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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.01.1925
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- 1925-01-15
- Erscheinungsdatum
- 15.01.1925
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- Deutsch
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.>? 12. 15. Januar 1925. Redaktioneller Teil. Die erhöhte allgemein-buchhänblerische Werbetätigkeit dürfte sich noch nicht -besonders bemerkbar gemacht haben. Die Werbe plakate des Börsenvereins waren unserer Ansicht nach nicht ganz glücklich gewählt, namentlich nicht der Engelskops. Kredit beanspruchten nur die alten Stammkunden, diese aber stets und vor allem bei größeren Käufen. Da aber zu dem Wethnachtspublikum auch viel Lauskundschaft gehört, zumal dann, wenn das Geschäftslokal günstig gelegen ist und wenn die Pro paganda durch gute Schaufenster und Spezial-Kataloge betrie ben wird, so erhöhte sich der Prozentsatz der Ladenkreditver- käuse durch das Weihnachtsgeschäft nur unwesentlich. Die Preiserhöhungen, die jetzt von vielen Verlegern an- geküNdigt werden, versüßen das Weihnachtsgeschäft nicht; es wäre besser gewesen, schon Ende November damit zu kommen, übersehen ließ sich die Notwendigkeit der Preiserhöhung schon damals, das Sortiment hätte bei der Novemberstille Zeit genug gehabt, die Preisänderungen vorzunehmen, und stände jetzt nicht vor der Notwendigkeit, sein Lager zu erhöhten Preisen wieder zu ergänzen. Otto Meißner. Hier sei folgender Bericht mit abgedruckt: Beobachtungen und Erfahrungen bei den Weih nacht s - B ll ch e r a u s st e l l u n g e n in den Hamburger Schulen 1924. Das neue Iugendschriftenverzeichnis enthält einige Mängel, deren Abstellung dem ausstellcnden Buchhändler nicht Stunden, sondern Tage Arbeit ersparen würde. Der wichtigste ist das Fehlen der Num mernangaben bei den billigen Sammlungen. Die Verleger haben die Sammlungen dnrchwegs nach Nummern verzeichnet; ein bestimmtes Blaues Bändcheu oder ein Heft der Deutschen Jugendbücherei heraus zusuchen. kann mitunter eine Viertelstunde Zeit in Anspruch nehmen. Die Angabe der Nummer im Verzeichnis würde im Hinblick aus die bet den gesamten Ausstellungen verschwendete Zeit eine winzige Ge ringfügigkeit bedeuten. Die neue Einteilung des Jugendschriftenver- zetchnisses nach Gruppen und innerhalb dieser wieder nach Altersstufen halte ich nicht für glücklich. Das Verzeichnis wird dadurch unüber sichtlich, und die für die Mittelstufe ohnedies dürftige Auswahl wird noch zerrissen und zerstreut. Nach meiner Meinung müßte die Ein teilung in Altersstufen vollkommen genügen; ob man es bei dem ein zelnen Buche mit einem Märchen- oder Sagenbuche zu tun hat. geht ja in den allermeisten Fällen schon aus dem Titel hervor. Das Verzeichnis ist in der letzten Form zu reichhaltig. In den Schulen, die es in größeren Mengen verteilen, erwartet man immer alle verzeichneten Bücher; fehlt etwas, so gibt cs schiefe Gesichter. Feder Ausstellungsbesucher hält nun einmal das ans dem Verzeichnis herausgefundene Buch für das wichtigste und hat von der Ausstellung und dem Buchhändler eine geringe Meinung, wenn er es nicht vor findet. Die Ausstellung aller im Verzeichnis aufgeftthrten Bücher wird jetzt zur Unmöglichkeit, weil sie an den Buchhändler unerfüllbare finanzielle Anforderungen stellt und auch für den Transport zu großen Aufwand erfordert. In den Schulen und selbst in den größten für die Ausstellung zur Verfügung gestellten Räumen reicht der Platz für alle im Verzeichnis aufgeführten Bücher nicht aus. Das Verzeichnis ent hält eine ganze Reihe Bücher, die ich in den 6 Jahren mindestens 109 Schulen vergeblich vorgeführt habe; sie auszmnerzen wäre für das Verzeichnis wie für die ausstellenden Buchhändler von Vorteil. Zu den Ausstellungen selbst. Von den Erfahrungen früherer Fahre ausgehend, daß das Ergebnis einer einzelnen Ausstellung nicht im entferntesten dem Aufwand an Ausstellungsmaterial, Arbeit und Unkosten entspricht, wenigstens wenn eine halbwegs dem Verzeichnis entsprechende Auswahl gezeigt werdeu soll, habe ich mich an mehrere Schulen gewandt und insgesamt 11 Ausstellungen beliefert. Aus dem mir vorliegende» Ergebnis kommt auf jede an den Ausstellungen be teiligte Schule ein Durchschnittsumsatz von 75 Mark^ Daß dieses Ergebnis nicht glänzend ist. wird man zugcbcn müssen, wenn man in Betracht zieht, daß ich für jedes Kind der beteiligten Schulen Ein ladungskarten in einer Gesamtauflage von 25 009 Stücken verteilen ließ. Rechne ich diese Werbekostcn, dazu Transportkosten und Löhne für Hilfskräfte, dann erscheint mir diese Arbeit als ein schlechtes Ge schäft. Durch Zusammengehen mehrerer Schulen (bis zu 8) zu einer Ausstellung wurde das Ergebnis aber doch erträglich. Wenn ich mir aber die Begeisterung vorstelle, die in den ersten Jahren nach dem Kriege in den Schulen herrschte, wenn ich mit meinen Büchern ankam, und die jetzt vielfach Vorgefundene Gleichgültigkeit, obzwar die Bücher des Jahres 1924 in der Ausstattung wirklich erfreulich waren, dann muß ich die Wiederholung der Ausstellungen in den kommenden Jahren im Interesse des guten Buches befürworten, sonst, fürchte ich. schläft es ganz wieder ein. Ich halte diese Ausstellungen für Werbemaßnahmen für das Gute und Schöne, die sich im Volk und für den Buchhandel erst in Jahren voll auswirken werden. Diese Schulausstellungen sind doch Buchwerbungcn mit einem gewissen offiziellen Eharakter, und ich halte es für sehr wünschenswert, daß sie auch in anderen Städten durchge führt werden, was bisher nach den Ausführungen des Herrn Barfaut in der vorbereitenden Versammlung im Curiohaus noch nicht der Fall war. Im Interesse aller Beteiligten wie des guten Buches ist es daun aber, daß sich die Schulen nicht nur mit dem Beschluß, eine Ausstellung zu machen, begnügen, sondern daß auch auf Kinder und Eltern eingc wirkt wird. In den Schulen, wo etwas geschah, war der Besuch sehr rege, und das genügte mir schon; das so geringe Durchschnittsergebnis ist von den Schulen verursacht, die gar nichts für die Veranstaltung taten und ineine Hilfskräfte fast erfrieren ließen. Mehrfach habe ich beobachten können, daß von Aufsicht führenden Lehrkräften den Besuchern, die sich schon für ein gebundenes Buch ent schlossen hatten, gesagt wurde, das sei zu teuer, sie sollten »Deutsche Jugendbücher« kaufen. Wenn ich auch zugeben muß, daß die Lehrkraft über die wirtschaftliche Lage der Angehörigen ihrer Schüler unter richtet ist. so finde ich doch die Beeinflussung der Besucher zugunsten des billigen Heftes nicht angebracht. Ich bin überzeugt, daß mancher dieser Väter bei der Erwerbung einer Reihe Grogs nicht so zaghaft sein wird. Und wenn man einen Gang über den Hamburger Don, machte, konute man feststellen, daß in allen Schichten doch eine ganze Menge Geld zum Ausgebeu da war. Jedenfalls steigt die Wert schätzung für das Buch, wenn es sein Geld kostet; einem geschenkte» Gaul sieht man bekanntlich nicht ins Maul. Sehr erwünscht wäre es, wenn der Jugendschriftenausschuß zu geistigen Epidemien, wie sie jetzt im »Tarzan« grassieren, schneller Stel lung nähme. Wie oft wurde ich über die Schulter angesehen, daß ich ihn nicht mit hatte, und wie verschieden war die Einstellung der Leh rerschaft zum »Tarzan«! Der eine Lehrer las seinen Jungen in der Schule daraus vor, der andere erklärte ihn für Humbug. Wie schön wäre es gewesen, wenn eine Stellungnahme der Ausschüsse Vorge legen hätte; gerade in solchen Fällen liegt m. E. der Großteil der Da seinsberechtigung der Ausschüsse. Zum Schluß noch eine kurze Betrachtung über das, was gekauft, bzw. nicht gekauft wurde. Bilderbücher wurden in den Schulen fast gar nicht gekauft, weil solche, die den Anforderungen unserer Abc Schützen entsprechen, noch nicht am Markt sind. Die Bildcrbuchver- leger haben sich noch nicht aus die in der Grundschule übliche Block schrift umgestellt, die 6- und 7jährigen können Fraktur nicht lesen. Sagen wurden gut gekauft, im allgemeinen wurden aber vor wiegend billige Sammlungen: wie Blaue Bändchen, Deutsche Jugend- bttcherei, umgesetzt; in den Schulen, wo etwas für die Ausstellungen getan war. konnte der Kassierer wenigstens damit in Schweiß kommen. »Sapper, Pfäfflingskiüder« und die Neinheimerbände, sowie die Ewalü- und Thompsonbücher. Für die Lehrerschaft mitgeführte Pädagogik fand so gut wie keine Beachtung. Habe ich oben die an einigen Stellen Vorgefundene Teil- nahmlosigkeit erwähnt, so muß ich auch die an vielen Stellen gefun dene freundliche und liebenswürdige Unterstützung erwähnen, die mir die Strapazen sehr erleichterte. Fruchtbar wird die Arbeit der Jugendschriftcu-Ausschüssc erst durch die Ausstellungen; es bleibt daher zu hoffen, daß sic besonders im Lande draußen immer mehr Eingang finden und in kommenden, hoffentlich besseren Jahren auch dem Buchhändler, dem sie unsäglich viel Arbeit, Unkosten und Risiken bringen, auch bessere wirtschaftliche Erfolge zeitigen. Dieser Bericht wurde auf Wunsch für die Jugendschriftcn-Warte geschrieben. Er wird hier veröffentlicht in der Meinung, daß er auch fiir den Buchhandel von Interesse ist. Der Berichterstatter ist gern bereit, Kollegen, die Versuche in gleicher Richtung machen wollen, mit weiteren Auskünften und Ratschlägen besonders technischer Art ,n dienen. H a m bürg, im Januar 1925. Ed. L a u z e n b e r g e r. Hamm: Weihnachten 1924 lvar »brauchbar«. Jedenfalls erheblich besser als 1923. Kauflust war vorhanden (sie ist i m m e r vor handen), aber es fehlte doch sehr das Geld! Ich vermisse immer noch die oberen Kreise, obwohl vereinzelt wieder liebe alte Gesichter zu sehen waren; ganz -fehlte unsere Zukunft: die junge Welt! Wie bebaure ich das, Venn die Jugend hat in letzten Jahren Sturm gelaufen und.den Buchabsatz ziemlich be einflußt. Heute sind 'diese besten Webber fürs Buch vielsach 92
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