Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.01.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.01.1894
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18940118
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189401186
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18940118
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1894
- Monat1894-01
- Tag1894-01-18
- Monat1894-01
- Jahr1894
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ableitung verbunden sein, die das gesamte Zeitungswesc n der Welt in seiner Geschichte, seiner Entwicklung und Bedeutung, seinem Einfluß und seinen technischen Hilfsmitteln darstellen will. Die Aus stellung soll im Mai dieses Jahres eröffnet werden. Böhmische Buchhändler-Zeitung. — Wie uns aus Prag geschrieben wird, erscheint dort auf Anregung des Herrn F. Kytka, ge- schäftssührenden Vice-Vorsitzenden des Vereins der böhmischen Lorti- ments- und Verlagsbuchhändler (-8pol«p öesl»Fci> koiblcopcä » oalla- -tatslü») seit Beginn d. I. ein buchhändlerisches Fachblatt unter dem Titel -RnibiupeciL ornamavatel- (Buchhändler-Anzeiger), das an alle Firmen, die sich mit dem Vertrieb der böhmischen Litteratur befassen, unentgeltlich geliefert wird. Das Blatt soll dreimal im Monat erscheinen. Es enthält, wie andere buchhändlerische Fachblätter, die Bibliographie, amtliche Mitteilungen, fachwissenschaftliche Abhandlungen, Personalnach richten w. und Anzeigen. Die Redaktion besorgt der böhmische Schrift steller und ehemalige Buchhändler Herr Jos. Hovorka. Den Druck besorgt die Firma I. Otto Ein denkwürdiges Jubiläum. — Vor vierhundert Jahren, im Jahre 1494, erschien von dem Mönch Paccioli in Venedig ein Werk, betitelt »8omma cko Xritbwetiea, üsowotris,, Lroportiom st kropo-- tiovalita-.*) das als die Grundlage unserer systematischen Buchführung anzusehen ist. Paccioli, von dem bekannt ist, daß er selbst Kaufmann war, und von dem man annimmt, daß er Mönch wurde, um auf seinen Reisen den Schutz des Franziskanerordens zu genießen, empfahl dem Kaufmann, drei Bücher anzulegen : 1) das Memorial oder die Strazze, in die jeder Geschästsgehilfe, auch die Frau, wenn der Prinzipal nicht zu Hause ist, Geschäftsvorfälle eintragen kann; 2) das Journal, welches der Haupt buchführer zu dem Zwecke herstellt, um das, was in der Strazze kunter bunt eingezeichnet wurde, in Ordnung zu bringen, und 3) das Heft, Der Titel des Buches findet sich in Brunet's Llauusl äa libiairs I. Bd. Sp. 1116 unter dem Verfassernamen Lorxo (lmocw kaeioli äe). Red. welches jedem zu verrechnenden Gute ein besonderes Blatt einräumt und derart eingerichtet ist, daß von jeder einzelnen Post des Journals zwei Posten im Hefte gebildet werden. Schon aus diesen Andeutungen ist unschwer zu erkennen, daß wir es in den Büchern des Paccioli mit den Grundbüchern zu thun haben, die säst in derselben Form auch heute noch in kaufmännischen Geschäften geführt werden. Paccioli batte eine Einrichiuug geschaffen, die sich jetzt durch vier Jahrhunderte im Geschästs- leben bewährt hat und die sich trotz aller Neuerungen immer bewähren wird. (Lpzgr. Tgbl.) Personalnachrichten. Gestorben: am 11. Januar in Quakenbrück, 42 Jahre alt, Herr Edm. Eckhart, früherer Leiter und Prokurist der dortigen Rackh orstffchen Buch handlung, die er am 1. Juli v. I. in eigenen Besitz genommen hat; am 13. Januar in München Herr Gustav Teichelmann aus Lübben, ein langjähriger treuer Mitarbeiter im Hause Verlags anstalt für Kunst und Wissenschaft vormals Fr. Bruckmann, an dessen Leitung er in der letzten Zeit als Prokurist teilgenommen hat; am 15. Januar in Paris Herr Carl Julius Haar, der am 1. März 1859 in Gemeinschaft mit Wilhelm Emil Steinert die Firma Haar <üi Steinert in Paris gegründet und seit 1872 als alleiniger Jnhabcr geleitet hat. Der Verstorbene, dessen liebens würdige Persönlichkeit im deutschen Buchhandel wohlbekannt und gern gesehen war, hat sein Geschäft unter oft schwierigen allge meinen Verhältnissen zu führen gehabt und es trotz vieler Hindernisse zu Erfolg und Ansehen emporgehoben. Sein ehrenwerter Charakter, seine gewinnende persönliche Art, seine geschäftliche Um sicht und Ausdauer trugen den Sieg über viele Schwierigkeiten davon, die die äußere und innere politische Lage ihm zeitweilig bereiteten. Die Nachricht von seinem unerwarteten Ableben wird im deutschen Buchhandel viel aufrichtige Betrübnis Hervorrufen, da er hier, namentlich unter den älteren Kollegen, viele Freunde gehabt hat. Sein Andenken wird allezeit in Ehren gehalten werden. Sprechsaal. Zum Aufruf des Vorstandes des »Kreises Norden«, betreffend die Agitation des Buchhandels gegen die Centrums anträge im Reichstage. (Vgl. Börsenblatt 1894, Nr. 1.) Das