der kleine Raum gestattet, berichtigt und ergänzt werden. Der zur Genüge durch praktische Erfahrungen bekannte Import- Handel deutscher Buchhandlungen in den Vereinigten Staaten soll hier nicht in Betracht kommen, wohl aber der einheimische, anglo- amerikanische. Das Kommissions-Geschäft, wie es im deutschen Buch handel existiert, kennt man in Amerika nicht, da der nordameri kanische Buchhandel bis heute noch keine Vereinigung zu erzielen im stände war, die eine derartige Geschäftsbräuche notwendig gemacht hätte. Wir beginnen daher mit dem Hauplfaktor, dem Verleger. Das Verlagsgeschäft beschränkt sich, mit wenigen Aus nahmen, auf die großen Kulturcentren New Aork, Boston, Chicago, Philadelphia, Washington und Cincinnati. In kleineren Städten sind Wohl auch Verlagsunternehmungen entstanden, doch dienen diese meistens Publikationen religiöser Tendenz oder Schulbüchern und Werken und Schriften von lokalem Interesse. Die große Menge von Zeitungs-Verlegern, die in den Ver einigten Staaten kurzweg gleichfalls unter der Rubrik der Ver leger klassifiziert werden, haben für den deutschen Buchhandel nur soweit Interesse, als sie sich mit Journalen, die durch den Buchhandel vertrieben werden, befassen. Deren giebt es nun eine große Menge und sie sind allerdings fast in jeder größeren Stadt zu finden. Bedeutende politisch-humoristische Blätter sind der »kuck« und »äuägs«, die beide in New Aork erscheinen und denen sich kürzlich noch »Lallob«, das in Chicago erscheint, zugesellt hat. Alle drei erscheinen wöchentlich. Der Unter haltung sind folgende Blätter gewidmet, »llurpsr's >VssLI^«, »I-eslis's lilustratsä Xsivsx^xsr«, »Illustratsä ^msrioan«, »Noms llouroal«, »Dväg-sr«, »Ones a IVssk«, »Craxbie«, die mit Einundsechzigster Jahrgang. Ausnahme des »Lsäxsr« und »Noms äsuroal« alle recht hübsch illustriert sind. Es herrscht die Ansicht vor, daß in Amerika mehr sogenannte »Llaxarinss«, d. h. monatlich oder vierteljährlich erschei nende Journale gelesen werden, als Bücher. Für die Unterhaltung sorgen folgende reich ausgestattete »UgAariass«: »llarpsr's Nontblz?», »Dbs Osntur^«, »8eridnsr's li-lontläx Llagurins«, »Losmopolitan«, »Dsslis's Lopular Uontblx«, »Xscv Lnglanä Nagarivs« und »Ovsrlanä lllovtbl^«. Politischen Ereignissen und wissenschaft lichen Erörterungen auf fast allen Gebieten dienen folgende: »Xortl» ^msrican Lsviscv«, »^rsna«, »iborum«, »Atlantis Llontbl^«, »Lopular 8oisuos Llontbi^«. Unter den vielen Modejournalen sind die folgenden die bekanntesten: »Llbum ok k'asbiolls«, »^.rt äs In Illoäs«, »Lon Don«, »vsworest's Llagarins«, »I'renck Orsssmaker«, »Ooäs/s Uaä/s journal«, »Narpsr's Larar«, »äsnasss Llillsr's Illustratsä Llontbl^«, »La Lloäs«, »L'^rt äs In Loäs«, »Lstsrson's Llaga- rins«, »Husen ot k'asdion«, »Rsvus äs In Lloäs«. Folgende Journale für die Jugend erfreuen sich besonderer Beliebtheit: »8t. Xiebolas«, »Labxlanä«, »Uarpsr's loung Lsopls« und »Doutb's OcunpLnion«, die alle hübsch illustriert sind. Eine Menge von Fachzeitschriften, die dem Gewerbe, der Kunst und Kunstindustrie, der Eisen-Industrie, dem Handel, Sport, der Agrikultur, Elektrizität, Medizin u. s. w. gewidmet sind, haben einen großen Leserkreis. Eines der am weitesten ver breiteten Blätter dieser Gattung ist der »8eisntiäo American«, eine illustrierte wöchentliche Zeitung, die die neuesten Patente, neue Forschungen und Errungenschaften auf fast allen Gebieten menschlichen Wissens in populärer Darstellung behandelt. Verleger von Büchern finden sich, wie bereits vorher an gedeutet wurde, mit wenigen Ausnahmen, in den genannten großen Städten. Die Firmen: D. Appleton L Co., A. S. Barnes L Co., Brentano's, Century Co , De Wolfe, Fiske L Co., Dodd, Mcad L Co., E. P. Dutton L Co., Funk L Wagnalls Co., Harper Bros., Henry Holt L Co., Hurst L Co., Lovell, Coryell, I. Pott L Co., G. P. Putnam's Sons, A. D. F. Randolph L Co., Chas. Scribner's Sons, C. L. Webster L Co, Worthington Co., alle in New Aork, befassen sich in ersier Linie mit der Herausgabe schönwissenschastlicher Litteratur, Geschichte und Hilfswissenschaften, Reisen u. s. w.; einige davon haben jedoch auch eine ansehnliche Liste von wissenschaftlichen Werken. In Boston vertreten Houghton, Misslin L Co., Lee L Shepard, Estes L Lauriat, D. Lolhrop Co. dieselbe Richtung. In Philadelphia: Lippincott Co., Gebbie ck Co, Porter L Coates, Mc Kay, Potter L Co. In Chicago: Rand, Mc Nally L Co., Mc Clurg L Co., Donohue, Henneberry, Griggs L Co., Sergel L Co., Schulte L Co. Bedeutende Verleger von Schulbüchern sind: The American Book Co., Ginn L Co., Heath L Co., Maynard, Merrill L Co. Ganz besondere Abzweigungen bilden die sogenannten llls- äieal und Lav LookssIIsrs. Die elfteren verlegen nur medi zinische Fachliteratur, die letzteren nur Jurisprudenz oder soge nannte Lav Looks. Medizinische Fachliteratur publizieren haupt sächlich die Firmen: W Wood äc Co., Lea Brothers L Co., V. Blakiston, Son L Co, W. Saunders, Geo. S. Davis, F. A. Davis, D. Appleton L Co., Lippincott Company und I. H. Vail L Co. Die bedeutendsten Law Booksellers sind: Banks L Brothers, Calaghan L Co., E. B. Myers L Co., Flood L Co., Rob. Clarke L Co., West Publishing Co., Little, Brown L Co., Boston Book Company, Curlander, und Bankroft-Whitney Co. Diese großen Verlagsgeschäste bringen entweder Original werke zum Abdruck oder drucken Werke nach oder neu, die ent weder in England erschienen sind oder von denen das Urheber recht erloschen ist. Die Herstellung geschieht meistens von Ste reotypplatten, und in den meisten Fällen werden große Auflagen herausgegeben. Die Ausstattung eines amerikanischen Buches ist gewöhnlich hübscher und kostspieliger, als bei deutschen Publika-- 61
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