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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.01.1925
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- 1925-01-13
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- 13.01.1925
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Redaktioneller Teil. X; 10. 13. Januar 1925. der sagen. Die Zeitschrift erzählt, wie ein junger Mann, der von einem Buch- und Papiergeschäft als Leiter der Buchabteilung ange stellt war, merkte, daß die Buchabteilung nur die lahme Schwester der Papierabtcilung war. Er beobachtete, wie die andere Seite ihre Ge schäfte machte; sie sandte Leute hinaus, die auf Stadtreisen gingen. Er machte das auch, veranlaßte erst zwei Angestellte, täglich zwei Stunden in der Stadt zu arbeiten, nahm sich dann einen Stadtreisenden und fing mit einem Nachschlagewerk an. das jener vertreiben mußte. Der Stadtrciseude gab sich Mühe, er merkte, daß man dabei etwas ver dienen könne, und bald hatte der Buchabteilungsleiter dessen Gehalt dabei herausgeschlagen. Die Moral ist: nicht es gleich nachzumachen — aber sich auch umzusehen, wo Geschäfte zu machen sind, denn der Buchhändler soll doch auch Geschäftsmann sein. Aber in vornehmer Form bei besseren Familien Buchwerbebcsuche zu machen, iväre auch bei uns nicht von der Hand zu weisen. Die Berlegerzeitschrift berichtet ferner mit Genugtuung, daß zwei führende Mädchen-Magazine Buchabteilungen gegründet haben, die zur Beratung der Leserinnen und zur Werbung für gute Bücher dienen sollen, cs sind die Monatsschriften: »^moriean Oirl«, von den weib lichen Pfadfindern berausgcgeben, und »Lver^rl«. Man hat be kannte Buchsachverständige gewonnen, die »Buchseiten« dieser Zeit schriften zu besorgen. Die Verleger Dodd, Mead L Eo. in New Dork hatten für eine Zeitschrift (?ietorial keviorv) einen Preis für eine Novelle ausge schrieben. Unter 1500 Bewerbern ging einstimmig Martha Ostenso hervor, eine 24jährige Lehrerin aus dem Nordmesten. Die junge Lehrerin gewann dadurch 18 500 Dollars und Berühmtheit, wie das in den Vereinigten Staaten voneinander unzertrennlich ist. Bemerkens wert ist aber die von dem amerikanischen Berichterstatter hieran ge knüpfte Betrachtung, daß dies in wenigen Fahren der zweite Fall sei. daß eine Frau Siegerin sei, und daß beide aus dem Westen stammten, wie überhaupt der Westen schon von vielen Amerikanern als der lite rarische Mittelpunkt der Zukunft betrachtet wird. Diese Behauptung wird für die Bewohner der Neu-Englandstaaten. die mit Boston an der Spitze bisher das geistige Amerika bedeuteten, schmerzlich sein. Aber bei dem rasenden Leben der letzten Jahrzehnte in den älteren ameri kanischen Großstädten ist dies so junge Land heute schon mit den glei chen Spuren der Uberaltung gezeichnet wie manche europäischen Groß städte. die auch selten noch geistige Größen erzeugen und sie aus weni ger nervcnliberreizten Gegenden beziehen müssen. Dies ist, nebenbei gesagt, selbst schon in Sirdamerikastaaten zu beobachten. Während die amerikanische Verlegerzeitung immer in jeder Num mer ein oder zwei Seiten dem »Seltenen Buch« (Kars koolc) widmet, ist eine Novembernnmmer ganz dem Verkauf seltener Bücher ge widmet, besonders wohl in Ansehung des neuen Sports im Buch handel: des Kausens von ersten Ausgaben. Freilich weist ein Aufsatz darauf hin, daß der Handel in solchen ersten Ausgaben schon 40 Fahre alt sei, doch jetzt ist er erst volkstümlich geworden. Sch. Die Lage am Matcrialicnmarkt. Von Otto Richter, Direktor der Matgra A.-G., Leipzig. — Uber die Entwicklung der Materialien preise im Jahre 1V25 etwas zu sagen, wäre verfrüht. Das verflossene Jahr 1024 hat uns wohl viel gegeben, jedenfalls viel mehr gegeben als das Jahr 1923, aber ans dem Gebiete der Materialien und in Verbindung damit der Rohstoffe ist eine Besserung nicht zu verzeichnen. Vergleicht man die Preise für die einzelnen Materialien vom Januar und Februar 1924 mit den einzelnen Monaten in der Mitte des Jahres und dann mit den letzten Monaten, so tritt leider bei dem größten Teil der Waren die Erscheinung zutage, daß am Ende des Jahres 1924 die Preise für die einzelnen Materialien höher waren als zur Mitte des Jahres und fast gleiche Preise am Ende des Jahres als am Anfang des Jahres bestanden. Im Januar und Februar 1924 waren die Warenpreise noch aufgebaut mit einem ge wissen Risikozuschlag, und erst durch immer dringendere Forderungen 'seitens der Negierung kam es bis zur Mitte des Jahres zu einem gewissen Preisabbau, der sich ungefähr bis zum September fort setzte. Die Hoffnungen, die sich an dieses Nachgeben der Preise knüpften, haben sich aber leider nicht erfüllt. Im Oktober setzte be reits eine neue Verteuerung fast aller Waren ein, und im Dezember waren die Warenpreise, wie bereits oben erwähnt, ungefähr die gleichen wie im Januar 1924. Eine an sich bedauerliche Erscheinung. Vom Jahre 1925 kann nur erhofft werden, daß die Preise wieder zurück- gchcn auf die Preise vom Sommer 1924 oder aber, was bei dem größten Teil der Waren wohl der Fall sein wird, eine weitere Teue rung verhütet wird. Bereits in einem der letzten Artikel wurde besonders der Mc- kallmarkt besprochen. Die Lage auf den Metallmärktcn haben jetzt auch die Tageszeitungen aufgegriffen, und cs sind Tabellen ver- öfsentlicht worden, worin für jeden Monat des Jahres die Metall preis« enthalten sind. Auch aus der Tabelle, die nachstehend ver öfsentlicht wird, geht hervor, daß Mai, Juni und Juli die billigsten Monate waren, der November bereits wieder die Preise vom Januar 1924 verzeichnet und der Dezember iveit darüber lag. Die Tabelle zeigt die Bewegung der Durchschnittspreise der maßgebenden Metalle in New Dort (in Cents für das englische Pfund): 1924 Kupfer Zinn Blei Zink Januar 12,401 48L50 7,972 6,426 Februar- 12,708 52,772 8,554 6,756 März 13,515 54,370 9,013 6,488 April 13,206 49,457 8,263 6,121 Mai 12,772 43,611 7,269 5,793 Juni 12,327 42,265 7,020 5,792 Juli 12,390 45,750 7,117 5,898 August 13,221 51,409 7,827 6,175 September 12,917 48,595 8,000 6,181 Oktober 12,933 50,038 8,275 6,324 November 13,635 63,818 8,689 6,776 31. Dezember 15,000 58,620 9,920 7,800 Im neuen Jahre sind die Preise abermals gestiegen, und zwar um ca. 5°/». Es ist leider nicht damit zu rechnen, daß eine Ermäßigung auf dem Metallmarkt «intritt, sondern man erwartet eine weitere Verschärfung. Ole, besonders Benzole lagen zu Anfang des Jahres schwach. In der Mitte des November des Jahres 1924 waren Benzole kaum noch zu erhalten, und die Hütten gingen zum Verschnitt mit Ltnzin oder Spiritus über. Wie bereits in einem der letzten Berichte üargelegt, war die Vermutung nicht von der Han-d zu weisen, daß zu Spekulationszmecken große Mengen Benzol von unberufenen Stellen zurückgehalten werden und dadurch die starke Hausse hervorgerufen worden ist. Seit Anfang Januar ist eine zweimalige Ermäßigung der Benzolpreise eingetreten, und zwar am 2. und 5. Januar. Insgesamt beträgt die Ermäßigung 15°/,. Die Grossisten sind unruhig geworden und stoßen nun Ware ab. Tie Ermäßigung der Benzölpreife wird selbstverständlich auch rückwirken auf die Benzinpreise, wie auch aus die Preise der anderen im graphischen Gewerbe benötigten Ole. Die B a u m w o l l m ä r k t e liegen fest. Die ganzen Märkte im neuen Jahre haben die erwartete Preisermäßigung nicht gebracht Auch der Terminhandel für Februar, März und April zeigt feste, gleichbleibende Preise. — Die aus Baumwolle hergestellten Gewebe, Kaliko, Mattleiuen, Schirtinge, Büchertuch usw. sind im Preise unverändert geblieben, nur Heftgazc hat eine Erhöhung von ca. 10A erfahren. Die Leimmärkte sind ebenfalls fest. Die Häute sind im Preise zwar etwas gefallen, die Lederleime selbst aber nicht. Knochen leim ist im Preise, gegenüber Lederleim, zurückgeblieben, und es ist wahrscheinlich, daß Knochenleim in der nächsten Zeit etwas im Preise nachgeben wird. K l e b st o f f e, D e x t r i n, flüssige Kaltleime usw. haben ihre Preise nicht verändert, und es ist weder mit einer Preiserhöhung noch mit einer Preisermäßigung zu rechnen. Der B i n d f a d e n m a r k t, besonders der Markt für Quali- täts faden ist sehr fest. Die Fabrikanten sind zum Teil auf Monate hinaus ausvcrkauft. Papier und Pappe liegen unverändert, Lieferungsmöglich- keiten der Fabrikanten beschränkt. Es ist eher mit einer Verteuerung, z. B. der Pappenpreife, zu rechnen, als mit einer Verbilligung. Die Späne sind weiter im Preise eine Kleinigkeit nach oben gegangen. Auch Lumpen haben heute den Preis, der eigentlich kaum als normal bezeichnet werden kann. Er liegt ca. 150—200A höher als im Jahre 1914. Druckfilze, Unterlagfilze, Swanboy, Molton Die Preise sind unverändert. Eine kleine Erleichterung ist eingetreten durch Verbesserung der Zahlungsbedingungen, und zwar geivährcn diese Fabrikanten jetzt ein Ziel von sechs Wochen. Maschinen. Die seinerzeit angekllndigte Erhöhung ist bis heute noch nicht eingetreten. Nach Erkundigungen ist aber noch im Laufe der nächsten Woche mit einer Erhöhung von mindestens 10°/, zu rechnen. Von allen anderen Warenmärkten ist nichts von Bedeutung zu sagen, es ist aber zu erwarten, daß im Laufe des Januar, spätestens im Februar eine gewisse Klärung eintritt.
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