neue Jahr hat nicht angefangen, ohne uns Buchhändlern eine Ueberraschung zu bringen, dieses Mal in Gestalt eines Ausrufs des Buchhändler-Verbandes -Kreis Norden- an die Vorstände sämtlicher Vereine im Buchhandel (im Börsenblatt Nr. 1). Es würde zu weit führen, die vielen Uebertreibungen in dem Aus ruf zu beleuchten; ich habe momentan nicht die nötige Zeit dazu, außer dem finden sich bei der Wichtigkeit des Gegenstandes wohl berufenere Kräfte in größerer Anzahl, die für die nötige Beleuchtung sorgen werden Es fallen mir zwei Punkte aus, welche eine Erwiderung notwendig machen. Außerdem sind mir die Verhältnisse des »Kreises Norden-, in dessen Namen die Herren Unterzeichner ja sprechen, bekannt genug, um ein Urteil fällen zu können. Aus letzterem Grunde möchte ich daher bezweifeln, ob der Vorstand des -Kreises Norden- befugt ist, diesen Aufruf im Namen seines Kreises zu veröffentlichen; wahrscheinlich der größte Teil der Mitglieder dieses Kreises, wenn nicht sämtliche mit Aus nahme der Herren Unterzeichner, würden ih e Stimmen gegen den Erlaß dieses Aufrufs abgegeben haben. Man könnte daher den Herren Unterzeichnern den Vorwurf, den sie den Agitatoren gegen den Antrag Gröber und Genossen machen, nämlich daß sie nur in Vertretung ihrer persönlichen Interessen die Agitation betrieben, einfach zurückgeben, freilich mit der Abschwächung, daß sie mit dem Ausruf nur ihre persönliche Ansicht verfechten, den Namen des Kreises Norden allerdings dazu mißbrauchen. Persönliche Interessen haben sämtliche Unterzeichner nicht zu ver treten in dieser Angelegenheit; denn keiner der Herren hat mit der Kol portage etwas zu thun, ev. würden sie sich auch mit Kolportage solcher Sachen, die einen siebzehnjährigen Jungen zum Morde ve> führen, nicht abgeben. Demnach bliebe nur das Recht der Aeußerung ihrer persönlichen Ansicht. Zum Zweiten wird gefragt: -Wann hat der Buchhandel Protest er hoben»? Nun, im Börsenblatt vom 28. Dezember befindet sich der Ab druck einer Petition des Börsenvereins-Vorstandes an den deutschen Reichstag gegen den Antrag Gröber und Genossen. Herr Wichern, welcher als Mitglied des Börsenvereins-Vorstandes die Petition gegen Gröber unterschrieb und als Unterzeichner des Ausrufs für den Antrag Gröber gewissermaßen agitiert, ist gewiß der letzte, welcher das Recht des Börsenvereins, im Namen des Buchhandels zu sprechen, (an zweifeln wird. , Nachdem auch die Presse in ihren besten Organen sich gegen den Antrag Gröber ausgesprochen hat, hoffen wir, daß der Gesamtbuchhandel über die Aeußerungen einzelner seiner Mitglieder für die Aufhebung der Kolportage zur Tagesordnung übergehen wird. Frankfurt a/O. R. Wengler. Entgegnung. Für Herrn Wengler brauchen wir nicht viel Worte aufzuwenden, da wir einerseits in unserer Entgegnung aus den Angriff des Herrn von Biedermann schon ausgesprochen haben, was zur Sache etwa noch zu sagen war, anderseits aber Herr Wengler unser Rundschreiben nicht verstanden zu haben scheint. Wenigstens vermissen wir im dritten und vierten Absatz seiner Auslassungen Licht und Logik gänzlich. Dagegen müssen wir uns ernstlich gegen die Verdächtigung wenden, daß wir mit unfern Ansichten im -Kreise Norden- ganz allein ständen und den Namen des Kreises Norden mißbraucht hätten. Herr Wengler giebt sich dabei den Anschein, als ob er die Verhältnisse in unserm Kreise genau kenne. Herr Wengler kennt weder diese, trotz achtjährigen Auf enthaltes in Hamburg, noch die Befugnisse eines Vorstandes. Von den Mitgliedern des Kreises Norden stimmen 58 unserm Rundschreiben zu, 9 erklären sich dagegen (davon 8 in Hamburg), 5 haben sich unbestimmt ausgedrückt, während die übrigen nicht geantwortet haben. Nach diesem Resultat einer Um frage dürfen wir wohl erwarten, daß Herr Wengler die öffentlich gegen uns erhobene schwere Anschuldigung nunmehr auch öffentlich zurücknimmt. Wenn Herr Wengler sich zum Schluß auf -die Presse in ihren besten Organen- beruft, so beneiden wir ihn nicht um diese Bundesgenoffenschaft. Hier handelt es sich um eine spezifisch buchhändlerische Frage, für deren Beurteilung die Meinung der Allerweltschreier in den Zeitungen bei Sach verständigen wohl keinen Wert hat. Hamburg, den 13 Januar 1894. Der Vorstand des Buchhändler-Verbandes Kreis Norden. H. Wichern. W. Peuser. G. Wolshagen. Justus Pape. G. A. Rudolph. An den Vorstand des »Kreises Norden«. Aus die in Nr. 8 des Börsenblattes enthaltenen neuerlichen Aus lassungen will ich mir eine Antwort für gelegene Zeit aufsparen; nur der mir gemachte Vorwurf der Verleumdung bedarf einer sofortigen und entschiedenen Zurückweisung. Für die gebührende Kennzeichnung solcher Redeweise fehlt mir der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder